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20./21.11.2013 - Letzte Aktualisierung: 21.11.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW siegt auch im Heimspiel gegen Dunkerque

CL, Gruppe B, 6. Spieltag: 20.11.2013, Mi., 19.00: THW Kiel - US Dunkerque: 28:25 (15:12)
Update #3 PK-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Dominik Klein war mit fünf Treffern erfolgreichster THW-Schütze.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein war mit fünf Treffern erfolgreichster THW-Schütze.
Der THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League" auch sein Heimspiel gegen US Dunkerque gewonnen. Nur drei Tage nach dem 29:21-Auswärtserfolg beim französischen Vizemeister siegten die "Zebras" am Mittwochabend in der Sparkassen-Arena mit 28:25 (15:12). Dabei entpuppten sich die Gäste aber als ein unangenehmer Gegner, der bis in die Schlussphase auf seine ersten Königsklassenpunkte hoffen konnte. Doch der THW behielt die Ruhe und kletterte mit dem fünften Sieg im sechsten Spiel vorübergehend an die Tabellenspitze der Gruppe B.
Erfolgreichste Torschützen der Partie, bei der die Nachwuchsspieler Tjark Müller und Fynn Ranke ihr Champions-League-Debüt feierten, waren Dominik Klein auf Kieler Seite sowie Espen Lie Hansen und Theophile Causse mit jeweils fünf Treffern.
Dunkerque mit besserem Start
Vor rund 7.800 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena gelang den Franzosen bereits in der ersten Spielminute, was ihnen im Hinspiel nicht glücken wollte: Sie gingen in Führung. Da Torhüter Gerard zudem den ersten Versuch Vujins festhalten konnte und Kornel Nagy ein zweites Mal Andreas Palicka im Kieler Tor überwand, legte Dunkerque sogar ein 2:0 vor. Erst nach etwas mehr als drei Spielminuten, nachdem Aron Palmarsson einen Siebenmeter herausgeholt und Filip Jicha diesen verwandelt hatte, bekamen die Kieler Fans etwas zum Jubeln.

Christian Sprenger spielte über die gesamten 60 Minuten und erzielte vier Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger spielte über die gesamten 60 Minuten und erzielte vier Treffer.
Doch Dunkerque spielte weiterhin clever: Nagy, Guillard und Soudry im Rückraum der Gäste hatten es allesamt nicht eilig, spielten lange Angriffe aus und lullten die Kieler 6:0-Deckung - wie gewohnt mit Toft Hansen und den diesmal auch im Angriff beginnenden Wiencek - ein wenig ein, ehe sie dann oftmals doch zum Torerfolg kamen. Elf der zwölf Gästetreffer im ersten Durchgang gingen auf das Konto des Rückraumtrios, das die gesamten 30 Minuten durchspielen durfte. So sorgte Soudry per Sprungwurf für das 3:1 aus Gästesicht, und Guillard konterte mit einem Schlagwurf einen Wiencek-Treffer zum 4:2. Zwar gelang dem THW durch Jicha und Sprenger nach einem schnellen Spielzug über Jicha und Vujin beim 4:4 erstmals der Ausgleich, doch der französische Vizemeister legte bis zum 7:5 weiter vor. Andreas Palicka bekam bis dahin kaum einen Ball zu fassen, und vorne sorgten Marko Vujin und Aron Palmarsson für einige Fahrkarten.

