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01./02./03.09.2010 - Letzte Aktualisierung: 03.09.2010 Bundesliga

THW-Auswärts-Premiere am Freitag beim DHC Rheinland

Update #2 KN-Vorbericht vom 03.09. und KN-Vorbericht vom 02.09. ergänzt ...

Das Team des DHC Rheinland.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des DHC Rheinland.
Am Freitagabend feiert der THW Kiel seine Auswärtspremiere in der neuen Saison der TOYOTA Handball-Bundesliga. Der Gegner ist dabei kein Unbekannter, allerdings ist der Name des ehemaligen Vereins TSV Dormagen neu: Die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider spielt in dieser Saison als Dormagener Handball-Club (DHC) Rheinland in der stärksten Liga der Welt. Anpfiff in dem ehemaligen TSV-Sportcenter, das heute unter dem Namen HR-Commitment Arena firmiert, ist um 19.45 Uhr. Sport1 überträgt das Spiel live und kostenpflichtig im Internet. Zeitnahe und kostenlose Informationen aus Dormagen liefert kiel-liveticker.de.
Das vergangene Jahr war kein einfaches für den TSV Dormagen: Die Finanzen machten dem Klub Probleme, in einem offenen Brief wurden sogar die Fans aufgefordert, bei der Rettung des TSV Dormagen mitzuhelfen. Kjell Landsberg und Christoph Schindler verließen noch während der Saison den klammen Verein. Am Ende half wieder einmal nur eine Geldspritze der Bayer AG - die letzte, denn für die Bereinigung des Liquiditätsengpasses kündigte der Weltkonzern das Ende seiner Zusammenarbeit mit dem Gesamtverein zum 30. Juni 2010 an. Doch in Dormagen stellte man die Weichen: Anfang Dezember verkündete der Verein sein neues Konstrukt: Ab dem 1. Juli 2010 wurde der Bundesliga-Handball in eine eigene Spielbetriebs-GmbH ausgegliedert. Die Bundesliga-Handballer des TSV Dormagen spielen seitdem unter dem Namen "Dormagener Handball-Club (DHC) Rheinland". Drei Gesellschafter aus dem Sponsorenumfeld sowie der Gesamtverein mit einer Sperrminorität sollen in Zukunft darüber wachen, dass Dormagens Bundesliga-Handball nicht mehr über seinen finanziellen Grenzen lebt.

Kam von Haukar Hafnarfjördur: Sigurbergur Sveinsson.
Kam von Haukar Hafnarfjördur: Sigurbergur Sveinsson.
Zu den finanziellen Sorgen kamen gegen Ende der Spielzeit auch sportliche: Nur zwei Punkte aus den letzten zwölf Spielen holten die Wandschneider-Jungs, der TSV Dormagen musste in die Relegation. Dort schlug man den TV Emsdetten im Hinspiel mit 27:23 und verteidigte in einem spannenden Rückspiel die Teilnahme an der TOYOTA Handball-Bundesliga mit einer 26:29-Niederlage.

