09.-11.08.2014 - Letzte Aktualisierung: 11.08.2014 | Vorbereitung |
Update #3 | Bericht der Kieler Nachrichten ergänzt ... |
Sieger beim 25. Internationalen Klaus-Miesner-Gedenkturnier: der THW Kiel. |
THW-Keeper Johan Sjöstrand wurde
als Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Zum besten Spieler
des Wochenendes wurde Löwen-Regisseur Andy Schmid gekürt,
erfolgreichster Torschütze war Magdeburgs Rechtsaußen Robert
Weber, der insgesamt 30 Treffer markierte.
Gr. A | 11.00 | THW Kiel | - | Bergischer HC | : | 32:30 | (19:14) | Bericht | Spielstatistik |
Gr. B | 13.00 | Rhein-Neckar Löwen | - | Orlen Wisla Plock (POL) | : | 41:31 | (20:18) | |
Gr. A | 15.00 | Bergischer HC | - | Skjern Handbold (DEN) | : | 24:28 | (8:17) | |
Gr. B | 17.00 | Orlen Wisla Plock (POL) | - | SC Magdeburg | : | 28:37 | (15:20) | |
Gr. A | 19.00 | Skjern Handbold (DEN) | - | THW Kiel | : | 29:34 | (14:17) | Bericht | Spielstatistik |
Gr. B | 21.00 | SC Magdeburg | - | Rhein-Neckar Löwen | : | 27:28 | (11:17) |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | THW Kiel | 66:59 | 4:0 |
2. | Skjern Handbold (DEN) | 57:58 | 2:2 |
3. | Bergischer HC | 54:60 | 0:4 |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | Rhein-Neckar Löwen | 69:58 | 4:0 |
2. | SC Magdeburg | 64:56 | 2:2 |
3. | Orlen Wisla Plock (POL) | 59:78 | 0:4 |
11.00 Uhr | Spiel um Platz 5 | Bergischer HC | - | Orlen Wisla Plock (POL) | : | 29:36 | (17:16) | |
13.00 Uhr | Spiel um Platz 3 | Skjern Handbold (DEN) | - | SC Magdeburg | : | 31:29 | (15:14) | |
15.00 Uhr | Finale | THW Kiel | - | Rhein-Neckar Löwen | : | 29:23 | (14:8) | Bericht | Spielstatistik |
Der Bergische HC konnte in der Folgezeit zwar mehrmals bis auf zwei Treffer verkürzen, doch die Kieler spielten ihre Angriffe sehr effektiv aus. Insbesondere Patrick Wiencek wurde immer wieder gesucht und gefunden, der Kreisläufer erzielte im ersten Durchgang allein sechs Treffer. So ging es trotz dreier vergebener Strafwürfe mit einer deutlichen 19:14-Führung in die Kabinen.
Johan Sjöstrand wurde für seine starken Leistungen gegen den BHC und im Finale gegen die Rhein-Neckar Löwen zum besten Torhüter des Turniers gekürt. |
Alfred Gislason experimentierte in der Folgezeit mit offensiven Deckungsvarianten, ließ Palmarsson und später Canellas vorgezogen agieren und ließ den jungen Dänen Kim Sonne im Tor ein wenig Profiluft schnuppern. Doch obwohl der zweimal von Palmarsson bediente Rune Dahmke zweimal glänzend verwandelte, wurde es nach Nippes' Anschluss zum 26:28 noch einmal eng. Gislason beorderte vorsorglich Sjöstrand zurück zwischen die Pfosten, für die Entscheidung sorgten aber Palmarsson und Weinhold mit ihren Toren zum 30:26.
Lesen Sie auch den Turnierbericht der Kieler Nachrichten.