4:0-Lauf für den THW
Alfred Gislason nahm daher in der 12. Minute seine erste Auszeit, beorderte Christian Zeitz auch für die Offensive aufs Parkett und stellte in der Deckung nach kurzzeitigem Versuch mit einer 3:2:1-Variante wieder zurück auf die 6:0. Diese Schachzüge verfehlten ihre Wirkung nicht. Zwar scheiterte Zeitz mit seinem ersten Versuch noch an Gerard, doch nach einem Steal des Linkshänders schloss der gut aufgelegte Dominik Klein einen Gegenstoß zum 6:7 ab. Dann warf der diesmal blasse Baptiste Butto, im Hinspiel noch erfolgreichster Schütze seines Teams, einen Siebenmeter auf die Latte, bevor Zeitz sich zum Ausgleich durchtankte. Doch damit nicht genug: Palicka war gegen Nagy zur Stelle, und Klein brachte seine Farben mit einem erneuten Konter beim 8:7 erstmals in Führung, die der glänzend von Zeitz bediente Toft Hansen sogleich ausbaute.
Dunkerque bleibt dran
Christian Zeitz läuft nach einem erfolgreichen Steal aufs gegnerische Tor zu.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz läuft nach einem erfolgreichen Steal aufs gegnerische Tor zu.
Indes: Abschütteln lassen wollten sich die Gäste nach diesem Kieler 4:0-Lauf nicht. Soudry und Nagy - bei angezeigter Passivspiel-Vorwarnung - sorgten für den Ausgleich. Immerhin schnappte sich Klein den Abpraller nach einer Gerard-Parade gegen Zeitz und sorgte so für das 10:9. Immerhin legte Zeitz nach einem weiteren Steal das 11:9 nach, und immerhin stieg der frisch in die Partie gekommene Jallouz auf unnachahmliche Weise hoch und sorgte mit seinem krachigen Geschoss für das 12:10. Doch Dunkerque egalisierte erneut durch Soudry und Guillard und hatte nach einer weiteren Gerard-Parade gegen Palmarsson gar die Chance zur Führung.
Starke Kieler Schlussminuten in Halbzeit eins
Doch den Gästen unterlief im nächsten Angriff ein technischer Fehler, und in der Abwehr kam Benjamin Afgour gegen Christian Zeitz zu spät. Der 22-jährige Kreisläufer musste für zwei Minuten auf die Bank, und die nutzte der THW zum Endspurt im ersten Durchgang: In Überzahl bediente Jicha Christian Sprenger, der zum 13:12 traf. Dann entschärfte Palicka einen Wurf Touatis vom Kreis, und auf der Gegenseite war erneut Sprenger zur Stelle. Einen Verlegenheitswurf Nagys lenkte Palicka über seinen Kasten, anschließend sorgte Christian Zeitz nach seinem bereits vierten Steal per Gegenstoß eigenhändig für den 15:12-Pausenstand.
Jallouz-Doppelpack zur Fünf-Tore-Führung
Marko Vujin erzielte seine vier Treffer allesamt im zweiten Durchgang.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marko Vujin erzielte seine vier Treffer allesamt im zweiten Durchgang.
Zum zweiten Durchgang wurden nicht nur die Seiten gewechselt, sondern besonders bei den Gästen auch das Personal auf dem Parkett. Im Rückraum zog nun Bastien Lamon die Fäden, auf den Halbpositionen sollten der Norweger Espen Lie Hansen und der etatmäßige Rechtsaußen Theophile Causse für Gefahr sorgen. Den besseren Start aber hatten die personell unveränderten "Zebras": Nach zwei Jallouz-Krachern hatte sich der THW beim 17:12 vermeintlich vorentscheidend abgesetzt - zumal nach Lie Hansens Treffer Rene Toft Hansen nach erneut toller Vorabeit von Zeitz postwendend auf 18:13 stellte. Dies allerdings sollte der letzte Kieler Treffer für acht Minuten bleiben.
Lie Hansen und Causse bereiten Kieler Deckung Kopfzerbrechen
Die "Zebras" gingen nun etwas fahrlässig mit ihren Chancen um, Sprenger und Toft Hansen scheiterten mit ihren Würfen an Gerard. Und bei den Franzosen waren es vor allem Lie Hansen und der pfeilschnelle und sprunggewaltige Causse, die ihr Team wieder in Schlagdistanz brachten. Mit drei Treffern in Serie kam US Dunkerque bis auf 16:18 wieder heran, ehe Sprenger nach einem Ballgewinn von Klein in der Abwehr den erlösenden 19. Kieler Treffer markierte und Klein nach einem Fehlwurf Lamons gar das 20:16 nachlegte.

Fortan pendelte sich der Vorsprung für den THW ein wenig ein. Dafür sorgte auf schwarz-weißer Seite vor allem der zurückgekehrte Marko Vujin, der von den nächsten vier Treffern für die Kieler drei selbst erzielte und den vierten durch Wiencek vorbereitete. Auf der anderen Seite waren es weiterhin Causse und Lie Hansen, der sich auch aus zehn Metern Entfernung traute.

