29./30.11.2013 - Letzte Aktualisierung: 30.11.2013 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team von Orlen Wisla Plock: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Plock |
Ein bekanntes Gesicht: Der ehemalige Gummersbacher Kapitän
Vedran Zrnic spielt nun für Plock.
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Die Kieler hatten sich - zugegebenermaßen - in der dramatischen Schlussphase das "Glück des Tüchtigen" erarbeitet und dieses dann auch eingesetzt. Denn die damaligen Gastgeber waren 16 Sekunden vor dem Ende in Ballbesitz und hätten den entscheidenden Treffer setzen können. Doch THW-Kapitän Filip Jicha fing einen weiten Pass ab, sprintete nach vorn und erzielte trotz der Bewachung mehrerer Gegenspieler das umjubelte 34:33. "Plock hat eine starke Mannschaft", stellte THW-Trainer Alfred Gislason fest. "Und gegen solch eine Mannschaft entscheidet manchmal ein Ball auf der einen oder der anderen Seite."
"Titelverteidiger" Marcin Lijewski erzielte in der Königsklasse
bislang 18 Saisontreffer.
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Die Nachverpflichtungen - neben Zrnic kam auch dessen kroatischer Landsmann Janko Kevic (Rückraum Mitte) - waren nötig, weil Plock in dieser Serie von zahlreichen Verletzungen gebeutelt ist. Trotzdem ist das ausgegebene Ziel, das Erreichen der K.o.-Runde, für die Polen in greifbare Nähe gerückt: Nach dem 28:22-Erfolg im bisher letzten Gruppenspiel gegen den FC Porto gehen die "Ölmänner" mit einem Vorsprung von vier Punkten auf Platz fünf in die entscheidenden Spiele der Gruppe B. Ein besonderer Höhepunkt dürfte dabei der letzte Vorrunden-Spieltag werden. Denn dann bietet sich Orlen Wisla Plock die Chance, bei KS Kielce die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen, das man mit 28:30 verlor.
Der serbische Linksaußen Ivan Nikcevic verpasste den
Auftakt gegen den THW, erzielte aber seitdem 14 Treffer
in der Champions League.
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Linksaußen Dominik Klein freut sich auf das Heimspiel am Sonntag: "Champions-League-Spiele in der Sparkassen-Arena sind immer etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass unsere Fans uns am Sonntag zum Sieg tragen werden." Mit diesem würde der THW bereits vorzeitig das Achtelfinal-Ticket lösen.
Vor dem Champions-League-Duell gehört das Parkett 45 Minuten lang den Kindern. |
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Alle Ergebnisse der 3. Qualifikationsrunde im EHF-Pokal finden Sie hier. |
In der Champions-League-Gruppe A haben die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag den fünften Sieg in Serie gefeiert und damit vorzeitig das Achtelfinalticket gelöst. Nach dem 32:26-Auswärtserfolg beim ukrainischen Meister HC Motor Zaporozhye stehen die Mannheimer drei Spieltage vor Schluss mit 11:3 Punkten weiterhin auf Platz 2 und sind von einem der ersten vier Plätze nicht mehr zu verdrängen.
Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der CL-Gruppenphase finden Sie hier. |
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.11.2013:
Nach der klaren 29:34-Niederlage bei Targi Kielce, dem zweiten polnischen Verein in der Kiel-Gruppe, lief alles auf ein Endspiel gegen Kielce hinaus. Bei Punktgleichheit hätte das Team von Alfred Gislason dann das Heimspiel mit sechs Toren Differenz gewinnen müssen. Doch nach zwei überraschenden Niederlagen gegen KIF Kolding-Kopenhagen hat Kielce nun die schlechteren Karten. Vorausgesetzt, die Zebras gewinnen ihre Heimspiele, wäre der 9. Februar 2014 der entscheidende Termin für das Finale um den Gruppensieg. Kolding würde den THW in Bröndy empfangen, eine Halle, die 5000 Zuschauern Platz bietet - ein Handballfest. Das Hinspiel gewann der dreimalige Champion 29:26, er hätte also ein kleines Polster für das Rückspiel, in dem den Dänen Superstar Kim Andersson (Schulter-Operation) fehlen wird.
Alles Zukunftsmusik, wenn die Kieler nicht morgen vor mehr als 8000 Zuschauern gegen Plock gewinnen. Im dramatischen Hinspiel sah es in der letzten Minute nach einem Remis aus (33:33). Es waren noch 16 Sekunden zu spielen, die Gastgeber hatten eine Ecke, als Ivan Milas einen Blackout hatte. Der 21-Jährige warf den Ball in die Hände von Filip Jicha, der im Gegenstoß den glücklichen Siegtreffer erzielen konnte. Die Polen, die vom Spanier Manolo Cadenas (ehemals FC Barcelona) trainiert werden, haben ihre Pflichtsiege gegen Porto (2) und Dunkerque gefeiert, der vierte Platz scheint ihnen gewiss. Mehr verspielten sie bei der knappen 22:23-Niederlage in Kolding. "Da hatte Kolding aber einen schlechten Tag", sagte Marcin Lijewski, der zu Saisonbeginn vom HSV Handball nach Plock gewechselt war. "Aber wir waren noch schlechter und die Schiedsrichter eine Katastrophe."
Lijewski und seine Kollegen brachen gestern Morgen um acht Uhr mit dem Bus auf, eine rund 900 Kilometer lange Reise, die allerdings den großen Vorteil bietet, unmittelbar nach dem Abpfiff wieder nach Hause zu fahren. In der Liga, in der Plock Zweiter hinter Meister Kielce ist, wartet ein wichtiges Spiel. Das Thema Meisterschaft ist noch nicht abgehakt, auch wenn Lijewski der Überzeugung ist, dass der nationale Konkurrent "eine ganze Klasse besser ist". Der 36-Jährige reiste mit geringen Hoffnungen an, zu groß ist das Verletzungspech. So wird neben Kreisläufer Kamil Syprzak und Rechtsaußen Valentin Ghionnea auch Mariusz Jurkiewicz fehlen. Der Rechtshänder, im Sommer aus der Konkursmasse von Atletico Madrid an die Weichsel gespült, bildet mit Lijewski und Petar Nenadic eine bärenstarke Rückraumachse. Im Hinspiel warf dieses Trio 17 Tore. Jurkiewicz, des Spanischen mächtig, wird dem Trainer auch als Dolmetscher fehlen.
Für Ghionnea hat der Verein in Vedran Zrnic bereits namhaften Ersatz gefunden. Der Kroate, bei der WM 2011 in Schweden zum besten Rechtsaußen gewählt, hatte zuvor sieben Jahre lang für den VfL Gummersbach gespielt. "Seine Verpflichtung öffnet uns auch neue Dimensionen im Marketing", freute sich Vereinspräsident Robert Raczkowski über den Coup. Der 181-malige Nationalspieler sei ein Symbol des kroatischen Handballs.
Gislason warnt davor, den angeschlagenen Gegner zu unterschätzen. "Wir können den Gruppensieg aus eigener Kraft schaffen", sagte er. "Und deshalb müssen wir gewinnen." Auch ohne Jurkiewicz hätte Plock eine starke Deckung, in Lijewski und Nenadic, dem älteren Bruder des Flensburgers Drasko Nenadic, noch immer zwei sehr erfahrene Strategen. Da die Kieler anschließend erst wieder am 8. Dezember (Punktspiel in Berlin) gefordert sein werden, hat Gislason versprochen, zwei Punkte mit drei freien Tagen zu entlohnen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.11.2013)
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