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19./20.02.2014 - Letzte Aktualisierung: 20.02.2014 Champions League

VELUX EHF Champions League: Müheloser Heimsieg gegen Porto

Sprenger verletzt

CL, Gruppe B, 10. Spieltag: 19.02.2014, Mi., 19.30: THW Kiel - FC Porto Vitalis: 30:25 (17:11)
Update #4 PK-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Christian Zeitz war bester Torschütze der Partie.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz war bester Torschütze der Partie.
Mit einem ungefährdeten Heimerfolg hat der THW Kiel die Gruppenphase in der "VELUX EHF Champions League" abgeschlossen. Die "Zebras", die bereits vor der Partie gegen den portugiesischen Meister FC Porto Vitalis als Sieger der Gruppe B feststanden, gewannen am Mittwochabend vor rund 8.000 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 30:25 (17:11). Dabei profitierten die Kieler, bei denen Christian Zeitz mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze war, von einem 10:1-Blitzstart. Dichter als auf vier Tore konnten die Gäste aus Portugal in einer letztlich etwas zerfahrenen Partie nicht mehr herankommen.
Christian Sprenger wurde mit  Verdacht auf einen Bänderriss im Fuß vom THW-Mannschaftsarzt  Dr. Detlev Brandecker und vom  Physiotherapeuten Maik Bolte  vom Parkett geführt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger wurde mit Verdacht auf einen Bänderriss im Fuß vom THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker und vom Physiotherapeuten Maik Bolte vom Parkett geführt.
Überschattet wurde der Sieg allerdings vom verletzungsbedingten Ausfall Christian Sprengers. Der Kieler Rechtsaußen knickte bereits in der Anfangsphase bei einem erfolgreich abgeschlossenen Gegenstoß umglücklich um und konnte nicht weiterspielen. Genauere Informationen soll eine MRT-Untersuchung am Donnerstag zutage bringen - es besteht Verdacht auf eine Kapsel- oder Bänderverletzung.
THW fast mit ganzer Mannschaft
Vor dem Anpfiff konnte Trainer Alfred Gislason durchatmen: Nachdem sich Teile der Mannschaft zuletzt mit einer Magen-Darm-Erkrankung herumplagten, meldeten sich alle seine Profis zum letzten Gruppenspiel wieder einsatzbereit. Einzige Ausnahme bildete Spielgestalter Aron Palmarsson, der nach seinen Knieproblemen weiterhin geschont wurde.
Frühe Vorentscheidung
Vor rund 8.000 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena sorgten die "Zebras" in Rekordzeit für klare Verhältnisse. Zwar strich der erste Wurf Rasmus Lauges über das Tor, doch danach zündete der THW ein Feuerwerk ab. Während bei Porto Linkshänder Ferraz zunächst Verantwortung übernahm, die Kieler Deckung um Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek aber nicht in Verlegenheit bringen konnte, sorgten der klasse von Marko Vujin freigespielte
Dominik Klein spielte 60 Minuten durch und erzielte fünf Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein spielte 60 Minuten durch und erzielte fünf Treffer.
Wiencek sowie Sprenger mit zwei Gegenstößen für das schnelle 3:0. Auch vom Verletzungsschock des Kieler Linkshänders - für ihn kam Niclas Ekberg in die Partie - ließen sich die "Zebras" nicht stoppen. Basierend auf einer starken Deckung mit einem noch stärkeren Johan Sjöstrand dahinter, sorgte der deutsche Rekordmeister gegen den portugiesischen schnell für klare Verhältnisse. Nach Jichas Sprungwurf zum 4:0 gelang zwar Portos Topscorer Gilberto Duarte das erste Tor für die Gäste, doch danach zogen die Kieler weiter davon. Weil Sjöstrand sieben der ersten acht Würfe auf seinen Kasten entschärfen konnte und weil Linksaußen Mick Schubert selbst vom Siebenmeterstrich nicht verwandeln konnte, blieb Porto acht weitere Minuten lang ohne Treffer. Acht Minuten, in denen die Kieler durch Ekberg und Klein den Vorsprung weiter ausbauten. Als Christian Zeitz in der zehnten Spielminute das 9:1 erzielte, hatten die Vielspieler Marko Vujin, Filip Jicha und Rene Toft Hansen bereits auf der Kieler Bank Platz genommen.