Sjöstrand mit wichtigen Paraden
Fynn Ranke und Tjark Müller feierten in der Schlussphase ihr Königsklassendebüt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Fynn Ranke und Tjark Müller feierten in der Schlussphase ihr Königsklassendebüt.
Doch nach Vujins 24:19 wurde es plötzlich doch noch einmal eng: Dem Serben unterliefen im Angriff einige Missgeschicke, und auch Wael Jallouz scheiterte nun am mittlerweile eingewechselten Annotel. Mit drei Treffern in Folge sorgte das Duo Lie Hansen/Causse für das 24:22, Alfred Gislason nahm seine Auszeit und brachte Aron Palmarsson zurück. Doch auch Vujins vierter Treffer brachte noch keine Vorentscheidung. Erneut Lie Hansen und Causse schafften den Anschluss, und nachdem der ansonsten tadellose Dominik Klein an Annotel scheiterte und Vujin bei einem Durchbruch das Tor verfehlte, bekamen die Franzosen sogar die Chance zum Ausgleich. Butto tauchte frei vorm kurz zuvor eingewechselten Sjöstrand auf - und scheiterte am Schweden. Palmarsson sorgte mit seinem einzigen Treffer für das wichtige 26:24, bevor Jicha einen Causse-Wurf blockte und im Angriff das 27:24 nachlegte. Als Sjöstrand schließlich einen Hüftwurf Causses entschärfte, war die Gegenwehr der Gäste endgültig erloschen. So konnte Alfred Gislason in der 59. Spielminute noch die beiden Nachwuchsspieler Tjark Müller (THW II) und Kreisläufer Fynn Ranke (TSV Altenholz) aufs Parkett schicken. Rückraumspieler Müller sorgte letztlich sogar für den letzten Kieler Treffer und besondere Jubelstürme bei den Fans.
76. Nordderby am Sonntag
Mit nun 10:2 Punkten belegt der THW vorerst den ersten Platz in der Gruppe B. Am Sonntag allerdings kann der Sieger des Duells Kielce gegen Kolding-Kopenhagen mit den "Zebras" an Punkten gleich- und in der Tabelle vorbeiziehen. Die Kieler legen ihren Fokus aber zunächst wieder auf die DKB Handball-Bundesliga, wo sie ebenfalls am Sonntag ihre Tabellenführung verteidigen wollen. Um 15.00 Uhr steht in der Flens-Arena dann das insgesamt 76. Landesderby und absolute Spitzenspiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt (23:5 Punkte) und dem THW (24:2) an. Sport1 überträgt den Klassiker live.

(Sascha Krokowski)

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Lesen Sie bitte auch


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben. Uns war klar, dass Dunkerque heute besser als am Sonntag spielen würde. Deshalb wollten wir es vermeiden, zu locker an die Sache heran zu gehen. Wir wollten uns auf die heutige Partie konzentrieren und nicht schon auf das Flensburg-Spiel am Sonntag schauen. Das ist uns weitestgehend gelungen. Aber: Wir haben nicht die Aggressivität in der Abwehr gehabt wie am Sonntag. Deshalb hatten wir die ersten 20 Minuten Probleme. Danach wurde es besser und besser, weshalb wir verdient gewonnen haben. Aber man hat wieder gesehen: Wenn man in der Champions League nicht immer Vollgas gibt, kann man gegen jeden Gegner verlieren.
Dunkerques Trainer Patrick Cazal:
Ich bin glücklich, dass meine Mannschaft hier heute so couragiert gespielt hat. Das hätte sie bereits am Sonntag tun sollen, aber im Gegensatz zum Hinspiel hat mein Team heute befreit aufgespielt und das umgesetzt, was ich von ihm gefordert hatte. Für uns ist es toll, uns mit den Besten messen zu können. Deshalb bin ich mit unserem Spiel zufrieden. Für uns ist eine Saison, um zu lernen.
THW-Rechtsaußen Christian Sprenger:
Flensburg war noch nicht in unseren Köpfen, mit der SG beschäftigen wir uns erst ab morgen. Bis heute war nur Dunkerque das Thema innerhalb der Mannschaft. Es ist ungewöhnlich, innerhalb von drei Tagen zweimal gegen den gleichen Gegner zu spielen. Vielleicht hat uns deshalb anfangs auch ein wenig die Aggressivität gefehlt.
Dunkerques Rückraumspieler Pierre Soudry:
Natürlich haben wir heute verloren, aber viel an Erfahrung gewonnen. Wir sind froh, dass wir überhaupt gegen solche Gegner antreten können - auch wenn wir einige Probleme haben.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Das war ein komisches Spiel, in dem wir nicht unser normales Niveau gezeigt haben. Das waren heute höchstens 80 Prozent, wahrscheinlich hatten wir doch schon das Flensburg-Spiel im Hinterkopf. Wichtig war, dass sich keiner verletzt hat.
THW-Torhüter Johan Sjöstrand gegenüber den KN:
Wir haben uns heute schwer getan, das lag wohl auch an dem deutlichen Sieg im Hinspiel. Ich hatte in den letzten Minuten Glück, manchmal klappt dann alles, manchmal nicht - diesmal lief es gut.
Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Gruppe B, 6. Spieltag: 20.11.13, Mi., 19.00: THW Kiel - US Dunkerque (FRA): 28:25 (15:12)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (53.-60., 3 Paraden), Palicka (1.-53., 10 Paraden); Müller (1), Ranke, Toft Hansen (2), Sigurdsson (n.e.), Sprenger (4), Wiencek (2), Ekberg (n.e.), Zeitz (3), Jallouz (3), Palmarsson (1), Klein (5), Jicha (3/1), Vujin (4); Trainer: Gislason
Logo Dunkerque US Dunkerque (FRA Flagge FRA):
Gerard (1.-48., 9 Paraden), Annotel (48.-60., 3 Paraden); Afgour (1), Lamon, Nagy (4), Touati, Causse (5), Hoarau (n.e.), Soudry (4), Guillard (3), Nieto, Scattolari (n.e.), Joli (2/1), Mokrani (1), Butto, Lie Hansen (5); Trainer: Cazal
Schiedsrichter:
Oyvind Togstad / Rune Kristiansen (Norwegen)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Ranke (60.));
Dunkerque: 1 (Afgour (26.))
Siebenmeter:
THW: 1/1;
Dunkerque: 2/1 (Butto an die Latte (14.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 1:2, 1:3, 2:3, 2:4 (5.), 4:4, 4:6, 5:6, 5:7 (11.), 9:7 (17.), 9:9, 11:9, 11:10, 12:10, 12:12 (24.), 15:12;
2. Hz.: 17:12, 17:13, 18:13 (33.), 18:16 (39.), 20:16, 20:17, 21:17, 21:18, 22:18, 22:19 (45.), 24:19, 24:22 (50.), 25:22, 25:24 (53.), 28:24, 28:25.
Zuschauer:
7.800 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle Ergebnisse der 3. Qualifikationsrunde im EHF-Pokal finden Sie hier.
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Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im EHF-Pokal in dieser Woche erstmals ins Spielgeschehen ein. Am Mittwochabend legten die Bundeshauptstädter im Hinspiel gegen HC Meshkov Brest in heimischer Halle nur ein knappes 22:20 (8:10) vor, beim Rückspiel in Weißrussland am 30. November (14.00 Uhr MEZ) müssen sich die Füchse daher steigern . Die TSV Hannover-Burgdorf bestreitet ihr erstes Europapokalspiel der Vereinsgeschichte am Sonnabend um 19.30 Uhr bei den Kadetten Schaffhausen in der Schweiz. Das Rückspiel in der niedersächsischen Hauptstadt steigt am 30. November ab 19.00 Uhr.