Doch die sportliche wie finanzielle Ungewissheit hat Spuren hinterlassen: Der DHC Rheinland tritt in dieser Spielzeit mit einem komplett veränderten Rückraum an.Mit Spyros Balomenos (nach Norwegen), Florian Wisotzki (HC KTV Altdorf), Konstantinos Chantziaras (Ziel unbekannt) und Nils Meyer (HSG Nordhorn) verließen gleich vier Rückraumspieler die Rheinländer am Ende der vergangenen Saison. Nachdem sich mit Rechtsaußen Bobby Schagen (nach Nordhorn) ein fünfter Spieler verabschiedete, musste man reagieren. Fündig wurden die DHC-Verantwortlichen unter anderem auf Island: Mit Arni Thor Sigtryggsson und Sigurbergur Sveinsson kamen zwei Akteure nach Dormagen, die im erweiterten Kader der isländischen Nationalmannschaft stehen. Sie bekleiden in der aktuellen Spielzeit die Halbpositionen. Hinzu kommt mit Rechtsaußen Daniel Wernig (SG Frankfurt RheinMain) ein weiterer junger Akteur. Ein wenig Pech hatten die Rheinländer mit Neuzugang Nummer vier: Marko Krsmancic kam vom serbischen Klub RK Jugovic Kac, allerdings kam die Freigabe für den Mittelmann derart verspätet, dass Wandschneider in einigen Testspielen auf den 21-jährigen Serben verzichten musste - keine Zeit also für das Einspielen vor dieser wichtigen Saison. "Marko ist entwicklungsfähig, verfügt jetzt aber schon über ein enormes Durchsetzungsvermögen", lobte DHC-Teammanager Thomas Dröge die Vorzüge des Neuzuganges. Den bekanntesten Spieler verpflichteten die DHC-Verantwortlichen allerdings in Jan-Olaf Immel (siehe auch Gegnerkader DHC Rheinland): Der inzwischen 34 Jahre alte Ex-Nationalspieler soll der jungen DHC-Mannschaft Sicherheit und Stabilität verleihen. Dafür nimmt Immel, der ebenfalls vom Zweitligisten Frankfurt nach Dormagen wechselte, auch eine Doppelbelastung als Sportlehrer in Wiesbaden und Profi-Handballer in Dormagen auf sich. "Unsere junge Mannschaft braucht einen Strategen wie ihn", ist Dröge überzeugt. "Ich freue mich darauf, andere Strukturen kennenzulernen. Das ist auch wichtig für meine weitere berufliche Laufbahn", sieht Immel in seinem Engagement auch Vorteile für seinen inzwischen ausgeübten Hauptberuf.

Neuzugang von Alfred Gislasons Heimatverein AK Akureyri: Arni Thor Sigtryggsson.
Neuzugang von Alfred Gislasons Heimatverein AK Akureyri: Arni Thor Sigtryggsson.
"Wir haben keine andere Wahl, als auf die Jugend zu setzen", sagt Dröge - und erklärt damit das junge Durchschnittsalter seiner Mannschaft. Die Hälfte der DHC-Spieler studiert neben dem Handball. Mit einem Etat von 1,2 Millionen Euro stehen die Rheinländer erneut am unteren Ende der Finanz-Tabelle. "Wir sind einer der ärmsten Clubs der TOYOTA Handball-Bundesliga", sagt Trainer Kai Wandschneider. Und Dröge ergänzt: "Wir versuchen, aus unseren bescheidenen Mitteln das Maximum herauszuholen." Und das heißt auch in dieser Spielzeit wieder "Klassenerhalt". Geschafft werden soll das Ziel auch mit einem mannschaftlich geschlossenem Auftreten: "Wir haben keine Stars - das schweißt zusammen", ist sich Dröge sicher. Wandschneider sieht in der Not eine Tugend: "Wir kommen über die taktische Disziplin, ich habe keinen Filip Jicha. Deshalb spielt meine junge Mannschaft System-Handball mit 40 einstudierten Varianten." Zudem könne man drei verschiedene Abwehrvarianten - von der 5-1 bis zur 3-3 - spielen. "Darauf muss sich ein Gegner erst einmal einstellen." Das Ziel sei klar, so Wandschneider: "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen - am Liebsten ohne Relegation." Das sah auch der neue Kapitän Kristian Nippes so: "Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir gelegentlich deutliche Niederlagen kassieren werden. Aber wir sind bestimmt auch wieder eine Wundertüte."