Porto findet in die Partie
Linksaußen Hugo Santos entschuldigt sich nach einem  Kopftreffer beim aufgebrachten Johan Sjöstrand.
Klicken Sie zum Vergrößern! Linksaußen Hugo Santos entschuldigt sich nach einem Kopftreffer beim aufgebrachten Johan Sjöstrand.
Doch nach Wienceks Treffer zum 10:1 (13.) schlichen sich erste Unkonzentriertheiten ins Spiel der "Zebras" ein, die bereits frühzeitig einen Gang herunterschalten konnten. Torhüter Alfredo Bravo tankte ausgerechnet durch zwei Paraden gegen Jallouz Selbstvertrauen und gab dieses an seine Vorderleute weiter. Diese agierten mittlerweile mit dem Linkshänder Pedro Spinola auf der Rückraummitte und schwammen sich langsam ein bisschen frei. Auf der Gegenseite tat sich der THW nun schwer gegen die offensiv ausgerichtete Deckung der Gäste. So robbte sich der FC Porto Vitalis ein kleines bisschen heran, nach Miguel Pereiras Gegenstoß stand es "nur" noch 11:6 für die Kieler. Dichter ließen "Zebras" ihre Kontrahenten aber nicht mehr herankommen: Mit einem knackigen Hüftwurf gab Christian Zeitz eine postwendende Antwort, dann zeigte Rasmus Lauge mit tollen Anspielen auf Klein und Wiencek seine Qualitäten - 14:7 für den THW. Und auch Wael Jallouz konnte sich in den Torreigen einreihen: So bot sich der Tunesier, der in der Abwehr mittlerweile die Spitze einer gut funktionierenden 3:2:1-Deckung bildete, nun öfter am Kreis an und profitierte mehrfach von gewitzten Zeitz-Pässen, so dass es mit einer beruhigenden 17:11-Führung für Kiel in die Kabinen ging.
Zerfahrene zweite Halbzeit
Mit der zweiten Halbzeit kehrten Kapitän Filip Jicha und Rene Toft Hansen aufs Parkett zurück, im Tor beerbte Andreas Palicka Landsmann Sjöstrand und führte sich mit einer Parade gegen Duarte sofort gut ein. Der Kieler Vorsprung pendelte sich zwischen fünf und sieben Toren ein, wobei sich aber auf beiden Seiten immer mehr technische Fehler und Ballverluste einschlichen. Weil Porto Jicha zeitweilig in Manndeckung nahm und Torhüter Hugo Laurentino einige Bälle parieren konnte, pirschten sich die Gäste Mitte des zweiten Durchgangs nach einem abgefälschten Spinola-Wurf bis auf 18:22 heran. Alfred Gislason reagierte und beorderte Marko Vujin zurück aufs Parkett. Doch auch mit der serbischen Tormaschine gelang es den Kieler nicht auf Anhieb, wieder einen Gang höher zu schalten.
Zeitz und Vujin sorgen für Entscheidung
Gilberto Duarte testet Rene Toft Hansens Trikot.
Klicken Sie zum Vergrößern! Gilberto Duarte testet Rene Toft Hansens Trikot.
Doch immerhin: Näher herankommen ließen die "Zebras" ihren Gegner nicht mehr. Christian Zeitz, nun auf Rechtsaußen neben Vujin eingesetzt, sorgte in dieser Phase mit einem Sprungwurf zum 24:19 und einer feinen Einzelleistung zum 25:20 für wichtige Treffer. Und letztlich zündete auch noch Marko Vujin, der nach einigen Fehlpässen zwei Siebenmeter verwandelte und noch zwei Feldtore folgen ließ. Den Schlusspunkt der Partie setzte Publikumsliebling Jallouz, der einen Sprungwurf in den Winkel zum 30:25-Endstand zimmerte.
Sonntag in Wetzlar, Auslosung am Dienstag
Nach drei Heimspielen innerhalb einer Woche müssen die "Zebra"-Fans jetzt wieder ganz tapfer sein, denn erst am 16. März wird unsere Mannschaft wieder ein Heimspiel in der Sparkassen-Arena bestreiten. Zuvor stehen in den 25 "heimspiellosen" Tagen drei Auswärtspartien auf dem Programm.

