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24./25.02.2014 - Letzte Aktualisierung: 25.02.2014 Champions League

VELUX EHF Champions League: Achtelfinal-Auslosung am Dienstag

THW trifft auf Aalborg, Zaporozhye oder Vardar Skopje - Livestream auf ehfTV.com

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Am Dienstag werden in Wien die Achtelfinal-Partien ausgelost.
Klicken Sie zum Vergrößern! Am Dienstag werden in Wien die Achtelfinal-Partien ausgelost.
Nachdem der THW Kiel sich am 16. Februar durch das 28:28-Unentschieden gegen Kielce den Sieg in der Vorrundengruppe B sichern konnte und am letzten Spieltag am vergangenen Mittwoch noch einen 30:25-Heimsieg gegen Porto folgen ließ, blicken die "Zebras" nun gespannt nach Wien. Dort werden am Dienstagmittag um 12.00 Uhr die Achtelfinalbegegnungen ausgelost. Das Auslosungs-Prozedere wird live im Internet auf ehfTV.com übertragen und von Kult-Kommentator Tom O Brannagain begleitet.
Als Gruppensieger genießen die "Zebras" in den K.O.-Runden einige Privilegien. Zum einen trifft der deutsche Rekordmeister in der Runde der letzten 16 auf einen Gruppenvierten aus einer der Parallelgruppen und damit auf einen vermeintich einfacheren Gegner. Zum anderen genießen die Kieler im entscheidenden Rückspiel, das zwischen dem 26. und 30. März ausgetragen wird, das Heimrecht. Qualifiziert sich der THW Kiel zudem für das Viertelfinale, wird auch hier das Rückspiel in der Sparkassen-Arena ausgetragen.

Doch wohin wird es die Mannschaft von Alfred Gislason zum Achtelfinalhinspiel zwischen dem 19. und 23. März verschlagen? "Zebra Online" stellt Ihnen die drei möglichen Gegner vor.

HC Motor Zaporozhye
Das Team von HC Motor Zaporozhye.
Das Team von HC Motor Zaporozhye.
Saporischschja gilt als die Handball-Hauptstadt in der derzeit politisch krisengeschüttelten Ukraine. Doch der HC Motor spielte dort bis zum letzten Jahr stets die zweite Geige hinter dem Lokalrivalen ZTR. Dieser sammelte 14 der bislang 22 Meisterschaften im seit 1991 unabhängigen Staat. Doch in der vergangenen Spielzeit wendete sich dann das Blatt: Nachdem man die Punktrunde noch mit zwei Punkten Rückstand auf den Rekordmeister abschloss, setzte man sich in den Playoff-Endspielen souverän mit 29:22 und 28:25 durch und feierte damit die erste Meisterschaft. Doch damit nicht genug: Durch zwei Kantersiege qualifizierte sich der HC Motor im Spätsommer erstmals für die Gruppenphase der europäischen Königsklasse.

Linkshänder Sergiy Onufryienko ist mit bislang 52 Treffern erfolgreichster Schütze Zaporozhyes in der Königsklasse.
Linkshänder Sergiy Onufryienko ist mit bislang 52 Treffern erfolgreichster Schütze Zaporozhyes in der Königsklasse.
Indes: Als typischer "Neuling" geht der ukrainische Meister nicht so recht durch, stehen im Kader doch viele bekannte Gesichter. Denn dem neuen Trainer Sergey Bebeshko, der in der Vorsaison noch Dinamo Minsk ins Achtelfinale der "VELUX EHF Champions League" führte, folgten mit Kreisläufer Olexandr Shevelev, Rechtsaußen Oleg Skopintsev und den Rückraumspielern Sergiy Onufryienko und Vladislav Ostroushko vier Leistungsträger des weißrussischen Meisters an den Dnepr. Mit dem slowakischen Torhüter Richard Stochl und dem Kreisläufer Egor Evdokimov konnten zudem zwei ehemalige Akteure des finanziell angeschlagenen russischen Abonnementmeisters aus Tschechow verpflichtet werden. Und in der EM-Pause legte der HC Motor noch einmal personell nach: Während Nikolay Stetsyura (ebenfalls aus Minsk) allerdings in der Königsklasse nicht eingesetzt werden kann, stellte Mittelmann Angel Perez de Inestrosa, der erste Handball-Spanier in der Ukraine, bereits seine Qualitäten unter Beweis.

