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11./12.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 12.09.2013 Bundesliga

THW besiegt Gummersbach nach Acht-Tore-Rückstand

Bundesliga, 4. Spieltag: 11.09.2013, Mi., 20.15: THW Kiel - VfL Gummersbach: 31:30 (14:20)
Update #2 PK-Video, Highlights-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Riesiger Jubel bei Filip Jicha, Andreas Palicka und Rene Toft Hansen nach dem Schlusspfiff.
Klicken Sie zum Vergrößern! Riesiger Jubel bei Filip Jicha, Andreas Palicka und Rene Toft Hansen nach dem Schlusspfiff.
Was für ein Wahnsinns-Spiel! In der 37. Minute der Heimpartie der "Zebras" gegen den VfL Gummersbach hätte am Mittwochabend wohl niemand der 10.285 Fans in der Sparkassen-Arena noch an einen Sieg der Kieler gegen den Altmeister geglaubt. Der überragende Florian von Gruchalla (9 Tore) hatte per Heber zum 23:15 für die Gäste getroffen. Doch in den folgenden Minuten wurde der Handball-Tempel zum Tollhaus: Angetrieben von den Fans und einem in der zweiten Hälfte bärenstarken Filip Jicha drehten die "Zebras" dieses bereits verloren geglaubte Spiel. Zehn Sekunden vor dem Ende markierte der beste Kieler Torschütze Marko Vujin (7/3) den 31:30 (14:20)-Siegtreffer vom Siebenmeterstrich, der anschließende Angriff der Gäste endete in den Armen der THW-Abwehr. Der Rest war Jubel.
THW-Trainer Alfred Gislason musste im Spiel gegen den VfL Gummersbach den verletzten Rasmus Lauge ersetzen, da zudem Johan Sjöstrand mit Kniebeschwerden zu kämpfen hatte, begann Andreas Palicka im Tor der Kieler. Doch nach fünf Minuten musste Sjöstrand doch zwischen die Pfosten: Palicka hatte einen Ball ins Gesicht bekommen und musste mit blutender Nase das Feld räumen. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings bereits absehbar, dass es gegen den VfL ein schwerer Gang werden würde. Auch, weil der THW-Angriff Fehler in Reihe produzierte. Die Gäste schickten so ein ums andere Mal von Gruchalla auf die Reise, der die Gegenstöße nahezu traumwandlerisch sicher verwandelte.
Toft Hansen wurde "beackert"
Aron Palmarsson zeigte ein starkes Comeback.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson zeigte ein starkes Comeback.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase entriss der VfL dem THW das Heft des Handelns in dessen eigener Arena. Nach von Gruchallas fünftem Gegenstoßtor zum 7:4 für die Gäste zog Gislason erstmals den grünen Auszeit-Karton. Nicht einmal zehn Minuten waren da gespielt - und die "Zebras" wirkten müde und unaufmerksam. Gislason brachte - früher als erhofft - Aron Palmarsson. Der Rekonvaleszent sollte nach seiner Knie-Operation Anfang Juni eigentlich ein bedächtiges Comeback feiern, doch angesichts der Kieler Unordnung im Angriff musste der Isländer früh ran. Palmarsson führte sich wenige Sekunden später mit seinem Tor zum 5:8 gut ein, und wenig später verkürzte Rene Toft Hansen, der 60 Minuten lang von der gegnerischen Abwehr "beackert" und dabei kaum geschützt wurde, zum 7:9. Doch dichter ließen die Gäste die "Zebras" zunächst nicht heran.
Sechs-Tore-Rückstand zur Pause
Gislason reagierte erneut und brachte Christian Zeitz für Vujin. Zeitz traf nach 23 Minuten per Gegenstoß zum 11:12 und bediente kurz darauf Toft Hansen zum 12:13, doch dann agierte der Linkshänder ebenso unglücklich wie seine Nebenleute: Die Folge waren vier VfL-Treffer binnen zweieinhalb Minuten, die Gäste enteilten auf 17:12 und erhöhten mit einem feinen Kempatrick des Sprungwunders Raul Santos wenig später sogar auf 19:13. Der Sechs-Tore-Vorsprung hielt bis zum Pausenpfiff, weil der ebenfalls gute Barna Putics ein Geschoss ins Netz drosch.
Gäste erhöhen
Rene Toft Hansen versucht sich durchzusetzen.
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Früh kamen die Kieler aus der Kabine zurück. Kapitän Filip Jicha versammelte seine Mannen kurz vor dem Wiederanpfiff um sich und gab die Marschrichtung vor: Aus einer sicheren Abwehr wollten die Kieler mit Tempo nach vorn spielen und so den Rückstand drehen. Dafür schickte Gislason die pfeilschnellen Gudjon Valur Sigurdsson und Christian Sprenger aufs Feld, im Tor vertraute er wieder auf Andreas Palicka. Eine gute Entscheidung, denn der Schwede führte sich mit einigen Paraden gut ein. Doch seine Vorderleute konnten daraus zunächst kein Kapital schlagen: Sprenger setzte einen Kempatrick gegen die Latte, Sigurdsson scheiterte mit einem Gegenstoß an Lichtlein, und Fredrik Larsson erhöhte für die Gäste. Diese legten nach: Erst fischte Lichtlein erneut einen Sigurdsson-Wurf aus dem Eck, dann traf Santos, und als Niclas Ekberg mit einem Siebenmeter an Ristovski scheiterte, nutzte von Gruchalla ein weiteres Loch in der Kieler Abwehr mit einem frechen Heber zum 23:15 (37.).
Aufholjagd beginnt langsam
Christian Zeitz steuerte zwei Treffer bei.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz steuerte zwei Treffer bei.
Acht Tore Rückstand, nur noch 23 Minuten zu spielen: Die Situation schien aussichtslos, und doch glaubten die THW-Fans auf den Rängen an eine Aufholjagd. Sie feuerten die "Zebras" an, feierten jede gelungene Aktion und ärgerten sich über einige der zahlreichen strittigen Situationen. Als Marko Vujin mit einem Doppelpack verkürzte und nach einer Palicka-Parade Patrick Wiencek den Gegenstoß zum 18:23 versenkte, tobten die Fans auf den Rängen. Hallensprecher Thomas Lorenzen sah die "Zebras wieder im Spiel" - und sorgte so für zusätzliche Stimmung unter dem Arena-Dach. Angeheizt wurde der Hexenkessel auch durch Mark Bult, der nach seinem 25:19 Rene Toft Hansen ungeahndet umriss und so die schnelle Mitte verhinderte. Danach spielten die "Zebras" wie aufgedreht: Filip Jicha machte nach jedem Ballgewinn ein unglaubliches Tempo und führte seine Farben nun mit großer Dynamik ins Feld. Vujin - erneut stark - traf zum 20:25, Sigurdsson versenkte einen Gegenstoß zum 21:25, und Jicha bediente Toft Hansen mustergültig zum 22:25 - VfL-Trainer Emir Kurtagic sah den THW-Express an Fahrt aufnehmen und nahm eine Auszeit (44.).
Jicha dreht auf
Es folgte eine der wohl intensivsten Schluss-Viertelstunden der vergangenen Jahre. Denn obwohl Jicha sich nun zu ganz großer Form aufschwang, als Torschütze, Antreiber und Vorbereiter glänzte, kam der THW nicht heran. Die Kieler Abwehr agierte nun bissiger und beweglicher, das Team kämpfte, und von den Rängen gab es Rückenwind: Trotzdem fanden die Gäste immer wieder eine Lücke - und profitierten auch weiterhin von der Kieler Abschlussschwäche. Doch als Jicha, der seine sechs Tore zwischen der 46. und 60. Minute erzielte, zum 25:26 und wenig später zum 26:27 (51.) verkürzte, glaubten Spieler und die Fans wieder an eine sensationelle Aufholjagd. Doch die Gäste blieben cool, erhöhten durch Bult und profitierten von Ristovski-Paraden.
THW gleicht aus
Marko Vujin bejubelt den Treffer zum 31:30 und blickt dabei auf die Hallenuhr.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marko Vujin bejubelt den Treffer zum 31:30 und blickt dabei auf die Hallenuhr.
Doch gegen einen Filip Jicha, der seine Kollegen derart mit- und das Spiel an sich riss, war an diesem Abend kein Kraut gewachsen: Der Tscheche verkürzte mit seinem dritten Tor in Folge auf 27:29 und ließ kurz darauf nach zweiter Welle das 28:29 folgen. Als Jicha dann 20 Sekunden später im Eins-gegen-Eins den Ausgleich erzielte, riss es die Fans von den Sitzen. Drei Minuten vor dem Ende hatte der THW Kiel einen Acht-Tore-Rückstand aufgeholt, in zwanzig Minuten aus einem 15:23 mit einem 14:6-Lauf ein 29:29 gemacht - Wahnsinn.
Vujin markiert Siegtreffer
Doch dieser war noch längst nicht beendet: Kopco traf für den VfL, Sigurdsson antwortete nach Schneller Mitte. Da waren noch 2:20 Minuten zu spielen. Der THW kam wieder in Ballbesitz, Palmarsson traf und wurde zurückgepfiffen. Jicha traf - und wurde zurückgepfiffen - allerdings zugunsten eines Siebenmeters. 13 Sekunden Restspielzeit standen bei 30:30 auf dem Videowürfel, und Marko Vujin übernahm Verantwortung: Er drosch das Leder zum 31:30 in die Maschen, Kurtagic reagierte sofort mit der Auszeit. Der VfL-Trainer brachte einen siebten Feldspieler für die verbliebenen zehn Sekunden, doch der Angriffsversuch der Gummersbacher blieb in der vielarmigen Kieler Abwehr hängen. Der Rest war Jubel. Nach dem optimalen 8:0-Start dürfen sich die Kieler nun aber nicht lange ausruhen: Am Sonnabend fordert Aufsteiger ThSV Eisenach die "Zebras" zum Duell auf. Anwurf in der hitzigen Atmosphäre der engen Werner-Aßmann-Halle ist um 19.00 Uhr.

