Nach dem perfekten Saisonstart in der DKB Handball-Bundesliga mit
sechs Siegen aus sechs Partien beginnt für den neuformierten THW
Kiel an diesem Wochenende das Abenteuer
"
VELUX EHF Champions League". Der
Auftaktgegner in der
Vorrundengruppe B
hat es dabei in sich, denn der polnische Vizemeister Orlen Wisla Plock
konnte sich in der Qualifikation gegen
Thierry Omeyers
Montpellier AHB durchsetzen. Der Anwurf in der schmucken Orlen-Arena
erfolgt am Sonntag um 17.00 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live.
Die "Zebras" reisen am Sonnabend nach Plock. Von Hamburg geht es am
Morgen mit dem Flugzeug via Frankfurt nach Warschau. In der polnischen
Hauptstadt besteigen die "Zebras" dann einen Reisebus, der sie in die
etwa zwei Stunden Fahrtzeit entfernte 120.000-Einwohner-Stadt an der
Weichsel bringt.
Plock zurück nach einem Jahr Champions-League-Pause
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Regisseur Petar Nenadic spielte 2007/08 für den FC Barcelona.
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Plock |
In der vergangenen Spielzeit hatte Orlen Wisla Plock, seit Jahren größter
Konkurrent von Vive Targi Kielce in der heimischen Liga, den Einzug in
die Königsklasse verpasst: Im Wildcard-Turnier zog die Mannschaft von
Lars Walther im Halbfinale knapp gegen den späteren Champions-League-Sieger
HSV Hamburg mit 26:28 den Kürzeren und musste daher im EHF-Pokal antreten,
wo man bereits in der neu geschaffenen Gruppenphase scheiterte. In der
polnischen Liga lief es hingegen fast nach Plan, nach der Vorrunde belegte
man mit 40:4 Punkten souverän den zweiten Platz und konnte sogar Kielce
im Heimspiel deutlich mit 32:25 besiegen. Dass man trotzdem hinter dem
Dauerrivalen landete, lag zum einen an der 22:29-Klatsche im Rückspiel,
zum anderen aber an einem nicht ausgetragenen Heimspiel gegen MKS
Piotrkowianin, weil der medizinische Dienst 36 Sekunden zu spät in der
Halle erschien. Ende März 2013 bot Walther, der seit 2010 die Geschicke
der Mannschaft leitete und Plock 2011 überraschend zur Meisterschaft führte,
seinen Rücktritt an, dem der Verein nachkam. Unter dem bisherigen Co-Trainer
Krzysztof Kisiel ging es somit in die entscheidende Saisonphase, in der
man einmal mehr - sowohl im Pokalfinale als auch in den Playoffs um die
Meisterschaft - gegen Kielce unterlag.
Mit Cadenas zurück an die Spitze?
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Nach zehn Jahren in Deutschland zurück nach Plock:
Marcin Lijewski.
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Plock |
Doch Orlen Wisla Plock plant einen erneuten Angriff nicht nur auf den
polnischen Thron. Als neuer Coach wurde der spanische Startrainer Manolo
Cadenas, der gleichzeitig das Nationalteam der Iberer betreut, vorgestellt.
Der 58-Jährige, der von 2007 bis 2009 den ruhmreichen FC Barcelona
betreute, stand zuletzt bei Ademar Leon unter Vertrag, wo er aber auch
aufgrund der Finanzkrise in Spanien kein langfristiges Projekt starten
konnte.
Lijewski und Jurkiewicz neu im Team
Im Gegensatz zu seinen Trainerkollegen Juan Carlos Pastor (Szeged) und
Antonio Carlos Ortega (Veszprem), die ebenfalls den Sprung von West- nach
Osteuropa vollzogen haben, verzichtete Cadenas indes darauf, spanische
Landsleute mit zum neuen Verein zu nehmen. Dennoch gelangen Orlen Wisla
Plock zwei große Transfercoups: Mit Marcin Lijewski vom HSV Hamburg
kehrte gar ein amtierender Champions-League-Sieger in seine Heimat zurück.
Nach zehn Jahren in der Bundesliga für Flensburg und Hamburg wird der
Linkshänder, der am Samstag seinen 36. Geburtstag feiert, sich auch wieder
Duelle mit seinem jüngeren Bruder Krzysztof liefern. Da Kielce ebenfalls
in die Kieler
Gruppe B gelost wurde,
könnten die beiden polnischen Schwergewichte in dieser Saison sogar bis
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Nach zehn Jahren in Spanien zurück nach Polen:
Mariusz Jurkiewicz.
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Plock |
zu zwölf (!) Mal aufeinander treffen. Der zweite "Königstransfer" war der
von Mariusz Jurkiewicz, der 31-jährige Rückraumspieler und Abwehrstratege
spielte die letzten drei Jahre unter Talant Dujshebaev bei Ciudad Real bzw.
Atletico Madrid. Nach der Insolvenz der Madrilenen entschloss sich der
Nationalspieler ebenfalls für eine Rückkehr in seine Heimat. Neben der
Stabilisierung der Abwehr wartet auf Jurkiewicz noch eine weitere wichtige
Aufgabe: Aufgrund seiner zehnjährigen Erfahrung in der Liga Asobal wird
er die Anweisungen Cadenas' ins Polnische übersetzen.
Viel internationale Erfahrung
Mit Zbigniew Kwiatkowski kehrte zudem nach nur einem Jahr in Stetten
der Kreisläufer nach Plcck zurück, der bereits von 2003 bis 2012 das
Trikot der "Ölmänner" trug. Ansonsten setzt man in Plock auf den
eingespielten Kader der Vorsaison sowie auf hoffnungsvolle Talente,
die Cadenas zu formen gedenkt: "Ich möchte mehr junge Spieler in
den Seniorenbereich integrieren. Sie widmen all ihre Zeit, damit sie
bald Stärke zeigen können", so der Trainer. Eines dieser Talente ist
der 21-jährige Bosnier Ivan Milas, der zusammen mit dem sogar erst
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Starker Rückhalt in den Spielen gegen Montpellier: Torhüter
Marin Sego.
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Plock |
18-jährigen 2,10m-Riesen Mateusz Piechowski und Routiner Jurkiewicz
das Team im linken Rückraum bildet. Weitere Leistungsträger im Team
sind der 2012 aus Zagreb gekommene Torhüter Marin Sego sowie die
ebenfalls 2012 verpflichtete Flügelzange bestehend aus dem Serben
Ivan Nikcevic (Valladolid) und dem Rumänen Valentin Ghionea (Constanta).
Das Spiel leitet mit Petar Nenadic ein weiterer Serbe: Der ältere
Bruder des Flensburger Neuzugangs Drasko spielte bereits in der Saison
2007/08 - damals noch beim FC Barcelona - unter seinem neuen Trainer
Manolo Cadenas (siehe auch
Gegnerkader Plock).
Publikum als achter Mann
Mit dieser gesunden Mischung aus internationaler Erfahrung und
frischem Blut gelang dem polnischen Vizemeister das, was ihm nur
wenige Experten zugetraut hatten. In den Wildcard-Playoffs nutzten
die "Ölmänner" ihren Heimvorteil im Rückspiel aus und machten
durch einen 28:23 (13:10)-Erfolg über Montpellier AHB die
27:29-Hinspielniederlage mehr als wett. Statt des französischen
Dauergasts um die Ex-"Zebras"
Thierry Omeyer
und
Vid Kavticnik löste damit Plock
das Ticket für die Königsklasse. In den Partien gegen Montpellier
waren insbesondere der starke Torhüter Marin Sego sowie die
Flügelzange Nikcevic/Ghionea, die in Hin- und Rückspiel zusammen
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Rechtsaußen Valentin Ghionea erzielte 17 Tore in den beiden
Partien gegen Montpellier.
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Plock |
27 der 55 und damit fast die Hälfte aller Treffer für ihr Team
erzielte, die Garanten für den Erfolg. Und natürlich die
enthusiastischen Fans, die in der 5.500 Zuschauer fassenden
Orlen-Arena ein Stimmungsfeuerwerk abfackelten. "Wir haben quasi
acht gegen sieben gespielt, das hat den Unterschied ausgemacht", dankte
Cadenas nach der erfolgreichen Qualifikation den Anhängern. Ein
Szenario, welches am Sonntag auch den "Zebras" blühen wird, denn
die Orlen-Arena ist für das Duell mit dem THW bereits restlos ausverkauft.
Mit breiter Brust geht der siebenmalige polnische Meister nun
die weiteren Ziele an - zumal
auch der Ligastart ganz nach Plan verlief und man dort mit drei
souveränen Erfolgen und einem Torverhältnis von +23 einmal mehr
Rang 2 hinter Kielce belegt. Für die Königsklasse gibt Cadenas
das Erreichen der K.O.-Runden als Ziel vor. "Wir wollen gegen
jeden Gegner bestehen. Wir sind mit einigen Mannschaften auf
Augenhöhe, deswegen denke ich, dass wir es unter die ersten Vier
unserer Gruppe schaffen und in das Achtelfinale einziehen können."
Dies schafften sie bei ihrem letzten Auftritt in der Saison
2011/12 auch, dort war dann aber gegen den THW Kiel Endstation
(36:24 (A), 27:24 (H), siehe
auch Gegnerdaten Plock).
Gislason: "Freue mich auf das Spiel!"
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Linksaußen Ivan Nikcevic spielte zuvor für Valladolid in
der spanischen Liga Asobal.
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Plock |
Eine so deutliche Angelegenheit wie in der vorletzten Saison
wird es diesmal nicht geben. "Wisla Plock hat Montpellier
ausgeschaltet. Allein dieses souveräne Auftreten der Mannschaft
zeigt, dass Plock in dieser Saison viel stärker als im vergangenen
Jahr ist. Die Polen werden richtig Gas geben", so THW-Trainer
Alfred Gislason, der aberauch anfügt:
"Ich freue mich auf das Spiel!". Und auch Kreisläufer
Patrick Wiencek, der mit den "Zebras"
im vergangenen Jahr im Rahmen des Trainingslagers zwei Mal gegen
Plock gespielt hatte, fiebert der Partie entgegen: "Das war
damals schon eine starke Mannschaft, jetzt hat Wisla mit
Jurkiewicz und Marcin Lijewski zwei Super-Spieler hinzu bekommen.
Das macht die Mannschaft noch stärker. In der Champions League
sind die besten Mannschaften Europas vereint, und gerade die
beiden polnischen Vertreter haben mega aufgerüstet. Und auch die
polnischen Fans werden ordentlich Stimmung machen. Bei uns muss
alles klappen, damit wir zwei Punkte mit auf die Heimreise nehmen
können. Ich bin in Duisburg geboren, habe aber polnische Wurzeln.
Deshalb ist es für mich ein besonderes Spiel, zumal sich auch
mein polnischer Großvater und einige Freunde der Familie als
Zuschauer für die Partie angekündigt haben."
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Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden
Sie hier.
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Die Schiedsrichter für die Partie sind die Slowenen
Nenad Krstic und Peter Ljubic.
als EHF-Delegierter ist Bozidar Djurkovic aus Serbien vor Ort.
Eurosport überträgt die Begegnung live.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im
EHF-Pokal
erst Ende November ins Spielgeschehen ein.
Den Anfang beim deutschen Champions-League-Quartett machten bereits
am Donnerstagabend die Rhein-Neckar Löwen. Nach zweijähriger
Königsklassen-Abstinenz kamen die Mannheimer im Heimspiel gegen
Neuling Motor Zaporozhye (UKR) allerdings nur zu einem 31:31 (15:13)-Unentschieden.
In der Gruppe D liefern sich
die SG Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger HSV Hamburg zunächst
ein Fernduell: Während die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb
am Samstagabend (19.30 Uhr) beim spanischen Club Naturhouse La Rioja
antritt, empfängt die SG am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr den
dänischen Meister Aalborg Handball.
Eurosport überträgt alle Partien live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2013:
Champions-League-Splitter
Titelverteidiger - Das Final4, die
Endrunde der Champions League, gibt es seit der
Saison 2009/2010. Der THW Kiel gewann es zweimal
(2010, 2012), der FC Barcelona (2011) und der HSV
Handball (2013) jeweils einmal. Bislang gelang es
keinem Champion, den Titel zu verteidigen. Mit dem
THW schaffte es in der vergangenen Saison erstmals
ein Titelverteidiger, sich erneut zu qualifizieren.
Nach Niederlagen gegen den HSV (
33:39)
und Kielce (
30:31) wurde er
aber nur Vierter.
Meister - Der kroatische Spitzenclub
RK Zagreb gewann seit 1991 insgesamt 23 Mal die
Meisterschaft. Also in jedem Jahr und so oft wie kein
anderer CL-Teilnehmer. Mit 22 Titeln folgen die Ungarn
aus Veszprem, der FC Barcelona (20), RK Celje und
der THW Kiel (jeweils 18).
Dauerbrenner - MKB Veszprem startet
zum 13. Mal in Folge in der Königsklasse, Zagreb (11),
Barcelona und der THW Kiel (jeweils 10) sind die
weiteren Dauerbrenner. Der französische Spitzenclub
Montpellier AHB scheiterte in der Qualifikation an
Wisla Plock, zuvor war der neue/alte Verein von
Thierry Omeyer 14 Mal
in Folge am Start gewesen.
Prämien - Die Europäische Handball-Föderation
(EHF) schüttet wie im Vorjahr 3,03 Millionen Euro Prämien aus,
fast ein Drittel der Summe (950 000 Euro) teilen sich die
vier Teilnehmer am Final4, das am 31. Mai/1. Juni erneut in
Köln ausgetragen wird. Bereits vor dem ersten Ballwurf waren
11 000 Tickets für die 19 000 Zuschauer fassende Arena
ausverkauft.
Dauersieger - Mit sechs Titeln (Bidasoa Irun/fünfmal
Barcelona) ist Tomas Svensson (RN Löwen) der erfolgreichste
Teilnehmer, Siarhei Rutenka (Barcelona) ist mit fünf Titeln
Zweiter, beim THW sind Christian Zeitz
und Dominik Klein (jeweils 3 Siege)
die Abräumer.
Debütanten - Mit Motor Zaporozhye (Ukraine),
Wacker Thun (Schweiz) und Naturhouse La Rioja (Spanien) sind
drei Vereine dabei, die sich zuvor noch nie qualifizieren konnten.
Rückkehrer - Nach mehr als zwei Jahren Abstinenz
haben die RN Löwen ihre CL-Rückkehr verpatzt. Der Bundesligist
kam gestern in seinem Auftaktspiel in Gruppe A trotz Feldvorteilen
gegen den ukrainischen Club HC Saporoschje nicht über ein 31:31
(15:13) hinaus.
(von Björn Pazen, aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013:
THW muss auf Zeitz verzichten
Kiel. Schlechte Nachrichten für den THW Kiel vor dem
heutigen Abflug nach Warschau: Christian Zeitz
musste wegen einer Bronchitis absagen. Auch mit dem Linkshänder
wäre das Spiel in Plock ein schwieriges geworden.
Alfred Gislason hat die Videos
der Play-off-Spiele zwischen Wisla Plock und Montpellier
AHB (27:29/28:23) intensiv studiert. Der Trainer glaubt
nicht, dass die vier verletzungsbedingten Ausfälle den
Gastgeber schwächen werden. In Marin Sego hätte Plock noch
immer "einen tollen Torhüter". Und am Kreis wäre sowieso
Muhamed Toromanovic erste Wahl gewesen. "Die Mannschaft hat
durch Lijewski enorm an Qualität gewonnen." Dank der Klasse
des Linkshänders würden auch die Rechtsaußen regelrecht aufblühen.
Plock ist neben Meister Kielce die zweite polnische Mannschaft
in der Gruppe B. "Kielce ist
noch einmal um 20 Prozent stärker", sagt
Gislason, der in vier Wochen mit
dem THW erneut nach Polen reist.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013:
Lijewski: "Für uns das Highlight des Jahres"
Ex-Hamburger freut sich mit Plock auf Handballmeister THW Kiel
Kiel/Plock. Wisla Plock scheiterte in der vergangenen
Saison in der Gruppenphase des EHF-Pokals, vor zwei
Jahren waren die Polen im Achtelfinale der Champions
League gegen Handballmeister THW Kiel
(24:36 in Plock/24:27)
chancenlos. Damit das anders wird, verpflichtete der
siebenmalige Meister mit Trainer Manolo Cadenas, Mariusz
Jurkiewicz (Atletico Madrid) und Marcin Lijewski (HSV)
drei große Namen. Lijewski, der heute seinen 36. Geburtstag
feiert, gab den KN vor dem Kiel-Spiel ein Interview.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Lijewski, wie ist die Stimmung in Plock?
- Marcin Lijewski:
-
Sensationell, wir haben in der Kabine eine tolle Atmosphäre.
Ich wohne mit meiner Familie in Danzig, das ist zwei Autostunden
von Plock entfernt, aber ich fahre immer mit fröhlichem Gesicht
zum Training. Wir haben Spaß ohne Ende. In der Liga hatten wir
einen guten Start (6:0 Punkte, d. Red.), jetzt freuen wir uns
darauf, Champions League spielen zu dürfen und nicht im EHF-Pokal
antreten zu müssen.
- Kieler Nachrichten:
-
Ist die polnische Liga mit der Bundesliga zu vergleichen?
- Marcin Lijewski:
-
Ich habe hier erst drei Spiele bestritten. Aber ich spüre bereits
eine ganz andere Intensität und Qualität. Die Gegner scheinen mir
deutlich schwächer zu sein als in Deutschland. Wir haben am Mittwoch
in der Liga zwar klar gewonnen (30:22 gegen Powen Zabrze, d. Red.),
aber schonen konnten wir uns dabei leider nicht. Auch ich persönlich
fühle mich gerade sehr müde.
- Kieler Nachrichten:
-
Mit Manolo Cadenas, der sich auch um die spanische Nationalmannschaft
kümmert, hat Plock einen Spanier als Trainer verpflichtet. Wie
verständigen Sie sich untereinander?
- Marcin Lijewski:
-
Ich selbst spreche leider kein Spanisch, aber einige Kollegen
können es. Sie müssen für uns übersetzen. Cadenas kann ein
bisschen Englisch, ab und zu spricht er auch in dieser Sprache.
Ohne zuviel verraten zu wollen - die Kommunikation ist manchmal
ziemlich lustig.
- Kieler Nachrichten:
-
Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in der
Gruppe B zu?
- Marcin Lijewski:
-
Wir spüren keinen Druck. Unser Ziel ist es, jede Chance zu
nutzen. In den Play-offs hat uns Montpellier eine gegeben,
da haben wir gnadenlos zugeschlagen. Gibt sich Kiel eine
Blöße, sind wir da. Die Halle, die sonst zu drei Vierteln gefüllt
ist, wird mit 5500 Zuschauern ausverkauft sein - eine geile
Kulisse. Wenn wir Gruppenvierter werden, dann ist das super.
Wenn nicht, ist das auch keine Katastrophe.
- Kieler Nachrichten:
-
Und...
- Marcin Lijewski:
-
... wir haben große Verletzungsprobleme. Beide Linksaußen,
der zweite Torhüter und ein Kreisläufer fehlen. Es wird
schwer, das zu kompensieren. Für uns ist das Spiel gegen
den THW trotzdem das Highlight des Jahres, welcher Handballer
ist nicht heiß darauf, gegen die beste Mannschaft der Welt
zu spielen?
- Kieler Nachrichten:
-
Sie hätten in dieser Saison Teil dieser Mannschaft sein können,
da Christian Zeitz vorzeitig nach
Veszprem wechseln wollte. Warum haben Sie abgelehnt?
- Marcin Lijewski:
-
Es war eine unglaubliche Ehre für mich, dass mich der THW
Kiel und auch die Rhein-Neckar Löwen haben wollten. Und das
in meinem Alter! Es ist mir nicht leicht gefallen, Kiel
abzusagen, aber ich hatte mich nach dem Abschied aus Hamburg
bereits für die Familie entschieden. Meine Frau Yustina und
unsere beiden Kinder lebten schon damals in Danzig. In Kiel
hätte ich noch einmal auf allerhöchstem Niveau spielen müssen,
auf allen drei Hochzeiten bis zum Ende tanzen. Ich wollte aber
zu meiner Familie. Und hier noch ein wenig den Handball genießen.
- Kieler Nachrichten:
-
Verfolgen Sie die Bundesliga?
- Marcin Lijewski:
-
Nicht jedes Spiel, da ist meine Frau deutlich besser informiert.
Aber das der Kieler in Hamburg habe ich natürlich gesehen. Da
hat der THW meinen alten Verein ganz schön abgefertigt. Kiel
schlägt man nur, wenn alle Abläufe passen. Da bleibt keine Zeit
zum Nachdenken, gegen den THW hat der HSV zuviel gedacht.
- Kieler Nachrichten:
-
Wer wird deutscher Meister?
- Marcin Lijewski:
-
Wir haben in der Vorbereitung gegen die Löwen gespielt, die
haben eine richtig gute Mannschaft, besonders die Abwehr ist
sehr stark. Ich denke, sie werden der Hauptkonkurrent für den
THW Kiel sein. Aber auch Flensburg und der HSV haben eine Chance.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-Tip:
-
TV: Eurosport:
So., ab 17.00 Uhr: Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel
live aus dem Orlen-Arena, Plock