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12.-14.10.2013 - Letzte Aktualisierung: 14.10.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW siegt in Portugal

CL, Gruppe B, 3. Spieltag: 12.10.2013, Sa., 21.15: FC Porto Vitalis - THW Kiel: 27:31 (17:16)
Update #2 KN-Berichte und Spielbericht ergänzt ...

Der THW Kiel hat auch sein drittes Gruppenspiel in der "VELUX EHF Champions League" gewonnen. Auch ohne Filip Jicha, Aron Palmarsson und Patrick Wiencek setzten sich die "Zebras" am Samstagabend beim portugiesischen Meister FC Porto Vitalis mit 31:27 (16:17) durch. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Gastgeber mit dem starken Gilberto Duarte (9 Tore) sogar leichte Vorteile hatten, setzten sich die Kieler mit einem 9:2-Lauf zu Beginn des zweiten Durchgangs auf sechs Treffer ab und brachten den Sieg - auch dank mehrerer starker Paraden Andreas Palickas - sicher nach Hause.
Erfolgreichster Torschütze beim THW war Marko Vujin, der 9/2 Treffer markierte. Eine starke Partie spielte Kreisläufer Rene Toft Hansen, der wie Gudjon Valur Sigurdsson sechs Mal erfolgreich war. Kiels isländischer Linksaußen half während der Partie - wie auch Linkshänder Christian Zeitz - zeitweilig auf der Rückraummitte aus, da Filip Jicha (Grippe) und Aron Palmarsson (Knie) die Reise nach Portugal wie auch Patrick Wiencek (Oberschenkelzerrung) nicht mit angetreten hatten.
Alle Neuzugänge in der Startformation
Für alle Fälle hatte Alfred Gislason noch Rückraumspieler Tjark Müller aus der U23 des THW Kiel mit auf die Reise genommen. Der Youngster kam in Porto allerdings nicht zum Einsatz. Stattdessen vertraute der Isländer ganz auf seine drei Neuzugänge: Johan Sjöstrand startete im Tor, Rasmus Lauge und Wael Jallouz, der in der Abwehr zusammen mit Rene Toft Hansen den Mittelblock der 6:0-Deckung bildete, im Rückraum neben Marko Vujin. Auf den Außenbahnen durften Dominik Klein und Niclas Ekberg ran.
Rasanter Beginn
Von Beginn an entwickelte sich eine rasante Partie unter besonderer Atmosphäre: Die 2.115 Zuschauer im ausverkauften "Drachenkäfig" unterstützten ihre Mannschaft zum ersten Champions-League-Gruppenheimspiel der Vereinsgeschichte lautstark und sangen beispielsweise einen umgetexteten Boney-M.-Klassiker fast die gesamte Spielzeit durch. Jallouz, Vujin und Lauge gelangen die ersten drei Kieler Treffer, doch dank zweier Gegenstöße durch die Außen Schubert und Moreira blieb Porto dran und zeigte beim 3:3 durch Ferraz erstmals, dass man auch aus dem gebundenen Spiel erfolgreich abschließen konnte. Schnell wurde deutlich, dass die Partie an der Atlantikküste alles andere als ein Selbstgänger für die "Zebras" werden würde, auch wenn die Kieler nach dem 4:5 durch einen weiteren Schubert-Konter durch Vujin, Jallouz und dem am Kreis aufgetauchten und von Vujin bedienten Klein beim 7:5 (10.) erstmals eine Zwei-Tore-Führung aufbauten.
Große Duarte-Show
Das Spiel blieb ausgeglichen, auch weil Vujin und Jallouz sich viele Würfe nahmen, aber nur etwa die Hälfte davon im Tor unterbringen konnten. Aber vor allen Dingen, weil Portos Rückraumass Gilberto Duarte nun zu großer Form auflief: Der 23-Jährige ließ sich in den folgenden zwölf Minuten von niemandem mehr stoppen, erzielte in dieser Phase sechs seiner neun Treffer und bereitete einen weiteren des Kreisläufers Rocha mustergültig vor. Nach 22 Minuten und einem Sprungwurf Duartes stand es plötzlich 13:11 für den Außenseiter.
