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20./21.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 21.09.2013 Champions League

Champions League: THW startet am Sonntag in Plock in die Königsklasse

Eurosport überträgt live aus Polen

Update #1 KN-Vorbericht vom 21.09. und KN-Interview mit Marcin Lijewski ergänzt ...

Das Team von Orlen Wisla Plock: Auftaktgegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Nach dem perfekten Saisonstart in der DKB Handball-Bundesliga mit sechs Siegen aus sechs Partien beginnt für den neuformierten THW Kiel an diesem Wochenende das Abenteuer "VELUX EHF Champions League". Der Auftaktgegner in der Vorrundengruppe B hat es dabei in sich, denn der polnische Vizemeister Orlen Wisla Plock konnte sich in der Qualifikation gegen Thierry Omeyers Montpellier AHB durchsetzen. Der Anwurf in der schmucken Orlen-Arena erfolgt am Sonntag um 17.00 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live.
Die "Zebras" reisen am Sonnabend nach Plock. Von Hamburg geht es am Morgen mit dem Flugzeug via Frankfurt nach Warschau. In der polnischen Hauptstadt besteigen die "Zebras" dann einen Reisebus, der sie in die etwa zwei Stunden Fahrtzeit entfernte 120.000-Einwohner-Stadt an der Weichsel bringt.
Plock zurück nach einem Jahr Champions-League-Pause
Regisseur Petar Nenadic spielte 2007/08 für den FC Barcelona.
Regisseur Petar Nenadic spielte 2007/08 für den FC Barcelona.
In der vergangenen Spielzeit hatte Orlen Wisla Plock, seit Jahren größter Konkurrent von Vive Targi Kielce in der heimischen Liga, den Einzug in die Königsklasse verpasst: Im Wildcard-Turnier zog die Mannschaft von Lars Walther im Halbfinale knapp gegen den späteren Champions-League-Sieger HSV Hamburg mit 26:28 den Kürzeren und musste daher im EHF-Pokal antreten, wo man bereits in der neu geschaffenen Gruppenphase scheiterte. In der polnischen Liga lief es hingegen fast nach Plan, nach der Vorrunde belegte man mit 40:4 Punkten souverän den zweiten Platz und konnte sogar Kielce im Heimspiel deutlich mit 32:25 besiegen. Dass man trotzdem hinter dem Dauerrivalen landete, lag zum einen an der 22:29-Klatsche im Rückspiel, zum anderen aber an einem nicht ausgetragenen Heimspiel gegen MKS Piotrkowianin, weil der medizinische Dienst 36 Sekunden zu spät in der Halle erschien. Ende März 2013 bot Walther, der seit 2010 die Geschicke der Mannschaft leitete und Plock 2011 überraschend zur Meisterschaft führte, seinen Rücktritt an, dem der Verein nachkam. Unter dem bisherigen Co-Trainer Krzysztof Kisiel ging es somit in die entscheidende Saisonphase, in der man einmal mehr - sowohl im Pokalfinale als auch in den Playoffs um die Meisterschaft - gegen Kielce unterlag.
Mit Cadenas zurück an die Spitze?
Nach zehn Jahren in Deutschland zurück nach Plock: Marcin Lijewski.
Nach zehn Jahren in Deutschland zurück nach Plock: Marcin Lijewski.
Doch Orlen Wisla Plock plant einen erneuten Angriff nicht nur auf den polnischen Thron. Als neuer Coach wurde der spanische Startrainer Manolo Cadenas, der gleichzeitig das Nationalteam der Iberer betreut, vorgestellt. Der 58-Jährige, der von 2007 bis 2009 den ruhmreichen FC Barcelona betreute, stand zuletzt bei Ademar Leon unter Vertrag, wo er aber auch aufgrund der Finanzkrise in Spanien kein langfristiges Projekt starten konnte.
Lijewski und Jurkiewicz neu im Team
Im Gegensatz zu seinen Trainerkollegen Juan Carlos Pastor (Szeged) und Antonio Carlos Ortega (Veszprem), die ebenfalls den Sprung von West- nach Osteuropa vollzogen haben, verzichtete Cadenas indes darauf, spanische Landsleute mit zum neuen Verein zu nehmen. Dennoch gelangen Orlen Wisla Plock zwei große Transfercoups: Mit Marcin Lijewski vom HSV Hamburg kehrte gar ein amtierender Champions-League-Sieger in seine Heimat zurück. Nach zehn Jahren in der Bundesliga für Flensburg und Hamburg wird der Linkshänder, der am Samstag seinen 36. Geburtstag feiert, sich auch wieder Duelle mit seinem jüngeren Bruder Krzysztof liefern. Da Kielce ebenfalls in die Kieler Gruppe B gelost wurde, könnten die beiden polnischen Schwergewichte in dieser Saison sogar bis
