Der THW Kiel hat auch sein drittes Gruppenspiel in der
"VELUX EHF Champions League"
gewonnen. Auch ohne
Filip Jicha,
Aron Palmarsson und
Patrick Wiencek
setzten sich die "Zebras" am Samstagabend beim portugiesischen
Meister FC Porto Vitalis mit 31:27 (16:17) durch. Nach einer
ersten Halbzeit, in der die Gastgeber mit dem starken
Gilberto Duarte (9 Tore) sogar leichte Vorteile hatten, setzten
sich die Kieler mit einem 9:2-Lauf zu Beginn des zweiten
Durchgangs auf sechs Treffer ab und brachten den Sieg -
auch dank mehrerer starker Paraden
Andreas Palickas
- sicher nach Hause.
Erfolgreichster Torschütze beim THW war
Marko Vujin,
der 9/2 Treffer markierte. Eine starke Partie spielte Kreisläufer
Rene Toft Hansen, der wie
Gudjon Valur Sigurdsson sechs Mal
erfolgreich war. Kiels isländischer Linksaußen half während
der Partie - wie auch Linkshänder
Christian Zeitz -
zeitweilig auf der Rückraummitte aus, da
Filip Jicha (Grippe)
und
Aron Palmarsson (Knie) die Reise nach
Portugal wie auch
Patrick Wiencek (Oberschenkelzerrung)
nicht mit angetreten hatten.
Alle Neuzugänge in der Startformation
Für alle Fälle hatte
Alfred Gislason
noch Rückraumspieler
Tjark Müller aus
der U23 des THW Kiel mit auf die Reise genommen. Der Youngster
kam in Porto allerdings nicht zum Einsatz. Stattdessen vertraute
der Isländer ganz auf seine drei Neuzugänge:
Johan Sjöstrand
startete im Tor,
Rasmus Lauge und
Wael Jallouz, der in der Abwehr zusammen
mit
Rene Toft Hansen den Mittelblock
der 6:0-Deckung bildete, im Rückraum neben
Marko Vujin.
Auf den Außenbahnen durften
Dominik Klein
und
Niclas Ekberg ran.
Rasanter Beginn
Von Beginn an entwickelte sich eine rasante Partie unter
besonderer Atmosphäre: Die 2.115 Zuschauer im ausverkauften
"Drachenkäfig" unterstützten ihre Mannschaft zum ersten
Champions-League-Gruppenheimspiel der Vereinsgeschichte
lautstark und sangen beispielsweise einen umgetexteten
Boney-M.-Klassiker fast die gesamte Spielzeit durch.
Jallouz,
Vujin
und
Lauge gelangen die ersten
drei Kieler Treffer, doch dank zweier Gegenstöße durch die
Außen Schubert und Moreira blieb Porto dran und zeigte beim
3:3 durch Ferraz erstmals, dass man auch aus dem gebundenen
Spiel erfolgreich abschließen konnte. Schnell wurde deutlich,
dass die Partie an der Atlantikküste alles andere als ein
Selbstgänger für die "Zebras" werden würde, auch wenn
die Kieler nach dem 4:5 durch einen weiteren Schubert-Konter
durch
Vujin,
Jallouz
und dem am Kreis aufgetauchten und von
Vujin
bedienten
Klein beim 7:5 (10.) erstmals
eine Zwei-Tore-Führung aufbauten.
Große Duarte-Show
Das Spiel blieb ausgeglichen, auch weil
Vujin
und
Jallouz sich viele Würfe nahmen,
aber nur etwa die Hälfte davon im Tor unterbringen konnten. Aber
vor allen Dingen, weil Portos Rückraumass Gilberto
Duarte nun zu großer Form auflief: Der 23-Jährige ließ sich in
den folgenden zwölf Minuten von niemandem mehr stoppen, erzielte
in dieser Phase sechs seiner neun Treffer und bereitete einen
weiteren des Kreisläufers Rocha mustergültig vor. Nach 22
Minuten und einem Sprungwurf Duartes stand es plötzlich 13:11
für den Außenseiter.
Knapper Pausenrückstand
Alfred Gislason reagierte, brachte
für das etwas lahmende Offensivspiel
Gudjon Valur Sigurdsson
für die Rückraummitte,
Rasmus Lauge wechselte
auf die Halbposition. Für den gegen Duarte glücklosen
Sjöstrand
kam zudem
Andreas Palicka zwischen die
Pfosten. Doch nach einem missglückten Kreisanspiel
Lauges sorgte Schubert per Gegenstoß
gar für das 14:11 für die Gastgeber. Nur gut, dass sich in dieser
Phase
Marko Vujin willensstark zum
12:14 durch die gegnerische 6:0-Abwehr wühlte, und nachdem
Toft Hansen einen schönen Spielzug
erfolgreich abschloss und
Sigurdsson
einen Sprungwurf aus dem rechten Rückraum zum 14:15-Anschluss
nutzte, war der THW wieder dran. Zwar erhöhten die Gastgeber
durch Farraz und einen Gegenstoß von Abwehrchef Salina nach
Stürmerfoul
Toft Hansens kurzzeitig
wieder auf drei Treffer, aber nach zwei weiteren
Vujin-Treffern
und der ersten
Palicka-Parade gingen
die Kieler nur mit einem minimalen Rückstand in die Kabinen.
THW mit Wiederanpfiff hellwach
Da Ferraz kurz vor dem Seitenwechsel eine Zeitstrafe kassiert
hatte, starteten die "Zebras" in Überzahl in den zweiten
Durchgang - und mit einem neuen Spielmacher:
Christian Zeitz
führte nun Regie,
Sigurdsson rückte
auf seine angestammte Linksaußen-Position. Und in der Abwehr
setzte
Gislason nun auf die offensive
3:2:1-Deckung, an deren Spitze
Wael Jallouz
wirbelte. Und man merkte den Kielern nun an, dass sie ihren
zahlenmäßigen Vorteil gleich nutzen wollten:
Lauge
markierte den Ausgleich, und nachdem
Palicka
einen Verzweiflungswurf Duartes aus elf Metern festhalten konnte,
sorgte der glänzend von
Zeitz eingesetzte
Toft Hansen für die erste Kieler Führung
seit dem 10:9. Dann blockte die Kieler Abwehr einen Davyes-Wurf und
Palicka bediente mit einem weiten Pass
den schnellen
Sigurdsson zum Kieler 19:17.
Sigurdsson und Vujin sorgen für Vorentscheidung
Duarte mit seinem achten Treffer und Schubert mit einem sehenswerten
Dreher sorgten zwar noch einmal für leichte Hoffnungsschimmer unter
den heimischen Fans, aber dem FC Porto Vitalis schwammen nun dennoch
langsam die Felle davon. Der von Landsmann
Lauge
in Szene gesetzte
Toft Hansen, einmal mehr
der pfeilschnelle
Sigurdsson und
Zeitz per Hüftwurf sorgten für das 22:19,
das
Sigurdsson per Doppelschlag und
Vujin per Siebenmeter gar auf 25:19
ausbauten - die Vorentscheidung, zumal Abwehrchef Salina nach einem
rüden Rempler gegen
Ekberg die dritte
Zeitstrafe kassierte.
Starke Torhüterparaden auf beiden Seiten
Portos Trainer Obradovic wechselte seinen Torhüter aus, brachte
für den im ersten Durchgang gefälligen Hugo Laurentino den Kubaner
Alfredo Bravo - ein Schachzug, der sich auszahlen sollte. Denn der
25-Jährige sorgte mit seinen Paraden dafür, dass der Kieler Sturmlauf
ein Ende fand. Bravo machte seinem Nachnamen alle Ehre und entnervte
zusehends vor allem
Marko Vujin und
Gudjon Valur Sigurdsson, dem er binnen
zwanzig Sekunden gleich zwei Hundertprozentige zunichte machte. Immerhin
hatte aber auch
Andreas Palicka Betriebstemperatur
erreicht und sorgte mit seinen Paraden dafür, dass der Kieler Vorsprung
nach
Jallouz' beherztem Treffer zum 28:22 (48.)
weiterhin sechs Tore betrug.
Dann aber wurde es doch noch einmal etwas spannender im "Drachenkäfig",
weil die "Zebras" im Angriff weiterhin zu unkonzentriert zu Werke
gingen und Schubert, Duarte und Ferraz auf 25:28 verkürzen konnten.
Alfred Gislason stellte daher noch einmal
um und beorderte Sigurdsson zurück in den
Rückraum. Dem Isländer gelang auch prompt per Sprungwurf das 29:25,
und nachdem Vujin mit seinem neunten Treffer
kurz darauf auf 30:26 stellte, gab es keine Zweifel mehr am Kieler
Erfolg.
Mittwoch kommt Balingen
Damit behalten die "Zebras" mit nun 6:0 Punkten ihre weiße Weste
in der
Champions-League-Gruppe B,
bevor am kommenden Sonnabend das Spitzenspiel beim polnischen
Meister und letztjährigen Dritten KS Vive Targi Kielce ansteht.
Zuvor allerdings haben die Kieler noch eine ungemütliche Heimaufgabe
in der DKB Handball-Bundesliga vor der Brust: Am Mittwoch gastiert
HBW Balingen-Weilstetten mit Trainerfuchs Dr. Rolf Brack in der
Sparkassen-Arena.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch
- FC Porto Vitalis (POR ):
-
Bravo (41.-60., 7 Paraden),
Laurentino (1.-41., 7 Paraden);
Carvalhais (n.e.),
Duarte (9),
V. Santos (n.e.),
Ferraz (3),
Alves,
Moniz (n.e.),
Salina (1),
Rocha (4),
Moreira (3/1),
Davyes,
H. Santos (n.e.),
Rosario,
Pereira (n.e.),
Schubert (7);
Trainer: Obradovic
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (1.-22., 4 Paraden),
Palicka (22.-60., 10/1 Paraden);
Müller (n.e.),
Toft Hansen (6),
Sigurdsson (6),
Sprenger (n.e.),
Ekberg,
Lauge (4),
Zeitz (1),
Jallouz (4),
Klein (1),
Vujin (9/2);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Nenad Nikolic / Dusan Stojkovic (Serbien)
- Zeitstrafen:
-
Porto: 4 (3x Salina (15., 18., 41.), Ferraz (30.));
THW: 4 (2x Lauge (14., 46.),
Toft Hansen (21.), Jallouz (54.))
- Rote Karten:
-
Porto: Salina (41., dritte Zeitstrafe)
- Siebenmeter:
-
Porto: 3/1 (Rocha drüberweg (14.), Palicka hält Rocha (45.));
THW: 2/2
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 (5.), 3:4, 5:4, 5:7 (10.), 7:7, 7:8,
8:8, 8:9 (15.), 9:9, 9:10, 11:10, 11:11 (20.), 14:11, 14:13 (25.),
15:13, 15:14, 17:14, 17:16;
2. Hz.: 17:19, 18:19, 18:21 (36.), 19:21, 19:25 (41.), 20:25, 20:26,
21:26, 21:27 (45.), 22:27, 22:28, 25:28 (52.), 25:29, 26:29, 26:30 (56.),
27:30, 27:31.
- Zuschauer:
-
2.115 (ausverkauft) (Dragao Caixa, Porto (POR))
- Spielgrafik:
-
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im
EHF-Pokal
erst Ende November ins Spielgeschehen ein.
In der Champions-League-Gruppe A haben die
Rhein-Neckar Löwen am Samstagnachmittag im dritten Spiel endlich den ersten
Sieg gefeiert: Dank einer starken ersten Halbzeit und zehn Treffern Uwe
Gensheimers siegten die Mannheimer mit 28:25 (13:7) beim slowenischen
Vizemeister RK Celje Pivovarna Lasko (SLO). Die Löwen haben nun 3:3 Punkte
auf dem Konto und liegen damit auf dem dritten Platz hinter Veszprem (6:0)
und Zagreb (4:2).
In der Gruppe D marschieren die SG
Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger HSV Hamburg weiter Kopf an Kopf
und verlustpunktfrei an der Spitze. Die Hansestädter setzten sich am
frühen Sonntagnachmittag mit 28:26 (14:14) beim dänischen Meister Aalborg
Handbold durch und liegen aufgrund des etwas besseren Torverhältnisses
weiter vor der SG, die vier Stunden später in der Campushalle ein 35:31
(16:13) gegen den slowenischen Meister RK Gorenje Velenje nachlegte.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013:
Durchgewurschtelt: THW holt Arbeitssieg in Porto
Kieler wahren beim 31:27 weiße CL-Weste - Sigurdsson: "Abhaken und nach vorne schauen"
Porto. Dem THW Kiel fehlten drei Spieler, beim
FC Porto lag er am Sonnabend mit drei Toren zurück,
doch am Ende bog der Handballmeister mit großer Leidenschaft
und Experimentierfreudigkeit das Gruppenspiel in der
Champions League um, siegte verdient 31:27 (16:17) und
ist mit 6:0 Punkten auf dem direkten Weg ins Achtelfinale.
Nach dem Abpfiff war allerdings nicht ganz klar, worüber
die Zebras sich mehr freuten: Über den Sieg? Oder darüber,
im Training wieder Fußball spielen zu dürfen? Verlieren
sie, ist das beliebte Kicken als Erwärmung verboten. Nach
der 31:34-Pleite beim SC Magdeburg
am Mittwoch wurde der Fußball weggeschlossen. Rechtzeitig
vor dem Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten (Mittwoch,
20.15 Uhr) kehrt also der Spaß in die Trainingshalle zurück.
Das Team um Ersatzkapitän Rene Toft Hansen
hat ihn sich verdient, im "Dragao Caixa", dem Drachenkäfig,
versäumten die Gäste es nur, aus einem flotten Spiel vorzeitig
die heiße Luft entweichen zu lassen.
Im ersten Durchgang bewegte sich das Team von Ljubomir Obradovic
("Mein Herz ist voller Stolz") auf Augenhöhe mit dem Gast, dem
Filip Jicha (Fieber),
Patrick Wiencek (Zerrung) und
Aron Palmarsson (Knieschmerzen)
fehlten. Wie in Magdeburg verteidigten die Kieler zu passiv,
besonders für Gilberto Duarte fanden sie zunächst kein Stoppschild.
Weil sie keine Bälle blockten, Johan Sjöstrand
keine hielt, fiel der Gegenstoß als Option für den entspannten
Torerfolg aus. Es stand 13:11 (22.) für Portugals Tabellenführer,
Duarte hatte siebenmal getroffen, als Alfred Gislason
eine Auszeit nahm. Für Sjöstrand, dem seine
Kollegen wenig geholfen hatten, kam Andreas Palicka.
Auf der Mitte durfte sich "Goggi" Sigurdsson
versuchen, Option Nummer vier des Rekordmeisters.
Rasmus Lauge übernahm den linken Rückraum
von Wael Jallouz, dem wenig gelungen war.
Viel besser wurde es nicht, die Kieler verdankten es
Marko Vujin, dass der FC, dem ebenfalls
zwei seiner Besten fehlten, zur Pause nur knapp führte. "Wir
haben mit viel Tempo gespielt, das hat sich ausgezahlt", sollte
Vujin auch nach dem Abpfiff den Nagel
auf den Kopf treffen.
Die Stimmung in der ausverkauften "Dragao Caixa" war prächtig, weil
die Fans auf einer der Stirnseiten sich gar nicht erst hinsetzen. Sie
sangen noch, als die Ihrigen den Start in den zweiten Durchgang völlig
verschliefen. "Es fühlte sich an, als wären wir in der Kabine geblieben",
sagte der starke Däne Mick Schubert, einer von vier Ausländern im Team.
"Wir haben in fünf Tagen drei Spiele absolviert, deshalb waren alle
sehr müde."
Die Kieler spielten nun mit Christian Zeitz
auf der Mitte. Warum auch nicht, hatte er diese Rolle doch auch im
erfolgreichen Champions-League-Finale gegen Flensburg (2007) inne. Der
Angriff wirkte sortierter, in der Deckung entwickelten sie Biss und
zogen auf 25:20 (42.) davon. Kurz zuvor hatte der rigorose Mittelblocker
Daymaro Salina (39.) nach einem rüden Foul an
Niclas Ekberg seine dritte Zeitstrafe kassiert
- die Risse in der FC-Deckung wurden größer. Doch die Kieler nutzten sie
nicht, leisteten sich haarsträubende Fehler und konnten sich bei
Palicka bedanken, dass Porto nur auf
25:28 (53.) verkürzte. "Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Kompliment
machen", sagte Gislason. "Unter diesen Umständen
hat sie gut gespielt." Vujin, der nach der Pause
völlig abtauchte, entschied die Partie schließlich mit Tor Nummer neun
(30:26/56.).
"Im Moment haben wir es nicht leicht, aber wir nehmen zwei Punkte mit.
Abhaken, nach vorne schauen", zog Sigurdsson
nüchtern Bilanz. "Wir müssen aber mehr in unsere Abwehr investieren."
Gegen die Balinger, deren Spezialität es ist, mit sieben Spielern
anzugreifen, wird das auch nötig sein.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013:
THW-Splitter
Fans - Ein Dutzend Fans
reiste mit, elf aus Kiel und Umgebung, einer aus
Neustadt an der Wied. Norbert Schmitz flog bereits
nach Katar, um die Zebras zu sehen. Porto war sein
25. internationaler Einsatz als Fan. "Ich bin Realist:
Heute verliert Kiel mit vier Toren", orakelte der
Maurer angesichts der Verletztenmisere. Und erntete
prompt Widerspruch von Thorsten Zwick. "Sie gewinnen
mit sieben." Der 49-Jährige, von Ehefrau Nicole
begleitet, hatte sich vor zehn Tagen Kreuzbein
und vier Rippen gebrochen, das Sitzen war ihm nur
mit Spezialkissen und Schmerzmitteln möglich. "Die
Ärzte haben gesagt, dass man diese Reise machen kann,
aber nicht sollte. Aber ich musste."
Kapitän - Er wusste es schon eine
Weile, dass dieser Tag kommen würde. Als er nach der
Erkrankung von Filip Jicha
aber tatsächlich in der Verantwortung stand, wurde
der sonst so coole Rene Toft Hansen
trotzdem nervös. "Das ist normal. Ich habe noch nie eine
Mannschaft aufs Feld geführt - und dann gleich den THW",
sagte der Däne, dessen Augen auch eine halbe Stunde nach
dem Abpfiff noch leuchteten. "Dieser Verein ist für mich
der größte der Welt."
Wechselbad - Kein leichter Abend für
Tjark Müller. Der 20-Jährige
war überraschend dabei, aber zum Einsatz kam er nicht.
"Ich wollte ihn bringen", sagte Gislason.
"Aber leider war das Spiel dafür zu eng."
Müller bedauerte, hatte aber großes
Verständnis und bedankte sich bei seinem Arbeitgeber, der Kieler
Volksbank. "Ich wurde am Donnerstag von Klaus
(Elwardt, d. Red.) im Dienst angerufen und durfte Freitag mitfliegen
- das ist nicht selbstverständlich", sagte der Bankkaufmann.
Stadtbummel - Die Zebras hatten unmittelbar
nach ihrer Ankunft am Freitag in der Dragao Caixa trainiert,
tags darauf war für den Vormittag eine weitere Einheit angesetzt.
Eigentlich. Gislason strich sie
kurzerhand, ordnete stattdessen für sein müdes Team einen
Spaziergang durch die beeindruckende Altstadt von Porto an,
ein Weltkulturerbe.
Kauderwelsch - Wael Jallouz,
nur des Französischen fließend mächtig, wurde als der Kieler
Spieler ausgewählt, der auf der Pressekonferenz seine Sicht der
Dinge schildern sollte. Die Fragen, auf Englisch gestellt,
übersetzte ihm Gislason ins Deutsche
und seine Antwort für die Medien ins Englische. Als der Isländer
befragt wurde, antwortete er zunächst auf Deutsch, erkannte das
Versäumnis und schaltete automatisch auf Spanisch um. Was, wie
das Englische, aber auch ins Portugiesische übersetzt werden musste.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2013)