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15.-17.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 17.02.2010 Bundesliga

THW empfängt TSV Dormagen am Mittwoch

Update #2 KN-Bericht ergänzt ...

Das Team des TSV Dormagen.
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Kein Verschnaufen für die Spieler des THW Kiel: Bereits drei Tage nach der knappen 30:32-Heimniederlage gegen den FC Barcelona in der Champions League geht es wieder um wichtige Punkte in der TOYOTA Handball-Bundesliga. Am Mittwoch ist der im Abstiegskampf befindliche TSV Dormagen in der Sparkassen-Arena-Kiel zu Gast. Für das Spiel, welches um 20.15 Uhr angepfiffen wird, sind noch einige Karten im Vorverkauf erhältlich (siehe Extrabericht). Zudem überträgt das DSF die Partie kostenpflichtig live im Internet auf tv.dsf.de.
Für den TSV Dormagen wird es eine aufregende Rückrunde. Der Verein mit dem kleinsten Etat der TOYOTA Handball-Bundesliga will unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

TSV-Kapitän Florian Wisotzki spielte von 2001 bis 2004 beim THW.
TSV-Kapitän Florian Wisotzki spielte von 2001 bis 2004 beim THW.
Als TSV-Kapitän Florian Wisotzki Ende Dezember beim Spiel der HSG Wetzlar kurz vor der Schlusssirene den Ball in die Hand bekam und diesen vom Mittelkreis in das verwaiste HSG-Tor warf, kannte der Jubel bei den Dormagenern keine Grenzen: Zum Rückrundenauftakt besiegelte dieser Wurf zum 26:25 nicht nur den zweiten TSV-Auswärtssieg der Saison, sondern er gab dem jungen Team von Trainer Kai Wandschneider auch neues Selbstbewusstsein für die Herkulesaufgabe Klassenerhalt. "Das ist natürlich ein toller Jahresabschluss. Das Team hat eine großartige Moral gezeigt", feierte der Trainer dann auch den Schachzug, den er mit der Einwechslung eines siebten Feldspielers beinahe über die gesamte Spielzeit der zweiten Halbzeit maßgeblich mit vorangetrieben hatte. Der TSV überwinterte dank der zwei Punkte auf dem Relegationsplatz 16 - angesichts einer schwierigen Hinrunde in der TOYOTA Handball-Bundesliga ein einigermaßen überraschendes Zwischenergebnis.

Denn Wandschneider stand wie der Verein seit Beginn der Saison unter dem Damoklesschwert der Finanzen. Eine Nachricht aus Dormagen sorgte Anfang September vergangenen Jahres für Unruhe in der TOYOTA Handball-Bundesliga: "Damit die aktuelle Finanzkrise, die auch Sponsoren der Handball-Bundesligamannschaft des TSV Dormagen trifft,
Drittebester Torschütze bislang: Neuzugang Kristian Nippes mit 45 Treffern.
Drittebester Torschütze bislang: Neuzugang Kristian Nippes mit 45 Treffern.
nicht den Spielbetrieb des Teams gefährdet, prüft die Vereinsführung rechtzeitig weitreichende Sparmaßnahmen", ließ der Verein damals verkünden. Dem Dormagener Handball, ohnehin mit dem niedrigsten Etat der HBL ausgestattet, drohte ganz offenbar der finanzielle Kollaps. Die Finanz-Krise bei den Rheinländern sei sogar so groß, dass selbst die Spieler mit Gehaltsverzichten nicht für eine grundlegende Änderung der Situation sorgen könnten, sagte der Vereinsvorsitzende Karl-Josef Ellrich im September. "Unsere Spielergehälter sind nicht so hoch, als dass man damit viel einsparen könnte." Die HBL prüfte, und in Dormagen wurde sämtliches Engagement in die Rettung des Bundesliga-Handballs gesteckt. Zunächst mussten die Vereins-Verantwortlichen zwei Rückschläge in ihren Bemühungen verkraften: Kjell Landsberg verließ den TSV und wechselte zu Frisch Auf Göppingen, zudem kündigte Sebastian Linder einen Abschied zum Zweitligisten Frankfurt nach dieser Spielzeit an. Dann kam jedoch der Erfolg: Ein Vorschuss des Weltkonzerns Bayer AG, bis zum Bundesliga-Aufstieg der Dormagener Hauptsponsor des TSV, sicherte vorerst das finanzielle Überleben. "Damit ist der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert", freute sich Ellrich über die kurzfristige Lösung.