Knapper Pausenrückstand
Alfred Gislason reagierte, brachte für das etwas lahmende Offensivspiel Gudjon Valur Sigurdsson für die Rückraummitte, Rasmus Lauge wechselte auf die Halbposition. Für den gegen Duarte glücklosen Sjöstrand kam zudem Andreas Palicka zwischen die Pfosten. Doch nach einem missglückten Kreisanspiel Lauges sorgte Schubert per Gegenstoß gar für das 14:11 für die Gastgeber. Nur gut, dass sich in dieser Phase Marko Vujin willensstark zum 12:14 durch die gegnerische 6:0-Abwehr wühlte, und nachdem Toft Hansen einen schönen Spielzug erfolgreich abschloss und Sigurdsson einen Sprungwurf aus dem rechten Rückraum zum 14:15-Anschluss nutzte, war der THW wieder dran. Zwar erhöhten die Gastgeber durch Farraz und einen Gegenstoß von Abwehrchef Salina nach Stürmerfoul Toft Hansens kurzzeitig wieder auf drei Treffer, aber nach zwei weiteren Vujin-Treffern und der ersten Palicka-Parade gingen die Kieler nur mit einem minimalen Rückstand in die Kabinen.
THW mit Wiederanpfiff hellwach
Da Ferraz kurz vor dem Seitenwechsel eine Zeitstrafe kassiert hatte, starteten die "Zebras" in Überzahl in den zweiten Durchgang - und mit einem neuen Spielmacher: Christian Zeitz führte nun Regie, Sigurdsson rückte auf seine angestammte Linksaußen-Position. Und in der Abwehr setzte Gislason nun auf die offensive 3:2:1-Deckung, an deren Spitze Wael Jallouz wirbelte. Und man merkte den Kielern nun an, dass sie ihren zahlenmäßigen Vorteil gleich nutzen wollten: Lauge markierte den Ausgleich, und nachdem Palicka einen Verzweiflungswurf Duartes aus elf Metern festhalten konnte, sorgte der glänzend von Zeitz eingesetzte Toft Hansen für die erste Kieler Führung seit dem 10:9. Dann blockte die Kieler Abwehr einen Davyes-Wurf und Palicka bediente mit einem weiten Pass den schnellen Sigurdsson zum Kieler 19:17.
Sigurdsson und Vujin sorgen für Vorentscheidung
Duarte mit seinem achten Treffer und Schubert mit einem sehenswerten Dreher sorgten zwar noch einmal für leichte Hoffnungsschimmer unter den heimischen Fans, aber dem FC Porto Vitalis schwammen nun dennoch langsam die Felle davon. Der von Landsmann Lauge in Szene gesetzte Toft Hansen, einmal mehr der pfeilschnelle Sigurdsson und Zeitz per Hüftwurf sorgten für das 22:19, das Sigurdsson per Doppelschlag und Vujin per Siebenmeter gar auf 25:19 ausbauten - die Vorentscheidung, zumal Abwehrchef Salina nach einem rüden Rempler gegen Ekberg die dritte Zeitstrafe kassierte.
Starke Torhüterparaden auf beiden Seiten
Portos Trainer Obradovic wechselte seinen Torhüter aus, brachte für den im ersten Durchgang gefälligen Hugo Laurentino den Kubaner Alfredo Bravo - ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Denn der 25-Jährige sorgte mit seinen Paraden dafür, dass der Kieler Sturmlauf ein Ende fand. Bravo machte seinem Nachnamen alle Ehre und entnervte zusehends vor allem Marko Vujin und Gudjon Valur Sigurdsson, dem er binnen zwanzig Sekunden gleich zwei Hundertprozentige zunichte machte. Immerhin hatte aber auch Andreas Palicka Betriebstemperatur erreicht und sorgte mit seinen Paraden dafür, dass der Kieler Vorsprung nach Jallouz' beherztem Treffer zum 28:22 (48.) weiterhin sechs Tore betrug.