Sportliche Ausrufezeichen setzte der HC Motor, in der heimischen Liga verlustpunktfrei an der Spitze, besonders zum Auftakt und zum Abschluss der Gruppenphase. Im ersten Spiel der Gruppe A trotzten die "Falken" den Rhein-Neckar Löwen auswärts ein 31:31-Unentschieden ab. Und am vergangenen Sonnabend brachten sie dem bereits als Gruppensieger feststehenden ungarischen Meister aus Veszprem beim 26:22 die erste Niederlage bei - ein wichtiger Triumph, denn so verteidigte Zaporozhye, das seine Heimspiele in der 4.500 Zuschauer fassenden "Lokomotiv"-Arena im rund 300 Kilometer entfernten Charkiw absolviert, das Achtelfinalticket vor RK Zagreb. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt, unterstellten die Kroaten doch im Anschluss den Ungarn, mit angezogener Handbremse gespielt zu haben. Nichtsdestotrotz ist der HC Motor damit der erste ukrainische Achtelfinalist seit neun Jahren, als ZTR Zaporozhye in der K.O.-Runde Veszprem unterlag.


HC Vardar Skopje
Das Team von HC Vardar Skopje.
Das Team von HC Vardar Skopje.
Die 530.000-Einwohner-Stadt Skopje ist nicht nur die Hauptstadt Mazedoniens, sondern derzeit wohl das Handballmekka Europas: Denn mit Metalurg und Vardar konnten sich erstmals die beiden dominierenden Vereine des Landes gleichzeitig für die Königsklasse qualifizieren. Hinzu kommt, dass Vardar auch in der Champions League der Frauen mitmischt.

Beim mit acht Meisterschaften erfolgreichsten Handballclub Mazedoniens hat man eine Menge vor, nachdem in der vergangenen Saison eine vierjährige Durststrecke überwunden wurde und man den Lokalrivalen Metalurg endlich wieder entthronen konnte. Seitdem der Russe Sergei Samsonenko - Hauptsponsor und Sportdirektor in Personalunion - bei Vardar das Sagen hat, wurde mächtig aufgerüstet. Zugute kam den Mazedoniern dabei auch, dass Chehovski Medvedi Moskau finanziell und personell mächtig abspecken musste. Mit Timur Dibirov, Mikhail Chipurin und Alexei Rastvortsev wurden gleich drei Königsklassen-erfahrene
Alex Dujshebaev fiel zuletzt wegen eines gebrochenen Fingers aus, wird zum Achtelfinale aber wieder fit sein.
Alex Dujshebaev fiel zuletzt wegen eines gebrochenen Fingers aus, wird zum Achtelfinale aber wieder fit sein.
Spieler vom russischen Meister verpflichtet. Aus Slowenien kamen Kreisläufer Alem Toskic (Celje) und Rechtsaußen Matjaz Brumen (Koper), und aus der Konkursmasse von BM Atletico Madrid wurde der von vielen Topclubs gejagte Alex Dujshebaev, Sohn von Talant Dujshebaev, geholt. Weitere Leistungsträger einer starken Mannschaft sind der junge serbische Torhüter Strahinja Milic, der kroatische Mittelmann Igor Karacic sowie Kapitän Filip Lazarov, Bruder von Barcelona-Star Kiril.

Dass es für Vardar in der Königsklasse letztlich "nur" für den vierten Platz und damit immerhin für die erste Achtelfinal-Teilnahme der Vereinsgeschichte reichte, lag vor allem daran, dass man in der stark besetzten Gruppe C mit Barcelona und Paris St. Germain landete - und pikanterweise dem Lokalrivalen von Metalurg, gegen den Vardar nach einem 27:22-"Auswärtssieg" und einer bitteren 18:26-"Heimniederlage" im direkten Vergleich knapp den Kürzeren zog.

