12./13.02.2014 - Letzte Aktualisierung: 13.02.2014 | Bundesliga |
Update #3 | PK-Video, Highlights-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Patrick Wiencek erzielte zwei Treffer. |
Vor dem Spiel wurden Rene Toft Hansen, Rasmus Lauge und Wael Jallouz für ihre Silbermedaillen bei der Europa- bzw. Afrikameisterschaft geehrt. |
Dominik Klein erzielte zwei Treffer. |
In der zweiten Halbzeit war die THW-Abwehr kaum noch zu überwinden. |
Gudjon Valur Sigurdsson bekam nach dem Spiel als erster THW-Spieler die Ehrung zum "Tor des Monats". |
Ich bin sehr unzufrieden mit unserem Spiel in der ersten Halbzeit. Wir standen in der Abwehr zu passiv, und vorne waren wir zu lässig. Allein in den ersten zehn Minuten sind wir sechs Mal freistehend an Villadsen oder uns selbst gescheitert. Eisenach hat aber auch gut gespielt. In der zweiten Halbzeit war unsere Abwehr dann deutlich aggressiver, und Palicka hat in der entscheidenden Phase sehr gut gehalten. Dadurch haben wir uns absetzen können, ehe wir in den letzten zehn Minuten wieder reihenweise technische Fehler produziert haben. Da haben wir drei bis vier Tore liegen gelassen. Aber es war wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Ich war besorgt, dass zwischen den beiden Champions-League-Spitzenspielen die Konzentration meiner Mannschaft ein wenig leiden würde, das war heute phasenweise wohl auch der Fall. Jetzt geht es am Sonntag gegen Kielce. Das ist eine sehr gute Mannschaft, aber wir wollen gewinnen.
Das war ein verdienter Sieg für den THW. Wir hätten gerne länger gegen gehalten, vor allem nach der sehr guten ersten Halbzeit. In dieser hatten wir einen guten Torwart und eine gute Abwehr, haben aber auch von der schlechten Torausbeute der Kieler profitiert. So viele Chancen lassen die Kieler wohl nur einmal in der Saison liegen. Aber wir sind während der ersten 30 Minuten gewachsen, dann bekommen wir aber viele technische Fehler abgepfiffen und werden ausgekontert. In der zweiten Halbzeit haben wir dann völlig die Linie verloren, zudem haben wir sechs Minuten lang in Unterzahl spielen müssen. Da sind wir dann unter die Räder gekommen und haben wenig dagegen setzen können. In den letzten zehn Minuten hat meine Mannschaft dann Charakter bewiesen, das hätte heute schlimmer ausgehen können.
Es war ganz schön, heute mal wieder in der Sparkassen-Arena zu sein. Doch inzwischen ist viel passiert, Eisenach ist mein Heimatverein und es ist in der strukturschwachen Region nicht einfach, etwas aufzubauen. Wir haben das aber gut hinbekommen und stellen uns dem Abenteuer erste Liga. In Kiel müssen wir nicht gewinnen, wir müssen die Punkte gegen andere Gegner holen. Aber ich kann versprechen, dass wir bis zum letzten Spieltag alles für den Klassenerhalt geben werden.
Die erste Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Vielleicht waren wir nach dem harten Spiel am Sonntag ein bisschen müde. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wesentlich besser in der Abwehr gestanden, das war für uns der Schlüssel zum Sieg. Am Sonntag wollen wir Kielce schlagen. Wir spielen zu Hause und haben unsere Fans im Rücken - natürlich wollen wir uns den Gruppensieg mit einem Erfolg sichern!
Ob der Motor etwas brauchte, um auf Touren zu kommen? Das Auto hat sich auf jeden Fall gefreut, wieder in seine Heimgarage zu fahren, um im Bild zu bleiben. Aber leider hat das Zusammenspiel von Garage und Auto nicht rundum gut funktioniert. Wir hätten uns etwas mehr Unterstützung erhofft. Aber am Ende liegt es an uns. In der zweiten Halbzeit lief der Motor.
Wir wussten, dass es schwer wird. Eisenach hat seine beiden letzten Heimspiele gewonnen und hatte hier nichts zu verlieren. Als wir dann in der Abwehr mehr zugepackt haben, kamen wir gut in die Gegenstöße.
In den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit kamen wir zu leichten Toren. Das war der Schlüssel, der uns am Anfang fehlte. Mein Treffer gegen Lemgo, der gerade zum Tor des Monats gewählt worden ist, ist etwas für die Zeit nach der Karriere. Ein Video habe ich davon nicht. Da setze ich auf meine Tochter.
Am Wochenende gegen den Bergischen HC haben wir top gespielt. Daher waren wir gekommen, um ein gutes Spiel zu machen. Doch die Qualität haben wir nur in der ersten Halbzeit gezeigt. Danach hat Kiel unsere Fehler gnadenlos bestraft.
Das hat in der ersten Halbzeit richtig Spaß gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit hat Sigurdsson einfach super gespielt. Er ist auf Linksaußen einfach der beste Spieler der Welt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2014:
Das Handballspiel kam als Sandwich daher, eingerahmt von Ehrungen. Vorher wurde Rene Toft Hansen, Rasmus Lauge (EM-Silber) und Wael "Willi" Jallouz (Zweiter des Afrika-Cups) gratuliert. Nach dem Abpfiff stand "Goggi" Sigurdsson im Mittelpunkt. Der Isländer hatte im Dezember beim 38:25-Erfolg gegen den TBV Lemgo das "Tor des Monats" erzielt. Die Zeitreise auf dem Weg zu diesem wahrlich historischen Moment erleichterte das Filmchen, das auf dem Videowürfel abgespielt wurde. Viele der 10285 Zuschauer in der ausverkauften Arena waren geblieben und erlebten noch einmal mit, wie Sigurdsson akrobatisch einen Kempa-Pass abfing und den Ball zum 20:13 (34.) ins verwaiste Tor warf - die Gäste hatten ihren Schlussmann für einen siebten Feldspieler geopfert. "Das Tor des Jahres", legte sich Sport1-Experte Stefan Kretzschmar in einem Moment der Überwältigung fest. Tatsächlich scheint es nicht ausgeschlossen, dass der Linksaußen auch diese Ehrung noch abräumen wird.
Der Rekordmeister musste erneut auf Aron Palmarsson (Knieprobleme) verzichten und begann mit Lauge als Mittelmann. Auch Toft Hansen stand trotz Rippenprellung als Innenblocker in der Start-Sieben, die nur sehr mühsam aus den Startlöchern kam. Ein Verdienst der Gäste, die zunächst so aufspielten, wie es ein eigentlich Chancenloser in Kiel zu machen hat - konzentriert, sicher in der Deckung, ohne unnötige Hast im Angriff. Nach zehn Minuten führte der Tabellen-16. mit 6:3 gegen einen THW, der bis dato mit Marko Vujin nur einen Torschützen besaß. Alfred Gislason bat die Seinen früh zur Auszeit, einen ersten Erfolg hatte der Aufsteiger, der in Kiel noch nie punkten konnte, bereits erreicht.
Gislason schüttelte die verschlafen wirkende Deckung durch, schickte Filip Jicha als störendes Element in den Rückraum der Blauen, die sich tatsächlich nachhaltig verstören ließen - der THW kehrte mit einem 6:1-Lauf (16.) zurück. Nach Minuten der Erleuchtung schlich sich aber wieder der Fehlerteufel in den Reihen der Kieler ein, die zudem vergeblich auf Paraden von Johan Sjöstrand warteten. Der Torhüter räumte bereits in der 19. Minute seinen Arbeitsplatz. Andreas Palicka machte seine Sache besser, und die offensive Deckung wurde mit zunehmender Spieldauer für die im Angriff sehr limitierten Gäste immer wandartiger. Der THW zog von 16:13 (38.) auf 25:13 (45.) davon. Irgendwann, gefühlt zwischen Gegentor Nummer sechs und sieben in Folge, ergaben die Thüringer sich dem nun turmhoch überlegenen Gastgeber, der am Ende gnädig auf die Bremse trat.
48 lange Tage mussten die Fans warten, um nach dem 35:24-Sieg gegen den HSV Handball ihren THW wieder in heimischer Umgebung sehen zu können. Nun müssen sie nur noch dreimal schlafen, um auf dem kürzesten aller Wege die Zebras anzufeuern: Am Sonntag ist der polnische Meister Vive Targi Kielce (17.45 Uhr/Eurosport) in der Champions League zu Gast. Ein Punkt genügt dem dreimaligen Champion, um bereits am vorletzten Spieltag der Vorrunde den Gruppensieg perfekt zu machen.
(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2014)
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