Das Team von KIF Kolding-Kopenhagen, Gegner des THW in der Gruppenphase der Champions League. © KIF

Die "Zebras" machen sich am Sonnabend nach dem Abschlusstraining mit dem Mannschaftsbus auf in die dänische Hauptstadt. Via Puttgarden geht es mit der Fähre nach Dänemark. Den gleichen Weg wird auch ein Großteil der THW-Fans einschlagen: Am Sonntag machen sich mehr als 450 schwarz-weiße Anhänger auf die kurze Reise zum Spitzenspiel nach Kopenhagen. Übrigens: Für Kurzentschlossene gibt es noch am Freitag (9-13 und 14-15 Uhr, 18 Euro pro Karte) einige Tickets für die Kieler Fanblocks in der THW-Geschäftsstelle (Ziegelteich 30 in Kiel).

Kopenhagen ärgster Verfolger des THW Kiel

Immer noch einer der stärksten Keeper der Welt: Kasper Hvidt. © KIF

Als der THW Kiel im September letzten Jahres das hart umkämpfte Heimspiel dank elf Jicha-Treffern und 17 Palicka-Paraden gegen KIF Kolding-Kopenhagen mit 29:26 für sich entscheiden konnte und drei Wochen später beim 29:34 in Kielce chancenlos war, galt der polnische Meister als Top-Favorit auf den Sieg in der Kieler Gruppe B. Doch im November wendete sich das Blatt zugunsten der "Zebras" - auch dank des dänischen Vizemeisters. Dieser gewann das Spitzenspiel gegen Kielce in eigener Halle dank acht Rocas-Treffern mit 29:24 und behielt auch im dramatischen Rückspiel in Kielce kühlen Kopf: KIF siegte auch ohne Schlüsselspieler Kim Andersson - das Ex-"Zebra" fällt nach seiner Schulterverletzung voraussichtlich noch mehrere Monate aus - in Polen mit 26:25. Indes: Am letzten Königsklassen-Spieltag vor der "Winterpause" ließ die Mannschaft von Trainer Henrik Kronborg überraschend Federn, als sie in Portugal dem FC Porto Vitalis mit 24:27 unterlag und damit die Tabellenspitze für den THW Kiel räumte. Die "Zebras" haben daher vor den letzten drei Spieltagen mit 12:2 Punkten zwei Zähler Vorsprung auf Kolding (10:4) und weitere zwei auf Kielce (8:6). Obwohl Filip Jicha und Co. - wie auch der dänische Konkurrent - bereits vorzeitig das Achtelfinalticket gebucht haben, wird das Aufeinandertreffen am Sonntag sicherlich alles andere als ein Freundschaftsspiel. Der Gruppensieg ist das Ziel, bietet dieser doch vermeintlich leichtere Gegner und Heimvorteile in den entscheidenden Rückspielen der folgenden K.O.-Runden.

Zweiter der dänischen Liga

Senkrechtstarter Lasse Andersson - der neue Mikkel Hansen? © KIF

Dabei muss die Mannschaft um Vize-Europameister Bo Spellerberg, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben, national deutlich mehr kämpfen als noch im Vorjahr, als KIF die Punktspielrunde nach Belieben dominierte, ehe man im Playoff-Endspiel überraschend an Aalborg Handbold um Johan Sjöstrand scheiterte. Mit derzeit 35:9 Punkten liegt Kolding-Kopenhagen derzeit nur auf dem zweiten Platz der dänischen Liga, einen Zähler hinter Skjern. Das Spitzenspiel beim neuen Tabellenführer verlor man am vergangenen Wochenende trotz sieben Treffern von Kreisläufer-Urgestein Torsten Laen mit 24:25. Am Mittwoch zeigte sich KIF bei der Generalprobe für das Topspiel gegen den THW aber gut erholt und besiegte SonderjykE mit 27:24. Der schwedische Spielgestalter Lukas Karlsson avancierte mit sieben Treffern zum besten Torschützen der Partie - dicht gefolgt vom sechsmal erfolgreichen Lasse Andersson. Der 19-jährige Rückraumspieler, zu Saisonbeginn von TMS Ringsted gekommen, avancierte mit seiner unbekümmerten Spielweise zur größten Entdeckung beim dänischen Vizemeister. Andersson, der in Dänemark bereits mit Mikkel Hansen verglichen wird, sorgte auch in der Königsklasse für Aufsehen, als er beim 20:18-Erfolg in Dünkirchen sieben Treffer erzielte und auch beim 26:25-Auswärtssieg in Kielce fünf Treffer beisteuerte.

