Der THW Kiel steht dicht vor dem Gruppensieg in der
"VELUX EHF Champions League".
Am Sonntagnachmittag gewannen die "Zebras" das Spitzenspiel der
Gruppe B beim dänischen
Spitzenteam KIF Kolding-Kopenhagen mit 26:24 (13:13) und
benötigen aus den abschließenden Heimspielen gegen Kielce
(16.2.) und Porto (19.2.) nur noch einen weiteren Zähler,
um die Tabellenspitze endgültig zu sichern.
Vor 5.200 Zuschauern - darunter über 550 schwarz-weiße
Schlachtenbummler - in der ausverkauften TreFor-Arena in
Bröndby entwickelte sich eine umkämpfte Abwehrschlacht,
in der die Kieler auch dank der 8/3 Treffer des starken
Niclas Ekberg letztlich beide
Punkte einheimsten. Bei den Gastgebern traf der junge
Rückraumspieler Lasse Andersson mit sieben Toren am
häufigsten.
Personelle Probleme hüben wie drüben
Zum großen Showdown in der
Königsklassen-Gruppe B
- der Gastgeber titulierte das Duell mit dem THW Kiel
als "Spiel des Jahres" - musste
Alfred Gislason
auf Spielmacher
Aron Palmarsson
verzichten. So feierte
Rasmus Lauge
genau 99 Tage nach seiner bei einem Testländerspiel gegen
Kroatien zugezogenen Kreuzbandverletzung sein Comeback
im THW-Trikot - und dies von Beginn an. Doch auch KIF-Trainer
Bilal Suman hatte gravierende Ausfälle zu vermelden:
Neben dem langzeitverletzten Ex-"Zebra"
Kim Andersson
fehlte auch dessen schwedischer Landsmann Lukas Karlsson.
So musste der von der
Europameisterschaft
angeschlagen zurückgekehrte Bo Spellerberg im Angriff
auf der Rückraummitte durchspielen, mangels Alternativen
agierte der dänische Vizemeister über weite Strecken der
Partie mit drei Rechtshändern im Rückraum oder mit
zwei Kreisläufern.
Abwehrreihen dominieren
Doch das Prunkstück Koldings ist in dieser Saison
ohnehin das Abwehrbollwerk, das durch die Routiniers
Lars Jörgensen und Joachim Boldsen aufgebaut wird und
mit Torwartoldie Kasper Hvidt dahinter harmoniert.
Und an dieser 6:0-Deckung bissen sich auch die "Zebras"
in der ersten Halbzeit die Zähne aus.
Rasmus Lauge,
Marko Vujin und
Filip Jicha
konnten im Rückraum keinen richtigen Spielfluss aufbauen,
wurden von den offensiv heraustretenden Dänen häufig
zu Fehlern gezwungen, die der Gastgeber eiskalt
auszunutzen wusste: Sieben der 13 KIF-Treffer des
ersten Durchgangs fielen durch Gegenstöße.
Auf der anderen Seite aber wirkte die Kolding-Kopenhagener
Spielgemeinschaft ebenfalls ratlos im eigenen Aufbauspiel.
Aus dem Rückraum versuchte sich einzig Jungtalent
Lasse Andersson, dessen erste fünf Wurfversuche aber nicht
in Tore umgemünzt werden konnten - auch, weil Andreas Palicka
im Kieler Tor dreimal glänzend zur Stelle war. So konnte der THW
trotz eigener Probleme im Angriff das frühe 2:0 der Gastgeber
durch einen Sprungwurf Jichas,
einen Treffer des von Lauge
glänzend eingesetzten Wiencek,
der im Angriff früh den angeschlagenen Toft Hansen
glänzend ersetzte, einen von Ekberg vom
Kreis abgeschlossenen erweiterten Gegenstoß und ein
Vujin-Geschoss in ein eigenes
4:2 umwandeln.
Lasse Andersson dreht auf
Diesen kleinen Vorsprung verteidigten die Kieler in einer
umkämpften und zunächst weiter sehr torarmen ersten Halbzeit
zunächst. Auch dank der souverän verwandelten Siebenmeter
Ekbergs und
Lauges
klasse Comebacktor, als der Mittelmann sich auf der linken
Außenbahn durchtankte, stand es nach 18 Minuten 8:5 für
die "Zebras", die nach einer Zeitstrafe gegen Boldsen sogar
in Überzahl agieren durften. Doch ausgerechnet mit einem Mann
mehr strauchelte der THW nun. Lasse Andersson gelang mit
seinem sechsten Versuch endlich der erste Treffer, dann
sprintete Laen in einen
Vujin-Querpass
und vollstreckte zum 7:8, ehe Hvidt einen
Jicha-Wurf
parierte. Dennoch dauerte es noch bis zur 24. Spielminute,
ehe der immer stärker werdende Andersson beim 9:9 erstmals
wieder den Ausgleich herstellte.