Video: Höhepunkte des Spiels

Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Wir hatten heute ziemlich viel Glück. Die erste Halbzeit haben wir nicht besonders gut gespielt, haben zu wenig gekämpft und uns schlecht bewegt. Vorne haben wir zu statisch gespielt und zu viele Fehler produziert, so dass der VfL in den ersten 30 Minuten allein sieben Gegenstoßtore erzielen konnte.

Nach 35 Minuten dann hat meine Mannschaft einen Riesenkampf gestartet. Ihr gebührt für diese Einstellung mein Respekt. Am Ende sind wir glücklich als Sieger vom Platz gegangen. Allerdings musste ich dafür aufgrund der engen Personaldecke ein viel zu hohes Risiko eingehen. Geplant war, dass Aron heute zehn, vielleicht 15 Minuten spielt. Er hat dann ein sehr gutes Spiel gemacht.

VfL-Trainer Emir Kurtagic:
Als fairer Sportsmann bleibt mir heute nur, dem THW Kiel zu gratulieren. Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die erste Hälfte war vielleicht die beste Halbzeit der vergangenen zwei Jahre. Wir wussten, dass der Druck der Kieler in der zweiten Halbzeit groß sein würde, dann kamen auch die Zuschauer, was den Ausgang des Spiels beeinflusst haben könnte. Der THW ist dann zu vielen leichten Toren gekommen. Am Ende wurden wir überrannt. Wir fahren jetzt zum zweiten Mal nach dem Lemgo-Spiel mit leeren Händen nach Hause, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. Das schmerzt.
THW-Spielmacher Aron Palmarsson gegenüber den KN:
Ich weiß nicht, warum wir in der ersten Halbzeit so schlecht gespielt haben. Wir waren alle viel zu passiv, die Führung der Gummersbacher war verdient. Nach der Pause haben wir dann endlich Tempo gemacht. Mir persönlich geht es überragend.
THW-Torhüter Andreas Palicka gegenüber den KN:
Das war ein krankes Spiel, unsere Leistung in der ersten Halbzeit grottenschlecht, da war keiner von uns auf der Platte. Nach der Pause waren wir zwar immer noch nicht gut, aber wir haben gekämpft.
VfL-Torhüter Borko Ristovski gegenüber den KN:
Wir haben gut gespielt, aber das hilft nichts. Ich spiele lieber schlecht und gewinne.
Video: Die Pressekonferenz

4. Spieltag: 11.09.13, Mi., 20.15: THW Kiel - VfL Gummersbach: 31:30 (14:20)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (5.-8., 18.-30., 2 Paraden), Palicka (1.-5., 8.-18., 31.-60., 8 Paraden); Toft Hansen (5), Sigurdsson (2), Sprenger, Wiencek (1), Ekberg (3/2), Zeitz (2), Jallouz (1), Palmarsson (4), Klein, Jicha (6), Vujin (7/3); Trainer: Gislason
Logo VfL Gummersbach:
Ristovski (44.-60. und bei 2 Siebenmetern, 5 Paraden), Lichtlein (1.-44., 7 Paraden); Schröter (1), Mladenovic, Kopco (2), Putics (4), Lützelberger, J. Larsson (1), F. Larsson (3), Gaubatz, von Gruchalla (9), Bult (6/2), Schröder, Santos (4); Trainer: Kurtagic
Schiedsrichter:
Sebastian Grobe / Adrian Kinzel
Zeitstrafen:
THW: 0;
Gummersbach: 3 (2x Kopco (13., 48.), J. Larsson (21.))
Siebenmeter:
THW: 7/5 (Lichlein hält Vujin (22., Nachwurf verwandelt), Ristovski hält Ekberg (36.));
Gummersbach: 3/2 (Santos an den Pfosten (19.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 2:1, 2:2, 3:2 (5.), 3:4, 4:4, 4:8 (10.), 5:8, 5:9, 7:9, 7:10 (15.), 8:10, 8:11, 9:11, 9:12 (21.), 11:12, 11:13, 12:13 (24.), 12:17 (27.), 13:17, 13:19, 14:19, 14:20;
2. Hz.: 14:21, 15:21, 15:23 (37.), 18:23, 18:24, 19:24 (41.), 19:25, 23:25 (46.), 23:26, 24:26, 24:27, 26:27 (52.), 26:29 (55.), 29:29 (58.), 29:30, 31:30.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2013:

THW spurtet im Zielsprint zum Sieg

Meister ringt Gummersbach 31:30 nieder
Kiel. Das Aufeinandertreffen der beiden Bundesliga-Dinos, der beiden einzigen Mannschaften, die von Anbeginn in der höchsten deutschen Handball-Spielklasse vertreten sind, hat sich gestern Abend zu einem hochdramatischen Klassiker entwickelt, an dessen Ende sich der THW knapp mit 31:30 (14:20) durchsetzen konnte. Im Duell des Rekordmeisters gegen den zwölfmaligen Titelträger hielt der VfL Gummersbach lange die Siegkarten in der Hand, bevor der THW angetrieben durch seinen Kapitän Filip Jicha das Spiel doch noch drehte und zehn Sekunden vor Abpfiff den Siegtreffer erzielte.

Mit dem Anpfiff zeigte sich, wie abhängig der THW von der Spieleröffnung durch Rasmus Lauge und Aron Palmarsson ist. Nach dem Ausfall von Lauge musste sich der gerade von seiner Knie-OP genesene Palmarsson stärker in die Schlacht werfen, als es den Verantwortlichen des THW lieb sein konnte.

Bereits nach 10:13 gespielten Minuten war er wieder da, nach 11:11 Minuten explodierte kurzfristig die Halle: "TNT" hallte als Erkennungsmusik durch die Kieler Arena. Palmarsson hatte sich mit seinem ersten Saisontreffer auf dem Parkett zurückgemeldet. Es war ein wichtiges Zeichen des Isländers an seine Mannschaft. Doch es schien nur von kurzer Dauer zu sein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der THW seine Linie gesucht, sich schwer mit der Spieleröffnung getan. Filip Jicha hatte zunächst die Mittelposition übernommen, Wael Jallouz stand ihm auf Halblinks zur Seite. Doch der Tunesier erwies sich als Unsicherheitsfaktor, agierte mit zittriger Hand und schlug häufig einen Haken zu viel. Das Spiel war so fast ausschließlich auf Rene Toft Hansen am Kreis angelegt, der aber unter ständiger Dauerbewachung stand. Die Gummersbacher Mark Bult und Michal Kopco zogen und zerrten gemeinschaftlich an dem Dänen. Abgefangene Bälle nutzte vor allem der schnelle Rechtsaußen Florian von Gruchalla. Siebenmal war er in der ersten Hälfte erfolgreich.

Der Wiederbeginn startete turbulent. Ein schöner Kempa-Versuch von Palmarsson auf Außen Christian Sprenger hätte ein Tor verdient gehabt, doch der Ball landete an der Latte. Andreas Palicka parierte im THW-Tor gleich vier Großchancen. Aber auf der anderen Seite kam plötzlich auch Nationaltorwart Carsten Lichtlein in Fahrt, fing die Bälle der frei vor ihm auftauchenden Toft Hansen und Gudjon Valur Sigurdsson ab. Der VfL hatte so den besseren Start nach dem Seitenwechsel, zog nach klarer Halbzeitführung auf 23:15 (36.) davon.

Nur mühsam arbeitete sich der THW wieder heran. Ab der 40. Minute stellte THW-Trainer Alfred Gislason auf offensive Abwehr um, beorderte Jallouz als Speerspitze auf das Parkett. Die Maßnahme fruchtete. Die Gummersbacher begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert, nachdem ein siebenmeterreifes Foul an Toft Hansen nicht geahndet worden war, gerieten bei ihren Angriffen zunehmend unter Zeitdruck. Und angeführt von einem explosiven Kapitän Jicha arbeiteten sich die Kieler heran. Ab der 46. Minute übernahm der Tscheche ein ums andere Mal Verantwortung, wuchtete die Bälle an Borko Ristovski, der Lichtlein nach einem Kopftreffer ersetzt hatte, ins Tor. Beim 29:29 stellte Jicha den ersten Ausgleich nach dem 4:4 (7.) her, und in den Schlusssekunden schien er auch den Siegtreffer erzielt zu haben. Doch die Schiedsrichter, die mit ihren Entscheidungen für wenig Freude beim Kieler Publikum gesorgt hatten, pfiffen den Wurf ab, entschieden aber auf Siebenmeter. Marko Vujin trat an den Punkt und meisterte die große Last. "Der Trainer hat mich gefragt, und ich war bereit", so der Serbe, der mit seinem Tor die Arena in ein Tollhaus verwandelte, da der letzte verzweifelte Versuch des VfL an der Kieler Abwehr abprallte.

(von Ralf Abratis, Wolf Paarmann und Marie Reitzenstein, aus den Kieler Nachrichten vom 12.09.2013)


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