Doch Skjern hat erfahrene Rückraumspieler in seinen Reihen, dazu mit Thomas Klitgaard noch einen kantigen Kreisläufer, der dem THW in der Folgezeit immer wieder Probleme bereitete. Als Patrick Wiencek nach einem Zusammenprall mit einem Cut nahe des linken Auges das Spielfeld verlassen musste, gelang den Dänen in der 18. Spielminute durch Söndergaard der Ausgleich zum 9:9. Gislason hatte zuvor bereits Joan Canellas auf die Rückraummitte beordert, ihm und Rene Toft Hansen folgten wenig später mit Aron Palmarsson und Marko Vujin weitere frische Kräfte. Und der THW setzte sich nach dem Ausgleich schnell wieder ab: Canellas, der gut aufgelegte Klein und Weinhold sorgten für das 12:9, nach zwei von Canellas verwandelten Strafwürfen lagen die "Zebras" gar mit 16:11 in Front. Erst in den Schlussminuten des ersten Durchgangs schlichen sich wieder ein paar Fehler ein - und Pech, denn Vujin und Palmarsson trafen mit ihren Würfen nur die Latte. So konnte Skjern auf 14:16 verkürzen, der ehemalige Lübbecker Daniel Svensson hatte per Gegenstoß sogar die Chance auf den Anschluss. Doch der famose Palicka war zur Stelle, und auf der Gegenseite sorgte Christian Sprenger für den 17:14-Pausenstand.
Die zweite Halbzeit begann der THW mit derselben Formation wie die erste, außer dass Toft Hansen für den in der Kabine behandelten Wiencek einsprang. Zunächst behaupteten die Kieler ihren Drei-Tore-Vorsprung, doch nach einem Fehlwurf Sprengers und einem technischen Fehler warf Klitgaard seine Farben beim 21:22 wieder ganz nah heran. Die Kieler wussten aber auch in dieser Phase wieder einen Gang hochzuschalten: Canellas verwandelte einen von Toft Hansen erkämpften Siebenmeter, und während die Kieler 6:0-Deckung nun aufmerksam die dänischen Angriffe abwehrte, sorgten Weinhold, Palmarsson und Klein per Gegenstoß beim 26:21 für die Vorentscheidung. Bei Skjern machte sich Müdigkeit breit, einzig Spielmacher Lasse Mikkelsen und Linkshänder Kasper Söndergaard sorgten noch für Gefahr. Die "Zebras" bauten ihren Vorsprung daher gnadenlos aus, Rune Dahmke erhöhte bis auf 34:26, ehe die Dänen zumindest die letzten drei Schlusspunkte setzen durften.
Lesen Sie auch den Turnierbericht der Kieler Nachrichten.
Steffen Weinhold zeigte im Endspiel eine überzeugende Leistung. |
Allerdings: Die Kieler steigerten sich nun ihrerseits, insbesondere die Abwehr stand beizeiten schon wieder meisterlich. Nur noch drei Gegentore sollte diese bis zum Pausenpfiff zulassen, was auch am glänzend aufgelegten Sjöstrand lag. Türöffner waren aber auch zwei Zeitstrafen gegen die Rhein-Neckar Löwen gegen Ekdahl du Rietz und Myrhol. Jicha sorgte mit einem Doppelschlag für den 5:5-Ausgleich, und obwohl Niklas Landin einen Siebenmeter von Joan Canellas sowie zwei Würfe Christian Sprengers parierte, waren die Kieler nun am Drücker. Gensheimer gelang aus dem Rückrum noch das 6:5 aus Löwensicht, dann aber legten insbesondere Canellas, der starke Weinhold und der umsichtige Aron Palmarsson los: Nachdem Sjöstrand glänzend gegen Alexander Petersson, Myrhol und Mads Mensah Larsen zur Stelle war, sorgte Weinhold in der 23. Minute beim 9:6 für die erste Drei-Tore-Führung. Diese hatte auch noch Bestand, als die erste Halbzeit in die letzte Spielminute einbog, nachdem Mensah zum 8:11-Anschluss einnetzte. Diese letzte Minute aber hatte es noch einmal in sich für die "Zebras": Nach einem Pfostenkracher Canellas' setzte Niclas Ekberg aus spitzem Winkel zum 12:8 nach, anschließend nutzten Klein und erneut Ekberg zwei Ballverluste der Löwen im Aufbauspiel aus, um doch noch eine komfortable Pausenführung herauszuwerfen.