Zurück in der Bundesliga: Jan-Olaf Immel.
Zurück in der Bundesliga: Jan-Olaf Immel.
Die Kieler werden die "DHC-Wundertüte" aus jungen, hoch motivierten Spielern, für die die Partie am Freitagabend der Saisonauftakt ist, nicht unterschätzen, kündigte THW-Kapitän Marcus Ahlm an. "Wir haben gegen Dormagen schon einmal einen Punkt gelassen", erinnert der Schwede an das sensationelle 28:28-Unentschieden in der Saison 2008/2009 in der Sparkassen-Arena. "Wir müssen und werden diese Aufgabe sehr ernst nehmen." Im Vergleich zum Auftakt-Sieg gegen Friesenheim müssten die Kieler sich in der Abwehr weiter steigern, fordert Ahlm vollen Einsatz. "Vorn sollten wir dann auch die einfachen Fehler weglassen." Dann klappe es auch mit dem 21-Bundesliga-Sieg im 30. Aufeinandertreffen mit den Dormagenern (siehe auch Gegnerdaten DHC Rheinland), ist sich Ahlm sicher.

Die Schiedsrichter am Freitagabend in Dormagem sind Christian Moles/Lutz Pittner.

(Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht vom 02.09. und den Vorbericht vom 03.09..

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2010:

Klassenerhalt als Dauerziel

THW Kiel morgen Gast bei DHC Rheinland
Kiel. Spieler von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim sprachen von einem Traumstart in die Handball-Bundesliga. Sie durften gegen den THW Kiel, den besten Club der Welt, beginnen. Die 19:37-Niederlage änderte nichts an der Einschätzung. Morgen (19.45 Uhr) freut sich der DHC Rheinland über das gleiche Privileg. Weil dessen Auftaktspiel in Lübbecke verlegt wurde, startet der Dormagener Handball-Club (DHC) in eigener Arena ebenfalls gegen die "Zebras".

Neu ist der Vereinsname. Aus TSV Dormagen wurde DHC Rheinland. Weil der Gesamtverein in schweres wirtschaftliches Fahrwasser geraten war, wurde die Handballabteilung komplett aus dem Club rausgelöst. Die Geldsorgen aber sind geblieben. 1,2 Millionen Euro beträgt der Etat. "Wir sind einer der ärmsten Clubs der Liga", sagt Trainer Kai Wandschneider, "für uns geht es um den Klassenerhalt, und sonst nichts".

Schon in der vergangenen Saison blickte Dormagen in den Abgrund. Erst in der Relegation wurde die Klasse gegen TV Emsdetten gerettet. Danach folgte der Exodus vieler Leistungsträger: Schindler, Wisotzki, Meyer, Schagen, Landsberg oder Balomenos verließen den Verein, der sich um einen komplett neuen Rückraum bemühen musste. Es gelang, zwei Isländer kamen, ein Serbe - und Jan-Olaf Immel, der ehemalige deutsche Nationalspieler, der wegen eines Bandscheibenschadens seine Karriere einst beenden wollte. Sein Comeback startete der 34-Jährige beim Zweitligisten Frankfurt, jetzt soll er DHC vor dem Abstieg retten.

"Ich drücke die Daumen", sagt THW-Manager Uli Derad. Für den 45-Jährigen ist die Reise in den Westen auch eine in die eigene Vergangenheit. Derad war bis 2009 Hauptgeschäftsführer des Vereins. "Ich freue mich auf ein Wiedersehen, aber Dormagen war gestern, für mich zählt nur der THW." Zur Zeit verhandelt Kiels Manager mit Linkshänder Christian Zeitz um die Vertragsverlängerung. Alles sei in der Schwebe, sagt Derad. "Christian hat seine Vorstellungen, wir haben unsere." Und er fügt an: "Man weiß nie, wie so etwas ausgeht, aber wir möchten gerne mit Zeitz weitermachen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2010:

THW Kiel will zurück an die Spitze

Sprenger in Dormagen noch Zuschauer
Kiel. Die Rhein-Neckar Löwen kämpfen an diesem Wochenende beim Wildcard-Turnier in Karlsruhe um die letzte Eintrittskarte für die Champions League. Deswegen haben sie bereits zwei Bundesligaspiele auf ihrem Konto, sind mit 4:0 Punkten Tabellenführer. Meister THW will die Spitze zurückerobern. Voraussetzung ist heute Abend (19.45 Uhr) ein Sieg in Dormagen bei DHC Rheinland.

