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17./18.11.2013 - Letzte Aktualisierung: 18.11.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: Deutlicher Sieg in Dunkerque

CL, Gruppe B, 5. Spieltag: 17.11.2013, So., 18.45: US Dunkerque - THW Kiel: 21:29 (13:19)
Update #2 KN-Berichte, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Niclas Ekberg war erfolgreichster Kieler Schütze mit 6/2 Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Niclas Ekberg war erfolgreichster Kieler Schütze mit 6/2 Treffern.
Der THW Kiel bleibt auch in der "VELUX EHF Champions League" in der Erfolgsspur. Am frühen Sonntagabend gewannen die "Zebras" ihr Gruppenspiel beim französischen Vizemeister US Dunkerque dank einer über weite Strecken konzentrierten Leistung souverän mit 29:21 (19:13). Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern war Niclas Ekberg mit 6/2 Treffern, bei den Gastgebern war Linksaußen Baptiste Butto ebenfalls sechs Mal erfolgreich. Eine starke Leistung zeigte auch THW-Keeper Johan Sjöstrand, der insgesamt 15 Würfe entschärfte.
Mit nun 8:2 Punkten belegt der THW Kiel in der Gruppe B den zweiten Platz, punktgleich mit Tabellenführer KS Vive Targi Kielce. Die Polen kassierten am Sonntagnachmittag allerdings ihre erste Saisonniederlage beim 24:29 bei KIF Kolding-Kopenhagen. Die Mannschaft um den weiterhin verletzten Ex-Kieler Kim Andersson hat damit ebenfalls 8:2 Zähler auf dem Konto und liegt aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses der drei Anwärter auf den Gruppensieg derzeit nur auf Platz 3. US Dunkerque bleibt nach der fünften Niederlage im fünften Spiel weiter ohne Punktgewinn auf dem letzten Platz.
Beide Teams mit viel Tempo
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Die Kieler begannen im ausverkauften "Stade de Flandres" unweit der belgischen Grenze mit ihrer zuletzt erfolgreichen 6:0-Deckungsformation um Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen im Mittelblock. Im Angriff dirigierte erneut Aron Palmarsson das Spielgeschehen zwischen Filip Jicha und Marko Vujin. Auf den Außenbahnen spielten Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg durch, im Tor durfte Johan Sjöstrand ran. Und der THW startete mit unheimlich viel Tempo. Auch von Dunkerques Schachzug, mit einer eher defensiven Abwehrvariante zu agieren, ließen sich die Kieler nicht verunsichern. So entwickelte sich eine rasante Partie, in der Gudjon Valur Sigurdsson den ersten Treffer markierte. Die Gastgeber gingen das hohe Tempo mit, so dass es nach etwas mehr als vier Spielminuten bereits 3:3 stand.
THW setzt sich langsam ab
Langsam erarbeiteten sich die "Zebras" einen Vorteil. Toft Hansen traf von Jicha bedient zum 4:3, dann parierte Sjöstrand gegen Espen Lie Hansen und Jicha antwortete mit einem tollen Sprungwurf in den Winkel zur ersten Zwei-Tore-Führung der Partie. Butto schaffte vom Kreis zwar den Anschluss, doch Palmarsson gelang per schneller Mitte postwendend das 6:4, und nachdem der nächste Versuch Lie Hansens geblockt wurde, ließ Kiels isländischer Regisseur gleich noch das 7:4 folgen. Und die "Zebras" hielten das Tenpo weiter hoch: Auf Soudrys Treffer hatte Jicha erneut eine schnelle Antwort parat. Dann scheiterte Lie Hansen einmal mehr an der Kieler Deckung, Ekberg erhöhte per Siebenmeter, und als der von Jicha mustergültig bediente Schwede in Überzahl gar das 10:5 markierte, war der THW bereits ein wenig enteilt.
Sechs-Tore-Führung zur Halbzeit
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Dunkerques Trainer Patrick Cazal reagierte, brachte Mittelmann Lamon für Espen Lie Hansen und stellte in der Abwehr einen Sonderbewacher für Filip Jicha ab. Seine Mannschaft konnte in der Folgezeit tatsächlich bis auf 9:12 verkürzen - in erster Linie aber, weil Patrick Wiencek eine Zeitstrafe absitzen musste und der THW einige gute Chancen ausließ. So trafen Filip Jicha, Aron Palmarsson und Niclas Ekberg binnen dreißig Sekunden dreimal das Torgebälk statt ins Netz. Nachdem dann der vom erneut starken Palmarsson in Szene gesetzte Toft Hansen einen Heber über das gegnerische Tor bugsierte, hatten die Gastgeber gar die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Doch Johan Sjöstrand war gegen Rechtsaußen Touati zur Stelle und Wiencek sorgte per zweiter Welle für das wichtige 13:9. Und die "Zebras" ließen sich auch von der zweiten Zeitstrafe gegen ihren Kreisläufer nicht aus dem Konzept bringen: Jicha per Siebenmeter, eine weitere Sjöstrand-Parade gegen Mokrani und ein Vujin-Aufsetzer aus halblinker Position brachten dem THW beim 15:9 (23.) die erste Sechs-Tore-Führung ein. Ein Vorsprung, der auch dank zweier toller Sigurdsson-Treffer bis zum Seitenwechsel Bestand halten sollte, obwohl Wiencek-Vertreter Wael Jallouz im Mittelblock bis zur Pausensirene ebenfalls noch zwei Zeitstrafen kassieren sollte.
Frühe Entscheidung dank starker Deckung
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Der Auftakttreffer im zweiten Durchgang gelang diesmal den Gastgebern durch Bastien Lamon. Indes: Es sollte der letzte Treffer für Dunkerque für über zehn Minuten bleiben. Die Kieler Deckung rührte in der Folgezeit Beton an, und so geriet der deutliche Vorsprung auch nicht in Gefah, obwohl Torhüter Vincent Gerard nun etliche Paraden gegen Jicha und den zum Wiederanpfiff eingewechselten Christian Zeitz zeigte. Als Kreisläufer Benjamin Afgour in der 42. Spielminute endlich der 15. Treffer für die Franzosen gelang, hatten zweimal Sigurdsson sowie Ekberg und Jicha jeweils per Siebenmeter beim zwischenzeitlichen 23:14 bereits für mehr als nur eine Vorentscheidung gesorgt.
Zwei rote Karten
Rene Toft Hansen kassierte in der  49. Minute die rote Karte.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen kassierte in der 49. Minute die rote Karte.
Auch danach blieb es eine muntere, allerdings nun von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägte Partie mit wenigen Toren. Filip Jicha durfte bereits frühzeitig Feierabend machen, sein Vertreter Wael Jallouz sorgte mit seinem Geschoss zum 24:15 noch einmal für einen Paukenschlag, ebenso Palmarsson mit seinem Sprungwurf zum 25:16. Doch die Partie wurde kurzzeitig doch noch einmal hitzig. Zunächst kassierte Rene Toft Hansen eine rote Karte, nachdem er den jungen Theophile Causse unglücklich niederstreckte. Eine Minute später hatte Guillaume Joli dann die Chance, per Strafwurf auf 18:25 zu verkürzen. Sein strammer Versuch traf Johan Sjöstrand aber genau am Kopf, weshalb der französische Welt- und Europameister folgerichtig ebenfalls des Parketts verwiesen wurde.

Die Gemüter beruhigten sich in der Schlussphase wieder, was auch den klaren Kräfteverhältnissen auf dem Parkett geschuldet sein durfte. Der THW brachte den Vorsprung locker über die Zeit. Für die letzten drei Kieler Tore sorgte Wael Jallouz, der dafür von den rund 20 mitgereisten Schlachtenbummlern frenetisch gefeiert wurde.

Rückspiel schon am Mittwoch
Bereits am kommenden Mittwoch stehen sich beide Teams erneut gegenüber, wenn die "Rückrunde" der Gruppenphase beginnt. Anwurf in der Kieler Sparkassen-Arena ist um 19.00 Uhr, es sind noch Karten in allen Kategorien zu Preisen zwischen 14,00 Euro und 48,00 Euro im Vorverkauf erhältlich.

(Sascha Krokowski)

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Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden, dass wir hier gewonnen haben. Wir wussten um die aggressive Deckung, die selten mehr als 20 Gegentore zulässt. Aber wir haben das gut gelöst im Angriff, und die Abwehr stand auch sehr gut. Dunkerque hat uns mit der 6:0-Formation nicht überrascht.
Dunkerques Trainer Patrick Cazal:
Ich bin nicht sehr enttäuscht, schließlich haben wir gegen eine der besten Mannschaften der Welt verloren. Die erste Halbzeit war noch einigermaßen ausgeglichen, aber ich habe meinem Team in der Pause keinen Druck gemacht. Eine Niederlage gegen Kiel ist keine Schande.
THW-Spielmacher Aron Palmarsson:
Mir geht es gut, ich habe keine Schmerzen und kann nach den Spielen auch das Aufbautraining machen. Ich bin froh, dass ich wieder da bin und wäre auch für die Abwehr bereit gewesen, wenn wir früh eine rote Karte erhalten hätten. Wir können auch eine sehr gute 3:2:1 spielen. Wir haben immer Lösungen!
Dunkerques Linksaußen Baptiste Butto:
Jeder Ballverlust gegen Kiel wird bestraft. Obwohl wir das wussten, konnten wir das nicht verhindern.
THW-Kapitän Filip Jicha gegenüber den KN:
Wichtig für unseren Angriff war unsere stabile Abwehr. In der Pause hatten wir Bedenken, dass Patrick Wiencek oder Wael Jallouz die Rote Karte sehen könnten. Dass es dann aber Rene Toft Hansen getroffen hat, sorgte für einiges Schmunzeln.

 


Champions League, Gruppe B, 5. Spieltag: 17.11.13, So., 18.45: US Dunkerque (FRA) - THW Kiel: 21:29 (13:19)

Logo Dunkerque US Dunkerque (FRA Flagge FRA):
Gerard (1.-13., 31.-59., 10 Paraden), Gardenat (59.-60., keine Parade), Annotel (13.-30., keine Parade); Afgour (2), Lamon (2), Nagy (1), Touati, Causse (2), Soudry (2), Guillard, Nieto, Grocout, Joli (1), Mokrani (4), Butto (6), Lie Hansen (1); Trainer: Cazal
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-60., 15/1 Paraden), Palicka (n.e.); Toft Hansen (1), Sigurdsson (5), Sprenger (n.e.), Wiencek (1), Ekberg (6/2), Zeitz, Jallouz (4), Palmarsson (5), Klein (n.e.), Jicha (4/2), Vujin (3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Gregorio Muro San Jose / Alfonso Rodriguez Murcia (Spanien)
Zeitstrafen:
Dunkerque: 4 (Butto (11.), Lamon (23.), 2x Agfour (31., 34.));
THW: 6 (2x Wiencek (14., 20.), 2x Jallouz (27., 30.), Jicha (42.), Zeitz (49.))
Rote Karten:
Dunkerque: Joli (50., Kopftreffer gegen Sjöstrand bei Siebenmeter);
THW: Toft Hansen (49., grobes Foulspiel)
Siebenmeter:
Dunkerque: 1/0 (Sjöstrand hält Joli (49.));
THW: 4/4
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 (5.), 3:5, 4:5, 4:7, 5:7, 5:10 (12.), 6:10, 6:11, 7:11, 7:12 (17.), 9:12, 9:15 (23.), 10:15, 10:16, 12:16 (27.), 12:17, 13:17, 13:19;
2. Hz.: 14:19 (32.), 14:23, 15:23 (42.), 15:24, 16:24, 16:25 (48.), 18:25 (52.), 18:26, 19:26, 19:27, 20:27, 20:28, 21:28, 21:29.
Zuschauer:
2.481 (ausverkauft) (Stade de Flandres, Dunkerque (FRA))
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im EHF-Pokal erst am Wochenende drauf ins Spielgeschehen ein. Dann empfangen die Bundeshauptstädter zum Drittrunden-Hinspiel den weißrussischen Spitzenclub HC Meshkov Brest, während die Niedersachsen bei den Kadetten Schaffhausen in der Schweiz antreten.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der  CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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In der Champions-League-Gruppe A haben die Rhein-Neckar Löwen bereits am Donnerstag ihren zweiten Tabellenplatz hinter MKB Veszprem (HUN) gefestigt. Nach dem souveränen 34:26-Heimsieg über den kroatischen Meister RK Zagreb haben die Mannheimer nun 7:3 Punkte auf dem Konto.

In der Gruppe D hat der HSV Hamburg im bundesliga-internen Zweikampf um den Gruppensieg vielleicht schon einen vorentscheidenden Erfolg gefeiert. Am Sonnabendnachmittag siegte die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb gegen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt in der o2-World mit 32:27 (15:14) und hat mit 10:0 Punkten nun schon drei Zähler Vorsprung. Die SG kann den Rückstand aber bereits am kommenden Donnerstag (19.00 Uhr) im Rückspiel in der Flens-Arena wieder verkürzen.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.11.2013:

Erneut erfolgreiche Löwenjagd

THW Kiel nahm die Hürde in Dünkirchen ohne Probleme - Jallouz durfte beim 29:21 Selbstvertrauen tanken
Dünkirchen. Der THW Kiel hat sich nach dem Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen in der Bundesliga vor zwei Wochen ein weiteres Mal als erfolgreicher Löwen-Jäger betätigt. In der nordfranzösischen Provinz übersprang der deutsche Meister gestern Abend souverän die Champions-League-Hürde im fünften Spiel der Vorrunde. Im Stades de Flandres besiegten die Kieler den französischen Vize-Champion US Dunkerque, dessen Maskottchen ebenfalls ein Löwe ist, mit 29:21 (19:13).

Die Franzosen mussten früh die Überlegenheit der Kieler anerkennen, die ihre Torerfolge quer durch die Mannschaft verteilten. "Wir sind nicht ängstlich, auch wenn wir kein Favorit sind", hatte USDK-Manager Regis Giunta vor der Partie noch leise Hoffnung bei den Gastgebern signalisiert, um allerdings direkt im Anschluss einzuschränken: "Wir haben allerdings Schwierigkeiten, unser Spiel über 60 Minuten durchzuziehen." So war es in den ersten vier Champions League-Spielen der Dünkirchener bisher, die allesamt im letzten Spielviertel verloren gingen. Doch dazu kam es diesmal gar nicht erst.

In ihrer ersten Champions-League-Saison fremdeln die Franzosen noch ein bisschen mit der europäischen Top-Liga. Das zeigte sich schon bei der Eröffnungszeremonie, bei der die Organisatoren THW-Torhüter Johan Sjöstrand etwas unvermittelt zum Einlaufen auf das Parkett schubsten. Doch die Begrüßung der Kieler in der mit 2500 Zuschauern ausverkauften Halle war herzlich. Und eine freundliche Extra-Umarmung gab es zwischen Kiels Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson und USDK-Trainer Patrik Cazal, die sich noch aus gemeinsamer und erfolgreicher Zeit bei TuSEM Essen kennen.

Grund zur Zurückhaltung sah Sigurdsson darin allerdings nicht. Er eröffnete den Kieler Torreigen zum 1:0. Danach ließen die Kieler nur noch beim 3:3 ein zwischenzeitliches Remis zu, setzten sich aber zügig ab - eine Dünkirchener Führung gab es zu keinem Zeitpunkt. Die Gastgeber hatten zunächst auf ihre unorthodoxe und früh ansetzende Abwehr verzichtet. Dadurch konnte sich vor allem der Kieler Rückraum mit schnellen und einfachen Toren auszeichnen. Die Führung des THW hätte frühzeitig sogar zweistellig sein können, wenn sich die Zebras zur Mitte der ersten Halbzeit mit Würfen über das Tor und an das Gebälk nicht einige Fahrkarten erlaubt hätten.

In der Abwehr hatte Trainer Alfred Gislason dazu ein anderes Problem zu lösen. Der starke Mittelblock mit Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek drohte früh gesprengt zu werden, da Wiencek schon in der 20. Minute die zweite Zwei-Minuten-Strafe kassiert hatte. Auch Wael Jallouz, der für den deutschen Nationalspieler in der aggressiveren Abwehrvariante kam, tappte zweimal in die Falle und war bis zur Halbzeit zweimal vorbestraft. So gestaltete sich das Ergebnis für die Gastgeber, die zwischenzeitlich doch zu ihrer Mann-gegen-Mann-Verteidigung übergegangen waren, zur Halbzeit erträglich.

Nach der Pause ließen sich die Gastgeber zunächst nicht weiter abschütteln, auch weil USDK-Torhüter Vincent Gerard, der zu Beginn keinen Ball angefasst hatte, nun 13 gute Paraden zeigte. Doch der Kieler Sieg geriet nie in Gefahr. Auch nicht, als das THW-Team in der 49. Minute kurz in doppelter Unterzahl spielte. Toft Hansen hatte zunächst wegen übertriebener Härte die Rote Karte gesehen, Christian Zeitz musste direkt im Anschluss für zwei Minuten vom Parkett. Dünkirchen konnte diese Chance jedoch nicht nutzen, zumal Guillaume Joli ebenfalls "Rot" sah (50.), als er Johan Sjöstrand bei einem Siebenmeter im Gesicht abschoss.

Die Hektik in einem gar nicht mal überharten Spiel nahm kurzzeitig zu. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, durfte Wael Jallouz Selbstvertrauen tanken. Der Tunesier erzielte die letzten drei Kieler Treffer.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 18.11.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.11.2013:

Kieler Elemente im grauen Dünkirchen

Dünkirchen. Die Stationen in der Champions League mögen den THW Kiel zwar zu den nationalen Spitzenklubs des Handballs bringen, wie in der Bundesliga führt dieser Weg aber mitunter weit an den Metropolen vorbei. Dünkirchen, die im Kern rund 90 000 Einwohner große Hafenstadt an der französischen Nordseeküste, gibt den Besuchern ihre Reize nur zögerlich preis.

Die Tristesse eines grauen Novembertages ist in den Straßen eng verwoben mit dem dunklen Teil der deutschen Geschichte. Im Frühjahr 1940 hielt Dünkirchen der deutschen Belagerung lange stand, um so über 300 000 britischen und alliierten Soldaten als letzter Brückenkopf die Evakuierung über die Nordsee nach England zu ermöglichen. Dafür erlitt die Stadt das Schicksal der weitgehenden Zerstörung.

Im Wiederaufbau entstanden charmelose Nachkriegsbauten, später funktionelle Gebäude der 60er und 70er. Die wenigen verbliebenen historischen Gemäuer wie das Rathaus, der Belfried oder der Turm des Lügners überragen die Bausünden zwar zum großen Teil, deren Schatten kann die Stadt, die unter Ludwig XIV und durch den Freibeuter Jean Bart im 17. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte, aber nicht abstreifen. Die Touristenströme führen daher an diesem Teil Flanderns eher vorbei ins nahe Brügge auf belgischer Seite.

Kieler können in der maritim geprägten Stadt aber durchaus heimische Elemente wiederfinden. Die Industriebrachen des Hafens werden allmählich mit neuen Wohn- und Bürobauten erschlossen. Die See reicht bis in das Herz der Stadt hinein, der Dreimaster "Duchesse Anne", 1901 als "Großherzogin Elisabeth" in Bremen gebaut, bestimmt das Bild. Die diversen Häfen für die Sportschifffahrt sind selbst im Spätherbst noch gut gefüllt. Auf der annehmbar temperierten Nordsee wird auch jetzt noch trainiert.

Sportliche Aktivitäten gehören offenbar zum Sonntagsprogramm der Stadt. Strand und Promenade zwischen Dünkirchen und der Vorstadt Malo verwandeln sich am späten Vormittag zur Meile für Läufer, Radfahrer und Skater - mit einer besonderen Ausprägung des Aquajoggings. Im Neopren zieht eine Sechser-Gruppe ihre Bahn durch das brusthohe Nordseewasser. Und ein paar Sonnenstrahlen auf die Bar- und Cafe-Szene vor einigen respektablen Villen an der Promenade zeigen, dass Dünkirchen zu anderen Jahreszeiten und in ausgewählten Vierteln durchaus städtebaulichen Charme versprühen dürfte und mehr zu bieten hat als Spitzenhandball.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 18.11.2013)


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