Endlich geht es wieder los: Am Dienstag beginnt für den neu formierten
THW Kiel die Saison 2013/14 mit dem Super Cup, bei dem es die "Zebras"
als amtierender Meister und Pokalsieger wie im Vorjahr mit dem jeweiligen
Vize und Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt zu tun bekommen. Der Ort
des Geschehens aber ist ein anderer: Nach Jahren in München findet der
offizielle Saisonauftakt der DKB Handball-Bundesliga in diesem Jahr
erstmals in der ÖVB-Arena in Bremen statt. Die 19. Auflage des Super Cups
wird um 20.15 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live und startet die
Vorberichterstattung bereits um 19.45 Uhr.
Bereits zum 15. Mal nimmt der THW Kiel am Super Cup teil - sieben
Niederlagen stehen dabei sieben Erfolge gegenüber. Nach 1995, 1998,
2005, 2007, 2008 und 2011 siegten die "Zebras" im Vorjahr in einer
umkämpften Partie im Olympia Eissportzentrum in München gegen den
ewigen Rivalen aus Flensburg mit
29:26 und
bauten damit ihren Vorsprung als Rekordsupercupgewinner vor
dem TBV Lemgo und dem HSV Hamburg (je vier Titel) weiter aus. Die
Bilanz der SG ist hingegen ernüchternd: Bei bislang sechs Teilnahmen
konnte der nördlichste Bundesligist lediglich einmal trimphieren:
Zum Saisonauftakt 2000 besiegte die SG den THW Kiel in Hannover
mit
20:19, auch jeweils sechs Treffer von
Nenad Perunicic und
Nikolaj Jacobsen
konnten die Kieler Niederlage einst nicht verhindern.
Über 6.000 Karten verkauft
Wie im Vorjahr müsste der THW Kiel beim Super Cup eigentlich
gegen sich selbst antreten, gewann er doch erneut beide
nationalen Titel. Und wie im Vorjahr sicherte sich die
SG Flensburg-Handewitt jeweils den zweiten Platz in Pokal
und Meisterschaft. Und doch ist diesmal so einiges anders:
Nach acht Jahren in der bayrischen Landeshauptstadt - wobei
2009 wegen Umbauarbeiten in der Münchner Olympiahalle nach
Nürnberg umgezogen werden musste - zieht der offizielle
Saisonauftakt wieder gen Norden. In der vergangenen Woche
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Rechtsaußen Bogdan Radivojevic kam aus Belgrad.
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SG |
meldete die HBL, dass bereits über 6.000 der 9.500 Tickets
vergriffen waren. "Es ist ja auch das Handball-Urderby
schlechthin, da wird es auch zur Sache gehen", versprach
SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Aus Schleswig-Holstein
werden sich ganze Autokarawanen auf den Weg in die Hansestadt
machen und in der ÖVB-Arena für möchtig Stimmung sorgen.
Dennoch ist Bremen als Standort für den Super Cup in den
nächsten Jahren beibehalten wird: Der Vertrag läuft zunächst
nur für dieses Jahr, im September will die HBL über die
Zukunft entscheiden.
Flensburg mit eingespieltem Team
Anders als im Vorjahr ist auch die Favoritenrolle: Während
beim THW Kiel ein großer Umbruch stattfindet und mit
Rasmus Lauge,
Wael Jallouz
und dem Ex-Flensburger
Johan Sjöstrand
gleich auf drei zentralen Positionen neue Spieler integriert
werden müssen, setzt die SG in diesem Jahr auf Kontinuität.
Mit Petar Djordjic verließ lediglich ein Leistungsträger die
Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes. Der Wechsel des
22-jährigen Rückraumkanoniers ausgerechnet nach Hamburg
schmerzte die SG zwar, doch bereits in der vergangenen Spielzeit
zeigte das Team, dass es auch ohne die wuchtigen Treffer
Djordjics erfolgreichen Handball zelebrieren kann. Beim
Super Cup gegen den THW Kiel zog dieser sich einen Kreuzbandriss
zu und konnte erst zum Saisonende wieder mitwirken.
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Spielmachertalent Jim Gottfridsson hat bereits sieben
Länderspiele für Schweden bestritten.
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SG |
Da neben dem THW Kiel auch der HSV Hamburg und die Berliner
Füchse ihre Kader radikal umgestellt haben, gilt die SG
Flensburg-Handewitt bei vielen Experten als Meisterkandidat
Nummer eins. So bezeichnete
Alfred Gislason
den Landesrivalen bei der Saisoneröffnungspressekonferenz
als seinen ersten Favoriten. SG-Trainer Vranjes aber setzt
auf die bewährte Underdog-Strategie und konterte auf ein
Statement aus Hamburg: "Martin Schwalb soll mal vier Millionen
Euro abgeben, dann sprechen wir in Flensburg auch von Titeln."