Der deutsche Meister startete mit einem beeindruckenden 37:19 gegen die TSG Friesenheim in die Saison, setzte gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen und gilt im Handball-Westen als hoher Favorit. Daran ändert auch der ungewöhnliche Freitagabend-Termin nichts. Festgelegt wurde er vom Gastgeber. "Der Freitag ist Handballabend in Dormagen, das war schon zu meiner Zeit so", erklärt THW-Manager Uli Derad, der bis 2009 beim heutigen Gegner Dienst leistete. Bis gestern waren für die Bundesliga-Premiere der Dormagener allerdings erst 1900 der insgesamt rund 2800 Eintrittskarten verkauft. Ein Grund mag sein, dass sich das neuformierte Team von Trainer Kai Wandschneider das Vertrauen seiner Fans erst erarbeiten muss. Diese hatten zuletzt wenig Freude. Nur mit Mühe wurde der Abstieg vermieden, zudem schrammte der Club knapp an einer Insolvenz und dem damit verbundenen Lizenzverlust vorbei.

Weil die Rheinländer ihren kompletten Rückraum und weitere Leistungsträger gegen neue Spieler ausgetauscht haben, gelten sie als unbeschriebenes Blatt. Das sei das größte Problem, sagt THW-Trainer Alfred Gislason, "über Dormagen habe ich nur sehr spärliche Informationen." Zwar weiß er als ehemaliger isländischer Nationaltrainer über die beiden Landsleute und Neuzugänge, Sigurbergur Sveinson und Arni Thor Sigtryggsson, fast alles. Wie die Neuen aber im DHC-Team funktionieren, bleibt vorerst ein Rätsel.

Die letzte THW-Niederlage in Dormagen liegt neun Jahre zurück, am 10. Februar 2001 verloren die "Zebras" 24:26. Alfred Gislason arbeitet seit zwei Jahren in Kiel, bastelte an vielen Rekorden und erreichte in der Bundesliga-Statistik sensationelle Zahlen. So kassierte Kiels Trainer in bisher 69 Spielen erst neun Minuspunkte. Ein Wert, der unerreicht ist und wohl für alle Zeiten bleiben dürfte. Fünf Punkte raubte Lemgo, zwei blieben in Balingen, einen holte sich der HSV und den neunten nahm Dormagen (!) mit auf die Heimreise. Beim 28:28 am 3. September 2008; es geschah ausgerechnet bei Gislasons THW-Einstand. Dass sein mahnender Zeigefinger vor Spielen gegen diesen Gegner besonders steil nach oben zeigt, ist verständlich: "Wichtig ist, dass wir von Beginn an hellwach sind", bekämpft Kiels Trainer den möglichen Schlendrian.

Der THW-Tross setzt sich heute Morgen Richtung Flughafen Hamburg in Bewegung, landet in Düsseldorf und stimmt sich in einem Tageshotel auf die Partie ein. Zurück geht es gleich nach dem Spiel mit dem Mannschaftsbus. Fehlen werden die Langzeitverletzten Kim Andersson und Daniel Narcisse. Rechtsaußen Christian Sprenger ist nach seiner Knöchelverletzung zwar im Kader und Dormagen dabei, kommt aber nicht zum Einsatz. Das Comeback ist allerdings nicht mehr fern. Gislason: "Kommende Woche gegen Lemgo ist Christian dabei."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2010)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • Sport1-Logo Internet: Sport1.de
    Fr., ab 19.45 Uhr: DHC Rheinland - THW Kiel
    live aus HR Commitment Arena in Dormagen

  • Internet: kiel-liveticker.de
    Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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