Doch der Vorschuss muss in den nächsten Jahren zurück gezahlt werden - ein Grund, warum in Dormagen die Verantwortlichen sich nicht auf dem Engagement der Bayer AG ausruhten, die zudem für die letztmalige Bereinigung des Liquiditätsengpasses das Ende ihrer Zusammenarbeit mit dem Gesamtverein zum 30. Juni 2010 verkündete. "Ziel und Wunsch ist es, auch nach der aktuellen Saison die Voraussetzungen für Handball in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga zu schaffen", gab Ellrich als Motto aus. "Dafür müssen sich aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich ändern. Eine Spielzeit wie diese mit einer derartigen Unterdeckung wird es in Zukunft nicht mehr geben", kündigte der TSV-Gesamtvereinsvorsitzende eine härtere Prüfung der finanziellen Ausstattung der Bundesliga-Mannschaft an. Zudem sollten in Dormagen nun endlich bundesligareife Rahmenbedingungen geschaffen werden, forderte Ellrich.

Zweitbester Torschütze mit 67/42 Treffern: Linksaußen Michiel Lochtenbergh.
Zweitbester Torschütze mit 67/42 Treffern: Linksaußen Michiel Lochtenbergh.
Die akute Finanznot der Handballer hatte offensichtlich auch in diesem Bereich zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen geführt. Bereits Anfang Dezember verkündete der Verein sein neues Konstrukt: Demnach wird ab dem 1. Juli 2010 der Bundesliga-Handball in eine eigene Spielbetriebs-GmbH ausgegliedert. Die Bundesliga-Handballer des TSV Dormagen sollen ab diesem Zeitpunkt unter dem Namen "Dormagener Handball-Club (DHC) Rheinland" an den Start gehen. Drei Gesellschafter aus dem Sponsorenumfeld sowie der Gesamtverein mit einer Sperrminorität sollen in Zukunft darüber wachen, dass Dormagens Bundesliga-Handball nicht mehr über seinen finanziellen Grenzen lebt. Der Vorsitzende der GmbH, Heinz Lieven, geht davon aus, dass man in den kommenden Jahren mindestens 1,6 Millionen Euro pro Jahr benötigt, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten - in der zweiten Liga. "Für die erste Liga brauchen wir 2,5 Millionen Euro", rechnete Lieven vor. "Wenn wir weniger erreichen, geht es in der zweiten Liga weiter", betonte der Sponsor, "selbst wenn nur 50.000 Euro fehlen sollten." Auf finanzielle Abenteuer, so war in den Diskussionen rund um die GmbH-Gründung immer wieder zu hören, wolle man sich in Zukunft in Dormagen nicht mehr einlassen. Trotz der Entscheidung für eine Spielbetriebs-GmbH konnten sich die TSV-Verantwortlichen in den vergangenen Wochen nicht zurück lehnen. Sie begaben sich auf Sponsoren-Suche - und auch hier konnten erste Erfolge vermeldet werden. Ende Januar gab der Erstligist bekannt, endlich ein Unternehmen gefunden zu haben, das als Namenssponsor für das heimische TSV-Sportcenter auftreten wolle. Zukünftig bestreitet der abstiegsgefährdete Bundesligist seine Heimspiele in der "HR-Commitment Arena", zudem tritt das Unternehmen aus der IT-Branche auch als Trikotsponsor auf. "Der Etat für die kommende Spielzeit ist für die zweite Liga gesichert", freute sich Lieven über einen Teilerfolg der Bemühungen. "Für den anvisierten Etat in der ersten Liga gibt es noch einiges an Arbeit zu erledigen", kündigte er weitere Gespräche an. In einem offenen Brief wurden sogar die Fans aufgefordert, bei der Rettung des TSV Dormagen mitzuhelfen: "Jetzt sind wir alle aufgefordert, unseren Teil zum Gelingen beizutragen: Kennen Sie mögliche Sponsoren? Dann sprechen Sie sie auf eine mögliche Unterstützung an - jeder Beitrag bringt uns einen Schritt weiter!", hieß es in dem Brief. Alle sollen also mitanpacken, damit die Handballer im Falle des sportlichen Klassenerhalts auch im kommenden Jahr weiter erstklassig spielen können und Schreckensnachrichten wie im September in Zukunft der Vergangenheit angehören. Kai Wandschneider und seine Mannschaft können sich in der zweiten Saisonhälfte somit voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren.