So lautet bei einem Etat von rund sechs Millionen Euro das
offizielle Saisonziel an der dänischen Grenze
auch in diesem Jahr, sich "persönlich und sportlich
weiterzuentwickeln".
Vier neue Gesichter bei der SG
Nichtsdestotrotz hofft man in Flensburg mehr denn je darauf,
mal wieder einen nationalen Titel einzufahren. Dafür sorgen auch
die vier Neuverpflichtungen: Als "perspektivisch" darf man den
Transfer des 19-jährigen Schweden Hampus Wanne bezeichnen, der
zunächst nur für eine Saison zur SG wechselt und dort als
Alternative für Dauerspieler Anders Eggert auf Linksaußen
eingeplant ist. Nur ein Dreivierteljahr älter ist der Serbe
Bogdan Radivojevic, der auf der anderen Außenbahn Lasse Svan
Hansen entlasten soll und in der letzten Spielzeit noch mit
RK Partizan Belgrad in der Königsklasse zu Gast in der Flens-Arena
war. Als Königstransfer aber gilt die Verpflichtung des
erst 20-jährigen Spielmachers Jim Gottfridsson. Der schwedische
Nationalspieler gilt als größtes Handballtalent seines Landes,
weshalb die SG Flensburg-Handewitt die Verpflichtung bereits
im April 2012 sicherstellte.
Da Nationalspieler Lars Kaufmann - der wie Djordjic in der
vergangenen Saison über weite Strecken ausfiel -
aufgrund einer Knieverletzung noch nicht wieder fit ist,
legte die SG zu Beginn der Saisonvorbereitung noch einmal
personell nach: Aus der spanischen Liga ASOBAL wechselte der
23-jährige Serbe Drasko Nenadic an die Flensburger Förde.
Der 2,02m-Mann soll nun zusammen mit dem Mitte der letzten
Spielzeit verpflichteten Isländer Olafur Gustafsson für
Gefahr aus dem linken Rückraum sorgen (siehe auch
Gegenerkader Flensburg).
Favoritenrolle ungeklärt
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Ersatz für den verletzten Lars Kaufmann: Drasko Nenadic.
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SG |
In Flensburg ist man daher frohen Mutes, eine erfolgreiche
Saison zu spielen - zumal auch die schwarze Serie gegen den
THW Kiel nach 14 Niederlagen in Folge in der vergangenen
Saison beendet werden konnte: Mit dem
35:29-Erfolg
am zweiten Weihnachtsfeiertag 2012 setzte eine starke SG ein
deutliches Zeichen, konnte dieses aber letztlich doch nicht
in Titel ummünzen: Im Champions-League-Viertelfinale scheiterte
man an der Favoritenrolle, dem HSV Hamburg und nicht zuletzt den
eigenen Nerven, und im Pokalfinale in der Hamburger O2-World
entpuppten sich die "Zebras" dank eines 9:1-Laufes zu
Beginn der zweiten Halbzeit beim
33:30
einmal mehr im entscheidenden Moment als zu stark. Daher
sieht SG-Urgestein Michael Knudsen den THW auch am Dienstag
als Favoriten: "Allein schon deshalb, weil der THW immer
gewonnen hat, wenn es in den letzten Jahren ein Endspiel gab",
so der dänische Kreisläufer, der aber gleichwohl klarstellt:
"Wir haben große Ziele und eine starke Mannschaft. Das wollen
wir in Bremen beweisen." THW-Geschäftsführer
Stefan Adam
verspricht: "Das wird ein erstes heißes Match" und
"Wir wollen diesen Pokal verteidigen" - auch wenn er
relativiert, das Spiel sei "quasi der letzte Test vor
dem Saisonauftakt" und "es gibt schon Titel, die noch
mehr wert sind". Dem pflichtet auch SG-Kapitän
Tobias Karlsson bei: "Der
Supercup ist doch nur ein Spiel. Andererseits ist es
immer etwas Besonderes, sich mit dem THW Kiel zu messen."
Noch Tickets erhältlich
Wer kurzentschlossen noch live und vor Ort in der
ÖVB-Arena in Bremen dabei sein möchte, kann sich seine
Karten noch über alle Vorverkaufsstellen von CTS Eventim
sowie am Dienstag ab 17.30 Uhr an der Abendkasse sichern.