Dann aber wurde es doch noch einmal etwas spannender im "Drachenkäfig", weil die "Zebras" im Angriff weiterhin zu unkonzentriert zu Werke gingen und Schubert, Duarte und Ferraz auf 25:28 verkürzen konnten. Alfred Gislason stellte daher noch einmal um und beorderte Sigurdsson zurück in den Rückraum. Dem Isländer gelang auch prompt per Sprungwurf das 29:25, und nachdem Vujin mit seinem neunten Treffer kurz darauf auf 30:26 stellte, gab es keine Zweifel mehr am Kieler Erfolg.

Mittwoch kommt Balingen
Damit behalten die "Zebras" mit nun 6:0 Punkten ihre weiße Weste in der Champions-League-Gruppe B, bevor am kommenden Sonnabend das Spitzenspiel beim polnischen Meister und letztjährigen Dritten KS Vive Targi Kielce ansteht. Zuvor allerdings haben die Kieler noch eine ungemütliche Heimaufgabe in der DKB Handball-Bundesliga vor der Brust: Am Mittwoch gastiert HBW Balingen-Weilstetten mit Trainerfuchs Dr. Rolf Brack in der Sparkassen-Arena.

(Sascha Krokowski)

 

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Champions League, Gruppe B, 3. Spieltag: 12.10.13, Sa., 21.15: FC Porto Vitalis (POR) - THW Kiel: 27:31 (17:16)

Logo Porto FC Porto Vitalis (POR Flagge POR):
Bravo (41.-60., 7 Paraden), Laurentino (1.-41., 7 Paraden); Carvalhais (n.e.), Duarte (9), V. Santos (n.e.), Ferraz (3), Alves, Moniz (n.e.), Salina (1), Rocha (4), Moreira (3/1), Davyes, H. Santos (n.e.), Rosario, Pereira (n.e.), Schubert (7); Trainer: Obradovic
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-22., 4 Paraden), Palicka (22.-60., 10/1 Paraden); Müller (n.e.), Toft Hansen (6), Sigurdsson (6), Sprenger (n.e.), Ekberg, Lauge (4), Zeitz (1), Jallouz (4), Klein (1), Vujin (9/2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Nenad Nikolic / Dusan Stojkovic (Serbien)
Zeitstrafen:
Porto: 4 (3x Salina (15., 18., 41.), Ferraz (30.));
THW: 4 (2x Lauge (14., 46.), Toft Hansen (21.), Jallouz (54.))
Rote Karten:
Porto: Salina (41., dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter:
Porto: 3/1 (Rocha drüberweg (14.), Palicka hält Rocha (45.));
THW: 2/2
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 (5.), 3:4, 5:4, 5:7 (10.), 7:7, 7:8, 8:8, 8:9 (15.), 9:9, 9:10, 11:10, 11:11 (20.), 14:11, 14:13 (25.), 15:13, 15:14, 17:14, 17:16;
2. Hz.: 17:19, 18:19, 18:21 (36.), 19:21, 19:25 (41.), 20:25, 20:26, 21:26, 21:27 (45.), 22:27, 22:28, 25:28 (52.), 25:29, 26:29, 26:30 (56.), 27:30, 27:31.
Zuschauer:
2.115 (ausverkauft) (Dragao Caixa, Porto (POR))
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im EHF-Pokal erst Ende November ins Spielgeschehen ein.

In der Champions-League-Gruppe A haben die Rhein-Neckar Löwen am Samstagnachmittag im dritten Spiel endlich den ersten Sieg gefeiert: Dank einer starken ersten Halbzeit und zehn Treffern Uwe Gensheimers siegten die Mannheimer mit 28:25 (13:7) beim slowenischen Vizemeister RK Celje Pivovarna Lasko (SLO). Die Löwen haben nun 3:3 Punkte auf dem Konto und liegen damit auf dem dritten Platz hinter Veszprem (6:0) und Zagreb (4:2).

In der Gruppe D marschieren die SG Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger HSV Hamburg weiter Kopf an Kopf und verlustpunktfrei an der Spitze. Die Hansestädter setzten sich am frühen Sonntagnachmittag mit 28:26 (14:14) beim dänischen Meister Aalborg Handbold durch und liegen aufgrund des etwas besseren Torverhältnisses weiter vor der SG, die vier Stunden später in der Campushalle ein 35:31 (16:13) gegen den slowenischen Meister RK Gorenje Velenje nachlegte.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013:

Durchgewurschtelt: THW holt Arbeitssieg in Porto

Kieler wahren beim 31:27 weiße CL-Weste - Sigurdsson: "Abhaken und nach vorne schauen"
Porto. Dem THW Kiel fehlten drei Spieler, beim FC Porto lag er am Sonnabend mit drei Toren zurück, doch am Ende bog der Handballmeister mit großer Leidenschaft und Experimentierfreudigkeit das Gruppenspiel in der Champions League um, siegte verdient 31:27 (16:17) und ist mit 6:0 Punkten auf dem direkten Weg ins Achtelfinale.

Nach dem Abpfiff war allerdings nicht ganz klar, worüber die Zebras sich mehr freuten: Über den Sieg? Oder darüber, im Training wieder Fußball spielen zu dürfen? Verlieren sie, ist das beliebte Kicken als Erwärmung verboten. Nach der 31:34-Pleite beim SC Magdeburg am Mittwoch wurde der Fußball weggeschlossen. Rechtzeitig vor dem Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten (Mittwoch, 20.15 Uhr) kehrt also der Spaß in die Trainingshalle zurück. Das Team um Ersatzkapitän Rene Toft Hansen hat ihn sich verdient, im "Dragao Caixa", dem Drachenkäfig, versäumten die Gäste es nur, aus einem flotten Spiel vorzeitig die heiße Luft entweichen zu lassen.

Im ersten Durchgang bewegte sich das Team von Ljubomir Obradovic ("Mein Herz ist voller Stolz") auf Augenhöhe mit dem Gast, dem Filip Jicha (Fieber), Patrick Wiencek (Zerrung) und Aron Palmarsson (Knieschmerzen) fehlten. Wie in Magdeburg verteidigten die Kieler zu passiv, besonders für Gilberto Duarte fanden sie zunächst kein Stoppschild. Weil sie keine Bälle blockten, Johan Sjöstrand keine hielt, fiel der Gegenstoß als Option für den entspannten Torerfolg aus. Es stand 13:11 (22.) für Portugals Tabellenführer, Duarte hatte siebenmal getroffen, als Alfred Gislason eine Auszeit nahm. Für Sjöstrand, dem seine Kollegen wenig geholfen hatten, kam Andreas Palicka. Auf der Mitte durfte sich "Goggi" Sigurdsson versuchen, Option Nummer vier des Rekordmeisters. Rasmus Lauge übernahm den linken Rückraum von Wael Jallouz, dem wenig gelungen war. Viel besser wurde es nicht, die Kieler verdankten es Marko Vujin, dass der FC, dem ebenfalls zwei seiner Besten fehlten, zur Pause nur knapp führte. "Wir haben mit viel Tempo gespielt, das hat sich ausgezahlt", sollte Vujin auch nach dem Abpfiff den Nagel auf den Kopf treffen.

Die Stimmung in der ausverkauften "Dragao Caixa" war prächtig, weil die Fans auf einer der Stirnseiten sich gar nicht erst hinsetzen. Sie sangen noch, als die Ihrigen den Start in den zweiten Durchgang völlig verschliefen. "Es fühlte sich an, als wären wir in der Kabine geblieben", sagte der starke Däne Mick Schubert, einer von vier Ausländern im Team. "Wir haben in fünf Tagen drei Spiele absolviert, deshalb waren alle sehr müde."

Die Kieler spielten nun mit Christian Zeitz auf der Mitte. Warum auch nicht, hatte er diese Rolle doch auch im erfolgreichen Champions-League-Finale gegen Flensburg (2007) inne. Der Angriff wirkte sortierter, in der Deckung entwickelten sie Biss und zogen auf 25:20 (42.) davon. Kurz zuvor hatte der rigorose Mittelblocker Daymaro Salina (39.) nach einem rüden Foul an Niclas Ekberg seine dritte Zeitstrafe kassiert - die Risse in der FC-Deckung wurden größer. Doch die Kieler nutzten sie nicht, leisteten sich haarsträubende Fehler und konnten sich bei Palicka bedanken, dass Porto nur auf 25:28 (53.) verkürzte. "Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment machen", sagte Gislason. "Unter diesen Umständen hat sie gut gespielt." Vujin, der nach der Pause völlig abtauchte, entschied die Partie schließlich mit Tor Nummer neun (30:26/56.).

"Im Moment haben wir es nicht leicht, aber wir nehmen zwei Punkte mit. Abhaken, nach vorne schauen", zog Sigurdsson nüchtern Bilanz. "Wir müssen aber mehr in unsere Abwehr investieren." Gegen die Balinger, deren Spezialität es ist, mit sieben Spielern anzugreifen, wird das auch nötig sein.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013:

THW-Splitter

Fans - Ein Dutzend Fans reiste mit, elf aus Kiel und Umgebung, einer aus Neustadt an der Wied. Norbert Schmitz flog bereits nach Katar, um die Zebras zu sehen. Porto war sein 25. internationaler Einsatz als Fan. "Ich bin Realist: Heute verliert Kiel mit vier Toren", orakelte der Maurer angesichts der Verletztenmisere. Und erntete prompt Widerspruch von Thorsten Zwick. "Sie gewinnen mit sieben." Der 49-Jährige, von Ehefrau Nicole begleitet, hatte sich vor zehn Tagen Kreuzbein und vier Rippen gebrochen, das Sitzen war ihm nur mit Spezialkissen und Schmerzmitteln möglich. "Die Ärzte haben gesagt, dass man diese Reise machen kann, aber nicht sollte. Aber ich musste."

Kapitän - Er wusste es schon eine Weile, dass dieser Tag kommen würde. Als er nach der Erkrankung von Filip Jicha aber tatsächlich in der Verantwortung stand, wurde der sonst so coole Rene Toft Hansen trotzdem nervös. "Das ist normal. Ich habe noch nie eine Mannschaft aufs Feld geführt - und dann gleich den THW", sagte der Däne, dessen Augen auch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff noch leuchteten. "Dieser Verein ist für mich der größte der Welt."

Wechselbad - Kein leichter Abend für Tjark Müller. Der 20-Jährige war überraschend dabei, aber zum Einsatz kam er nicht. "Ich wollte ihn bringen", sagte Gislason. "Aber leider war das Spiel dafür zu eng." Müller bedauerte, hatte aber großes Verständnis und bedankte sich bei seinem Arbeitgeber, der Kieler Volksbank. "Ich wurde am Donnerstag von Klaus (Elwardt, d. Red.) im Dienst angerufen und durfte Freitag mitfliegen - das ist nicht selbstverständlich", sagte der Bankkaufmann.

Stadtbummel - Die Zebras hatten unmittelbar nach ihrer Ankunft am Freitag in der Dragao Caixa trainiert, tags darauf war für den Vormittag eine weitere Einheit angesetzt. Eigentlich. Gislason strich sie kurzerhand, ordnete stattdessen für sein müdes Team einen Spaziergang durch die beeindruckende Altstadt von Porto an, ein Weltkulturerbe.

Kauderwelsch - Wael Jallouz, nur des Französischen fließend mächtig, wurde als der Kieler Spieler ausgewählt, der auf der Pressekonferenz seine Sicht der Dinge schildern sollte. Die Fragen, auf Englisch gestellt, übersetzte ihm Gislason ins Deutsche und seine Antwort für die Medien ins Englische. Als der Isländer befragt wurde, antwortete er zunächst auf Deutsch, erkannte das Versäumnis und schaltete automatisch auf Spanisch um. Was, wie das Englische, aber auch ins Portugiesische übersetzt werden musste.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013)


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