Für den THW Kiel steht am Sonntag eine schwere Auswärtshürde an - zumal die rund 5.000 Zuschauer fassende Bröndby-Halle ausverkauft sein wird. Die Partie leiten die russischen Schiedsrichter Evgenij Zotin und Nikolaj Volodkov, als EHF-Delegierter reist Vicente Breto Leon aus Spanien an.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

• den Vorbericht der Kieler Nachrichten,
• den Vorbericht zum Hinspiel mit ausführlicher Gegnervorstellung,
• den Spielbericht zum Hinspiel und
• die Hinweise zu den Partien der anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer.

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der Gruppenphase im EHF-Pokal finden Sie hier.

Im EHF-Pokal startet am Wochenende die Gruppenphase - und mit der TSV Hannover-Burgdorf und den Füchsen Berlin wollen greifen zwei Bundesligisten ins Spielgeschehen ein. Die Niedersachsen, die in dieser Saison erstmals im Europapokal spielen, treffen in ihrem Auftaktmatch der Gruppe A am Samstag um 19.00 Uhr zu Hause auf den schwedischen Vertreter Lugi HF. Die Bundeshauptstädter - Gastgeber des Finalturniers im Mai - empfangen am Sonntag um 17.15 Uhr in der Gruppe D die Franzosen von Chambery Savoie HB.

In der Champions-League-Gruppe D hat der HSV Hamburg bereits am Mittwochabend seine Tabellenführung untermauert: Beim slowenischen Meister Gorenje Velenje siegten die Hansestädter souverän mit 36:29. Gruppengegner SG Flensburg-Handewitt kann den Rückstand am Sonnabend (Anwurf 17 Uhr) mit einem Heimsieg gegen das noch sieglose schwedische Schlusslicht HK Drott Halmstad aber wieder auf einen Zähler verkürzen.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der CL-Gruppenphase finden Sie hier.

Die Rhein-Neckar Löwen schließen das Europapokal-Wochenende am Sonntag mit einem Knaller ab: Um 19.00 Uhr ist dann der ungarische Abonnementmeister MKB Veszprem in der SAP-Arena zu Gast. Die neue Mannschaft von Ex-"Zebra" Momir Ilic verfügt als einziges Team eine weiße Weste mit 14:0 Punkten, die Mannheimer liegen mit 11:3 Zählern auf dem zweiten Rang der Gruppe A.

Eurosport überträgt alle Champions-League-Partien live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2014:

THW gegen dänisches Abwehrbollwerk

Champions-League: 450 Fans sehen Duell bei KIF Kolding

Kiel. Nach dem perfekten Jahresstart in die Handball-Bundesliga, bei dem der THW Kiel seine Position an der Tabellenspitze auf vier Punkte Vorsprung ausbauen konnte, steigt morgen (16.55 Uhr, live in Eurosport) der Gipfel in der Vorrunden-Gruppe B der Champions League. In der Bröndby-Halle vor den Toren Kopenhagens trifft Spitzenreiter THW auf den direkten Verfolger KIF Kolding-Kopenhagen.

Vor der heutigen Fährüberfahrt von Puttgarden nach Rödby hatte der THW in den vergangenen Tagen unruhige Gewässer zu durchfahren. Der Bundesliga-Sieg in Gummersbach (29:24) wurde überschattet von der Meldung über ein 442000-Euro-Minus in der Jahresbilanz 2012/13 und den Diskussionen über die Zukunft von Aron Palmarsson. Gleichzeitig wurden jedoch die vorzeitige Vertragsverlängerung der Kreisläufer Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek bis zum 30. Juni 2018 publik. Beide haben sich zu festen Stützen im Teamgefüge entwickelt. "Jeden Tag mit Weltklasse-Spielern zu trainieren und zu spielen, bringt meine persönliche Entwicklung voran. Ich möchte mich weiter verbessern und mit dem THW Kiel noch viele Erfolge feiern", sagte der 24-jährige 2,01-Meter-Hüne Wiencek. Auch für seinen 29-jährigen Nebenmann im Mittelblock, Rene Toft Hansen, ist die Verlängerung ein logischer Schritt: "Kiel ist das Handball-Mekka, der schönste Ort für unseren Sport." Schon als kleiner Junge habe er vom THW Kiel geträumt. "Jetzt freue ich mich, diesen Traum noch länger leben zu können."

Für THW-Trainer Alfred Gislason ist die weitere sportliche Planung damit einfacher geworden: "Es war extrem wichtig, mit diesen beiden Türmen im Innenblock zu verlängern." Es könnte auch ein Signal an Palmarsson sein, der noch einen Vertrag bis Juni 2015 hat. "Wir werden alles versuchen, Aron zu halten. Er hat ein Angebot von uns, aber wir haben keinen zeitlichen Stress", so Gislason. Marcus Ahlm, Ex-Kapitän der Mannschaft und nun Aufsichtsrats-Mitglied, betonte die Bedeutung des Spielmachers für Kiel. "Er ist wichtig für uns. Und wir führen jetzt schon Gespräche mit ihm über die Zukunft. Das tun wir aber auch mit allen anderen Spielern", sagte Ahlm.

Neben den Zukunftsplanungen musste Gislason den Blick auch schon für das Spiel in Kopenhagen schärfen. Sorge bereitet genau Palmarsson, dessen Einsatzfähigkeit infrage steht, nachdem er in Gummersbach auf das lädierte Knie gefallen ist. Bei Toft Hansen hatten sich zuletzt noch die intensiven EM-Einsätze in fehlender Spritzigkeit bemerkbar gemacht, und Rasmus Lauge arbeitet nach dem Kreuzbandanriss noch an der Rehabilitation. "Ob und wie sie einsetzbar sind, wird sich erst am Spieltag herausstellen", so Gislason, der wieder auf den Rückraum mit Filip Jicha auf der Mitte, Wael Jallouz auf Halblinks und Marko Vujin auf Halbrechts zurückgreifen könnte: "Filip hat in Gummersbach eine großartige Kapitänsleistung gebracht, Wael hat die Taktik bestens umgesetzt, und bei Marko hat man gesehen, wie froh er nach den Einsätzen in der serbischen Nationalmannschaft ist, wieder in einem funktionierenden System zu spielen."

In Kopenhagen trifft der THW auf eine Mannschaft, die die Ausfälle im Rückraum mit dem Ex-Kieler Kim Andersson über eine starke Abwehr kompensiert. "So spielen wir seit sieben Monaten und haben damit in der Champions League gegen den polnischen Meister Kielce überragend gespielt. Aber gegen den THW müssen wir eine Top-Leistung abrufen. Wir sind bereit und gespannt, und die Euphorie ist groß", sagt der Ex-Kieler Lars Krogh Jeppesen aus dem KIF-Management. 5200 Zuschauer, darunter 450 THW-Fans, sollen das deutsch-dänische Duell zu einem Handball-Fest machen.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2014)

 

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KIF Kolding-Kopenhagen (DEN) - THW Kiel:
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• TV: Eurosport:
  So., ab 16.55 Uhr: KIF Kolding-Kopenhagen (DEN) - THW Kiel
  live aus der TRE-FOR Arena, Bröndby