Am kommenden Sonntag fordert die HSG Wetzlar den THW Kiel zum Bundesligaduell. Die Partie in der ausverkauften "Rittal"-Arena wird um 15 Uhr angepfiffen, unter tv.sport1.de kann man Livebilder im Internet sehen. Diese könnten interessant werden, hat sich die HSG Wetzlar doch vor der Saison mit keinem geringeren als dem zweifachen Welthandballer Ivano Balic verstärkt. Spannend wird es auch am kommenden Dienstag, wenn um 12 Uhr bei der Auslosung in Wien der Achtelfinalgegner des THW in der Königsklasse ausgelost wird. Der Vorverkauf für das Rückspiel in der Sparkassen-Arena für Inhaber von Vorrunden-Kombi-Tickets mit aufgedrucktem Vorkaufsrecht läuft aber bereits jetzt (siehe Extra-Bericht).

(Sascha Krokowski)

 

Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden, dass wir schon vor dieser Partie den Gruppensieg gesichert hatten. Heute haben wir gut begonnen, und auch Johan hat wieder stark gehalten. Dann haben wir allerdings ein wenig unsere Linie verloren - auch, weil ich viel gewechselt habe. Aber ich wollte unbedingt viel rotieren, und unter diesen Umständen war das Spiel einigermaßen gut.

Ein Wort zu unserem heutigen Gegner: Porto hat sich in der ersten Champions-League-Saison nach einer langen Pause sehr gut geschlagen, einen sehr guten Handball gespielt, und ich bin mir sicher, dass wir diese Mannschaft jetzt häufiger sehen werden.

Portos Trainer Ljubomir Obradovic:
Wir haben heute zum ersten Mal in dieser Arena und in dieser tollen Atmosphäre gespielt, meine Spieler waren dementsprechend nervös. Als sie diese Nervosität in der zweiten Halbzeit abgelegt haben, ist unser Spiel besser geworden und wir konnten einigermaßen mithalten. Ich wünsche dem THW Kiel alles Gute für den weiteren Wettbewerb.
Portos Rückraumspieler Joan Ferraz:
Für die erste Champions-League-Saison lief es ganz gut, niemand hätte von uns erwartet, dass wir zwei Siege und ein Unentschieden einfahren. Heute haben wir ein sehr gutes Spiel gezeigt, wenngleich wir mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein sollten. Aber wir haben gegen diese große Mannschaft gut verteidigt und uns achtbar aus der Affäre gezogen.
THW-Linksaußen Dominik Klein:
Wenn man beim THW Kiel spielt, ist natürlich der Gruppensieg das Ziel. Wir haben diese Erwartung an uns selbst, und auch die Fans erwarten von uns einiges. Allerdings konnte man nach dem Umbruch nicht unbedingt damit rechnen, deshalb Kompliment an meine Mitspieler. Vor allem für die Leistung in Kopenhagen, das war richtig stark.
THW-Kapitän Filip Jicha gegenüber den KN:
Dieses Spiel stand noch unter dem Eindruck des Kielce-Spiels. Dort wollten wir den Gruppensieg sicherstellen. Das ist uns gelungen, und nun kamen noch einmal zwei Punkte hinzu. Wir haben den Gegner sicherlich nicht unterschätzt. In der zweiten Halbzeit haben wir von unserer Leistung aus den ersten 20 Minuten profitiert. Ob ich bei der Achtelfinal-Auslosung Bedenken vor dem Ukraine-Los hätte? Da denke ich zuerst an die Menschen dort. Die wollen etwas ändern und haben ganz andere Sorgen als ein Champions-League-Spiel gegen den THW Kiel.
THW-Rückraumspieler Rasmus Lauge gegenüber den KN:
Die erste Halbzeit war gut, danach haben wir nicht mehr so nachgelegt. Aber wir haben so viele wichtige Spiele, dann muss man so ein Spiel mit Trainingscharakter auch dafür nutzen, um sich ein bisschen zu schonen. Denn wir haben in der Bundesliga in den nächsten Wochen viele wichtige Aufgaben vor uns, und da wollen wir alle fit sein.
Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Gruppe B, 10. Spieltag: 19.02.14, Mi., 19.30: THW Kiel - FC Porto Vitalis (POR): 30:25 (17:11)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-30., 9/1 Paraden), Palicka (31.-60., 6 Paraden); Toft Hansen (1), Sigurdsson (n.e.), Sprenger (2), Wiencek (3), Ekberg (4/1), Lauge, Zeitz (6), Jallouz (3), Klein (5), Jicha (1), Vujin (5/3); Trainer: Gislason
Logo Porto FC Porto Vitalis (POR Flagge POR):
Bravo (1.-30. und bei einem Siebenmeter, 5 Paraden), Laurentino (31.-60., 9 Paraden); Carvalhais (n.e.), Duarte (5), Ferraz (5), Alves (n.e.), Spinola (5/1), Moreira (1), Hernandez Borges (2), Davyes (3), H. Santos (1/1), Rosario (n.e.), Pereira (2), Schubert (1); Trainer: Obradovic
Schiedsrichter:
Matija Gubica / Boris Milosevic (Kroatien)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Lauge (30.));
Porto: 2 (2x Davyes (35.))
Siebenmeter:
THW: 4/4;
Porto: 4/2 (Schubert an den Pfosten (6.), Sjöstrand hält H. Santos (30.))
Spielfilm:
1. Hz.: 4:0, 4:1 (5.), 10:1 (13.), 10:4 (16.), 11:4, 11:6 (21.), 13:6, 13:7, 14:7, 14:9 (25.), 15:9, 15:10, 16:10, 16:11, 17:11;
2. Hz.: 18:11, 18:13, 19:13, 19:14, 20:14 (35.), 20:15, 21:15, 21:16 (40.), 22:16, 22:18 (45.), 23:18, 23:19, 24:19 (50.), 24:20, 26:20, 26:21, 27:21, 27:22 (56.), 28:22, 28:24, 29:24, 29:25, 30:25.
Zuschauer:
8.000 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

