Der THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League"
vorzeitig sein Achtelfinal-Ticket gelöst. Am Sonntagnachmittag besiegten
die "Zebras" vor rund 8.600 Zuschauern in der Sparkassen-Arena den
polnischen Vizemeister Orlen Wisla Plock souverän mit 34:25 (16:11)
und sind damit drei Spieltage vor Schluss nicht mehr von einem der
ersten vier Plätze in der Gruppe B
zu verdrängen.
Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern, die bereits vor
dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg stellten, war Regisseur
Aron Palmarsson mit acht Treffern.
Bei den Gästen war Petar Nenadic 9/2 Mal erfolgreich.
Durch den THW-Sieg und die überraschenden Niederlagen der
Konkurrenz - Kolding-Kopenhagen unterlag am Sonnabend in
Porto, während Kielce beide Punkte im französischen
Dunkerque liegen ließ - besitzt der deutsche Rekordmeister
nun sogar beste Chancen auf den Gruppensieg in der
Gruppe B. Mit
nun 12:2 Punkten führen die "Zebras" die Tabelle vor
Kolding (10:4) und Kielce (8:6) an. Die letzten drei
Gruppenspieltage werden im Februar 2014 ausgetragen.
Ausgeglichene Anfangsphase
Marcin Lijewski startete stark, musste aber in der
32. Minute verletzt raus.
Alfred Gislason startete wie zuletzt
mit Aron Palmarsson, Filip Jicha
und Marko Vujin im Rückraum sowie einer
6:0-Deckung mit Rene Toft Hansen und
Patrick Wiencek im Mittelblock. Zwischen
den Pfosten durfte Johan Sjöstrand
beginnen, die Flügelzange bildeten Gudjon Valur Sigurdsson
und Niclas Ekberg. Und die "Zebras"
erwischten gleich einen guten Start: Palmarsson
markierte das 1:0, Jicha erhöhte nach
einem von Toft erkämpften Strafwurf auf
2:0. Doch die Gäste aus Polen hielten zunächst gut dagegen, was
sie vor allem ihrem Torhüter verdankten: Der Kroate Marin Sego
entnervte früh Toft Hansen am Kreis,
entschärfte auch die ersten beiden Vujin-Würfe
und sorgte in der achten Minute für ungläubiges Raunen im weiten Oval
der Sparkassen-Arena, als er nicht nur gegen Jicha,
sondern auch beim Nachwurf Ekbergs zur Stelle
war. So konnte Plock, das mit Petar Nenadic neben Spielmacher
Eklemovic auf der Königsposition für den verletzten Jurkiewicz
begann, die Partie zunächst offen gestalten. Marcin Lijewski und eben
Nenadic egalisierten zum 2:2 und glichen auch nach zwei
Kieler Treffern durch Vujin jeweils
postwendend aus. Und nach Segos bereits erwähnter Doppelparade
sorgte der von Lijewski in Szene gesetzte Kreisläufer Toromanovic
beim 4:5 gar für die erste Gäste-Führung und Jubelstürme unter
den mitgereisten Schlachtenbummlern.
Rene Toft Hansen hatte gegen die hart
packende Deckung der Polen erneut einen schweren Stand.
Nachdem Patrick Wiencek, der mittlerweile
im Angriff Rene Toft Hansen ersetzte, die
erste Zeitstrafe der Partie kassierte und Lijewski mit seinem bereits
dritten Treffer das 6:5 für Plock erzielte, hatten die Polen in
Überzahl gar die Chance, noch weiter davonzuziehen. Doch der THW konnte
sich auf Filip Jicha verlassen, der sich
unnachahmlich auf der linken Außenbahn durchsetzte und einen Dreher zum
6:6-Ausgleich ins Tor legte. Als der THW wieder komplett war, sorgte
ausgerechnet der zurückgekehrte Patrick Wiencek
für ein erstes Kieler Ausrufezeichen: Obwohl der Kreisläufer von
Abwehrchef Kwiatkowski nach einem Palmarsson-Anspiel
im Klammergriff gehalten wurde, setzte sich der deutsche Nationalspieler
willensstark durch, traf zum 7:6 und sorgte zudem für die erste
Überzahlsituation für seine "Zebras". Wiencek
vergab allerdings kurz darauf bei einem Gegenstoß die Chance, auf
8:6 zu erhöhen, und zu fünft gelang Plock durch Nenadic der Ausgleich
zum 7:7.
THW setzt sich erstmals ab
Es sollte aber der letzte Ausgleichstreffer für den polnischen
Vizemeister sein. Auf der Gegenseite traf der bärenstarke
Palmarsson vom Kreis zum 8:7, einen
technischen Fehler der Gäste bestrafte Toft Hansen
per zweiter Welle zum 9:7, und nachdem Christian Zeitz
ein Kreisanspiel Nenadics auf Toromanovic abfing, sorgte
Ekberg per Gegenstoß für die erste
Drei-Tore-Führung der Partie. Auf Seiten Plocks ließ Linksaußen
Nikcevic nun sogar einen Strafwurf ungenutzt, zudem parierte
Sjöstrand einen Wurf Eklemovics.
Da aber auch dem THW zwei technische Fehler unterliefen, konnte
er sich nicht weiter absetzen. Stattdessen sorgten Nenadic
per Schlagwurf und Linksaußen Wisniewski mit einem Rückraumwurf
ins kurze Eck bis zum 9:11 (22.) für polnische Hoffnungsschimmer.
Kieler Endspurt in Hälfte eins
Rückraumspieler Petar Nenadic avancierte mit 9/2 Treffern
zum erfolgreichsten Schützen der Partie.
Alfred Gislason reagierte nun und
beorderte Andreas Palicka für den
glücklosen Sjöstrand zwischen die
Pfosten. An ihm lag es aber zunächst nicht, dass der THW
durch einen Sigurdsson-Konter und
einen Palmarsson-Hüftwurf auf 13:9
erhöhte. Vielmehr stand die Kieler Deckung in dieser Phase
stark. So blockte Christian Zeitz
einen Unterarmwurf (!) Nenadics, so zwang der Kieler Abwehrverbund
die Gäste zu weiteren Ballverlusten, so fing Ekberg
einen weiten Gegenstoßpass ab. Erst nach fünf Minuten bekam
Andreas Palicka einen ersten Wurf
auf sein Tor, gegen Lijewskis Hüftgeschoss war der Schwede aber
machtlos. Dafür war er wenig später bei einem Zrnic-Siebenmeter
zur Stelle, parierte dann auch noch gegen Lijewski und
leitete mit einem weiten Pass auf Sigurdsson
den nächsten Kieler Treffer ein. Dies war bereits das
zwischenzeitliche 16:10, nachdem zuvor Jicha
und Vujin für den THW erfolgreich
waren. Und obwohl Eklemovic für das letzte Tor des ersten
Durchgangs sorgte, konnten die "Zebras" mit einem sicheren
Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabinen gehen.
THW lässt Plock nicht mehr herankommen
Plock setzte auch den ersten Treffer nach Wiederanpfiff,
allerdings humpelte Marcin Lijewski nach seinem fünften Treffer
zum 12:16 auf die Bank. Es war die letzte Aktion des
36-jährigen Polen, der von der Bank mitansehen musste, wie die
Kieler schnell für noch klarere Verhältnisse sorgten. Protagonisten
dieser Phase waren Andreas Palicka
und Aron Palmarsson. Während Letzterer
mit einer feinen Einzelleistung und einem wuchtigen Schlagwurf im
Kieler Angriff zur Stelle war, parierte
Palicka gegen Nikcevic sowie Kavas und
leitete mit einem weiten Pass auf Dominik Klein
auch einen Konter ein. Zwar konnte Kiels Linksaußen, der seit
dem Seitenwechsel mit Christian Sprenger
auf den Flügeln agierte, noch unfair gestoppt werden, doch nach
Jichas Siebenmeter lagen die "Zebras"
mit 19:13 vorne. Ein Sprungwurf des etatmäßigen Linksaußen
Wisniewski, der nun im linken Rückraum aushalf, sorgte zwar
für den 14. Treffer Plocks, doch der vierte erfolgreiche
Jicha-Siebenmeter, eine Parade
Palickas gegen Wisniewski und
ein Sprungwurf Vujins zum 21:14
sorgten nicht nur für eine von Manolo Cadenas genommene Auszeit,
sondern nach 38 Spielminuten auch bereits für die Vorentscheidung.
