27./29.07.2013 - Letzte Aktualisierung: 29.07.2013 | Vorbereitung |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Die Gastgeber gingen zunächst mit 2:0 in Führung, dann kassierte die Kieler Abwehr mit einem guten Johan Sjöstrand dahinter 15 Minuten lang kein Tor. Bis zur Pause warf sich der THW mit einem starken Wiencek und zahlreichen Treffern von Wael Jallouz mit 20:11 in Führung. Auch nach dem Wechsel boten beide Mannschaften ein munteres Spielchen, in dessen Verlauf allerdings Wiencek (verlor einen Schneidezahn, kehrte nach kurzer Pause aufs Feld zurück) und Lauge (rutschte aus, wurde dann geschont) einige Blessuren davon trugen.
Nach dem Spiel gaben die Kieler Handballer lange Zeit
Autogramme, die Gastgeber, die sich große Mühe im Kampf
gegen die Hitze gaben, bedankten sich dafür mit ihrem
traditionellen Sitztanz. "Den gibt es sonst nur nach
Siegen und an Feiertagen. Das heute war ein Feiertag",
sagte TSV-Keeper Björn Hinrichsen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2013:
Nach dem Abpfiff gab er aber schon wieder Entwarnung. "Das ist nichts Schlimmes. Am Montag geht es für mich weiter", sagte der Däne. "Auf dem Platz hatte sich eine kleine Wasserlache gebildet, in der bin ich ausgerutscht." Tatsächlich herrschten in der winzigen Halle tropische Temperaturen, der Schweiß lief auf und neben dem Feld in Strömen. Dabei hatten die Organisatoren um Dennes Stapelfeldt nichts unversucht gelassen, um das Thermometer in den Griff zu bekommen. So lief die Lüftung schon lange vor dem Anpfiff auf Hochtouren, und die Zuschauer durften erst kurz vor dem ersten Ballwurf ihre Plätze einnehmen. Für Stapelfeldt, ein in Kiel tätiger Versicherungsfachwirt, war die Begegnung mit dem THW in doppelter Hinsicht ein Erlebnis. Anfang der 90er spielte der Kreisläufer für die SG Flensburg-Handewitt, sein Trainer damals? Kiels späterer Meistermacher Noka Serdarusic. "Eines Tages kam er zu mir, um mir zu sagen, dass ich ein ganz netter Kerl sei", erinnerte sich der 47-jährige Stapelfeldt. "Deshalb dürfe ich auch gerne noch eine Saison bleiben. Aber nur als sein 19. Mann."
Aron Palmarsson (Reha nach Knie-Operation) war gar nicht erst mit in das 1200-Einwohner-Dorf gereist. Rene Toft Hansen (Ellenbogen) und Gudjon Valur Sigurdsson schauten beim ersten Auftritt des Double-Siegers nach der Sommerpause nur zu. "Keine große Sache", sagte der Isländer, der an einer Wadenzerrung laboriert. "Ich kann im Training fast alles mitmachen."
Christian Zeitz, dessen Wechsel-Theater zu MKB Veszprem (Vertrag ab 2014) die vergangenen Wochen bestimmt hatte, stand dagegen von Beginn an auf dem Feld. Allerdings musste sich der Linkshänder wegen Rückenproblemen schon nach fünf Minuten für Marko Vujin auswechseln lassen. Nach dem Seitenwechsel kehrte Zeitz zurück, spielte und scherzte mit den Kollegen, als hätte er sich nie mit dem Gedanken getragen, den THW schon zur kommenden Saison verlassen zu wollen. Härte gegen sich selbst bewies auch Patrick Wiencek, der in der 24. Minute einen Großteil seines Schneidezahns verlor, sich in der Kabine einmal schüttelte, um dann gleich wieder das Feld zu betreten. Nur Sekunden später warf Wiencek das fünfte seiner neun Tore. "Pech", sagte der Kreisläufer mit einem Achselzucken. "Diesen Zahn hatte ich mir schon einmal abgebrochen."
Die Hausherren führten schnell mit 2:0, erstarrten anschließend kollektiv in Ehrfurcht (2:9/12.), um sich dann noch sehr wacker zu verkaufen. "Ich bin zufrieden", lobte TSV-Trainer Christian Lutter. Für jede gelungene Aktion ernteten die Seinen Applaus der 300 Zuschauer, die sich so dicht gedrängt hatten, dass die erste Reihe mit den Füßen die Linie berührte. Besonders frech spielte Kreisläufer Tobias Wickert-Grossmann (6 Tore) auf.
Der größte Unterschied? "Ich bin ja selbst kein Hemd", sagte der wahrlich kräftig gebaute Mittelmann Kay Blasczyk (28). "Aber wenn die Kieler es für nötig hielten, dann haben sie uns einfach zur Seite geschoben." Trotzdem feierte er mit seinen Kollegen und den Fans das Ergebnis mit dem eigenwilligen Hüruper Sitz-Tanz. "Das machen wir eigentlich nur nach Siegen", sagte der gute Torhüter Björn Hinrichsen. "Und nach solchen Feiertagen."
Für den THW steht am Mittwoch das nächste Testspiel an. Gastgeber ist der TuS Aumühle-Wohltorf (18.30 Uhr).
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.07.2013)
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