Mit Unentschieden in die Kabinen
Zwar legten die Kieler in der Folgezeit noch einmal
vor - auch, weil der mittlerweile für
Lauge
gekommene
Jallouz eine gefürchtete
"Fackel" zum 10:9 losließ, der famose
Ekberg
seinen einstigen Vereinskollegen Kasper Hvidt aus spitzem Winkel
überwand und
Sigurdsson nach toller
Jallouz-Vorarbeit zur Stelle war.
Doch nach zwei weiteren Unkonzentriertheiten und zwei daraus
resultierenden Hundstrup-Gegenstößen kochte die TreFor-Arena
bei der 13:12-Führung Koldings kurz vor dem Wechsel, die
Filip Jicha aber nach feiner
Einzelleistung mit dem Pausenpfiff wieder egalisierte.
Weniger Fehler führen zu Vier-Tore-Führung
Mit Wiederanpfiff kehrte
Rasmus Lauge
auf die Spielmacherposition zurück. Und den "Zebras" gelang es
nun endlich, die Fehlerzahl im eigenen Aufbauspiel zu minimieren.
Da
Niclas Ekberg weiterhin aus allen
Lagen traf und
Marko Vujin per Sprungwurf
und Hüftwurf Hvidt überwand, setzte sich der THW direkt nach dem
Seitenwechsel wieder auf 18:15 ab. Langsam schienen die Kieler die
Partie unter Kontrolle zu bekommen, auch wenn sich Lasse Andersson
im linken Koldinger Rückraum niemals so ganz ausschalten ließ und
auch Rechtsaußen Albert Rocas einige Überraschungsmomente setzen
konnte. Als
Christian Zeitz in der
42. Spielminute für
Lauge in die
Rückraummitte rückte, führten die Kieler nach einem
Jicha-Sprungwurf und einem Ballgewinn
Ekbergs in der Abwehr gerade mit 19:17.
Dann besorgte
Zeitz den 20. Gästetreffer
mit einem überraschenden Schlagwurf, und nachdem
Filip Jicha
Patrick Wiencek mit einem No-Look-Pass
unter Bedrängnis zum 21:18 bediente und der Kieler Kreisläufer
wenig später auch das 22:18 folgen ließ, war die Halle in Bröndby
klar in der Hand der mitgereisten Kieler Fans.
Hvidt vernagelt Kasten
Doch nach dem 23:19 durch
Zeitz wurde
es in den letzten zehn Minuten doch noch einmal eng. Plötzlich
wurde der zuvor selten brillierende Kasper Hvidt zu einem
Faktor. Der mittlerweile 38-jährige Schlussmann parierte nacheinander
gegen
Jicha und zweimal gegen
Zeitz. Und da Lasse Andersson gegen
Sjöstrand dort weitermachte, wo er
gegen
Palicka aufgehört hatte und
zudem der lange Zeit unauffällige Spellerberg plötzlich zur
Stelle war, hatten die Gastgeber in der 54. Spielminute durch
einen Rocas-Siebenmeter wieder zum 23:23 egalisiert.
THW rettet sich dank Jicha ins Ziel
Alfred Gislason nahm folgerichtig
seine letzte Auszeit. Und nach Wiederanpfiff übernahm der Kieler
Kapitän die Verantwortung:
Filip Jicha
traf zum 24:23 und konterte auch Spellerbergs Ausgleich postwendend
per Sprungwurf. Als sich Kolding danach an der Kieler Abwehr
aufrieb und den Dänen letztlich ein technischer Fehler abgepfiffen
wurde, reagierte der Tscheche ganz schnell: Mit einem weiten Pass
bediente er den nach vorne gesprinteten
Niclas Ekberg,
der mit seinem achten Treffer auf 26:24 erhöhte. Indes: Noch waren
vier Minuten zu spielen. Vier Minuten, in denen die Kieler aber
noch einmal Beton anrührten in ihrer Deckung und dank zweier
Sjöstrand-Paraden gegen Spellerberg
und Rocas letztlich den Vorsprung ins Ziel retteten.
Am Mittwoch gegen Eisenach
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Der Dank an die mitgereisten Fans.