Die Arena öffnet um 18.00 Uhr ihre Pforten, wenig später
bestreitet die B-Jugend des HC Bremen ein Vorspiel über
50 Minuten gegen eine Auswahlmannschaft des HV
Niedersachsen, ehe der eigentliche Super Cup um 20.15
Uhr angepfiffen wird. Die Schiedsrichter sind
Andreas und Marcus Pritschow.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
HBL-Interview mit Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt
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Dierk Schmäschke.
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Wenn am 20. August mit dem Spiel um den Supercup zwischen
dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt die neue Spielzeit
eröffnet wird, dann kann sich Dierk Schmäschke endlich ein wenig
entspannt zurücklehnen. Der Geschäftsführer der SG hat vor allem
dann lange Tage, wenn andere Urlaub machen. Wie gut er die
Sommerpause genutzt hat, um seinen Klub für die neue Spielzeit
zu rüsten, wird sich am kommenden Dienstag erstmals zeigen, wenn
es um den ersten Titel der Spielzeit geht. In einem Interview
stand der Manager von Deutschlands nördlichstem Erstligaklub Rede
und Antwort.
- HBL:
-
Der Saisonauftakt mit dem Spiel um den Supercup gegen den THW Kiel
rückt immer näher. Wie ist der Stand der Vorbereitung bei der SG
Flensburg-Handewitt?
- Dierk Schmäschke:
-
Grundsätzlich ist bei uns gegenwärtig alles im Lot. Mittlerweile
sind alle Spieler eingetroffen. Der letzte Akteur, der zur Mannschaft
kam, war Bogdan Radivojevic, der noch bei der Junioren-WM spielte.
Allein Lars Kaufmann kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht
in die Vorbereitung einsteigen. Wie ja bekannt ist, musste
bedauerlicherweise vor drei Wochen ein dritter Eingriff an seinem
Knie vorgenommen werden. Genaueres werden wir erst in ein paar Tagen
sagen können. Er wird zum Saisonauftakt leider nicht zur Verfügung
stehen.
- HBL:
-
Aber ist die Mannschaft dennoch auf dem Wege zur Form?
- Dierk Schmäschke:
-
Die bisherigen Testspiele waren insgesamt sehr zufriedenstellend.
Vor allem der ERIMA Cup, der ja wie der Supercup in Bremen ausgespielt
wurde, war ein letzter echter Härtetest auf dem Weg zum Saisonstart.
- HBL:
-
Und nun steht in fünf Tagen das Spiel um den Supercup an.
- Dierk Schmäschke:
-
Erst da werden wir genau wissen, wo wir stehen. Wir haben unsere
Vorbereitung auf den Termin zugeschnitten, weil das Match gegen den
THW schon etwas Besonderes ist. Da spielt der Meister Kiel gegen
den Vizemeister aus Flensburg. Und beide Teams standen sich ja auch
im Pokalfinale und im letztjährigen Supercup gegenüber. Viel besser
geht es nicht. Das wird ohne Zweifel eine hochinteressante Begegnung.
- HBL:
-
Der Supercup ist demnach weit mehr als nur ein besseres Freundschaftsspiel.
- Dierk Schmäschke:
-
... weil es dabei nicht nur um den ersten Titel der Saison geht. Weil
es zwei Nordkontrahenten sind, die hier aufeinandertreffen, geht es
auch um sehr viel Prestige. Es ist nicht die Meisterschaft, aber ein
Wettbewerb von hohem Stellenwert. Auch in der Öffentlichkeit spielt
das Spiel um den Supercup eine große Rolle. Deshalb werden auch wir
das Match sehr ernst nehmen.
- HBL:
-
Wie finden Sie denn den Standortwechsel des Supercup von München nach Bremen?
- Dierk Schmäschke:
-
Ich fand München immer deshalb besonders gut, weil auf diese Weise der
Spitzenhandball in die süddeutsche Metropole kam. Aber natürlich bin
ich sehr froh über den neuen Standort. Das macht für uns die Anreise
schon um ein Vielfaches einfacher. Wir kennen Bremen als Handballstandort
schon seit einigen Jahren und haben uns dort immer besonders wohl gefühlt.
- HBL:
-
Nicht nur für die beiden Mannschaften, sondern auch für die Fans ist
die Anreise deutlich bequemer.
- Dierk Schmäschke:
-
Ich gehe davon aus, dass sowohl aus Kiel als auch aus Flensburg weit
mehr Fans mitkommen als zuletzt. Gerade die SG hat in Bremen und im
Umland ohnehin viele Fans, die für gewöhnlich auch zu unseren Heimspielen
nach Flensburg kommen.