Nachdem Trainer Zoran Kastratovic bereits im Oktober nach einer 34:37-Niederlage gegen den slowakischen Meister Tatran Presov in der SEHA-Liga seinen Hut nehmen musste, wurde Ende Januar endlich der Nachfolger präsentiert. Raul Gonzalez Gutierrez, ehemals spanischer Nationalspieler und langjähriger Assistent von Talant Dujshebaev bei Ciudad Real und Atletico Madrid, schwingt fortan das Zepter bei dem Verein, der jüngst mit langfristigen Vertragsverlängerungen für Timur Dibirov (bis 2020) und Strahinja Milic (bis 2019) für Furore sorgte.


Aalborg Handball
Das Team von Aalborg Handball.
Das Team von Aalborg Handball.
Dürften die THW-Fans über den Kieler Acntelfinalgegner bestimmen, würden die "Zebras" in der Runde der letzten 16 zweifelsohne auf Aalborg treffen. Dafür gibt es gleich mehrere gute Gründe. Die Anreise zum Auswärtsspiel im Norden Dänemarks wäre nur in etwa so weit wie nach Magdeburg. Die einstige Kieler "Zaubermaus" Nikolaj Jacobsen fungiert beim dänischen Meister als Trainer. Und außerdem liegen dem THW Gegner aus dem nördlichen Nachbarland: Von 22 Europapokalduellen mit dänischen Vereinen ging bislang nur eine einzige (28:34 gegen Gudme am 17. Dezember 2000) verloren.

Nationalspieler Mads Mensah Larsen erzielte bislang 50 Treffer.
Nationalspieler Mads Mensah Larsen erzielte bislang 50 Treffer.
Aber Obacht: Dass Aalborg Handball in der vergangenen Saison den haushohen Favoriten KIF Kolding-Kopenhagen in den Playoff-Endspielen entthronte, kam nicht von ungefähr. Die Leistungen vieler Akteure blieben auch den Clubs der stärksten Liga der Welt nicht verborgen, und so werden gleich mindestens drei Spieler in der kommenden Spielzeit in der DKB Handball-Bundesliga auf Torejagd gehen: Rückraumspieler Mads Mensah Larsen folgt seinem Coach zu den Rhein-Neckar Löwen, der schwedische Linkshänder Johan Jakobsson beerbt Steffen Weinhold bei der SG Flensburg-Handewitt, und Kreisläufer Jacob Bagersted wird sich dem SC Magdeburg anschließen. Weitere Leistungsträger der letztjährigen Mannschaft von THW-Keeper Johan Sjöstrand sind der torgefährliche Mittelmann Morten Slundt, das Torhüterduo um den Norweger Ole Erevik und den Schweden Richard Kappelin und der routinierte norwegische Linksaußen Havard Tvedten, mit 54 Treffern erfolgreichster Schütze seines Vereins in der Königsklasse.

In der Gruppe D kristallisierte sich schnell heraus, dass es für Aalborg hinter den Bundesligisten Hamburg und Flensburg nur um den dritten Rang gehen würde. Um diesen wetteiferten in einem spannenden Dreikampf auch der slowenische Meister Gorenje Velenje sowie Naturhouse La Rioja aus Spanien. Alle drei Teams lagen letztlich an Punkten gleichauf, Velenje als Dritter und Aalborg als Vierter buchten schließlich die Achtelfinaltickets.

Die Mannschaft von Aalborg Handball stellte sich übrigens schon zu Saisonbeginn in der Sparkassen-Arena vor: Im Rahmen der Verabschiedung von Marcus Ahlm besiegte der THW die Dänen über 2x25 Minuten Spielzeit mit 28:26.