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Mit nun 14:2 Punkten sind die Kieler vom ersten Platz in der
Gruppe B kaum noch zu
verdrängen. Der Vorsprung auf die ärgsten Konkurrenten aus
Kolding und Kielce (je 10:6) beträgt nun bereits vier Zähler,
so dass den "Zebras" bereits ein Punkt aus den letzten beiden
Heimspielen gegen Kielce und Porto zum Gruppensieg reicht.
Diese beiden bevorstehenden Partien geraten aber erst einmal
in den Hintergrund, denn am kommenden Mittwoch sind die
Kieler erst einmal wieder in der DKB Handball-Bundesliga
gefordert. Beim Jahres-Heimauftakt gastiert dann um 20.15
Uhr Aufsteiger ThSV Eisenach.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch
Wir wussten, dass Sir gegen diese starke Abwehrreihe und Hvidt
exzellent im Angriff spielen müssen, das ist uns leider nur
teilweise gelungen. So haben wir sieben der 13 Gegentore in
der ersten Halbzeit per Konter eingefangen. Aber ich bin
trotzdem sehr zufrieden mit meiner Mannachaft.
KIF-Trainer Bilal Suman:
Wir waren dicht dran, standen gut im der Defensive. Es war
ein hartes, umkämpftes Match. Und am Ende nimmt Kiel die
beiden Punkte mit.
KIF-Spieler Lasse Andersson:
Wir waren nach dem Vier-Tore-Rückstand dicht dran an Kiel
und hatten gute Chancen auf mindestens einen Punkt. Aber
dann haben wir Fehler gemacht, und das kann man sich
gegen Kiel nicht erlauben.
Wir hatten Probleme, die KIF-Abwehr zu knacken. Entscheidend
war, dass wir in den letzten fünf Minuten die Bälle in der
Abwehr abgefangen haben.
gegenüber den KN:
Mein Knie hat sich sehr gut angefühlt. Seit ich von der
EM zurückgekehrt bin, bin ich
eigentlich wieder fit. Das war richtig wichtig heute für
uns. Hoffentlich können wir uns nun auch den Gruppensieg
holen.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Das war hier zwei Jahre lang meine Heimhalle. Und es war natürlich
ein besonderes Gefühl, wieder zurückzukehren. Wir haben zwar nicht
durchgängig gut gespielt, aber am Ende zählt nur der Sieg.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Das war hier zwei Jahre lang meine Heimhalle. Und es war natürlich
ein besonderes Gefühl, wieder zurückzukehren. Wir haben zwar nicht
durchgängig gut gespielt, aber am Ende zählt nur der Sieg.
THW-Rückraumspieler Marko Vujin gegenüber den KN:
Das war ein hartes Stück Arbeit, zumal
Rene ein bisschen angeschlagen
war. In der ersten Halbzeit kassierten wir zu viele
Kontertore, aber letztlich haben wir gut dagegen gehalten.
THW-Kreisläufer Patrick Wiencek gegenüber den KN:
Hier zu spielen, ist immer schwer. Das musste schon Kielce mit
einer Niederlage erfahren. In der ersten Halbzeit haben wir zwar
nicht immer gut gespielt, vor allem als Kopenhagen die Abwehr
verändert hat. Aber in der zweiten Halbzeit war es dann besser.
KIF-Torhüter Kasper Hvidt gegenüber den KN:
Wir sind natürlich enttäuscht. Es war schwer für uns, nachdem auch
noch Lukas Karlsson ausgefallen ist. Aber Lasse Andersson hat ein
grandioses Spiel gemacht. Dass wir zweimal zurückgekommen sind,
liegt daran, dass wir als Mannschaft immer ruhig bleiben.
Unabhängig vom Sportlichen war dies eines der wichtigsten Spiele für
uns. Die halbe Nation saß vor dem Fernseher, und wir haben nur wenige
Gelegenheiten, uns vor solch einer Öffentlichkeit zu präsentieren.
- KIF Kolding-Kopenhagen (DEN ):
-
Hvidt (1.-60., 12 Paraden),
Westphal (n.e.);
Boesen,
Laen (3),
Jörgensen,
L. Andersson (7),
Spellerberg (3),
Pedersen (n.e.),
Hundstrup (3),
Theilgaard (n.e.),
Ravn (n.e.),
Larsen (n.e.),
Viudes (2),
S. Jensen,
Boldsen,
Rocas (6/3);
Trainer: Suman
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (44.-60. und bei einem Siebenmeter, 4 Paraden),
Palicka (1.-44., 8 Paraden);
Toft Hansen,
Sigurdsson (1),
Sprenger (n.e.),
Wiencek (3),
Ekberg (8/3),
Lauge (1),
Zeitz (2),
Jallouz (1),
Palmarsson (n.e.),
Klein (n.e.),
Jicha (5),
Vujin (5);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Evgenij Zotin / Nikolaj Volodkov (Russland)
- Zeitstrafen:
-
KIF: 2 (Boldsen (18.), Jörgensen (25.));
THW: 4 (2x Zeitz (26., 47.), Wiencek (32.),
Jallouz (52.))