- HBL:
-
Aus Bremen?
- Dierk Schmäschke:
-
Nicht nur aus Bremen, sondern aus ganz Niedersachsen nehmen zahlreiche
Fans die Strapazen auf sich, unsere Spiele zu besuchen. Das geht
teilweise sogar bis ins nordrhein-westfälische Münster. Vor allem
diese Fans haben nun die Möglichkeit, sich in Bremen zu treffen und
unsere Mannschaft zu unterstützen. Aber auch die Kieler Fans sind
ja bekanntermaßen sehr reiselustig.
- HBL:
-
Das Spiel wird am kommenden Dienstag live bei Sport1 zu sehen sein.
Danach aber wird sich der Handball vom gelernten TV-Dienstag
verabschieden und findet künftig neben dem Sonntag am Mittwochabend
statt. Wie finden Sie das?
- Dierk Schmäschke:
-
Ich finde das überhaupt nicht dramatisch. Wichtig ist, dass der
Handball einen festen Sendeplatz hat, an den sich die Fans gewöhnen
können. Darüber hinaus sehe ich den Mittwoch sogar als kleinen
Vorteil an, da die Wahrscheinlichkeit für alle Mannschaften, in
Sonderfällen zwei Bundesligaspiele innerhalb von 48 Stunden austragen
zu müssen (Sonntag und Dienstag) nun sehr viel geringer ist.
Außerdem ist der Mittwoch - abgesehen von den vergangenen Jahren
- traditionell Handballtag gewesen. Insofern wird diese Entscheidung
sowohl der Liga als auch Sport1 guttun.
- HBL:
-
Die Fans der SG jedenfalls sind schon richtig heiß auf die Saison.
Das belegt zumindest der Verkauf der Dauerkarten, nicht wahr?
- Dierk Schmäschke:
-
Wir werden die Zahl des Vorjahres diesmal deutlich übertreffen.
Zur neuen Spielzeit konnten wir bislang 4.400 Dauertickets an
den Fan bringen. Unser Ziel ist es, 4.600 Tickets zu verkaufen.
Selbst für die Spiele in der Champions League sind schon heute
mehr als 500 Dauerkarten verkauft. Das ist wirklich erfreulich.
- HBL:
-
Die ganze Liga - mit Ausnahme des THW selbst - träumt vom
Machtwechsel in der neuen Saison. Ist die SG der große
Herausforderer des THW?
- Dierk Schmäschke:
-
Wir gehören zu den Teams, die ganz sicher wieder oben mitspielen
wollen. Wie schon im vergangenen Jahr. Das Team ist im Kern konstant
geblieben und darf als eingespielt gelten. Und wir haben ein paar
junge, hochinteressante neue Spieler dazu bekommen. Wir haben auf
jeden Fall das Potential, dass wir um alle Titel mitspielen können.
Aber ich denke da in kleinen Schritten. Erst kommt der Supercup,
den wir gewinnen wollen, dann starten wir in Minden in die neue
Saison. Und erst danach freue ich mich auf unser erstes Heimspiel
gegen Frisch Auf Göppingen. Ich glaube zudem, dass sich einige
Teams sehr gut verstärkt haben. Deshalb rechne ich persönlich
mit einer sehr interessanten Saison.
(Das Interview führte die HBL)
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2013:
Supercup: Knudsen erklärt den THW zum Favoriten
Flensburg spielt sich mit einem 31:24 gegen Bjerringbro-Silkeborg für das morgige Duell warm - Weinhold kündigt den Zebras einen großen Kampf an
Flensburg. Der zwölfte Sieg bei der zwölften Auflage des
Jacob-Cement-Cups - die Freude nach dem 31:24 (16:13)-Erfolg
über den BSV Bjerringbro-Silkeborg fiel bei der SG
Flensburg-Handewitt aber eher bescheiden aus. Das eigene
Vorbereitungsturnier, das immerhin 4312 Zuschauer anlockte,
war nur eine Durchgangsstation - für den Saisonstart und den
Supercup. "Wir haben große Ziele und eine starke Mannschaft",
erklärt Kreisläufer Michael Knudsen. "Das wollen wir in Bremen
beweisen." Über die Wertigkeit des Supercups gehen in Flensburg
die Meinungen auseinander. "Der Supercup ist doch nur ein Spiel",
sagt Kapitän Tobias Karlsson.
"Andererseits ist es immer etwas Besonderes, sich mit dem THW
Kiel zu messen." Entschlossener äußert sich Steffen Weinhold.
"Das ist keine Vorbereitung mehr", sagt der Linkshänder.
