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27./28.01.2008 - Letzte Aktualisierung: 28.01.2008 EM 2008 / Nationalmannschaften

Dänemark nach Sieg über Kroatien Europameister

Wie schlagen sich die aktuellen und ehemaligen ausländischen THW-Spieler?

Update #1 KN-Artikel ergänzt ...

Kasper Hvidt präsentiert das Objekt der Begierde.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kasper Hvidt präsentiert das Objekt der Begierde.
Dänemark hat seine schwarze EM-Serie beendet und hat zum ersten Mal Europas Thron bestiegen. Nach einem 0:4-Fehlstart gewannen die Mannen um Trainer Ulrich Wilbek am Sonntag das Finale der Europameisterschaft in Norwegen letztlich klar mit 24:20 (13:10). Bester Werfer für die Dänen waren Lasse Boesen und Lars Christiansen mit jeweils sieben Toren, überragend war aber einmal mehr Torhüter Kasper Hvidt mit 14 Paraden. Für Kroatien traf Petar Metlicic am häufigsten (5).
Gut eine Viertelstunde benötigten die Dänen, um wirklich in der Partie zu sein. Lasse Boesen traf nach 19 Minuten zum ersten Ausgleich, ehe eine Zeitstrafe für Spoljaric die Räume öffnete: Von 8:9 zogen die Dänen in dieser Phase auf 11:9 davon, brachten einen Drei-Tore-Vorsprung bis in die Pause.

Nach dieser zeigten die hochengagierten Dänen weiterhin, dass sie unbedingt das Finale gewinnen wollten. Allerdings wurde es kurz vor Schluss noch einmal ein wenig enger. Nach zwischenzeitlicher Vier-Tore-Führung verkürzte Balic innerhalb von einer Minute auf 20:22 - doch Jensen und Boesen machten alles klar. Die Jubelfeier in Dänemark dürfte langanhaltend sein, schließlich feiert der kleine skandinavische Staat seine erste Europameisterschaft im Herrenbereich...

Lesen Sie auch den KN-Bericht zum Spiel.

Finale: 27.01.08, So., 16.00: Dänemark - Kroatien: 24:23 (11:9)

Dänemark:
Hvidt (1.-60., 14 Paraden), Henriksen (n.e.); Boesen (7), Joergensen (1), Jensen (4), Christiansen (7/2), Spellerberg, Knudsen (2), Nöddesbo (n.e.), Sondergaard, Boldsen, Lindberg (3), Nielsen; Trainer: Wilbek
Kroatien:
Somic (1 Parade), Alilovic (5 Paraden); Balic (4), Lackovic (2), Vori (1), Dominikovic, Horvat (n.e.), Spoljaric, Metlicic (5), Valcic (2), Vukic (2), Cupic (4/1); Trainer: Cervar
Siebenmeter:
Dänemark: 2/2;
Kroatien: 2/1 (Cupic vergibt)
Zeitstrafen:
Dänemark: 5 (Jensen (28.), Knudsen (35.), Spellerberg (41.), 2x Jörgensen (51., 59.)) ;
Kroatien: 6 (2x Spoljaric (24., 44.), Vori (28.), Dominikovic (35.), Sulic (51.))
Schiedsrichter:
Breto/Huelin (ESP)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:4 (7.), 2:4, 4:6 (14.), 6:6 (19.), 9:9 (24.), 11:9 (26.), 12:10, 13:10;
2. Hz.: 14:10, 15:11 (33.), 17:11 (39.), 18:13 (45.), 18:15 (47.), 20:17 (51.), 22:18, 22:20 (56.), 24:20
Zuschauer:
9.052 (Hakons Hall, Lillehammer (NOR))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2008:

"Etwas Schöneres gibt es nicht"

Dänemark feiert ersten großen Titel
Lillehammer - Dänemark hat erstmals einen internationalen Titel gewonnen und fährt als Handball-Europameister zu den Olympischen Spielen nach Peking. Die Skandinavier gewannen gestern in Lillehammer das Endspiel gegen Olympiasieger Kroatien mit 24:20 (13:10).

"Wir unseren ersten großen Titel geholt. Etwas Schöneres gibt es überhaupt nicht", jubelte der dänische Trainer Ulrik Wilbek, dem durch den EM-Erfolg eine Olympia-Qualifikation erspart bleibt. "Wir haben immer an uns geglaubt und nie auf die Experten gehört." Zum Matchwinner avancierten neben Torhüter Kasper Hvidt der Flensburger Lars Christiansen und der Lemgoer Lasse Boesen mit jeweils sieben Treffern. Bei den Kroaten, die auch im achten Anlauf den Titel verpassten, kam Petar Metlicic auf fünf Tore.

Die Dänen hatten am Vortag Weltmeister Deutschland im Halbfinale mit 26:25 bezwungen und präsentierten sich vor 9052 Zuschauern in der Hakons Halle als geschlossene Mannschaft. Kroatien hatte sich im Halbfinale mit 24:23 gegen Frankreich durchgesetzt (siehe Spielbericht).

Die Kroaten erwischten einen Blitzstart in ihr viertes Endspiel in fünf Jahren nach der WM 2003, den Olympischen Spielen 2004 und der WM 2005. Die Dänen hingegen schienen in der Neuauflage des Spiels um Platz drei bei der EM 2006 in der Schweiz erst nach dem 0:4- Rückstand (7.) wach zu werden. Mit dem zum besten Torhüter der EM gewählten Kasper Hvidt als Rückhalt, der allein in der ersten Halbzeit 41 Prozent aller Bälle parierte, holten die Skandinavier Tor um Tor auf. Zudem steigerte sich die dänische Deckung und ließ Kroatiens Spielmacher Ivano Balic überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.

Durch drei Kontertreffern der Bundesliga-Spieler Hans Lindberg (Hamburg) und Lars Christiansen (Flensburg-Handewitt) lag der WM- Dritte nach einem 8:9-Rückstand (22.) mit 11:9 (26.) vorn und ging mit einer 13:10-Führung in die Pause. Nach Wiederanpfiff baute das Team von Trainer Wilbek, der mit den dänischen Frauen bereits große Erfolge gefeiert hatte, den Vorsprung gar auf 16:11(35.) aus.

Die Kroaten hingegen verloren zunehmend ihre Linie, fühlten sich von den spanischen Unparteiischen Vicento Breto/Jose Antonio Huelin benachteiligt und rieben sich in Diskussionen auf. Trauriger Höhepunkt war die Rote Karte gegen Trainer Lino Cervar wegen anhaltender Diskussionen mit den Schiedsrichtern. Zwar kam Kroatien noch einmal auf 20:22 (56.) heran, konnte das Blatt aber nicht mehr wenden.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2008)


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