- Siebenmeter:
-
KIF: 3/3;
THW: 3/3
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 2:0 (5.), 2:4 (9.), 3:4, 3:5, 4:5, 4:6 (15.),
5:6, 5:8, 7:8 (20.), 7:9, 9:9, 9:10 (25.), 10:10, 10:11, 11:11, 11:12, 13:12, 13:13;
2. Hz.: 13:14, 14:14, 14:15, 15:15 (34.), 15:18 (38.), 17:18, 17:20, 18:20, 18:22 (46.),
19:22, 19:23 (49.), 23:23 (54.), 23:24, 24:24 (55.), 24:26.
- Zuschauer:
-
5.200 (ausverkauft) (TreFor-Arena, Bröndby (DEN))
- Spielgrafik:
-
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
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Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der Gruppenphase im
EHF-Pokal finden Sie hier.
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Im
EHF-Pokal startete am Wochenende die
Gruppenphase - und mit der TSV Hannover-Burgdorf
und den Füchsen Berlin wollen griffen zwei Bundesligisten ins Spielgeschehen ein.
Die Niedersachsen, die in dieser Saison erstmals im Europapokal spielen,
legten am Sonnabend allerdings einen Fehlstart in ihrer
Gruppe A
hin. Gegen den schwedischen Vertreter Lugi HV setzte es zu Hause eine
überraschende 28:32 (13:15).
Die Bundeshauptstädter - Gastgeber des Finalturniers im Mai - gewannen
hingegen am Sonntag ihren Auftakt in der
Gruppe D
mit 30:27 (14:13) gegen Chambery Savoie HB aus Frankreich.
In der Champions-League-Gruppe D hat der
HSV Hamburg bereits am Mittwochabend seine Tabellenführung untermauert:
Beim slowenischen Meister Gorenje Velenje siegten die Hansestädter
souverän mit 36:29. Gruppengegner SG Flensburg-Handewitt konnte den
Rückstand am Sonnabend dank eines souveränen 33:25 (20:8)-Heimerfolgs
über das weiterhin sieglose schwedische Schlusslicht HK Drott Halmstad
wieder auf einen Zähler verkürzen.
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Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der
CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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Die Rhein-Neckar Löwen schließen das Europapokal-Wochenende am Sonntag
mit einem Knaller ab: Um 19.00 Uhr ist dann der ungarische
Abonnementmeister MKB Veszprem in der SAP-Arena zu Gast. Die neue
Mannschaft von Ex-"Zebra"
Momir Ilic verfügt
als einziges Team eine weiße Weste mit 14:0 Punkten, die Mannheimer
liegen mit 11:3 Zählern auf dem zweiten Rang der
Gruppe A.
Eurosport überträgt alle Champions-League-Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2014:
Zebras behalten alle Trümpfe
Champions League: THW Kiel verteidigt mit einem 26:24-Sieg in Kopenhagen den ersten Platz in der Gruppe B
Kopenhagen. Mit dem 26:24 (13:13)-Sieg bei KIF Kolding-Kopenhagen
hat der THW Kiel in der Vorrunde der Champions League das Tor zum
Gruppensieg ganz weit aufgestoßen. Aus den verbleibenden
Heimspielen gegen Kielce (16.2/Polen) und Porto (19.2/Portugal)
benötigen die Kieler Handball-Meister nun nur noch einen Punkt,
um sicher als Erstplatzierte in die Auslosung der Achtelfinals zu
gehen.
Und damit würde ihnen eine vermeintlich einfachere Aufgabe gegen
einen Gruppenvierten zufallen.
Die Dänen starteten gestern mit der erwartet starken Abwehrreihe in
die Partie: dicht gestaffelt, mit aggressiven Vorstößen bot sie den
Kielern in vielen Phasen kaum Raum zur Entfaltung. Damit hatten die
Gastgeber zwar den besseren Start (2:0/5.), sahen sich aber ebenfalls
einer bestens positionierten Kieler 6:0-Defensive gegenüber. Mit einer
Reihe starker Paraden sorgte zudem Andreas Palicka
dafür, dass sich das Spiel zunächst drehte. Auf Kopenhagener Seite war
dagegen "Simply the best", der Musikeinspieler bei Paraden von Nummer
eins Kasper Hvidt, zu selten zu hören. So schienen sich die Kieler
absetzen zu können. Per Siebenmeter brachte Niclas Ekberg
(19.), der über die gesamten 60 Minuten eines seiner besten Spiele im
THW-Dress zeigte, die Kieler mit 8:5 in Front. Zuvor hatte
Rene Toft Hansen die ganze Härte des
KIF-Abwehrbollwerks zu spüren bekommen, als er unter dem dänischen
"Traktor" Joachim Boldsen begraben wurde und anschließend kräftig
durchpusten musste. Später wurde bei ihm eine leichte Rippenprellung
festgestellt.