Nach zehn Jahren in Spanien zurück nach Polen: Mariusz Jurkiewicz.
Nach zehn Jahren in Spanien zurück nach Polen: Mariusz Jurkiewicz.
zu zwölf (!) Mal aufeinander treffen. Der zweite "Königstransfer" war der von Mariusz Jurkiewicz, der 31-jährige Rückraumspieler und Abwehrstratege spielte die letzten drei Jahre unter Talant Dujshebaev bei Ciudad Real bzw. Atletico Madrid. Nach der Insolvenz der Madrilenen entschloss sich der Nationalspieler ebenfalls für eine Rückkehr in seine Heimat. Neben der Stabilisierung der Abwehr wartet auf Jurkiewicz noch eine weitere wichtige Aufgabe: Aufgrund seiner zehnjährigen Erfahrung in der Liga Asobal wird er die Anweisungen Cadenas' ins Polnische übersetzen.
Viel internationale Erfahrung
Mit Zbigniew Kwiatkowski kehrte zudem nach nur einem Jahr in Stetten der Kreisläufer nach Plcck zurück, der bereits von 2003 bis 2012 das Trikot der "Ölmänner" trug. Ansonsten setzt man in Plock auf den eingespielten Kader der Vorsaison sowie auf hoffnungsvolle Talente, die Cadenas zu formen gedenkt: "Ich möchte mehr junge Spieler in den Seniorenbereich integrieren. Sie widmen all ihre Zeit, damit sie bald Stärke zeigen können", so der Trainer. Eines dieser Talente ist der 21-jährige Bosnier Ivan Milas, der zusammen mit dem sogar erst
Starker Rückhalt in den Spielen gegen Montpellier: Torhüter Marin Sego.
Starker Rückhalt in den Spielen gegen Montpellier: Torhüter Marin Sego.
18-jährigen 2,10m-Riesen Mateusz Piechowski und Routiner Jurkiewicz das Team im linken Rückraum bildet. Weitere Leistungsträger im Team sind der 2012 aus Zagreb gekommene Torhüter Marin Sego sowie die ebenfalls 2012 verpflichtete Flügelzange bestehend aus dem Serben Ivan Nikcevic (Valladolid) und dem Rumänen Valentin Ghionea (Constanta). Das Spiel leitet mit Petar Nenadic ein weiterer Serbe: Der ältere Bruder des Flensburger Neuzugangs Drasko spielte bereits in der Saison 2007/08 - damals noch beim FC Barcelona - unter seinem neuen Trainer Manolo Cadenas (siehe auch Gegnerkader Plock).
Publikum als achter Mann
Mit dieser gesunden Mischung aus internationaler Erfahrung und frischem Blut gelang dem polnischen Vizemeister das, was ihm nur wenige Experten zugetraut hatten. In den Wildcard-Playoffs nutzten die "Ölmänner" ihren Heimvorteil im Rückspiel aus und machten durch einen 28:23 (13:10)-Erfolg über Montpellier AHB die 27:29-Hinspielniederlage mehr als wett. Statt des französischen Dauergasts um die Ex-"Zebras" Thierry Omeyer und Vid Kavticnik löste damit Plock das Ticket für die Königsklasse. In den Partien gegen Montpellier waren insbesondere der starke Torhüter Marin Sego sowie die Flügelzange Nikcevic/Ghionea, die in Hin- und Rückspiel zusammen
Rechtsaußen Valentin Ghionea erzielte 17 Tore in den beiden Partien gegen Montpellier.
Rechtsaußen Valentin Ghionea erzielte 17 Tore in den beiden Partien gegen Montpellier.
27 der 55 und damit fast die Hälfte aller Treffer für ihr Team erzielte, die Garanten für den Erfolg. Und natürlich die enthusiastischen Fans, die in der 5.500 Zuschauer fassenden Orlen-Arena ein Stimmungsfeuerwerk abfackelten. "Wir haben quasi acht gegen sieben gespielt, das hat den Unterschied ausgemacht", dankte Cadenas nach der erfolgreichen Qualifikation den Anhängern. Ein Szenario, welches am Sonntag auch den "Zebras" blühen wird, denn die Orlen-Arena ist für das Duell mit dem THW bereits restlos ausverkauft.

Mit breiter Brust geht der siebenmalige polnische Meister nun die weiteren Ziele an - zumal auch der Ligastart ganz nach Plan verlief und man dort mit drei souveränen Erfolgen und einem Torverhältnis von +23 einmal mehr Rang 2 hinter Kielce belegt. Für die Königsklasse gibt Cadenas das Erreichen der K.O.-Runden als Ziel vor. "Wir wollen gegen jeden Gegner bestehen. Wir sind mit einigen Mannschaften auf Augenhöhe, deswegen denke ich, dass wir es unter die ersten Vier unserer Gruppe schaffen und in das Achtelfinale einziehen können." Dies schafften sie bei ihrem letzten Auftritt in der Saison 2011/12 auch, dort war dann aber gegen den THW Kiel Endstation (36:24 (A), 27:24 (H), siehe auch Gegnerdaten Plock).

Gislason: "Freue mich auf das Spiel!"
Linksaußen Ivan Nikcevic spielte zuvor für Valladolid in der spanischen Liga Asobal.
Linksaußen Ivan Nikcevic spielte zuvor für Valladolid in der spanischen Liga Asobal.
Eine so deutliche Angelegenheit wie in der vorletzten Saison wird es diesmal nicht geben. "Wisla Plock hat Montpellier ausgeschaltet. Allein dieses souveräne Auftreten der Mannschaft zeigt, dass Plock in dieser Saison viel stärker als im vergangenen Jahr ist. Die Polen werden richtig Gas geben", so THW-Trainer Alfred Gislason, der aberauch anfügt: "Ich freue mich auf das Spiel!". Und auch Kreisläufer Patrick Wiencek, der mit den "Zebras" im vergangenen Jahr im Rahmen des Trainingslagers zwei Mal gegen Plock gespielt hatte, fiebert der Partie entgegen: "Das war damals schon eine starke Mannschaft, jetzt hat Wisla mit Jurkiewicz und Marcin Lijewski zwei Super-Spieler hinzu bekommen. Das macht die Mannschaft noch stärker. In der Champions League sind die besten Mannschaften Europas vereint, und gerade die beiden polnischen Vertreter haben mega aufgerüstet. Und auch die polnischen Fans werden ordentlich Stimmung machen. Bei uns muss alles klappen, damit wir zwei Punkte mit auf die Heimreise nehmen können. Ich bin in Duisburg geboren, habe aber polnische Wurzeln. Deshalb ist es für mich ein besonderes Spiel, zumal sich auch mein polnischer Großvater und einige Freunde der Familie als Zuschauer für die Partie angekündigt haben."

Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.
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Die Schiedsrichter für die Partie sind die Slowenen Nenad Krstic und Peter Ljubic. als EHF-Delegierter ist Bozidar Djurkovic aus Serbien vor Ort. Eurosport überträgt die Begegnung live.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf greifen im EHF-Pokal erst Ende November ins Spielgeschehen ein.

Den Anfang beim deutschen Champions-League-Quartett machten bereits am Donnerstagabend die Rhein-Neckar Löwen. Nach zweijähriger Königsklassen-Abstinenz kamen die Mannheimer im Heimspiel gegen Neuling Motor Zaporozhye (UKR) allerdings nur zu einem 31:31 (15:13)-Unentschieden.

In der Gruppe D liefern sich die SG Flensburg-Handewitt und Titelverteidiger HSV Hamburg zunächst ein Fernduell: Während die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb am Samstagabend (19.30 Uhr) beim spanischen Club Naturhouse La Rioja antritt, empfängt die SG am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr den dänischen Meister Aalborg Handball.

Eurosport überträgt alle Partien live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2013:

Champions-League-Splitter

Titelverteidiger - Das Final4, die Endrunde der Champions League, gibt es seit der Saison 2009/2010. Der THW Kiel gewann es zweimal (2010, 2012), der FC Barcelona (2011) und der HSV Handball (2013) jeweils einmal. Bislang gelang es keinem Champion, den Titel zu verteidigen. Mit dem THW schaffte es in der vergangenen Saison erstmals ein Titelverteidiger, sich erneut zu qualifizieren. Nach Niederlagen gegen den HSV (33:39) und Kielce (30:31) wurde er aber nur Vierter.

Meister - Der kroatische Spitzenclub RK Zagreb gewann seit 1991 insgesamt 23 Mal die Meisterschaft. Also in jedem Jahr und so oft wie kein anderer CL-Teilnehmer. Mit 22 Titeln folgen die Ungarn aus Veszprem, der FC Barcelona (20), RK Celje und der THW Kiel (jeweils 18).

Dauerbrenner - MKB Veszprem startet zum 13. Mal in Folge in der Königsklasse, Zagreb (11), Barcelona und der THW Kiel (jeweils 10) sind die weiteren Dauerbrenner. Der französische Spitzenclub Montpellier AHB scheiterte in der Qualifikation an Wisla Plock, zuvor war der neue/alte Verein von Thierry Omeyer 14 Mal in Folge am Start gewesen.

Prämien - Die Europäische Handball-Föderation (EHF) schüttet wie im Vorjahr 3,03 Millionen Euro Prämien aus, fast ein Drittel der Summe (950 000 Euro) teilen sich die vier Teilnehmer am Final4, das am 31. Mai/1. Juni erneut in Köln ausgetragen wird. Bereits vor dem ersten Ballwurf waren 11 000 Tickets für die 19 000 Zuschauer fassende Arena ausverkauft.

Dauersieger - Mit sechs Titeln (Bidasoa Irun/fünfmal Barcelona) ist Tomas Svensson (RN Löwen) der erfolgreichste Teilnehmer, Siarhei Rutenka (Barcelona) ist mit fünf Titeln Zweiter, beim THW sind Christian Zeitz und Dominik Klein (jeweils 3 Siege) die Abräumer.

Debütanten - Mit Motor Zaporozhye (Ukraine), Wacker Thun (Schweiz) und Naturhouse La Rioja (Spanien) sind drei Vereine dabei, die sich zuvor noch nie qualifizieren konnten.

Rückkehrer - Nach mehr als zwei Jahren Abstinenz haben die RN Löwen ihre CL-Rückkehr verpatzt. Der Bundesligist kam gestern in seinem Auftaktspiel in Gruppe A trotz Feldvorteilen gegen den ukrainischen Club HC Saporoschje nicht über ein 31:31 (15:13) hinaus.

(von Björn Pazen, aus den Kieler Nachrichten vom 20.09.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013:

THW muss auf Zeitz verzichten

Kiel. Schlechte Nachrichten für den THW Kiel vor dem heutigen Abflug nach Warschau: Christian Zeitz musste wegen einer Bronchitis absagen. Auch mit dem Linkshänder wäre das Spiel in Plock ein schwieriges geworden.

Alfred Gislason hat die Videos der Play-off-Spiele zwischen Wisla Plock und Montpellier AHB (27:29/28:23) intensiv studiert. Der Trainer glaubt nicht, dass die vier verletzungsbedingten Ausfälle den Gastgeber schwächen werden. In Marin Sego hätte Plock noch immer "einen tollen Torhüter". Und am Kreis wäre sowieso Muhamed Toromanovic erste Wahl gewesen. "Die Mannschaft hat durch Lijewski enorm an Qualität gewonnen." Dank der Klasse des Linkshänders würden auch die Rechtsaußen regelrecht aufblühen.

Plock ist neben Meister Kielce die zweite polnische Mannschaft in der Gruppe B. "Kielce ist noch einmal um 20 Prozent stärker", sagt Gislason, der in vier Wochen mit dem THW erneut nach Polen reist.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013:

Lijewski: "Für uns das Highlight des Jahres"

Ex-Hamburger freut sich mit Plock auf Handballmeister THW Kiel
Kiel/Plock. Wisla Plock scheiterte in der vergangenen Saison in der Gruppenphase des EHF-Pokals, vor zwei Jahren waren die Polen im Achtelfinale der Champions League gegen Handballmeister THW Kiel (24:36 in Plock/24:27) chancenlos. Damit das anders wird, verpflichtete der siebenmalige Meister mit Trainer Manolo Cadenas, Mariusz Jurkiewicz (Atletico Madrid) und Marcin Lijewski (HSV) drei große Namen. Lijewski, der heute seinen 36. Geburtstag feiert, gab den KN vor dem Kiel-Spiel ein Interview.
Kieler Nachrichten:
Herr Lijewski, wie ist die Stimmung in Plock?
Marcin Lijewski:
Sensationell, wir haben in der Kabine eine tolle Atmosphäre. Ich wohne mit meiner Familie in Danzig, das ist zwei Autostunden von Plock entfernt, aber ich fahre immer mit fröhlichem Gesicht zum Training. Wir haben Spaß ohne Ende. In der Liga hatten wir einen guten Start (6:0 Punkte, d. Red.), jetzt freuen wir uns darauf, Champions League spielen zu dürfen und nicht im EHF-Pokal antreten zu müssen.
Kieler Nachrichten:
Ist die polnische Liga mit der Bundesliga zu vergleichen?
Marcin Lijewski:
Ich habe hier erst drei Spiele bestritten. Aber ich spüre bereits eine ganz andere Intensität und Qualität. Die Gegner scheinen mir deutlich schwächer zu sein als in Deutschland. Wir haben am Mittwoch in der Liga zwar klar gewonnen (30:22 gegen Powen Zabrze, d. Red.), aber schonen konnten wir uns dabei leider nicht. Auch ich persönlich fühle mich gerade sehr müde.
Kieler Nachrichten:
Mit Manolo Cadenas, der sich auch um die spanische Nationalmannschaft kümmert, hat Plock einen Spanier als Trainer verpflichtet. Wie verständigen Sie sich untereinander?
Marcin Lijewski:
Ich selbst spreche leider kein Spanisch, aber einige Kollegen können es. Sie müssen für uns übersetzen. Cadenas kann ein bisschen Englisch, ab und zu spricht er auch in dieser Sprache. Ohne zuviel verraten zu wollen - die Kommunikation ist manchmal ziemlich lustig.
Kieler Nachrichten:
Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in der Gruppe B zu?
Marcin Lijewski:
Wir spüren keinen Druck. Unser Ziel ist es, jede Chance zu nutzen. In den Play-offs hat uns Montpellier eine gegeben, da haben wir gnadenlos zugeschlagen. Gibt sich Kiel eine Blöße, sind wir da. Die Halle, die sonst zu drei Vierteln gefüllt ist, wird mit 5500 Zuschauern ausverkauft sein - eine geile Kulisse. Wenn wir Gruppenvierter werden, dann ist das super. Wenn nicht, ist das auch keine Katastrophe.
Kieler Nachrichten:
Und...
Marcin Lijewski:
... wir haben große Verletzungsprobleme. Beide Linksaußen, der zweite Torhüter und ein Kreisläufer fehlen. Es wird schwer, das zu kompensieren. Für uns ist das Spiel gegen den THW trotzdem das Highlight des Jahres, welcher Handballer ist nicht heiß darauf, gegen die beste Mannschaft der Welt zu spielen?
Kieler Nachrichten:
Sie hätten in dieser Saison Teil dieser Mannschaft sein können, da Christian Zeitz vorzeitig nach Veszprem wechseln wollte. Warum haben Sie abgelehnt?
Marcin Lijewski:
Es war eine unglaubliche Ehre für mich, dass mich der THW Kiel und auch die Rhein-Neckar Löwen haben wollten. Und das in meinem Alter! Es ist mir nicht leicht gefallen, Kiel abzusagen, aber ich hatte mich nach dem Abschied aus Hamburg bereits für die Familie entschieden. Meine Frau Yustina und unsere beiden Kinder lebten schon damals in Danzig. In Kiel hätte ich noch einmal auf allerhöchstem Niveau spielen müssen, auf allen drei Hochzeiten bis zum Ende tanzen. Ich wollte aber zu meiner Familie. Und hier noch ein wenig den Handball genießen.
Kieler Nachrichten:
Verfolgen Sie die Bundesliga?
Marcin Lijewski:
Nicht jedes Spiel, da ist meine Frau deutlich besser informiert. Aber das der Kieler in Hamburg habe ich natürlich gesehen. Da hat der THW meinen alten Verein ganz schön abgefertigt. Kiel schlägt man nur, wenn alle Abläufe passen. Da bleibt keine Zeit zum Nachdenken, gegen den THW hat der HSV zuviel gedacht.
Kieler Nachrichten:
Wer wird deutscher Meister?
Marcin Lijewski:
Wir haben in der Vorbereitung gegen die Löwen gespielt, die haben eine richtig gute Mannschaft, besonders die Abwehr ist sehr stark. Ich denke, sie werden der Hauptkonkurrent für den THW Kiel sein. Aber auch Flensburg und der HSV haben eine Chance.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2013)

 

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Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel:
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TV-Tip:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 17.00 Uhr: Orlen Wisla Plock (POL) - THW Kiel
    live aus dem Orlen-Arena, Plock


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