Und die Kieler ließen auch in den verbleibenden 22 Minuten nichts
mehr anbrennen. Nur einmal - beim 19:24 durch Kavas - konnten die
Gäste noch einmal auf fünf Treffer verkürzen. Doch mit der
Rückkehr Johan Sjöstrands ins Kieler
Tor wurde das letzte Aufbäumen der Polen endgültig beendet.
Sjöstrand war gegen Toromanovic,
Goralski und Nenadic zur Stelle, nach einem umjubelten Treffer
des für Jicha gekommenen
Jallouz und einem Gegenstoß von
Dominik Klein hatten sich die Kieler
bis zur 51. Minute gar auf 29:21 abgesetzt. Bis zur
Schlusssirene blieb es ein munteres Spielchen, in dem sich nach
Zeitz' Hüftwurf zum 31:23 alle
Kieler Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten und
der THW durch drei Gegenstöße durch Palmarsson,
Klein und Sprenger
auch die letzten Akzente setzte und damit den souveränen
34:25-Erfolg unter Dach und Fach brachte.
Drei Tage Pause, dann volle Konzentration auf Berlin
Der Start in den Dezember ist den "Zebras" somit geglückt. Durch den
Erfolg gegen Plock haben sich die Kieler Spieler ihre drei freien Tage
auch redlich verdient, ehe sie sich ab Donnerstag auf das nächste
Bundesliga-Spitzenspiel vorbereiten. Am nächsten Sonntag gastiert der
THW in der Bundeshauptstadt beim derzeitigen Tabellendritten, den
Füchsen Berlin.
Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Natürlich wussten wir um die
personellen Probleme von Plock, die ja ohne drei wichtige Rückraumspieler
zu uns gereist sind. Aber wir wollten unbedingt gewinnen - auch, weil die
gestrigen Resultate uns entgegen kommen. Natürlich hat es mich überrascht,
dass Kielce jetzt das dritte Spiel in Folge verloren hat. Aber wir müssen
noch nach Kopenhagen und zu Hause auch erst einmal Kielce schlagen. Heute
bin ich zufrieden mit dem, was wir gespielt haben. In der ersten Halbzeit
waren wir für meinen Geschmack etwas zu defensiv in der Abwehr, und vorne
sind wir allein fünf Mal freistehend an Marin Sego gescheitert. Insgesamt
war es aber ein gutes Spiel von uns. Ich habe in den letzten Tagen ein
bisschen härter als sonst trainieren lassen, vielleicht fehlte uns
deshalb in einigen Situationen die Spritzigkeit. Aber die Einstellung war
da, und im Angriff haben wir richtig gut gespielt. Meine Jungs haben
jetzt drei Tage frei von mir - sie dürfen individuell trainieren. Wir
haben bis zum Jahresende jetzt nur noch schwere Spiele vor der Brust, das
nächste davon ist in Berlin. Dort müssen wir richtig gut spielen, und es
muss sehr viel klappen, um dort zu gewinnen.
Plocks Trainer Manolo Cadenas:
Das heute war unser bisher schwerstes Spiel - und das einzige, das mit
solch einer klaren Niederlage endete. Natürlich war es angesichts der
Verletzungen schwer, sich hier etwas auszurechnen. Mit der Einstellung
meiner Mannschaft bin ich zufrieden, ebenso mit unserer 6:0-Abwehr und
über weite Strecken auch mit dem Angriff.
Plocks Rückraumspieler Petar Nenadic:
Wir sind heute mit einer jungen Truppe nach Kiel gefahren, um
Handball zu spielen. Was passiert, passiert eben. Aber es ist keine
Schande, gegen eine der weltbesten Mannschaften zu verlieren - auch
wenn der Kieler Sieg vielleicht um zwei, drei Tore zu hoch
ausgefallen ist. Beim Blick auf die Tabelle fürchten wir nicht um
unsere Achtelfinal-Qualifikation, wir bauen auf den zweiten Teil
der Gruppenphase und blicken nicht nach hinten, sondern nach vorn
auf Platz drei.
