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19./20.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 20.08.2013 Super Cup

Saisonauftakt in Bremen: THW und Flensburg spielen am Dienstag um den Super Cup

Sport1 überträgt Nordderby live

Update #2 KN-Vorbericht vom 20.08. ergänzt ...

Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
Endlich geht es wieder los: Am Dienstag beginnt für den neu formierten THW Kiel die Saison 2013/14 mit dem Super Cup, bei dem es die "Zebras" als amtierender Meister und Pokalsieger wie im Vorjahr mit dem jeweiligen Vize und Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt zu tun bekommen. Der Ort des Geschehens aber ist ein anderer: Nach Jahren in München findet der offizielle Saisonauftakt der DKB Handball-Bundesliga in diesem Jahr erstmals in der ÖVB-Arena in Bremen statt. Die 19. Auflage des Super Cups wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live und startet die Vorberichterstattung bereits um 19.45 Uhr.
Mattias Andersson war der überragende Torhüter der letzten beiden Spielzeiten.
Mattias Andersson war der überragende Torhüter der letzten beiden Spielzeiten.
Bereits zum 15. Mal nimmt der THW Kiel am Super Cup teil - sieben Niederlagen stehen dabei sieben Erfolge gegenüber. Nach 1995, 1998, 2005, 2007, 2008 und 2011 siegten die "Zebras" im Vorjahr in einer umkämpften Partie im Olympia Eissportzentrum in München gegen den ewigen Rivalen aus Flensburg mit 29:26 und bauten damit ihren Vorsprung als Rekordsupercupgewinner vor dem TBV Lemgo und dem HSV Hamburg (je vier Titel) weiter aus. Die Bilanz der SG ist hingegen ernüchternd: Bei bislang sechs Teilnahmen konnte der nördlichste Bundesligist lediglich einmal trimphieren: Zum Saisonauftakt 2000 besiegte die SG den THW Kiel in Hannover mit 20:19, auch jeweils sechs Treffer von Nenad Perunicic und Nikolaj Jacobsen konnten die Kieler Niederlage einst nicht verhindern.
Über 6.000 Karten verkauft
Wie im Vorjahr müsste der THW Kiel beim Super Cup eigentlich gegen sich selbst antreten, gewann er doch erneut beide nationalen Titel. Und wie im Vorjahr sicherte sich die SG Flensburg-Handewitt jeweils den zweiten Platz in Pokal und Meisterschaft. Und doch ist diesmal so einiges anders: Nach acht Jahren in der bayrischen Landeshauptstadt - wobei 2009 wegen Umbauarbeiten in der Münchner Olympiahalle nach Nürnberg umgezogen werden musste - zieht der offizielle Saisonauftakt wieder gen Norden. In der vergangenen Woche
Rechtsaußen Bogdan Radivojevic kam aus Belgrad.
Rechtsaußen Bogdan Radivojevic kam aus Belgrad.
meldete die HBL, dass bereits über 6.000 der 9.500 Tickets vergriffen waren. "Es ist ja auch das Handball-Urderby schlechthin, da wird es auch zur Sache gehen", versprach SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Aus Schleswig-Holstein werden sich ganze Autokarawanen auf den Weg in die Hansestadt machen und in der ÖVB-Arena für möchtig Stimmung sorgen. Dennoch ist Bremen als Standort für den Super Cup in den nächsten Jahren beibehalten wird: Der Vertrag läuft zunächst nur für dieses Jahr, im September will die HBL über die Zukunft entscheiden.
Flensburg mit eingespieltem Team
Anders als im Vorjahr ist auch die Favoritenrolle: Während beim THW Kiel ein großer Umbruch stattfindet und mit Rasmus Lauge, Wael Jallouz und dem Ex-Flensburger Johan Sjöstrand gleich auf drei zentralen Positionen neue Spieler integriert werden müssen, setzt die SG in diesem Jahr auf Kontinuität. Mit Petar Djordjic verließ lediglich ein Leistungsträger die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes. Der Wechsel des 22-jährigen Rückraumkanoniers ausgerechnet nach Hamburg schmerzte die SG zwar, doch bereits in der vergangenen Spielzeit zeigte das Team, dass es auch ohne die wuchtigen Treffer Djordjics erfolgreichen Handball zelebrieren kann. Beim Super Cup gegen den THW Kiel zog dieser sich einen Kreuzbandriss zu und konnte erst zum Saisonende wieder mitwirken.

