01./02.08.2014 - Letzte Aktualisierung: 02.08.2014 | Vorbereitung |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Joan Canellas erzielte seine drei Treffer in der Anfangsphase. |
Rune Dahmke kam in der zweiten Halbzeit zum Einsatz und erzielte zwei Tore. |
Zu Beginn des zweiten Durchgangs durften dann auch
Niclas Ekberg, Rune Dahmke
und Johan Sjöstrand ran. Der Vorsprung des
THW hielt sich konstant bis zum 23:19, Alfred Gislason
experimentierte dabei mit einer 3:2:1-Deckung mit
Canellas an der Spitze. Als die "Zebras"
dann auf eine 6:0-Deckung mit Jicha und
Wiencek im Mittelblock umschalteten,
drohte es doch noch deutlich zu werden für Russland. Die Kieler
Abwehr ließ kaum Würfe zu, dahinter entschärfte
Johan Sjöstrand einige starke Versuche.
Als Ekberg sich den Ball schnappte und
Jicha im Gegenstoß traf, war der THW auf
26:19 enteilt und brachte den Erfolg locker über die Zeit.
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.08.2014:
Immerhin 1850 Zuschauer hatten sich entschieden, den Sommer gegen einen überdachten Sitzplatz einzutauschen. Sie erlebten einen THW Kiel, der in der Deckung mit den Neuzugängen Joan Canellas (HSV) und Steffen Weinhold (Flensburg) begann. Canellas verteidigte zunächst im Mittelblock neben Rene Toft Hansen und leitete die Angriffe. Der Start verlief gut, die Kieler führten gegen die Russen, die bereits den Zweitligisten VfL Bad Schwartau (27:21) besiegt hatten, schnell 6:2. Doch in dieser Phase der Vorbereitung sind Körper und Geist keine Einheit, selbst ein williger Kopf kann sich im Dialog mit den schmerzenden Muskeln nicht immer durchsetzen. Oleg Kuleschow, einst genialer Mittelmann des SC Magdeburg unter der Regie von Alfred Gislason, hatte ein sehr junges Team in das einwöchige Trainingslager mitgebracht. Für einige Spieler hatte der Verband noch nicht einmal ein passendes Trikot beflockt, die Namen der Vorgänger wurden pragmatisch überklebt. Sie wehrten sich wacker und stellten mit Torhüter Igor Levshin auch den Publikumsliebling. Der 40-Jährige hatte vor der Insolvenz von Post Schwerin für den Zweitligisten gespielt. Seit knapp zwei Jahren wurde hier kein Handball mehr gespielt, so lange hatte der Boden in einer Abstellkammer gelegen.
Nach einer Viertelstunde wechselte Gislason mit Filip Jicha, Marko Vujin und Domagoj Duvnjak in einem Rutsch die drei besten Feldtorschützen der vergangenen Saison ein. 507 Tore hatte das Trio aus dem Spiel heraus erzielt, die 97 verwandelten Siebenmeter von Jicha und Vujin sollen an dieser Stelle vernachlässigt werden. Die geballte Weltklasse, die sich noch finden muss. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das eine Weile dauern wird", sagte Rasmus Lauge, der fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss die Kollegen ins Trainingslager nach Osterburg (2. bis 8. August) begleitet. "Aber lernen die Neuen unser System, dann gewinnen wir viele Spiele." Gegen die Russen reichte es auch ohne blindes Verständnis, die individuelle Klasse genügte. Die Kieler führten zur Pause mit 15:11, auch weil Andreas Palicka drei Siebenmeter parierte. Auch die lustigste Szene stammte aus der ersten Halbzeit: Kuleschow ("Glückwunsch an Kiel, also alles wie immer") fing einen Fehlpass von Jicha und warf den Ball dem völlig verdutzten Christian Sprenger zu. Die Schiedsrichter Jörg Loppaschewski und Nils Blümel, die wegen einer Autopanne erst unmittelbar vor dem Anpfiff angereist waren, ahndeten die Szene als Foul des Kieler Rechtsaußen. Nicht mehr als eine Randnotiz in einem Spiel, in dem der THW immer dann die Kontrolle hatte, wenn Handballer auf dem Feld standen, die ihren Nebenmann aus der vergangenen Saison kannten. "Der Sieg war wichtig für mich", fasste Gislason den Ernst der Partie treffend in zwei Sätzen zusammen. "Sonst hätte mich Oleg die ganze Saison damit aufgezogen." THW gegen Russland: Dieses Duell steht jetzt 1:0.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.08.2014)
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