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15./16.12.2013 - Letzte Aktualisierung: 16.12.2013 Benefizspiel

Handballfest in Warstein mit 38 "Zebra"-Toren und ganz viel Spaß

Update #1 Video und KN-Bericht ergänzt ...

Einen Tag nach dem hart erkämpften 31:25-Erfolg in Wuppertal beim Bergischen HC machten die "Zebras" auf der Rücktour sympathische Werbung in eigener Sache: Beim Sechstligisten VfS Warstein bestritt der THW Kiel ein Freundschaftsspiel, das Trainer Alfred Gislason locker anging. Die zusätzliche Trainingseinheit tat vor allem Wael Jallouz gut: Der Tunesier spielte 60 Minuten durch und erzielte zehn Tore beim 38:18 (18:7)-Erfolg, bei dem vor allem in Hälfte zwei der Spaß nicht zu kurz kam.
Das Testspiel des THW in Warstein war von den Handballfans in der Region heiß ersehnt worden. Die örtlichen Tageszeitungen berichteten schon im Vorfeld mit Sonderseiten über den Auftritt des dreifachen Champions-League-Siegers im Sauerland, die rund 400 Karten für das Spiel in der Dreifachturnhalle waren innerhalb von nicht einmal zwölf Stunden vergriffen. Am Spieltag öffneten sich die Türen der Halle bereits 30 Minuten eher als geplant, weil die Handballfans es gar nicht abwarten konnten, ihre Plätze einzunehmen.

"Ganz Warstein steht Kopf, weil Ihr hier seid", freute sich Warsteiner-Chefin Catharina Cramer über den Besuch der "Zebras" in der Heimat des Bieres. "Wir sind dankbar, dass wir solch einen Partner haben." Und dieser bedankte sich für die Einladung mit einem lockeren Spielchen, in dem den Kielern der Spaß anzumerken war, einmal ohne Druck auftreten zu können.

Da spielten Dominik Klein und Christian Sprenger im Mittelblock, da durfte Torhüter Andreas Palicka die Siebenmeter werfen und später im Trikot von Dominik Klein das Spiel organisieren, da ging Klein dafür ins Tor, da wies Alfred Gislason den "Erste-Halbzeit-Statistiker" Gudjon Valur Sigurdsson an, doch genau bei Wael Jallouz hinzuschauen und gab während des Spiels Interviews. Wael Jallouz spielte 60 Minuten durch und erzielte zehn Treffer. Und während sich die restlichen "Zebras" die Einsatzzeit teilten, jubelte das Publikum über jeden Treffer beider Mannschaften. Dass dabei nicht gar so fest zugepackt wurde, verstand sich von selbst. Auch, als Sjöstrand mit einem Siebenmeter am VfS-Co-Trainer "scheiterte".

Und am Ende eines tollen Handballtages gaben die Kieler noch einmal alles: Beim Autogrammeschreiben hatten die Fans in "Halbzeit drei" genauso viel Spaß wie am Spiel des Rekordmeisters in den 60 Minuten zuvor. "Das war ein schönes Handballfest", sagte Gislason. "Es war toll zu sehen, wie freundlich und begeistert wir hier empfangen worden sind."

Video: THW Kiel zu Gast in Warstein


Testspiel: 15.12.13, So., 13.00: VfS Warstein - THW Kiel: 18:38 (7:18)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (17 Paraden), Palicka (2/1 Tore); Toft Hansen, Sigurdsson (7), Sprenger (3), Wiencek (5), Ekberg (3), Zeitz (2), Jallouz (10), Palmarsson, Klein (2 Tore, 3 Paraden), Jicha (1), Vujin (4); Trainer: Gislason
Zuschauer:
400 (Dreifachturnhalle, Warstein)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.12.2013:

Glückliches Warstein nach THW-Gala

Warstein. Es klang wie eine Schnapsidee. Eine Nacht nach dem Sieg beim Bergischen HC, drei Nächte vor dem Heimspiel gegen den TBV Lemgo ließ sich Handballmeister THW Kiel überreden, auf der Rückreise ein Benefizspiel gegen den VfS Warstein einzulegen. Hatte nicht Trainer Alfred Gislason zuletzt über die "fehlende Breite" im Kader geklagt? Und nun ein viertes Spiel innerhalb von sieben Tagen!? "Wir sind sehr gerne hier", sagte Gislason. "Wir wollten endlich einmal Warstein besichtigen."

Ein Profiverein hat seine Verpflichtungen. Als die Warsteiner Brauerei, seit zehn Jahren Teamsponsor, um einen Besuch bat, sagten die Verantwortlichen trotz des vollen Terminkalenders zu. Für den Sponsor, aber auch für die Stadt, die nach einer Bakterien-Epidemie und einem wochenlangen Einreiseverbot schwere Zeiten erlebt hatte. Wer gestern in der mit 300 Zuschauern gefüllten Turnhalle saß, durfte unmittelbar erleben, welche außergewöhnliche Rolle das Team um Filip Jicha ("Eine tolle Aktion") auch im Sauerland spielt. Die Ordner mit THW-Schals, die Fans, die schon eine Viertelstunde vor dem Anpfiff die La-Ola-Welle schwappen ließen. Ein Gute-Laune-Spiel, in dem Andreas Palicka Siebenmeter warf. Der Torhüter traf erst den Pfosten, verwandelte den zweiten sicher. Später kam er im Dominik-Klein-Trikot als Mittelmann, traf zum 32:13. Ein Spiel, in dem Hendrik Hilwerling, einer von vier VfS-Torhütern, frenetisch jubelte, als er einmal gegen Wael Jallouz parierte, den alle als "Willi" in ihr Herz schlossen. Ein Spiel, in dem das Harzverbot für die Halle aufgehoben worden war. Eines, in dem Klein sich mit Weihnachtsmütze einwechseln ließ, später im Tor drei Würfe parierte. Das Publikum feierte ihn mit "Dominik"-Sprechchören. "Ich muss das Team ausdrücklich loben", sagte Sabine Holdorf-Schust, Leiterin der THW-Geschäftsstelle. "Es hat verstanden, wie Profisport funktioniert."

Am Abend zuvor hatte der abstiegsbedrohte Sechstligist sein Kellerduell gewonnen. "Das war wichtig, sonst hätten wir heute miese Stimmung gehabt, trotz THW", sagte Trainer Dirk Kaese, der mit zwei Augenzwinkern für das Wochenende eine Bilanz von 2:2 Punkten und ein ausgeglichenes Torverhältnis eingefordert hatte. Daraus wurde nichts, der THW siegte 38:18 und ließ trotzdem ein glücklicheres Warstein zurück.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.12.2013)


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