Spielmachertalent Jim Gottfridsson hat bereits sieben Länderspiele für Schweden bestritten.
Spielmachertalent Jim Gottfridsson hat bereits sieben Länderspiele für Schweden bestritten.
Da neben dem THW Kiel auch der HSV Hamburg und die Berliner Füchse ihre Kader radikal umgestellt haben, gilt die SG Flensburg-Handewitt bei vielen Experten als Meisterkandidat Nummer eins. So bezeichnete Alfred Gislason den Landesrivalen bei der Saisoneröffnungspressekonferenz als seinen ersten Favoriten. SG-Trainer Vranjes aber setzt auf die bewährte Underdog-Strategie und konterte auf ein Statement aus Hamburg: "Martin Schwalb soll mal vier Millionen Euro abgeben, dann sprechen wir in Flensburg auch von Titeln." So lautet bei einem Etat von rund sechs Millionen Euro das offizielle Saisonziel an der dänischen Grenze auch in diesem Jahr, sich "persönlich und sportlich weiterzuentwickeln".

Vier neue Gesichter bei der SG
Nichtsdestotrotz hofft man in Flensburg mehr denn je darauf, mal wieder einen nationalen Titel einzufahren. Dafür sorgen auch die vier Neuverpflichtungen: Als "perspektivisch" darf man den Transfer des 19-jährigen Schweden Hampus Wanne bezeichnen, der zunächst nur für eine Saison zur SG wechselt und dort als Alternative für Dauerspieler Anders Eggert auf Linksaußen eingeplant ist. Nur ein Dreivierteljahr älter ist der Serbe Bogdan Radivojevic, der auf der anderen Außenbahn Lasse Svan Hansen entlasten soll und in der letzten Spielzeit noch mit RK Partizan Belgrad in der Königsklasse zu Gast in der Flens-Arena war. Als Königstransfer aber gilt die Verpflichtung des erst 20-jährigen Spielmachers Jim Gottfridsson. Der schwedische Nationalspieler gilt als größtes Handballtalent seines Landes, weshalb die SG Flensburg-Handewitt die Verpflichtung bereits im April 2012 sicherstellte.

Da Nationalspieler Lars Kaufmann - der wie Djordjic in der vergangenen Saison über weite Strecken ausfiel - aufgrund einer Knieverletzung noch nicht wieder fit ist, legte die SG zu Beginn der Saisonvorbereitung noch einmal personell nach: Aus der spanischen Liga ASOBAL wechselte der 23-jährige Serbe Drasko Nenadic an die Flensburger Förde. Der 2,02m-Mann soll nun zusammen mit dem Mitte der letzten Spielzeit verpflichteten Isländer Olafur Gustafsson für Gefahr aus dem linken Rückraum sorgen (siehe auch Gegenerkader Flensburg).

Favoritenrolle ungeklärt
Ersatz für den verletzten Lars Kaufmann: Drasko Nenadic.
Ersatz für den verletzten Lars Kaufmann: Drasko Nenadic.
In Flensburg ist man daher frohen Mutes, eine erfolgreiche Saison zu spielen - zumal auch die schwarze Serie gegen den THW Kiel nach 14 Niederlagen in Folge in der vergangenen Saison beendet werden konnte: Mit dem 35:29-Erfolg am zweiten Weihnachtsfeiertag 2012 setzte eine starke SG ein deutliches Zeichen, konnte dieses aber letztlich doch nicht in Titel ummünzen: Im Champions-League-Viertelfinale scheiterte man an der Favoritenrolle, dem HSV Hamburg und nicht zuletzt den eigenen Nerven, und im Pokalfinale in der Hamburger O2-World entpuppten sich die "Zebras" dank eines 9:1-Laufes zu Beginn der zweiten Halbzeit beim 33:30 einmal mehr im entscheidenden Moment als zu stark. Daher sieht SG-Urgestein Michael Knudsen den THW auch am Dienstag als Favoriten: "Allein schon deshalb, weil der THW immer gewonnen hat, wenn es in den letzten Jahren ein Endspiel gab", so der dänische Kreisläufer, der aber gleichwohl klarstellt: "Wir haben große Ziele und eine starke Mannschaft. Das wollen wir in Bremen beweisen." THW-Geschäftsführer Stefan Adam verspricht: "Das wird ein erstes heißes Match" und "Wir wollen diesen Pokal verteidigen" - auch wenn er relativiert, das Spiel sei "quasi der letzte Test vor dem Saisonauftakt" und "es gibt schon Titel, die noch mehr wert sind". Dem pflichtet auch SG-Kapitän Tobias Karlsson bei: "Der Supercup ist doch nur ein Spiel. Andererseits ist es immer etwas Besonderes, sich mit dem THW Kiel zu messen."
Noch Tickets erhältlich
Wer kurzentschlossen noch live und vor Ort in der ÖVB-Arena in Bremen dabei sein möchte, kann sich seine Karten noch über alle Vorverkaufsstellen von CTS Eventim sowie am Dienstag ab 17.30 Uhr an der Abendkasse sichern. Die Arena öffnet um 18.00 Uhr ihre Pforten, wenig später bestreitet die B-Jugend des HC Bremen ein Vorspiel über 50 Minuten gegen eine Auswahlmannschaft des HV Niedersachsen, ehe der eigentliche Super Cup um 20.15 Uhr angepfiffen wird. Die Schiedsrichter sind Andreas und Marcus Pritschow.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

