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16./17.02.2014 - Letzte Aktualisierung: 17.02.2014 Champions League

Dramatische Punktlandung: THW sichert sich mit Unentschieden gegen Kielce Platz eins

CL, Gruppe B, 9. Spieltag: 16.02.2014, So., 17.45: THW Kiel - KS Vive Targi Kielce: 28:28 (13:16)
Update #2 PK-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen und Fotos ergänzt ...

Marko Vujin war einmal mehr kaum zu stoppen und erzielte 10/3 Treffer gegen Kielce.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marko Vujin war einmal mehr kaum zu stoppen und erzielte 10/3 Treffer gegen Kielce.
Der THW Kiel hat sich mit einer Punktlandung vorzeitig den Gruppensieg in der starken Vorrundengruppe der "VELUX EHF Champions League" gesichert: Am Sonntagabend erkämpften sich die durch zahlreiche Erkrankungen geschwächten Kieler gegen den polnischen Meister KS Vive Targi Kielce ein 28:28-Unentschieden, nachdem sie noch zur Pause mit 13:16 in Rückstand gelegen hatten. Allerdings vermochten die "Zebras" auch eine eigene Führung in den Schlussminuten nicht über die Zeit zu retten. Doch: Dieser Punktgewinn vor knapp 10.000 fantastischen Kieler Fans fühlte sich beinahe an wie ein Sieg, zu dem ein unglaublicher Johan Sjöstrand 23 Paraden und Marko Vujin 10/3 Tore beisteuerte.
Wie schon zuvor im Bundesliga-Spiel gegen Eisenach musste THW-Trainer Alfred Gislason gegen den polnischen Meister auf Mittelmann Aron Palmarsson verzichten. Dafür nominierte Gislason den Nachwuchsspieler Tjark Müller, der ansonsten für die zweite Mannschaft des THW in der Dritten Liga aufläuft, nach. Weil auch Christian Zeitz sich kurz vor dem Anpfiff wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abmeldete und weitere THW-Spieler an dem Virus litten, ging die "Zebra"-Herde geschwächt in eine Partie, in die der gegnerische Trainer Talant Dujshebaev sein komplettes Starensemble schicken konnte.
Hektischer Beginn
Johan Sjöstrand parierte 45 Prozent aller Würfe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Johan Sjöstrand parierte 45 Prozent aller Würfe.
Die 60 Spitzenspiel-Minuten begannen hektisch - auf beiden Seiten. Während der THW Kiel vor allem mit Holztreffern und technischen Fehlern zu kämpfen hatte, taten sich die Gäste schwer, an Johan Sjöstrand vorbeizukommen. Bis zum 5:5 (8.) egalisierten sich beide Mannschaften, dann setzten sich die Gäste erstmals ab: Vujin traf bei einem Gegenstoß krachend die Latte, im Gegenzug traf Strlek. Dann scheiterte Ekberg ebenfalls am Gebälk, im Gegenzug traf Bielecki. Als dann auch noch ein Pass von Vujin auf Rene Toft Hansen in den Armen des Gegners landete, nutzte Cupic dies zum 8:5 für die Gäste. Gislason nahm früh die Auszeit, stellte die Abwehr um und brachte Wael Jallouz für Rasmus Lauge - doch immer dann, wenn der überragende Vujin seine Farben wieder heran gebracht hatte, nutzten die Polen die Kieler Fehler gnadenlos aus. So hofften die Fans nach Vujins Kracher zum 12:13 (26.) vergeblich auf einen Schlussspurt ihrer "Zebras": Lijewski und Chrapkowski erhöhten wieder auf eine Drei-Tore-Führung, die bis zum 16:13 zur Pause Bestand hatte. Unter dem Hallendach verabschiedeten über 100 polnische Fans ihre Mannschaft euphorisch in die Kabine.