Natürlich haben wir die gestrigen Ergebnisse registriert. Aber
unser Fokus liegt immer auf unserem nächsten Spiel: Wenn wir uns
auf uns konzentrieren und unseren Job machen, werden wir
Gruppensieger.
Ich denke, wir haben fast über die gesamte Zeit guten Handball
angeboten. Der Sieg war angesichts der anderen Ergebnisse in der
Gruppe umso wichtiger für uns. Beeinflusst haben die Niederlagen
von Kielce und Kopenhagen unser Spiel allerdings nicht. Ich war am
Sonnabend ganz Familienmensch und habe von den Überraschungen aus
Porto und Dünkirchen erst unmittelbar vor unserem Spiel erfahren.
Zum Beginn haben wir einfach zu viele Chancen liegen lassen -
insbesondere ich selbst. Aber nachher haben wir gut in der Abwehr
gestanden und haben den wichtigen Sieg sicher eingefahren.
Alle Ergebnisse der 3. Qualifikationsrunde im EHF-Pokal
finden Sie hier.
Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf haben am Sonnabend
im Gleichmarsch die Gruppenphase im EHF-Pokal
erreicht. Die Hauptstädter taten sich nach dem 22:20-Heimsieg der Vorwoche
auch im Rückspiel beim weißrussischen Spitzenteam HC Meshkov Brest schwer,
behielten aber auch hier mit 21:20 (12:11) knapp die Oberhand. Weitaus
weniger Probleme hatte im Anschluss die TSV Hannover-Burgdorf. Im ersten
Europapokal-Heimspiel der Vereinsgeschichte deklassierten die Niedersachsen
in der Swiss Life Hall die Kadetten Schaffhausen mit 41:27 (18:12). Das
Hinspiel in der Schweiz endete zuvor 28:28 unentschieden. Beide Vereine
dürfen nun gespannt auf die Gruppenauslosung schauen, die am Donnerstag,
den 5. Dezember in Wien stattfindet. Berlins Max-Schmeling-Halle darf sich
zudem Hoffnungen auf die Austragung des Final-Turniers machen.
In der Champions-League-Gruppe A haben
die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag den fünften Sieg in Serie gefeiert und
damit vorzeitig das Achtelfinalticket gelöst. Nach dem 32:26-Auswärtserfolg
beim ukrainischen Meister HC Motor Zaporozhye stehen die Mannheimer drei
Spieltage vor Schluss mit 11:3 Punkten weiterhin auf Platz 2 und sind von
einem der ersten vier Plätze nicht mehr zu verdrängen.
Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der
CL-Gruppenphase finden Sie hier.
In der Gruppe D hat Tabellenführer
HSV Hamburg bereits am Mittwoch die Achtelfinal-Teilnahme gesichert und
einen weiteren Schritt Richtung Gruppensieg getätigt. Im Heimspiel gegen
Naturhouse La Rioja (ESP) gewannen die Hansestädter mit 34:27. Auch die
SG Flensburg-Handewitt konnte sich vorzeitig für die K.O.-Runde qualifizieren.
Am Sonntagnachmittag gewann der deutsche Vizemeister durch einen Siebenmeter
Steffen Weinholds in der Schlussminute eine
umkämpfte Partie beim dänischen Titelträger Aalborg Haandbold mit
27:26 (14:13).
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Deutscher Handball-Meister qualifiziert sich mit 34:25 über Plock für das CL-Achtelfinale
Kiel. Der THW Kiel ist in eine Vorweihnachtszeit
gestartet, wie sie gabenreicher kaum sein könnte.
Während die Konkurrenten um den Gruppensieg in der
Handball Champions League, Kolding und Kielce, bei
ihren Auswärtsaufgaben strauchelten, feierte der
THW einen ungefährdeten 34:25 (16:11)-Heimsieg über
das verletzungsgeschwächte Team von Orlen Wisla Plock.
Damit qualifizierte sich der deutsche Meister bereits
jetzt für das Achtelfinale.
Zum Start in die Partie schienen die Gäste von der Weichsel
allerdings allen schlechten Nachrichten trotzen zu wollen.
Der polnische Fanblock präsentierte sich lauthals singend
in Karnevalsstimmung, der Mittelblock der Abwehr packte
kräftig zu und der Angriff setzte durch den Rückraum mit
Petar Nenadic und dem Ex-Hamburger Marcin Lijewski schmerzhafte
Nadelstiche gegen die Kieler, so dass der Ausfall wichtiger
Säulen im Plock-Gebäude in den ersten zehn Minuten kaum zu
merken war.
Dagegen mussten die Kieler zunächst an ihrer Grobjustierung
im Angriff raspeln. Sieben Hochkaräter verschossen sie von
nahezu allen Positionen, allein Kreisläufer Rene Toft Hansen
setzte Plock-Torwart Marin Sego dreimal prächtig in Szene.
THW-Kapitän Filip Jicha war es dann,
der dem zähen Ringen ein Ende bereitete. In Unterzahl und
unter Zeitdruck setzte er sich am Kreis durch, drehte den
Ball an Sego vorbei zum 6:6 (12.) und gab damit das Signal
zum Kieler Zwischenspurt.
Bis zur Halbzeitpause (16:11) war das Team von Trainer
Alfred Gislason mit einer
nun aggressiveren Abwehr und einer gesteigerten Trefferquote
auf die Siegerstraße eingebogen. Auch weil die Polen ihrerseits
eine Zitterhand bekamen. So warf Ivan Nikcevic einen Siebenmeter
an den Pfosten (18.), und der erst vor zweieinhalb Wochen von
Plock verpflichtete Vedran Zrnic scheiterte vom Punkt an
Andreas Palicka, der ab der 22.
Minute für den glücklosen Johan Sjöstrand
gekommen war.
Kurz nach Wiederanpfiff mussten die Gäste einen weiteren
Rückschlag verkraften. Lijewski sprang ungehindert in den
Kreis, traf auch zum 12:16, hielt sich aber sofort das linke
Knie und nahm nach kurzer Behandlung bis zum Spielende mit
Kühlpack und Bandage auf der Bank Platz.
Das Spiel des polnischen Vizemeisters war damit eines
weiteren wichtigen Bausteins beraubt. Minutenlang schien
die Kieler Abwehr für den Tabellen-Vierten der CL-Gruppe
daher kaum überwindbar. Obwohl die Kieler nun früh in den
Schongang umschalten konnten (Jicha:
"Die zweite Halbzeit haben wir sehr entspannt spielen können!"),
blieb der Vorsprung beständig bei sechs bis sieben Toren,
schwoll zum Abschluss sogar weiter an. In der Schluss-Viertelstunde
fanden Sjöstrand, der nun wieder im Tor
stand, und Gudjon Valur Sigurdsson,
der für Dominik Klein Platz gemacht
hatte, sogar Zeit für einen entspannten Flachs am Spielfeldrand.
Gislason nutzte die Gelegenheit, um
allen Akteuren Spielanteile zu geben, ohne damit einen Bruch im
eigenen Gefüge zu provozieren. Alle Feldspieler trugen sich in
die Torschützenliste ein, wobei der Rückraum, allen voran
Aron Palmarsson, mit insgesamt 22 der
34 Kieler Treffer herausragte. Der Sonntag entwickelte sich so zu
einem entspannten 1. Advent für den THW, an dem er sich vorzeitig
vor den noch drei ausstehenden Partien im neuen Jahr für das
Achtelfinale der Champions League qualifizierte.
Trainer Gislason outete sich anschließend
zwar als "kein großer Weihnachtsfan", nahm aber die Art und Weise, wie
sich sein Team präsentiert hatte, und die überraschenden Niederlagen
von Kielce in Dünkirchen und Kolding in Porto gern zur Kenntnis: "Das
zeigt, was unsere Leistung bei den Siegen dort wert war."