"Diesen Titel werden wir sicherlich nicht kampflos abgeben -
das kann sich Kiel hinter die Ohren schreiben."
Allerdings hat der deutsche Nationalspieler am Freitag wegen einer
Muskel-Verhärtung nur eine Viertelstunde mitgemischt. Eine
Vorsichts-Maßnahme, meint SG-Trainer Ljubomir Vranjes, der
morgen Abend (20.15 Uhr) wohl nur auf Lars Kaufmann (Knie)
verzichten muss. Nach vier Wochen Abstinenz ist auch Lasse
Svan Hansen zurückgekehrt. Gleich im ersten Test war der Däne
in der kleinen Halle des südschwedischen Karlshamn mit der
Hand gegen die Wand geknallt. Gegen Bjerringbro traf der
Rechtsaußen drei Mal in 20 Minuten. "Beim Werfen habe ich
gar nichts gemerkt", sagt er, "ich hätte nicht gedacht, dass
ich auf einmal so schnell Fortschritte machen würde".
Ljubomir Vranjes freut sich auf eine echte Standortbestimmung.
Der Schwede hat es mit einem Schmunzeln registriert, dass die
Kieler seine SG zum Meisterschafts-Favoriten abgestempelt haben.
"Die wollen wohl etwas Druck abgeben - aber ich nehme ihn gern."
Die Supercup-Bilanz der Flensburger ist allerdings nicht erbauend.
Sechs Mal waren sie dabei, aber nur 2000 waren sie erfolgreich:
ein 20:19 über den THW in Hannover. Die Historie beeinflusst
auch Michael Knudsen in seiner Einschätzung: "Kiel ist der Favorit.
Allein schon deshalb, weil der THW immer gewonnen hat, wenn es
in den letzten Jahren ein Endspiel gab." (nr)
(aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2013:
In Bremen geht's um den ersten Titel der Saison
Handball-Supercup: Der THW und die favorisierte SG Flensburg-Handewitt bestreiten heute Abend das 75. Nordderby
Kiel. Ungeachtet des Wirbels im eigenen Management müssen
sich die Spieler des THW Kiel heute Abend auf ihre erste
Pflichtaufgabe in der neuen Saison konzentrieren. Beim
Supercup in Bremen (ÖVB-Arena, 20.15 Uhr, live in Sport1)
trifft der Double-Sieger auf den doppelten Vize SG
Flensburg-Handewitt. Es ist die Neuauflage des Vorjahres-Duells
und das vierte Nordderby dieser Veranstaltung. Seit 1994
treffen im Supercup der Meister und der Pokalsieger aufeinander.
Da der THW einmal mehr beide Titel einspielte, übernimmt die
SG als jeweiliger Vize-Titelträger im 75. Derby beider Vereine
heute den Konterpart.
Nach dem harten Trainingslager in Faaborg hatte Trainer
Alfred Gislason für eine aktive
Regeneration zuletzt weniger intensiv trainieren lassen.
Der mühevolle 28:26-Testspielsieg
gegen Aalborg am vergangenen Freitag offenbarte aber noch
fehlende Kräfte und Abstimmungsprobleme. "Mit dem Spiel war
ich nicht zufrieden. Wir hatten in der 6:0-Abwehr große
Lücken. Ich hatte gehofft, dass wir schon weiter sein würden
- und spritziger. Wir müssen abwarten, wann der Schub kommt",
sagte Gislason. Die Bedeutung des
Supercups ist für den THW-Trainer nur schwer zu greifen:
"Wir fahren nach Bremen, um alles zu geben und ein möglichst
gutes Spiel abzuliefern. Schließlich ist der Supercup der
erste Titel der Saison. Aber auch im letzten Jahr waren die
Spieler sehr müde."
Nichtsdestotrotz reichte es für den THW zu einem
29:26-Sieg gegen die SG und damit
zum siebten Supercup-Sieg bei 15 Teilnahmen. Die Flensburger
haben aber in diesem Jahr die Favoritenrolle inne, da sie mit
einem eingespielten Team antreten, während der THW noch daran
arbeitet, seine Abgänge zu kompensieren. Für das Spiel, zu
dem auch einige Fußballer von Werder Bremen erwartet werden,
wurden bis gestern 6500 Karten verkauft, insgesamt fasst die
ÖVB-Arena in Bremen 9000 Plätze. Für
Gislason ist Bremen als
Austragungsort nach dem Weggang aus München eine gute Wahl:
"Es gibt in der Nähe viele Zweit- und Erstligisten. Deshalb
wird ein fachkundiges Publikum in der Halle sein."
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.08.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV- und Internet-Tips: