14./16.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 16.09.2013 | Bundesliga |
Update #1 | Fotos, KN-Bericht und Stimmen ergänzt ... |
Die Kieler Abwehr ließ in Eisenach nur 23 Gegentreffer zu.
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Wael Jallouz attackiert Dener Jaanimaa.
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Doch Eisenach ließ sich nicht abschütteln - verkürzte seinerseits wieder auf einen Zwei-Tore-Rückstand (22.), den Vujin und Jicha, der nach einem ThSV-Fehlwurf den Gegenstoß versenkte, wieder auf vier Tore ausbauten. Eine Führung, die die Kieler bis zum Pausenpfiff nicht mehr abgaben. Toft Hansen setzte sich energisch am Kreis zum 16:12-Halbzeitstand durch.
Eisenachs Torhüter Rene Villadsen machte den THW-Angreifern das
Leben schwer.
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Es war offensichtlich, dass bei uns viele Dinge noch nicht passen. Aber ich freue mich sehr über diesen Sieg. In diesem Hexenkessel wird Eisenach noch einige Punkte sammeln.
Ich bin sehr stolz auf diesen Tag und die Mannschaft. Ich bin seit zwei Jahren in Eisenach, so viele Verletzte habe ich in dieser Zeit noch nie gehabt. Das ist fast wie ein Fluch.
Das war ein gutes Stück Arbeit in dieser engen Halle mit einer hitzigen Stimmung. Aber obwohl wir alles geben mussten, hatten wir das Spiel immer im Griff und sind cool geblieben. Wir müssen immer weiter arbeiten, schließlich wollen wir wieder Meister werden.
Momentan geht es bei uns personell etwas eng zu, deshalb müssen wir kämpfen. Zwar waren wir nicht mit allem 100 Prozent zufrieden, aber der Kampf war gut und wir haben mit sechs Toren hier gewonnen. Das ist es, was zählt.
Die lange Anreise über sieben Stunden im Bus war nicht optimal. Aber wir müssen auch die tolle Leistung der Gegner anerkennen. Gratulation an Eisenach. Wir müssen in Angriff und Abwehr noch einiges besser machen.
Wir hatten gehofft, dass ich erst wieder gegen Wetzlar spielen müsste. Aber die Heilung lief besser als gedacht, und ich hatte keine Probleme. Jetzt wird die Schulter gekühlt, Schmerzen habe ich aber nicht.
Die erste Halbzeit war nicht so gut und auch der Start in die zweite nicht. Aber als ich dann einige gute Paraden hatte, war ich richtig im Spiel. Das Publikum hat eine tolle Stimmung gemacht, war sehr patriotisch. Es war einfach geil, hier zu spielen.
In den letzten zehn Minuten war ich schon traurig, dass wir es nicht enger gestalten konnten. Aber im Rückblick war es ein starkes Spiel. Wir haben zuletzt gute Leistungen in Abwehr und Angriff gezeigt. Das Spiel war enorm gut für den Kopf.
Eigentlich sollte ich wegen meiner Rückenverletzung gar nicht spielen, musste dann aber doch ran. Wir hätten uns schon gewünscht nicht so deutlich zu verlieren, denn es war mehr drin. Wir haben gut in der Abwehr gestanden und mannschaftlich gekämpft. In einigen Phasen fehlte uns aber die Cleverness.
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2013:
In Eisenach glaubt man gern an Wunder. Die Landgräfin Elisabeth von Thüringen, Namensgeberin zahlreicher St. Elisabeth Krankenhäuser, soll im 13. Jahrhundert in ihrem nur kurzen Leben 60 Wunder vollbracht haben, wofür sie später heilig gesprochen wurde. Und Martin Luther wird zugeschrieben, als Junker Jörg auf der Wartburg den leibhaftigen Teufel mit dem Wurf eines Tintenfasses vertrieben zu haben.
Der ThSV Eisenach hätte in seinem Heimspiel gegen den THW wohl auch ein Wunder benötigt, um die Gäste zu besiegen. Und Spieler wie Zuschauer waren bereit, dieses Wunder zu erzwingen. Angeheizt durch Fahnenschwenker und Trommler Manolo sprang der Lärmpegel in der engen Werner-Assmann-Halle, in der die 3100 Zuschauer im obersten Rang in Fünferreihen standen, schnell auf Düsenjet-Lautstärke. Die Kieler Aktionen wurden mit einem gellenden Pfeifkonzert begleitet, und das Schiedsrichtergespann musste sich früh Schmährufe gefallen lassen. Die aufgepeitschte Stimmung übertrug sich auch auf das Parkett, wo die als Abstiegskandidaten gehandelten Thüringer ein beachtliches Tempo vorlegten. Vor allem der Este Dener Jaanimaa spurtete ein ums andere Mal zum Torerfolg. Eine Eisenacher Führung oder auch nur einen zwischenzeitlichen Ausgleich konnte aber auch er nicht erzwingen. Denn geführt durch Kapitän Filip Jicha hatten sich die Kieler über 2:0 zunächst auf 5:2 (7.) absetzen können. Jicha hatte die Mittelposition übernommen, da Aron Palmarsson nach der Belastung im Gummersbach-Spiel gar nicht mit nach Eisenach gereist war und auch Rasmus Lauge noch geschont werden sollte.
Abschütteln ließen sich die Eisenacher aber nicht. Beim 7:8 (14.) waren sie wieder auf einen Treffer heran. THW-Trainer Alfred Gislason nahm die erste Auszeit, schickte anschließend Lauge zur Spielführung auf das Feld. Und obwohl sich der junge Däne aufgrund der Schulterprellung nicht am Torwurf beteiligen konnte, zogen die Kieler auf 11:7 (19.) davon und hielten diesen Vorsprung bis zur Pause. Johan Sjöstrand ließ in dieser Phase unter anderem mit einem parierten Siebenmeter gegen Nick Heinemann schon mal sein Können aufblitzen. Dazu durfte auch Wael Jallouz mit einem Torerfolg und zwei starken Assists wichtige Punkte bei der Integration im Kieler Spiel für sich verbuchen.
Die 16:12-Pausenführung schien nach dem Seitenwechsel aber zunächst keine Ruhe in das Kieler Spiel zu bringen. Im Gegenteil: Die Hausherren kamen besser aus der Kabine. Im ThSV-Tor wurde Rene Villadsen zum Riesen, parierte in schneller Folge gegen Gudjon Valur Sigurdsson, Christian Zeitz und Jicha. Bis auf zwei Treffer (15:17, 37.) rückten die Eisenacher den Kielern wieder auf den Pelz.
Dann aber wuchs Sjöstrand über sich hinaus. Gleich zweimal in Folge parierte er gegen den frei heranstürmenden Isländer Bjarki Elisson, baute sich im Schlussdrittel des Spiels zur Wand auf und zeigte insgesamt 21 Paraden. Und Jallouz, der zwischenzeitlich unglücklich in der Abwehr agiert hatte, wuchtete mit aller Gewalt den Ball zur ersten Sechs-Tore-Führung der Kieler ins Netz (21:15, 43.). Dank der schnellen Tore durch Sigurdsson wuchs der Vorsprung gar auf acht Treffer (25:17, 50.). Die Eisenacher wehrten sich zwar weiter tapfer, und die Zuschauer hielten die Emotionen am Kochen, machten ihrem Frust mit "Schieber, Schieber"-Rufen gegen die Schiedsrichter Luft. Bis zum Schlusspfiff mochte aber niemand mehr in Eisenach an ein Wunder glauben.
(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2013)
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