"Beim Supercup geht es um den ersten Titel der Saison - und um jede Menge Prestige"

HBL-Interview mit Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt
Dierk Schmäschke.
Dierk Schmäschke.
Wenn am 20. August mit dem Spiel um den Supercup zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt die neue Spielzeit eröffnet wird, dann kann sich Dierk Schmäschke endlich ein wenig entspannt zurücklehnen. Der Geschäftsführer der SG hat vor allem dann lange Tage, wenn andere Urlaub machen. Wie gut er die Sommerpause genutzt hat, um seinen Klub für die neue Spielzeit zu rüsten, wird sich am kommenden Dienstag erstmals zeigen, wenn es um den ersten Titel der Spielzeit geht. In einem Interview stand der Manager von Deutschlands nördlichstem Erstligaklub Rede und Antwort.
HBL:
Der Saisonauftakt mit dem Spiel um den Supercup gegen den THW Kiel rückt immer näher. Wie ist der Stand der Vorbereitung bei der SG Flensburg-Handewitt?
Dierk Schmäschke:
Grundsätzlich ist bei uns gegenwärtig alles im Lot. Mittlerweile sind alle Spieler eingetroffen. Der letzte Akteur, der zur Mannschaft kam, war Bogdan Radivojevic, der noch bei der Junioren-WM spielte. Allein Lars Kaufmann kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht in die Vorbereitung einsteigen. Wie ja bekannt ist, musste bedauerlicherweise vor drei Wochen ein dritter Eingriff an seinem Knie vorgenommen werden. Genaueres werden wir erst in ein paar Tagen sagen können. Er wird zum Saisonauftakt leider nicht zur Verfügung stehen.
HBL:
Aber ist die Mannschaft dennoch auf dem Wege zur Form?
Dierk Schmäschke:
Die bisherigen Testspiele waren insgesamt sehr zufriedenstellend. Vor allem der ERIMA Cup, der ja wie der Supercup in Bremen ausgespielt wurde, war ein letzter echter Härtetest auf dem Weg zum Saisonstart.
HBL:
Und nun steht in fünf Tagen das Spiel um den Supercup an.
Dierk Schmäschke:
Erst da werden wir genau wissen, wo wir stehen. Wir haben unsere Vorbereitung auf den Termin zugeschnitten, weil das Match gegen den THW schon etwas Besonderes ist. Da spielt der Meister Kiel gegen den Vizemeister aus Flensburg. Und beide Teams standen sich ja auch im Pokalfinale und im letztjährigen Supercup gegenüber. Viel besser geht es nicht. Das wird ohne Zweifel eine hochinteressante Begegnung.
HBL:
Der Supercup ist demnach weit mehr als nur ein besseres Freundschaftsspiel.
Dierk Schmäschke:
... weil es dabei nicht nur um den ersten Titel der Saison geht. Weil es zwei Nordkontrahenten sind, die hier aufeinandertreffen, geht es auch um sehr viel Prestige. Es ist nicht die Meisterschaft, aber ein Wettbewerb von hohem Stellenwert. Auch in der Öffentlichkeit spielt das Spiel um den Supercup eine große Rolle. Deshalb werden auch wir das Match sehr ernst nehmen.
HBL:
Wie finden Sie denn den Standortwechsel des Supercup von München nach Bremen?
Dierk Schmäschke:
Ich fand München immer deshalb besonders gut, weil auf diese Weise der Spitzenhandball in die süddeutsche Metropole kam. Aber natürlich bin ich sehr froh über den neuen Standort. Das macht für uns die Anreise schon um ein Vielfaches einfacher. Wir kennen Bremen als Handballstandort schon seit einigen Jahren und haben uns dort immer besonders wohl gefühlt.
HBL:
Nicht nur für die beiden Mannschaften, sondern auch für die Fans ist die Anreise deutlich bequemer.
Dierk Schmäschke:
Ich gehe davon aus, dass sowohl aus Kiel als auch aus Flensburg weit mehr Fans mitkommen als zuletzt. Gerade die SG hat in Bremen und im Umland ohnehin viele Fans, die für gewöhnlich auch zu unseren Heimspielen nach Flensburg kommen.
HBL:
Aus Bremen?
Dierk Schmäschke:
Nicht nur aus Bremen, sondern aus ganz Niedersachsen nehmen zahlreiche Fans die Strapazen auf sich, unsere Spiele zu besuchen. Das geht teilweise sogar bis ins nordrhein-westfälische Münster. Vor allem diese Fans haben nun die Möglichkeit, sich in Bremen zu treffen und unsere Mannschaft zu unterstützen. Aber auch die Kieler Fans sind ja bekanntermaßen sehr reiselustig.
HBL:
Das Spiel wird am kommenden Dienstag live bei Sport1 zu sehen sein. Danach aber wird sich der Handball vom gelernten TV-Dienstag verabschieden und findet künftig neben dem Sonntag am Mittwochabend statt. Wie finden Sie das?
Dierk Schmäschke:
Ich finde das überhaupt nicht dramatisch. Wichtig ist, dass der Handball einen festen Sendeplatz hat, an den sich die Fans gewöhnen können. Darüber hinaus sehe ich den Mittwoch sogar als kleinen Vorteil an, da die Wahrscheinlichkeit für alle Mannschaften, in Sonderfällen zwei Bundesligaspiele innerhalb von 48 Stunden austragen zu müssen (Sonntag und Dienstag) nun sehr viel geringer ist. Außerdem ist der Mittwoch - abgesehen von den vergangenen Jahren - traditionell Handballtag gewesen. Insofern wird diese Entscheidung sowohl der Liga als auch Sport1 guttun.
HBL:
Die Fans der SG jedenfalls sind schon richtig heiß auf die Saison. Das belegt zumindest der Verkauf der Dauerkarten, nicht wahr?
Dierk Schmäschke:
Wir werden die Zahl des Vorjahres diesmal deutlich übertreffen. Zur neuen Spielzeit konnten wir bislang 4.400 Dauertickets an den Fan bringen. Unser Ziel ist es, 4.600 Tickets zu verkaufen. Selbst für die Spiele in der Champions League sind schon heute mehr als 500 Dauerkarten verkauft. Das ist wirklich erfreulich.
HBL:
Die ganze Liga - mit Ausnahme des THW selbst - träumt vom Machtwechsel in der neuen Saison. Ist die SG der große Herausforderer des THW?
Dierk Schmäschke:
Wir gehören zu den Teams, die ganz sicher wieder oben mitspielen wollen. Wie schon im vergangenen Jahr. Das Team ist im Kern konstant geblieben und darf als eingespielt gelten. Und wir haben ein paar junge, hochinteressante neue Spieler dazu bekommen. Wir haben auf jeden Fall das Potential, dass wir um alle Titel mitspielen können. Aber ich denke da in kleinen Schritten. Erst kommt der Supercup, den wir gewinnen wollen, dann starten wir in Minden in die neue Saison. Und erst danach freue ich mich auf unser erstes Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen. Ich glaube zudem, dass sich einige Teams sehr gut verstärkt haben. Deshalb rechne ich persönlich mit einer sehr interessanten Saison.
(Das Interview führte die HBL)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2013:

Supercup: Knudsen erklärt den THW zum Favoriten

Flensburg spielt sich mit einem 31:24 gegen Bjerringbro-Silkeborg für das morgige Duell warm - Weinhold kündigt den Zebras einen großen Kampf an
Flensburg. Der zwölfte Sieg bei der zwölften Auflage des Jacob-Cement-Cups - die Freude nach dem 31:24 (16:13)-Erfolg über den BSV Bjerringbro-Silkeborg fiel bei der SG Flensburg-Handewitt aber eher bescheiden aus. Das eigene Vorbereitungsturnier, das immerhin 4312 Zuschauer anlockte, war nur eine Durchgangsstation - für den Saisonstart und den Supercup. "Wir haben große Ziele und eine starke Mannschaft", erklärt Kreisläufer Michael Knudsen. "Das wollen wir in Bremen beweisen." Über die Wertigkeit des Supercups gehen in Flensburg die Meinungen auseinander. "Der Supercup ist doch nur ein Spiel", sagt Kapitän Tobias Karlsson. "Andererseits ist es immer etwas Besonderes, sich mit dem THW Kiel zu messen." Entschlossener äußert sich Steffen Weinhold. "Das ist keine Vorbereitung mehr", sagt der Linkshänder. "Diesen Titel werden wir sicherlich nicht kampflos abgeben - das kann sich Kiel hinter die Ohren schreiben."

Allerdings hat der deutsche Nationalspieler am Freitag wegen einer Muskel-Verhärtung nur eine Viertelstunde mitgemischt. Eine Vorsichts-Maßnahme, meint SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der morgen Abend (20.15 Uhr) wohl nur auf Lars Kaufmann (Knie) verzichten muss. Nach vier Wochen Abstinenz ist auch Lasse Svan Hansen zurückgekehrt. Gleich im ersten Test war der Däne in der kleinen Halle des südschwedischen Karlshamn mit der Hand gegen die Wand geknallt. Gegen Bjerringbro traf der Rechtsaußen drei Mal in 20 Minuten. "Beim Werfen habe ich gar nichts gemerkt", sagt er, "ich hätte nicht gedacht, dass ich auf einmal so schnell Fortschritte machen würde".

Ljubomir Vranjes freut sich auf eine echte Standortbestimmung. Der Schwede hat es mit einem Schmunzeln registriert, dass die Kieler seine SG zum Meisterschafts-Favoriten abgestempelt haben. "Die wollen wohl etwas Druck abgeben - aber ich nehme ihn gern." Die Supercup-Bilanz der Flensburger ist allerdings nicht erbauend. Sechs Mal waren sie dabei, aber nur 2000 waren sie erfolgreich: ein 20:19 über den THW in Hannover. Die Historie beeinflusst auch Michael Knudsen in seiner Einschätzung: "Kiel ist der Favorit. Allein schon deshalb, weil der THW immer gewonnen hat, wenn es in den letzten Jahren ein Endspiel gab." (nr)

(aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2013:

In Bremen geht's um den ersten Titel der Saison

Handball-Supercup: Der THW und die favorisierte SG Flensburg-Handewitt bestreiten heute Abend das 75. Nordderby
Kiel. Ungeachtet des Wirbels im eigenen Management müssen sich die Spieler des THW Kiel heute Abend auf ihre erste Pflichtaufgabe in der neuen Saison konzentrieren. Beim Supercup in Bremen (ÖVB-Arena, 20.15 Uhr, live in Sport1) trifft der Double-Sieger auf den doppelten Vize SG Flensburg-Handewitt. Es ist die Neuauflage des Vorjahres-Duells und das vierte Nordderby dieser Veranstaltung. Seit 1994 treffen im Supercup der Meister und der Pokalsieger aufeinander. Da der THW einmal mehr beide Titel einspielte, übernimmt die SG als jeweiliger Vize-Titelträger im 75. Derby beider Vereine heute den Konterpart.

Nach dem harten Trainingslager in Faaborg hatte Trainer Alfred Gislason für eine aktive Regeneration zuletzt weniger intensiv trainieren lassen. Der mühevolle 28:26-Testspielsieg gegen Aalborg am vergangenen Freitag offenbarte aber noch fehlende Kräfte und Abstimmungsprobleme. "Mit dem Spiel war ich nicht zufrieden. Wir hatten in der 6:0-Abwehr große Lücken. Ich hatte gehofft, dass wir schon weiter sein würden - und spritziger. Wir müssen abwarten, wann der Schub kommt", sagte Gislason. Die Bedeutung des Supercups ist für den THW-Trainer nur schwer zu greifen: "Wir fahren nach Bremen, um alles zu geben und ein möglichst gutes Spiel abzuliefern. Schließlich ist der Supercup der erste Titel der Saison. Aber auch im letzten Jahr waren die Spieler sehr müde."

Nichtsdestotrotz reichte es für den THW zu einem 29:26-Sieg gegen die SG und damit zum siebten Supercup-Sieg bei 15 Teilnahmen. Die Flensburger haben aber in diesem Jahr die Favoritenrolle inne, da sie mit einem eingespielten Team antreten, während der THW noch daran arbeitet, seine Abgänge zu kompensieren. Für das Spiel, zu dem auch einige Fußballer von Werder Bremen erwartet werden, wurden bis gestern 6500 Karten verkauft, insgesamt fasst die ÖVB-Arena in Bremen 9000 Plätze. Für Gislason ist Bremen als Austragungsort nach dem Weggang aus München eine gute Wahl: "Es gibt in der Nähe viele Zweit- und Erstligisten. Deshalb wird ein fachkundiges Publikum in der Halle sein."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2013)

 

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