Vujin-Geschoss eröffnet Aufholjagd
Rene Toft Hansen erzielte sechs Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen erzielte sechs Treffer.
Nach dem Wechsel bot sich den Fans das gleiche Bild: Immer, wenn der THW heran kam, setzten die Gäste einen schnellen Gegentreffer. Bis zur 35. Minute: In dieser bediente der immer stärker werdende Sjöstrand Marko Vujin, der den Ball mit 111 km/h ins Netz drosch - das 16:18 war das Signal zur Aufholjagd. Wenig später verkürzten Vujin und Jicha nach Einzelaktionen auf 18:19, und als sich Cupic nach einer Abwehraktion von Jallouz theatralisch fallen ließ - wofür der Kieler Tunesier eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt bekam -, war richtig Feuer unter dem Arena-Dach: Angepeitscht von der unglaublichen Kulisse nagelte Sjöstrand seinen Kasten zu, und Lauge traf zum umjubelten Ausgleich. Die Waage schien sich in Richtung THW zu verschieben. Auch, weil die Kieler im Angriff nun variabler wurden und immer häufiger Toft Hansen am Kreis fanden. Aber auch, weil die "Zebras" einen unglaublichen Willen zeigten.
Führung für den THW
Dieser brachte den THW nun in Führung: Toft Hansen verwandelte eine rasend Schnelle Mitte zum 23:22, dann parierte Sjöstrand, und Jallouz hämmerte den Ball mit über 100 km/h zum 24:22 in die Maschen. Als dann Vujin den von Toft Hansen herausgeholten Siebenmeter zum 25:22 versenkte (50.), schienen die "Zebras" auf die Siegerstraße einzubiegen. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Michal Jurecki gemacht: Der ehemalige Rhein-Neckar-Löwe drehte in der Schlussphase auf und hielt gemeinsam mit dem stärker werdenden Szmal seine Blau-Gelben im Spiel: 25:25 (52.). Auf der Gegenseite zeigte Sjöstrand Paraden im Sekundentakt, weil aber der THW nach Toft Hansens 28:26 (57.) drei Minuten lang nicht mehr zum Torerfolg kam, nutzten die Gäste dies zum erneuten Ausgleich.
Abschließendes Spiel am Mittwoch gegen Porto
Auf Seiten Kielces war Michal Jurecki mit sieben Treffern bester Werfer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Auf Seiten Kielces war Michal Jurecki mit sieben Treffern bester Werfer.
Weil Szmal den finalen Wurf von Sprenger hielt, im Gegenzug die Kieler Abwehr aber einen polnischen Siegtreffer nicht zuließ, schlugen beide Mannschaften in das Unentschieden ein. Nach 60 packenden, intensiven und am Ende dramatischen Minuten hatte das Spitzenspiel der Vorrundengruppe B keinen Sieger auf dem Feld gefunden - und doch feierten die Kieler Fans ihre Mannschaft auch noch weit nach dem Schlusspfiff für eine engagierte Leistung, an deren Ende die Punktlandung für den Gruppensieg gelungen war. Am kommenden Mittwoch wollen die "Zebras" mit einem Sieg gegen den FC Porto Vitalis die erfolgreiche Champions-League-Vorrunde abschließen, um sich dann vorerst wieder auf die Bundesliga zu konzentrieren. Für die Partie gegen Porto, die am Mittwoch um 19.30 Uhr angepfiffen wird, gibt es noch Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse.

 

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin zufrieden mit diesem Unentschieden, lange Zeit sah es nicht so aus, als ob wir heute würden punkten können. Das Remis ist ein gerechtes Ergebnis. Wir hatten heute Probleme mit dem Ausfall von Palmarsson, der uns gegen die starke Abwehr Kielces gefehlt hat. Kielce hat eine super Mannschaft, die bestimmt im Laufe der Saison noch stärker werden wird. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment aussprechen: Sie hat nach dem Rückstand toll gekämpft!
Kielces Trainer Talant Dujshebaev:
Es war eine unglaubliche Atmosphäre in dieser Halle, es macht Spaß, hier zu spielen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, sie hat alles gegeben und gekämpft. Leider hat es mit dem Sieg nicht geklappt. Wir müssen weiter hart arbeiten, um an Barcelona und den THW Kiel, zu denen ich momentan aufschaue, heranzukommen. Mit der Arbeit in den ersten Wochen bin ich zufrieden, aber meine Mannschaft ist noch weit von dem entfernt, was ich spielen möchte.
Kielces Rechtsaußen Thorir Olafsson:
Wir wollten zwei Punkte, es ist aber leider nur ein Punkt gegen eine sehr starke Mannschaft geworden. Jetzt müssen wir nach vorn schauen.
THW-Torhüter Johan Sjöstrand:
Einen Wunschgegner für das Achtelfinale habe ich nicht. Wir wollen jetzt erst einmal gegen Porto siegen - und wir wollen nicht nur die Gruppenphase, sondern die Champions League gewinnen. Dafür müssen wir jeden Gegner schlagen. Wenn wir so stark wie heute in der zweiten Halbzeit spielen, bin ich optmistisch.

gegenüber den KN:
Ich hatte 24 Paraden? Echt? Das kann nicht sein. Na gut, es waren ein paar Doppelparaden dabei. Die erste Halbzeit war ganz okay, die zweite Halbzeit sehr gut. Das hat richtig Spaß gemacht.

THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Wir müssen momentan zusehen, dass wir überhaupt sechs einigermaßen gesunde Spieler zusammenbekommen. Heute haben wir Christian Zeitz direkt vor dem Spiel nach Hause geschickt, einige andere Spieler mussten sofort nach dem Spiel ohne Dusche nach Hause, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Deshalb freuen wir uns über den Punktgewinn und Platz eins in der Gruppe. Ich möchte mich heute bei den Fans bedanken, die mit einem unglaublichen Spektakel meiner Mannschaft geholfen haben.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen:
Mittwoch steht das nächste Spiel an. Und natürlich wollen wir gegen Porto gewinnen, wir spielen schließlich zu Hause vor unseren Fans. Deshalb werden wir auch am Mittwoch versuchen, volle Pulle zu gehen, und dann sehen, ob es zum Erfolg reicht.

gegenüber den KN:
Anfangs war es richtig schwierig, nach der Pause hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Und dann kam das Publikum, das war richtig geil. Aber es war hart, da sich auch noch Rasmus (Lauge, d. Red.) verletzt hat.

THW-Rückraumspieler Marko Vujin gegenüber den KN:
Es war ein schweres Spiel, weil Aron gefehlt hat und Rasmus auch nur 40 Minuten gespielt hat. Die Stimmung war perfekt, die Halle stand hinter uns.
THW-Rückraumspieler Rasmus Lauge gegenüber den KN:
Wir haben auch in der ersten Halbzeit nicht schlecht gespielt, aber zu viele Fehler gemacht. Das haben wir abgestellt. Jetzt können wir gegen Porto ein bisschen ausprobieren, gewinnen wollen wir aber trotzdem.
Kielces Rückraumspieler Michal Jurecki gegenüber den KN:
Wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen. Deshalb sind wir nur zu 50 Prozent zufrieden. Aber wir arbeiten noch an dem neuen System, denn mit Talant als neuem Trainer arbeiten wir ja erst seit drei Wochen.
Kielces Präsident Bertus Servaas gegenüber den KN:
Wir haben hier ohne Angst gespielt, das hat mir sehr gefallen. Wir spielen erst seit ein paar Wochen ein neues System, aber es waren heute schon erste Erfolge zu sehen. Wir haben den Sieg in den 1:1-Situationen mit Sjöstrand aus der Hand gegeben.
Video: Die Pressekonferenz

Champions League, Gruppe B, 9. Spieltag: 16.02.14, So., 17.45: THW Kiel - KS Vive Targi Kielce (POL): 28:28 (13:16)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-60., 23 Paraden), Palicka (n.e.); Müller (n.e.), Toft Hansen (6), Sigurdsson (2), Sprenger, Wiencek (1), Ekberg (2), Lauge (1), Jallouz (2), Klein (n.e.), Jicha (4), Vujin (10/3); Trainer: Gislason
Logo Kielce KS Vive Targi Kielce (POL Flagge POL):
Szmal (31.-60., 8 Paraden), Losert (1.-30., 5 Paraden); Gragarczyk, Jurecki (7), Tkaczyk, Olafsson (1), Chrapkowski (2), Aguinagalde (3), Bielecki (3), Jachlewski (1), Strlek (3), Lijewski (1), Buntic (1), Zorman, Rosinski (1), Cupic (5); Trainer: Dujshebaev
Schiedsrichter:
Oscar Raluy Lopez / Angel Sabroso Ramirez (Spanien)
Zeitstrafen:
THW: 3 (Toft Hansen (30.), Wiencek (37.), Jallouz (40.));
Kielce: 3 (Jachlewski (28.), Buntic (39.), Jurecki (47.))
Siebenmeter:
THW: 3/3;
Kielce: 1/0 (Jurecki an die Latte (18.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 4:3 (5.), 4:4, 5:4, 5:8 (12.), 7:8, 7:9, 7:10 (16.), 9:10, 9:11, 10:11, 10:13 (24.), 12:13, 12:15, 13:15, 13:16;
2. Hz.: 14:16, 14:17, 15:17, 15:18, 16:18 (35.), 16:19, 19:19 (41.), 19:20, 21:20, 21:21, 22:21, 22:22 (45.), 25:22 (49.), 25:25 (52.), 27:25, 27:26, 28:26, 28:28.
Zuschauer:
9.800 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

Kurzumfragen:

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der Gruppenphase im EHF-Pokal finden Sie hier.
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In der Gruppenphase des EHF-Pokals hat die TSV Hannover-Burgdorf bereits am Mittwoch ihre zweite Partie bestritten. Nach der 28:36-Pleite in Ungarn bei Csurgoi KK ist das Viertelfinale für die weiter punktlosen Niedersachsen aber bereits in weite Ferne gerückt. Besser macht es am Wochenende die Füchse Berlin in ihrer Gruppe D: Nach dem Auftaktsieg gegen Chambery gewannen die personell gebeutelten Bundeshauptstädter am Sonnabend in der Slowakei bei HC Sporta Hlohovec souverän mit 33:27 (18:11).

In der Königsklasse hatte die SG Flensburg-Handewitt in der Gruppe D gegenüber dem Ligakonkurrenten aus Hamburg bereits am Mittwochabend zunächst vorgelegt: Nach dem deutlichen 37:25-Heimsieg über Naturhouse La Rioja aus Spanien übernahm der Vizemeister mit nun 13:3 Zählern vorläufig die Tabellenspitze. Der HSV Hamburg aber konterte am Sonntagnachmittag durch einen in deutlichen 35:24-Erfolg beim schwedischen Meister HK Drott Halmstad und liegt nun wieder mit 14:2 Punkten vorne.

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In der Gruppe A hatten die Rhein-Neckar Löwen bei ihrem Gastspiel beim russischen Vizemeister St. Peterburg HC keine Mühe und siegten am Sonnabend ungefährdet mit 32:23 (18:10). Damit haben die Mannheimer den zweiten Platz in ihrer Gruppe sicher, während MKB Veszprem aus Ungarn sich den Gruppensieg geholt hat.

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Aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2014:

Zebras sind Gruppensieger

Champions League: THW Kiel hat nach dem 28:28 gegen Kielce den ersten Platz sicher
Kiel. Selten wurde ein Remis in der Arena des Handballmeisters THW Kiel so bejubelt wie das gestrige gegen Vive Targi Kielce. 28:28 (13:16) stand es nach einem intensiven Spiel, das allerdings einen langen Anlauf benötigte, um am Ende richtig heiß zu werden. Die personell stark gehandicapten Zebras wurden mit ihrer Energieleistung schließlich für Platz eins in der Gruppe B der Champions League belohnt. Das Heimspiel gegen den FC Porto (Mittwoch, 19.30 Uhr) hat für die Kieler nun nur noch statistischen Wert.

Bis zur Pause deutete wenig darauf hin, dass die letzten Minuten eine Hitze entwickeln würden, die sich in der mit 9800 Zuschauern gefüllten Arena sonst nur bei K.o.-Spielen ergibt. Der Gastgeber hatte in der ersten Halbzeit keinen Rhythmus gefunden. Fehlerhaft und überhastet im Angriff, zu zaghaft in der Deckung - die Gäste, die sich mit ihrem neuen Trainer Talant Duschebajew zuletzt zehn Tage lang konzentriert auf dieses Spiel vorbereiten konnten, trumpften dagegen wie aus einem Guss auf. Zu Recht führten die Polen zur Pause mit drei Toren, auch weil die Kieler immer wieder in den entscheidenden Phasen Fehler machten. So vergab Patrick Wiencek im Gegenstoß das 11:12, als er freistehend an Venio Losert scheiterte, kurz darauf landete ein Fehlpass von Filip Jicha in den Händen von Piotr Chrapkowski, der in Unterzahl zum 15:12 für die starken Gäste traf.

Fehler, für die es medizinische Erklärungen geben sollte. Die Kieler mussten eine halbe Stunde vor dem Anpfiff noch den Ausfall von Christian Zeitz verkraften, der sich von einer Magen-Darm-Grippe gebeutelt zur Halle geschleppt hatte. Aber in einem spielfähigen Zustand befand er sich nicht. Um 17.17 Uhr reiste er, der sich kurz zuvor übergeben hatte, in kurzen Hosen und Sporttasche über der Schulter wieder ab. Jicha und Wiencek, ebenfalls vom Virus befallen, waren geblieben, quälten sich mit großer Moral ins Ziel.

Auch Aron Palmarsson wirkte nicht mit. Der Isländer saß im feinen Champions-League-Zwirn auf der Tribüne. "Mir tut diese Pause richtig gut", sagte der Mittelmann, der damit rechnet, am Sonntag zur Verfügung zu stehen, wenn der THW bei der HSG Wetzlar antritt. "Wenn ich dort auch nicht gebraucht werde, wäre das natürlich super." Im Anschluss an das Wetzlar-Spiel hat sein Verein eine spielfreie Woche, auf das Spiel bei der MT Melsungen (1. März) folgt eine weitere. "Das werden wichtige Wochen für mich", sagte Palmarsson, der fest davon überzeugt ist, noch im März erstmals in dieser Saison hundertprozentig fit zu werden. Ohne Palmarsson und Zeitz war die schwarz-weiße Personaldecke schon kurz, als unmittelbar vor dem Seitenwechsel auch noch Rasmus Lauge vom Feld humpelte, weil er einen Schlag auf sein operiertes Knie bekommen hatte. Das stark gerupfte Team von Alfred Gislason stellte sich in diesen Minuten von selbst auf. Ganz anders dagegen die Situation bei den Polen, die ihren 16-Mann-Kader munter rotierten. Dass sie zur Pause nicht höher führten, verdankte Kiel in erster Linie dem starken Johan Sjöstrand und Tormaschine Marko Vujin. Die Zebras hätten sich gestern eine Niederlage leisten, den fehlenden Punkt auch gegen Porto einsammeln können, doch mit zunehmender Spieldauer wurde dieses Duell zu einer Frage der Ehre. Die Zuschauer erwachten zur Freude von THW-Manager Klaus Elwardt ("Ein geiles Publikum"), die Zebras, in deren Reihen Lauge zurückgekehrt war, rafften sich noch einmal auf und hatten im famosen Sjöstrand ihren Matchwinner. Gruppensieg - die Sorgen kehrten erst nach dem Abpfiff zurück. "Ich weiß nicht, mit welcher Mannschaft wir gegen Porto antreten", sagte Gislason mit Blick in die blassen Gesichter seiner Spieler, die teilweise ungeduscht nach Hause fuhren, um nicht die Kollegen anzustecken.

(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2014)


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