 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2014:

Erst im Viertelfinale lauern die "großen" Teams

Auslosung zum Achtelfinale der Handball-Champions League: THW hat wie Hamburg, Löwen und Flensburg im Rückspiel Heimrecht
Kiel. Heute (ab 12 Uhr) wird sich entscheiden, auf wen Handballmeister THW Kiel im Achtelfinale (19./23. und 26./30.März) der Champions League treffen wird. Mögliche Gegner für die Zebras, Sieger der Gruppe B, sind Aalborg HB (Dänemark), Motor Saporoschje (Ukraine) und Vardar Skopje (Mazedonien).

Der Wunschgegner der Kieler liegt auf der Hand. "Die Dänen", sagt Sabine Holdorf-Schust, Geschäftsstellenleiterin des THW, die den dreimaligen Champion heute in Wien vertreten wird. Für Aalborg, den Ex-Verein von Torhüter Johan Sjöstrand, sprechen die Fans, die den Meister begleiten werden, die kurze Anreise und Nikolaj Jacobsen. Der Trainer verlebte als "Zaubermaus" erfolgreiche Jahre beim THW Kiel und ist hier unvergessen.

Aalborg und Vardar Skopje, einer der beiden Klubs aus der mazedonischen Hauptstadt, standen als Lose schon vor dem vergangenen Wochenende fest. RK Zagreb eigentlich auch. Eigentlich. Hätte der Spieltag den erwarteten Verlauf genommen, wäre der kroatische Meister durch seinen Heimsieg gegen den Tabellenletzten St. Petersburg (26:24) vom fünften auf den vierten Platz vorgerückt. Doch dann gewann Motor Saporoschje überraschend gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer MKB Veszprem (26:22) und rettete Platz vier ins Ziel. Entscheidend für die Niederlage von Momir Ilic & Co war wohl, dass Richard Stochl, der aus der Insolvenzmasse von Medwedi Moskau nach Saporoschje gekommene Torhüter, einen glänzenden Tag erwischte. Da die eigene Halle den internationalen Standards nicht genügt, trägt Saporoschje seine Heimspiele im 300 Kilometer entfernten Charkow aus. Was augenscheinlich ein Nachteil ist: Die 4500 Zuschauer fassende "Lokomotiv Arena" war beim Veszprem-Sieg nur zu einem Drittel gefüllt.

Hätte Sabine Holdorf-Schust, die für die Mannschaft die Reisen organisiert, einen Wunsch frei, würde sie gerne dem ukrainischen Meister aus dem Weg gehen. Eine teure Anreise, politische Unruhen, Visapflicht - der Aufwand wäre ungleich höher als eine Busfahrt ins knapp 400 Kilometer entfernte Aalborg. Höher auch als eine Reise nach Mazedonien.

Als Gruppensieger geht der THW auf dem Weg ins "Final4" in Köln (31. Mai/1. Juni) dem hohen Favoriten FC Barcelona, Titelverteidiger HSV Hamburg und Veszprem, den anderen Erstplatzierten, aus dem Weg. Das Regelwerk des Veranstalters, der Europäischen Handball-Föderation (EHF), schließt für das Achtelfinale Duelle zwischen Vereinen aus gleichen Ligen aus, zudem dürfen sich in der ersten K.o.-Runde keine Partien aus der Vorrunde wiederholen. Kiel kann also im Achtelfinale nicht auf Wisla Plock treffen. Erst im Viertelfinale sind diese Beschränkungen aufgehoben.

Die Lose werden heute aus vier Töpfen gezogen, einem Gruppenersten wird dabei ein Gruppenvierter zugelost, die Zweiten treffen auf die Dritten. Wer die Vorrunde auf einem der beiden ersten Plätze abgeschlossen hat, genießt im Rückspiel (26./30. März) Heimrecht. Da die Löwen und die SG Flensburg-Handewitt Zweiter geworden sind, genießen alle Bundesligisten dieses Privileg. "Das könnte dazu führen, dass eines dieser Spiele unter der Woche ausgetragen werden muss", sagt Holdorf-Schust. Sie setzt darauf, dass der THW am 30. März spielen kann. Tags zuvor, am Sonnabend, ist die Arena des dreimaligen Champions durch ein Konzert von Andrea Berg belegt.

Die Auslosung wird unter ehftv.com kostenlos als Livestream übertragen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2014)


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