Ex-"Zebra" Christoph Schindler ist mit 109 Treffern bester Torschütze beim TSV.
Ex-"Zebra" Christoph Schindler ist mit 109 Treffern bester Torschütze beim TSV.
Und die Fokussierung auf das große Ziel Klassenerhalt wird auch nötig sein, denn trotz der Erfolge in Wetzlar und am Freitag der überraschend souveräne 28:23-Sieg gegen den TuS N-Lübbecke hat der TSV Dormagen bisher eine nahezu als "Seuchensaison" zu bezeichnende Spielzeit hinter sich. Schon der Start des TSV geriet wegen zahlreicher verletzter Leistungsträger zu einem bösen Omen: Dormagen kassierte gegen Wetzlar und in Lübbecke jeweils zwei deutliche Schlappen, nach dem 22:34 gegen den THW fand sich der TSV erstmals auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Zwei weitere Niederlagen gegen Balingen und in Großwallstadt später, schien die Prognose der Handball-Experten, dass Dormagen in dieser Saison Absteigskandidat Nummer eins sein würde, schneller als befürchtet wahr zu werden. Doch dann folgte der 31:26-Sieg gegen Melsungen - es schien wieder aufwärts zu gehen, doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten: Beim Aufsteiger Hannover-Burgdorf unterlagen die Dormagener mit 26:28, wieder gingen Bigpoints im Abstiegskampf nicht ins Rheinland. Die holten sich die Wandschneider-Schützlinge dann aber in Ostwestfalen: Am zehnten Spieltag gelang bei GWD Minden endlich der erste Auswärtssieg (27:21), der den TSV wieder auf Platz 16 hievte. Es folgten aber fünf deutliche Niederlagen gegen favorisierte Teams, Dormagen hielt wieder die ungewollte rote Laterne in den Händen. Das Auf und Ab fand seinen Höhepunkt im Dezember: Zunächst besiegten die Dormagener die Füchse Berlin deutlich mit 32:23, um dann im Derby bei der HSG Düsseldorf mit 26:34 unterzugehen. Es folgte der versöhnliche Jahresabschluss mit dem Sieg in Wetzlar - und mit diesem die gesteigerte Hoffnung auf eine Zukunft im Handball-Oberhaus. Der Sieg gegen TuS N-Lübbecke erhöhte diese noch mehr, war aufgrund der ebenfalls erfolgreichen Konkurrenten aus Hannover und Düsseldorf aber auch bitter nötig - mit nun 10:28 Zählern bekleidet Dormagen damit weiterhin den Relegationsrang 16 (siehe Tabelle der TOYOTA HBL und Gegnerkurve Dormagen).

Sicherer Rückhalt: Der weißrussische Nationalkeeper Vitali Feshchanka.
Sicherer Rückhalt: Der weißrussische Nationalkeeper Vitali Feshchanka.
Tatsächlich muss Kai Wandschneider das Unternehmen "Klassenerhalt" vor allem mit jungen Akteuren aus der erfolgreichen Nachwuchsarbeit des Vereins bestreiten. Keine Frage, die Nachwuchsspieler sind das größte Kapital des chronisch klammen Klubs. Mit Michael Wittig, Kentin Mahe und Daniel Schlingmann konnte der Coach seinen Kader vor dieser Saison gleich mit drei Spielern aus der eigenen Jugend auffüllen, hinzu kam mit Rechtsaußen Bobby Schagen ein 19-jähriger Junioren-Nationalspieler aus den Niederlanden, der von HV Kras Volendam nach Dormagen wechselte. Der 22-jährige Torwart Jens Vortmann wechselte von den Berliner Füchsen zum TSV, vom Bergischen HC aus der zweiten Liga kam der 21-jährige Kristian Nippes. Namhafte Neuzugänge hingegen sind in Dormagen aufgrund der finanziellen Situation des Vereins nicht möglich gewesen. Und da mit Kjell Landsberg ein erfahrener Spieler die Rheinländer aufgrund der Finanzkrise in Richtung Göppingen verließ, lastet der Druck des Abstiegskampfes vor allem auf den Schultern der wenigen Routiniers, zu denen die beiden griechischen Nationalspieler Konstantinos Chantziaras und Spyros Balomenos sowie auch der niederländische Linksaußen Michiel Lochtenbergh und der 29-jährige Kapitän Florian Wisotzki zählen. Hauttorschütze ist mit dem mittlerweile 26-jährigen Christoph Schindler aber ein weiteres Ex-"Zebra", mit 109 Treffern ist der Rückraumspieler hinter Lars Kaufmann (Göppingen) aktuell zweitbester Feldtorschütze der Liga. Ein großer Rückhalt des Teams ist der 70-fache weißrussische Nationaltorhüter Vitali Feshchanka. Den Kader des TSV Dormagen stellten wir Ihnen bereits ausführlich im Vorbericht zur Hinrundenpartie vor.

Von den Punkten, die den TSV den sportlichen Ligaverbleib einbringen sollen, sind die zwei möglichen aus der Sparkassen-Arena-Kiel aber wohl nicht eingeplant. Von 14 Bundesliga-Duellen verlor Dormagen 13 in Kiel, ein einziges Mal setzte es eine Punkteteilung (siehe auch Gegnerdaten Dormagen). Diese dürfte den Kieler Fans und den meisten Spielern, besonders aber auch Alfred Gislason noch im Gedächtnis sein. Denn in der vergangenen Saison vermieste der TSV zum Saisonauftakt als Aufsteiger durch ein sensationelles 28:28-Unentschieden das Debüt des Kieler Trainers. Die "Zebras" sollten also gewarnt sein.

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Ronny Dedens und Nico Geckert (beide Magdeburg).

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch die Aktualisierung vom 16.02. und den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Aktualisierung vom 16.02.2010:

Das Wiedersehen mit Ex-"Zebra" Christoph Schindler fällt leider aus. Der Rückraumspieler, mit 109 Treffern zweitbester Feldtorschütze der gesamten TOYOTA Handball-Bundesliga, wechselte am Montag kurz vor Ablauf der Wechselfrist zum VfL Gummersbach. Wie der TSV Dormagen mitteilt, hätte niemand Verständnis für den plötzlichen Weggang Schindlers. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der 26-Jährige im Abstiegskampf nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Aufgrund der kurzfristigen Entscheidung bestand für den TSV keine Möglichkeit mehr, doch noch eine Nachverpflichtung vorzunehmen.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2010:

THW muss sich neu sortieren

Gislason warnt vor Dormagen - Last-Minute-Transfer nach Gummersbach: TSV kommt ohne Christoph Schindler
Kiel - Heute Abend empfängt der THW Kiel jenen Bundesligisten, der in der vergangenen Saison als einziger Gast einen Punkt aus der Kieler Arena entführte. Hamburg? Die Löwen? Nein. Um 20.15 Uhr öffnet sich der Vorhang für den TSV Dormagen, aktueller Tabellen-16.

Zum Auftakt der vergangenen Saison schockte der Arbeitgeber des Ex-Kielers Florian Wisotzki die "Zebras" mit einem 28:28. Ein Punkt, der den Rekordmeister damals ins Mark traf. Im Nachhinein entpuppte sich das Remis aber als lauter Weckruf. Aufgeschreckt legten die "Zebras" eine Saison hin, die als Rekordjahr in die Geschichtsbücher einging.