Boldsen kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe. Doch ausgerechnet in dieser
Phase verloren die Kieler den Spielfaden. Trotz Überzahl kassierten sie
zwei Treffer. Ein Andersson machte hier auf KIF-Seite auf sich aufmerksam.
Allerdings nicht der Ex-Kieler Kim, der wegen
seiner Schulterverletzung weiterhin pausieren muss, sondern das dänische
Jungtalent Lasse. Der 19-Jährige führte die Dänen mit seinen Treffern aus
dem linken Rückraum zum 9:9 (24.).
Die Gastgeber hatten ansonsten einige Ausfälle im Rückraum zu beklagen.
Neben Kim Andersson fehlte auch Kasper Irming.
Bo Spellerberg spielte mit einer Bauchmuskelverletzung, und kurz vor der
Partie hatte sich auch noch Spielmacher Lukas Karlsson krank gemeldet.
Aber auch die Kieler hatten ihre Sorgen. Der an Knieproblemen leidende
Spielmacher Aron Palmarsson saß nicht mit auf
der Bank - das allerdings wegen eines Magen-Darm-Infekts. Dafür war
Rasmus Lauge nach seinem Kreuzbandanriss im
Herbst wieder mit von der Partie. Trainer Alfred Gislason
brachte ihn von Beginn an, gönnte ihm aber auch Ruhephasen, in denen
Kapitän Filip Jicha mit
Wael Jallouz an seiner linken Seite die
Spielführung übernahm.
So retteten sich die Zebras mit einem Remis in die Pause, und kamen
deutlich wacher als die Hausherren aus der Kabine.
Marko Vujin führte die Kieler wieder nach
vorn, Patrick Wiencek legte nach. Und beim
22:18 (46.) schien sich die Waage deutlich zu neigen. Doch die
Kopenhagener, bei denen der Mannschaftsverantwortliche Bilal Suman
statt Trainer Mikkel Juhler (Bandscheibenprobleme), die Geschicke
leitete, kamen noch einmal zurück, als die Kieler einige Würfe aus
dem Rückraum neben das Tor setzten. Beim 23:23 fünf Minuten vor
Schluss war alles wieder auf Null gestellt. Aber Jicha
nahm das Spiel schließlich in die Hand und rettete seiner Mannschaft
mit den Toren in der Endphase den Sieg. Den Schlusspunkt zum 26:24
durfte allerdings Ekberg setzen.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2014)
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2014:
"Heimspiel" für die Kieler Fans
|
Mehrere hundert Fans begleiteten den THW Kiel nach Kopenhagen.
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Kopenhagen. Champions League kann so einfach sein - zumindest für die Fans.
Kiel gegen Kopenhagen: Knapp drei Stunden Wegstrecke, unterbrochen von einer
kurzweiligen Fährfahrt und dann ein Empfang mit dänischer Freundlichkeit
vor einem eigens eingerichteten THW-Faneingang, und schon ist man mittendrin
im Spitzenspiel der
Gruppe B. Gleich in
der Stärke von rund fünf Hundertschaften reisten die THW-Unterstützer an, ob
individuell oder per organisierter Busfahrt mit den Fanclubs.
In vorsichtiger Planung hatten sich die Zebra-Sprotten mit zwei Bussen am
Sonntag schon um 7.30 Uhr auf den Weg gemacht, andere waren sogar schon am
Vortag angereist. Sie alle durften feststellen, dass der spärliche dänische
Wochenend-Verkehr kaum Hindernisse bot. Selbst mehrere Polizeikontrollen
und ein längeres Picknick waren so für die Sprotten noch drin. "Und dann
hatten wir noch Zeit, um uns ein bisschen in Kopenhagen umzugucken",
berichtete Sprotten-Fotografin Nicole Hinrichsen. In der Halle bot sich
als Stimmungsanheizer vor der Partie für alle Gäste das Menü eins an: 200
Kronen (26 Euro) für fünf halbe Liter Faxe führten die dänischen Preise
für den Gerstensaft dank Mengenrabatt zumindest in erträgliche Sphären.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2014)