Es war die erwartet emotionale Rückkehr an alte
Wirkungsstätte:
Kim Andersson
hatte es am Sonntag schwer, seine Gefühlslage zu sortieren.
Der grandiose Empfang, der dem Schweden von 5.700 Fans
bereitet wurde, ließ
Andersson
alles andere als kalt. Und seine neuen Kollegen erfuhren
hautnah, wie es ist, nach sieben erfolgreichen Jahren
beim THW an die Förde zurückzukehren.
Erstaunt hatte
Andersson
schon auf die vielen hundert Autogrammjäger, die nur
auf eine Unterschrift von ihm warteten, reagiert.
"Wollt Ihr alle zu mir", hatte er ungläubig gefragt.
Sie wollten. Und weil er die vielen Wünsche während
der Autogrammstunde vor der Partie nicht erfüllen
konnte, schrieb
Andersson
nach dem Spiel noch, als seine Mannschaftskollegen
längst zum Essen gegangen waren.
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Emotionale Rückkehr: Kim Andersson
im Trikot von KIF Kolding-Kopenhagen.
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Während der Partie strahlte
Andersson,
umarmte seine ehemaligen "Zebra"-Mitspieler - und verzweifelte
an den Glanztaten von
Omeyer und
Palicka. Als
Andersson
in der 34. Minute einen Siebenmeter für KIF herausgeholt hatte,
wollte er selbstverständlich den Ball an den Schützen weiter
reichen. Doch seine neuen Mitspieler waren davon geeilt,
überließen ihm den Ball. Lachend schritt
Andersson
an die Siebenmeterlinie und traf dort auf einen lachenden
Palicka - der danach den Wurf locker
parierte. Doch nach 58 Minuten konnte schließlich doch noch das
"Hej,
Kim, Hej" durch das Rund hallen:
Der Schwede hatte zum 24:34 getroffen. "Das sind meine Fans", freute
sich
Andersson nach dem Spiel über die
Ovationen, "es war hart für mich, hier heute nicht als 'Zebra'
aufzulaufen."
Nach der Partie forderte Andersson die
Fans, die die Arena nicht vor dem Ende des Interviews verließen,
auf, für seinen neuen Mannschaftskollegen Lars Jörgensen ein
Geburtstagsständchen zu singen. Andersson
stimmte "Zum Geburtstag viel Glück" an, 5.700 Zuschauer sangen mit
- und Jörgensen bedankte sich staunend für dieses "Geschenk".
"Eigentlich wollte er zu Hause feiern", erklärte ein lachender
Kim Andersson. "Dann habe ich ihm gesagt,
dass er etwas verpassen würde, wenn er nicht mit nach Kiel käme.
Jetzt habe ich Wort gehalten."
Auf der Platte stellte sich Kim Andersson
den Fragen, die ihm die THW-Fans auf Facebook gestellt hatten.
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Kim Andersson mit Schnauzer
auf dem offiziellen Spielerfoto.
©
KIF |
- Harder Chris:
-
Kim, Wie kam es zu diesem unfassbar schönen
Schnauzer auf dem offiziellen KIF-Porträtbild?
- Kim Andersson:
-
Ich trage einen Schnurrbart, seitdem ich ein Jahr alt bin (er lacht).
Ehrlich gesagt, kommt da nicht viel Bart. Es ist eher ein Flaum -
und den zeige ich eben gerne.
- Nicole Papendorf:
-
Könntest du dir vorstellen nach deiner Handballkarriere mal die
Trainerfunktion zu übernehmen?
- Kim Andersson:
-
Ich bin ein verrückter Spieler. Wenn ich mir vorstelle, dass ich
eine Mannschaft trainieren sollte, in der 18 solcher Spieler sind,
würde ich wohl irgendwann vor eine Wand laufen (er lacht). Man
sollte natürlich nie nie sagen, aber momentan strebe ich keine
Trainerkarriere an.
- Felizitas Theresa:
-
War die THW-Mannschaft die beste Mannschaft, mit der du je
gespielt hast? Oder ist dein "Dream-Team" ein anderes?
- Kim Andersson:
-
Wir haben im vergangenen Jahr alles gewonnen, was es zu gewinnen
gibt. Deshalb war es wohl die beste Mannschaft, in der ich je
gespielt habe. Aber in den sieben Jahren in Kiel durfte ich mit
so vielen tollen Weltklasse-Typen wie Stefan Lövgren
oder "Pitti" Petersen zusammenspielen,
dass es mir schwer fällt, eine Rangliste aufzustellen.
- Katja Konrad:
-
Wie war es für dich Kiel zu verlassen, und was war dein schönster
Moment in Kiel?
- Kim Andersson:
-
Kiel zu verlassen war hart. Wir haben hier soviel Tolles erlebt.
Gottseidank haben wir im letzten Jahr alles gewonnen, das hat
es ein bisschen leichter gemacht. Meine Frau sagte zu mir, als
wir jetzt nach Kiel kamen, das sei so etwas wie nach Hause kommen.
Ich habe ihr natürlich recht gegeben, es ist etwas Besonderes,
hier sein zu dürfen. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr mit
Kopenhagen zu Champions-League-Spielen nach Kiel kommen dürfen
- dann aber hoffentlich mit einem freundlicheren Endergebnis ...
(er lacht).
- Silvia Scheuermann:
-
Bringt es dir Spaß, alle diese Fragen zu beantworten? Oder
möchtest du nicht lieber mit deinen alten THWlern um die Häuser ziehen?
- Kim Andersson:
-
Es ist wahnsinnig schön, hier vor den Fans Fragen zu beantworten.
Aber jetzt gehe ich in die THW-Kabine und werde mit den Jungs zusammen
ein schönes Bier trinken!