Neben Wisotzki stand 2008 mit Christoph Schindler ein weiterer Ex-Kieler im TSV-Team. Genauer gesagt: Der mit 109 Saisontoren beste Werfer der Gäste war auch bis vorgestern noch Mitglied der Dormagener Mannschaft. Aber sechs Stunden vor Ablauf der Wechselfrist, die am 15. Februar endete, unterschrieb Schindler einen Vertrag beim VfL Gummersbach bis zum Juni 2012. Der 26-Jährige ist sofort spielberechtigt, kämpft jetzt mit dem VfL im Final Four um den DHB-Pokal statt mit Dormagen gegen den Abstieg und steht auch international im Pokalsieger-Wettbewerb im Rampenlicht.

Die Dormagener reagierten mit Fassungslosigkeit. Es habe keine Anzeichen dafür gegeben, dass Schindler dem TSV im Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr zur Verfügung stehen würde, sagte Trainer Kai Wandschneider. Wegen der kurzfristigen Entscheidung habe der TSV keine Möglichkeit mehr gesehen, für Ersatz zu sorgen. Genau das tue ihm auch sehr leid, sagte Schindler gestern. "Aber der Anruf aus Gummersbach kam kurzfristig, ich musste mich entscheiden." Dabei sei es keine Entscheidung gegen Dormagen, sondern eine für Gummersbach und die eigene sportliche Zukunft gewesen. "Keiner weiß wirklich, wie es mit Dormagen weitergehen wird." Er habe es tun müssen, "und ich hoffe, man kann sich bald wieder in die Augen sehen." Könne man, sagt sein ehemaliger Trainer. Wandschneider schickt Schuldzuweisungen vor allem an Gummersbach. "Christophs Weggang kommt für uns zwar einer Enthauptung gleich, aber er selbst hat einen tollen Charakter. Vielmehr hat der VfL ihm die Pistole auf die Brust gesetzt: entweder heute oder nie." Noch am Freitag hatte Schindler beim 28:23-Sieg über N-Lübbecke vier Tore erzielt. Laune des Schicksals: Schon heute trifft er erneut auf die Ostwestfalen - in blauen VfL-Trikots.

Trotzdem reiste der TSV gestern mit viel Selbstbewusstsein in Kiel an. Sechs Punkte aus den vergangenen vier Spielen haben die Brust anschwellen lassen. Dabei galt der mit 0:10 Zählern in die Saison gestartete Club im November noch als Absteiger Nummer eins. Erst als die Bayer AG mit einer Finanzhilfe den Spielbetrieb rettete, war auch der drohende Gehaltsverzicht vom Tisch. Dennoch haben alle Akteure längst Auflösungsverträge unterschrieben, damit in der kommenden Saison eine neue Gesellschaft den Spielbetrieb als "Dormagener Handball-Club (DHC) Rheinland" übernehmen kann. Deswegen spart Gummersbach auch eine kräftige Ablösesumme für Schindler, der noch einen Vertrag bis 2011 beim TSV hatte.

Trotz des 34:22-Erfolges aus dem Hinspiel nimmt THW-Trainer Alfred Gislason die Gäste nicht auf die leichte Schulter. Zumal die Stärke des Gegners auch nicht das größte THW-Problem ist. "Im Moment haben wir mit uns selbst schon einen sehr harten Kampf auszutragen. Deshalb müssen wir doppelt auf der Hut sein", sagt Gislason, der die jüngsten Ergebnisse als "Lernprozess" einstuft. Er hätte viele Dinge erlebt, die negativ gewesen seien. Aber auch nicht vergessen, dass die gleiche Mannschaft schon tollen Handball geboten habe. "Wenn es allerdings schlecht läuft, dann fehlt uns jemand, der die Spielweise ändern kann." Mit Stefan Lövgren hätte es diese Figur gegeben, jetzt müsse sich die Mannschaft neu sortieren.

(von Wolf Paarmann und Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2010)

 

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