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In der Gruppenphase des EHF-Pokals greift die TSV Hannover-Burgdorf bereits am dritten Spieltag nach dem letzten Strohhalm. Nach den beiden Auftaktniederlagen gilt beim schweren Auswärtsspiel in Kastilien bei Ademar Leon (Sonntag, 18.00 Uhr) das Motto "Verlieren verboten", um in der Gruppe A noch Chancen auf einen der ersten beiden Plätze zu wahren. Und auch die Füchse Berlin, bislang mit zwei Siegen in der Gruppe D, stehen vor einer kniffligen Auswärtshürde: Am Sonntagmittag (12 Uhr MEZ) treten die Bundeshauptstädter beim rumänischen Meister HCM Constanta an, der mit 3:1 Punkten ebenfalls noch ungeschlagen ist.

In der Königsklasse bestreiten die Rhein-Neckar Löwen, die ihren zweiten Platz in der Gruppe A bereits sicher haben, am Donnerstag ihr letztes Gruppenspiel. Um 19.00 Uhr ist dann der slowenische Vertreter RK Celje Pivovarna Lasko, der seinerseits vom dritten Platz nicht mehr zu verdrängen ist, zu Gast. Weitaus spannender geht es hingegen in der Gruppe D
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zu, wo sich die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg am Wochenende ein letztes Fernduell um den Gruppensieg liefern. Flensburg (15:3 Punkte) muss am Sonnabend (20.30 Uhr) beim slowenischen Meister RK Gorenje Velenje vorlegen. Doch der Titelverteidiger aus Hamburg (16:2 Punkte) hat alle Trümpfe in seiner Hand und kann am Sonntag aus eigener Kraft mit einem Heimsieg gegen den dänischen Meister Aalborg Haandbold den ersten Platz sichern. Pikant: Velenje und Aalborg kämpfen ihrerseits im Fernduell um den dritten Platz.

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Aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2014:

THW reichte die Kurz-Kür

Handballmeister bot beim 30:25 gegen Porto nur anfangs ein Feuerwerk - Sprenger verletzt
Kiel. Handballmeister THW Kiel gab sich im letzten Gruppenspiel der Champions League keine Blöße und besiegte am Abend den FC Porto mit 30:25 (17:11). Die Zebras beendeten die Vorrunde als Erster, die Portugiesen als Fünfter. Möglicherweise bezahlte der THW den doppelten Punktgewinn aber mit einer schweren Verletzung von Rechtsaußen Christian Sprenger.

Der dreimalige Champion startete vor 7800 Zuschauern mit einem höllischen Tempo. 4:0 nach vier Minuten, 10:1 nach zehn - die bedauernswerten Gäste wirkten wie Statisten, die zusehen durften, wie die Kieler mit einem 60:6-Sieg in die Geschichte rasten.

Groß, breite Schultern, Rastamähne - das Personal des portugiesischen Meisters erinnerte stark an die Besatzung von Bob Jamaika I ("Cool Runnings"). Dass sie auch Handball spielen können, bewiesen sie, als sie aus ihrer Schockstarre erwachten. Eine Viertelstunde sollte es dauern, bis sie die Angst vor der ungewohnten Kulisse und dem so übermächtig wirkenden Gegner abgeschüttelt hatten. Anschließend kamen sie zu einigen gelungenen Aktionen, stark begünstigt durch die ungewohnte Aufstellung der Hausherren. So durften sich im Rückraum Rasmus Lauge, Wael Jallouz und Christian Zeitz, der im Schatten der Tormaschine Marko Vujin zumeist nur noch in der Deckung zum Einsatz kommt, als Achse ausprobieren. Ein Trio, das in dieser Konstellation wenig Spielpraxis hat. Besonders Jallouz wollte aus größeren Entfernungen nichts gelingen, erst als der Tunesier an den Kreis auflöste, die Distanzen zum Tor deutlich kürzer wurden, traf auch er.

Die Partie wurde zunehmend zerfahrener, Leistung brachten Ende der ersten Halbzeit nur die Fans. Trommelten sie einmal nicht, wurde es zügig sehr leise im weiten Rund. Zu mäßig waren die Darbietungen beider Mannschaften. Die Kieler, in deren Reihen zuletzt ein Magen-Darm-Virus umgegangen war, konnten angesichts des überschaubaren Niveaus ihrer Gegner keine rechte Körperspannung aufbauen. Die Fehlerquote war phasenweise haarsträubend, doch der FC Porto konnte kein Kapital daraus schlagen.

So mutig sie im Hinspiel in ihrem engen Drachenkäfig ("Dragao Caixa") aufgespielt hatten, so zögerlich gaben sie sich in fremder Umgebung. Immerhin, die offensive Deckung stand ganz solide, und dem THW fehlte mit Aron Palmarsson der Schlüssel, um sie zu knacken. Der Isländer wurde aufgrund seiner Knieprobleme erneut geschont. Er soll den Kollegen am Sonntag helfen, wenn die HSG Wetzlar in der Liga eine Hürde aufbaut, die deutlich über dem Porto-Niveau liegen wird.

Obwohl sich auf dem Feld das Fehlerfestival fortsetzte, ließen sich die Fans Mitte der zweiten Halbzeit zu einer La-Ola-Welle hinreißen. Dieser Ausbruch der Freude kann nicht in einem Zusammenhang mit den aktuellen Leistungen der Zebras gestanden haben. Sie muss als eine Verbeugung vor dem verstanden werden, was der dreimalige Champion in der aktuellen Saison geleistet hat. Und da ist eine solche La-Ola-Welle durchaus angemessen.

So blieb als einziger Misston an diesem Abend die Verletzung von Sprenger. Der Rechtsaußen knickte nach seinem Tor zum 3:0 um. "Das ist schmerzhaft", sagte Sprenger, der die zweite Halbzeit in der Kabine verbrachte. "Ich bin von hinten geschoben werden." Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker, der ihn heute untersuchen will, sprach von einer Kapsel-Band-Verletzung. "Ist nur die Kapsel betroffen, ist es keine große Sache. Sind es die Bänder, kann es sehr langwierig werden."

(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.02.2014)


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