Kapitän Filip Jicha mit dem Pokal. |
Jacobsen nahm acht Minuten vor Schluss seine letzte Auszeit und brachte für die folgenden Angriffe einen siebten Feldspieler. Tatsächlich fanden die Löwen nun wieder Lücken in der Kieler Abwehr, und nachdem Kleins Versuch, per schneller Mitte in den leeren Kasten zu werfen, geblockt wurde und Palmarssons Sprungwurf über den Kasten flog, hatte Groetzki mit drei Treffern wieder auf 21:24 verkürzen können. Doch Jicha nach traumhaften Anspiel Duvnjaks und Weinhold sorgten per Doppelschlag schließlich für die Entscheidung zugunsten des THW, und nachdem Duvnjak aus der eigenen Spielhälfte ins leere Tor traf und Palmarsson den Schlusspunkt setzte, konnten die "Zebras" ihren ersten kleinen Titel der Saison feiern.
Lesen Sie auch den Turnierbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2014:
Die Zebras deuteten im Duell mit dem Vizemeister phasenweise an, zu welchen Leistungen sie in der kommenden Saison fähig sind. Mit einer extrem sattelfesten Deckung, hinter der bis zur 40. Minute auch Johan Sjöstrand überragte, ließen sie den Löwen keine Chance. Als diese in der zweiten Halbzeit noch einmal Hoffnung schöpften, drehte Aron Palmarsson groß auf. Den Rest besorgte der eingewechselte Andreas Palicka.
Die traditionsreiche Veranstaltung im Harz hatten die Badener zuvor zweimal nacheinander gewonnen. Der THW nahm erstmals teil, weil es einen perfekten Abschluss für das Trainingslager in Osterburg (Altmark) bildete. Wegen schmerzender Beine und müder Köpfe ließ Trainer Alfred Gislason munter rotieren. Beim mühsamen Auftaktsieg gegen den Ligakonkurrenten Bergischer HC (32:30/19:14) am Sonnabend teilte er sein Team, ließ beide Hälften je eine Halbzeit spielen. Der erlesene Kader der Kieler ist derzeit das Thema Nummer eins in der Liga. Spötter schlugen dem THW angesichts der Termindichte bereits vor, gelegentlich zwei Spiele gleichzeitig zu bestreiten. Gegen den BHC war die Umsetzung dieser Idee erstmals zu besichtigen, furchterregend wirkte sie nicht.
Knapp sechs Stunden später war der THW gegen Skjern Handbold erneut über zweimal 30 Minuten gefordert. Diesmal ließ Gislason schon nach einer Viertelstunde rotieren. Nicht immer freiwillig: Patrick Wiencek schied mit einer tiefen Kopfwunde aus. Dr. Birgit Hoffmeyer, Mannschaftsärztin des SC Magdeburg, kümmerte sich um den Kreisläufer, der nicht mehr zum Einsatz kam und heute in Kiel noch einmal genauer untersucht wird. Die Zebras, gestützt auf den starken Palicka (18 Paraden), besiegten den dänischen Erstligisten auch ohne Wiencek souverän mit 34:29 (17:14).
Mit Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, das wurde in Ilsenburg deutlich, hat die Liga an der Seitenlinie einen neuen Vulkan gewonnen. Ganz gelassen kommentierte er dagegen den Wechsel seines dänischen Landsmanns Landin. "Ich war selbst sechs Jahre lang beim THW", sagt er, "deshalb kann gerade ich ihn gut verstehen." Außerdem sei der Weg in die dänische Heimat dann nur noch 80 Kilometer lang.
Auch schon ein THW ohne Landin scheint die Konkurrenz zu erschrecken. "Ich hoffe nicht, dass es wieder eine 68:0-Saison geben wird", sagt Marc-Henrik Schmedt, Manager des SC Magdeburg. Vor zwei Jahren hatten die Zebras den Titel gewonnen, ohne einen einzigen Punkt abzugeben.
Filip Jicha reagiert gelassen auf Verbeugungen dieser Art. Der Kapitän der Kieler weiß, dass das Starensemble, in dem nicht jeder die gewohnten Einsatzzeiten erhalten wird, die Reifeprüfung noch vor sich hat. "Entscheidend wird sein, wie wir damit umgehen, wenn es einmal nicht läuft", sagt er. "Alle müssen bereit sein, alles für die Mannschaft zu opfern." Nur als Einheit, so Jicha, könne auch das neue THW-Team etwas bewegen und sich mit Titeln belohnen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.08.2014)
(09.-11.08.2014) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |