Aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2014:
Herning/Arhus.
Rasmus Lauge im Pech:
Für den dänischen Nationalspieler vom THW Kiel ist die
EM vorzeitig beendet. Gestern Vormittag,
eine Nacht nach dem mühelosen 28:24-Sieg gegen Ungarn und der
vorzeitigen Qualifikation für das Halbfinale, gab Nationaltrainer
Ulrik Wilbek bekannt, dass der 22-Jährige nicht mehr zum Einsatz
kommen wird. "Der Zustand seines Knies hat sich verschlechtert",
sagte Wilbek, der dem Zebra noch zwei Tage zuvor Hoffnungen
gemacht hatte, bei den dänischen Festspielen vor jeweils 14000
Zuschauern in Herning eingesetzt zu werden.
Lauge hatte sich vor drei Monaten
bei einem Testspiel gegen Kroatien so schwer am rechten Knie
(Anriss des hinteren Kreuzbandes) verletzt, dass er nicht mehr
rechtzeitig fit wurde, um dem THW Kiel bis zum Jahresende helfen
zu können.
Zu einem ähnlichen Zeitpunkt verletzte sich
Thierry Omeyer,
der sieben Jahre lang das Tor der Kieler gehütet hatte, bei einer
Trainingseinheit mit seinem Verein Montpellier AHB so schwer am linken
Ellenbogen, dass er ebenfalls operiert werden musste. Die erste Verletzung
in seiner außergewöhnlichen Karriere schien die EM-Teilnahme zu verhindern,
doch der 37-Jährige gab nicht auf. "Ich habe immer daran geglaubt, dass
ich es schaffen kann", sagte der Franzose, der vor fünf Tagen als 16.
Spieler nachnominiert worden war. Zwei Wochen zuvor hatte er erstmals
wieder einen Ball in die Hand genommen, die Unsicherheit begleitete ihn
nach Dänemark. Doch im gewohnt intensiven Duell gegen den Erzrivalen
Kroatien (27:25) am zweiten Spieltag der Hauptrunde wurde er nach der
Pause eingewechselt, hielt elf Bälle -
Omeyer-Niveau.
"Es war gut, dass der Gegner Kroatien hieß", sagte der zweimalige
Europameister. "Da war ich so heiß, dass ich an die Verletzung gar nicht
mehr gedacht habe." Beim 39:30-Sieg gegen Weißrussland in Aarhus stand
er gestern erstmals wieder in der Startsieben.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2014)