In der Champions-League-Gruppe A wollen die Rhein-Neckar Löwen am Samstag mit einem Auswärtssieg beim kroatischen Meister RK Zagreb den zweiten Platz hinter MKB Veszprem weiter festigen. Angeworfen wird die Partie um 18.00 Uhr, Eurosport überträgt live.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der  CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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In der Gruppe D steht am Donnerstag das dritte Duell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem HSV Hamburg innerhalb von 11 Tagen an. Nachdem sich die SG in der Liga durchsetzen konnte, revanchierte sich Hamburg in der Champions League zuletzt und baute den Vorsprung dort auf drei Punkte aus. Angepfiffen wird das Nordderby in der Flens-Arena um 19.00 Uhr, Eurosport ist erneut live dabei.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2013:

Gegen Dünkirchen fehlte Kiel die Ernsthaftigkeit

Deutscher Handballmeister erklimmt dennoch mit 28:25-Sieg die CL-Gruppenspitze
Kiel. Nach einer Partie der europäischen Königsklasse, die das Niveau eines Freundschaftsspiels in der Saisonvorbereitung entwickelte, hat sich der THW Kiel an die Spitze seiner Champions-League-Gruppe gesetzt. Die Gäste von US Dunkerque mussten sich nach zähem Spielverlauf lediglich 25:28 (12:15) geschlagen geben.

Zum Einstieg in die Partie ließen die Kieler wenig von der Ernsthaftigkeit erkennen, mit der sie die Gegner aus Nordfrankreich noch im Hinspiel auseinandergenommen hatten. Die Abwehr fand kaum Zugriff, experimentierte in der 6:0- und 5:1-Variante, ließ Andreas Palicka im Tor aber immer wieder im Stich, der erst in der zehnten Minute seine erste Parade notieren lassen durfte. So konnten die Dünkirchener zunächst fast nach Belieben agieren und in der Startphase immer wieder eine Führung genießen.

Bis zur 16. Minute dauerte es schließlich, bevor Dominik Klein zum 8:7 das erste Mal die Heimmannschaft nach vorn brachte. Der 29-Jährige genoss seinen Auftritt über die vollen 60 Minuten: "Es macht einfach Spaß, im eigenen Wohnzimmer auflaufen zu dürfen." Mit fünf Treffern war der Linksaußen Kiels erfolgreichster Werfer.

Damit war er allerdings einer der wenigen, der gestern Normalform erreichte. So plätscherte die Partie weiter vor sich hin, ohne dauerhaft Feuer entfachen zu können. Gute Aktionen wie die Steals und blitzschnellen Gegenstöße von Christian Zeitz vor der Pause und die wuchtigen Treffer von Wael Jallouz nach Wiederanpfiff wechselten mit überhasteten Aktionen und vertändelten Bällen.

Dieser zerfahrenen Spielweise passten sich auch die Gäste an, so dass USDK-Trainer Patrik Cazal seine Spieler lautstark in die zwischenzeitliche Museumsstille der Arena hinein zur Ordnung rief. Mit diesem Weckruf erntete er zwar reichlich Lacher in der Halle, fand aber offenbar wenig Gehör bei seinen Spielern.

Die gerieten kurz nach der Pause schnell mit fünf Toren ins Hintertreffen, kamen aber mit Einzelaktionen noch mal zurück in die Partie.

Vor allem der wieselflinke USDK-Halbrechte Theophile Causse stürzte sich ins Geschehen. Mit dem Mute der Verzweiflung prallte der 72-kg-Floh dabei entweder am Arm von Kiels Rene Toft Hansen ab wie von einem Baum oder schlängelte sich durch das Kieler Abwehr-Geäst, um mit immerhin fünf Treffern in der zweiten Halbzeit sein Team noch einmal auf 24:25 heran zu bringen (55.).

Aron Palmarsson und Filip Jicha waren es schließlich, die alle Humorlosigkeit ablegten und die Kieler mit wuchtigen Treffern aus dem Rückraum endgültig den siegbringenden Vorsprung sicherten.

Das gab THW-Trainer Alfred Gislason die Gelegenheit, die Nachwuchskräfte Tjark Müller und Fynn Ranke auf das Feld zu schicken. Müller gestand, "eine Gänsehaut" gehabt zu haben, bedankte sich dafür mit dem Treffer zum 28:24. Ranke, der am Abend zuvor vom Einsatz erfahren, aber trotzdem gut geschlafen hatte, war dagegen mit einer Zeitstrafe schnell wieder vom Feld. "Alfred hatte noch gewarnt, dass Dünkirchen Eins-gegen-Eins spielen und eine Strafe provozieren würde. Ich wollte keinen Fehler machen. Aber es kam genauso."

(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2013)


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