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01./02.12.2013 - Letzte Aktualisierung: 02.12.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW siegt deutlich gegen Plock

Achtelfinale vorzeitig erreicht - Konkurrenz um Gruppensieg patzt

CL, Gruppe B, 7. Spieltag: 01.12.2013, So., 14.30: THW Kiel - Orlen Wisla Plock: 34:25 (16:11)
Update #3 PK-Video, KN-Spielbericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Aron Palmarsson erzielte acht Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson erzielte acht Treffer.
Der THW Kiel hat in der "VELUX EHF Champions League" vorzeitig sein Achtelfinal-Ticket gelöst. Am Sonntagnachmittag besiegten die "Zebras" vor rund 8.600 Zuschauern in der Sparkassen-Arena den polnischen Vizemeister Orlen Wisla Plock souverän mit 34:25 (16:11) und sind damit drei Spieltage vor Schluss nicht mehr von einem der ersten vier Plätze in der Gruppe B zu verdrängen.
Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern, die bereits vor dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg stellten, war Regisseur Aron Palmarsson mit acht Treffern. Bei den Gästen war Petar Nenadic 9/2 Mal erfolgreich.

Durch den THW-Sieg und die überraschenden Niederlagen der Konkurrenz - Kolding-Kopenhagen unterlag am Sonnabend in Porto, während Kielce beide Punkte im französischen Dunkerque liegen ließ - besitzt der deutsche Rekordmeister nun sogar beste Chancen auf den Gruppensieg in der Gruppe B. Mit nun 12:2 Punkten führen die "Zebras" die Tabelle vor Kolding (10:4) und Kielce (8:6) an. Die letzten drei Gruppenspieltage werden im Februar 2014 ausgetragen.

Ausgeglichene Anfangsphase
Marcin Lijewski startete stark, musste aber in der 32. Minute verletzt raus.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcin Lijewski startete stark, musste aber in der 32. Minute verletzt raus.
Alfred Gislason startete wie zuletzt mit Aron Palmarsson, Filip Jicha und Marko Vujin im Rückraum sowie einer 6:0-Deckung mit Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek im Mittelblock. Zwischen den Pfosten durfte Johan Sjöstrand beginnen, die Flügelzange bildeten Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg. Und die "Zebras" erwischten gleich einen guten Start: Palmarsson markierte das 1:0, Jicha erhöhte nach einem von Toft erkämpften Strafwurf auf 2:0. Doch die Gäste aus Polen hielten zunächst gut dagegen, was sie vor allem ihrem Torhüter verdankten: Der Kroate Marin Sego entnervte früh Toft Hansen am Kreis, entschärfte auch die ersten beiden Vujin-Würfe und sorgte in der achten Minute für ungläubiges Raunen im weiten Oval der Sparkassen-Arena, als er nicht nur gegen Jicha, sondern auch beim Nachwurf Ekbergs zur Stelle war. So konnte Plock, das mit Petar Nenadic neben Spielmacher Eklemovic auf der Königsposition für den verletzten Jurkiewicz begann, die Partie zunächst offen gestalten. Marcin Lijewski und eben Nenadic egalisierten zum 2:2 und glichen auch nach zwei Kieler Treffern durch Vujin jeweils postwendend aus. Und nach Segos bereits erwähnter Doppelparade sorgte der von Lijewski in Szene gesetzte Kreisläufer Toromanovic beim 4:5 gar für die erste Gäste-Führung und Jubelstürme unter den mitgereisten Schlachtenbummlern.

Rene Toft Hansen hatte gegen die hart packende Deckung der Polen erneut einen schweren Stand.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen hatte gegen die hart packende Deckung der Polen erneut einen schweren Stand.
Nachdem Patrick Wiencek, der mittlerweile im Angriff Rene Toft Hansen ersetzte, die erste Zeitstrafe der Partie kassierte und Lijewski mit seinem bereits dritten Treffer das 6:5 für Plock erzielte, hatten die Polen in Überzahl gar die Chance, noch weiter davonzuziehen. Doch der THW konnte sich auf Filip Jicha verlassen, der sich unnachahmlich auf der linken Außenbahn durchsetzte und einen Dreher zum 6:6-Ausgleich ins Tor legte. Als der THW wieder komplett war, sorgte ausgerechnet der zurückgekehrte Patrick Wiencek für ein erstes Kieler Ausrufezeichen: Obwohl der Kreisläufer von Abwehrchef Kwiatkowski nach einem Palmarsson-Anspiel im Klammergriff gehalten wurde, setzte sich der deutsche Nationalspieler willensstark durch, traf zum 7:6 und sorgte zudem für die erste Überzahlsituation für seine "Zebras". Wiencek vergab allerdings kurz darauf bei einem Gegenstoß die Chance, auf 8:6 zu erhöhen, und zu fünft gelang Plock durch Nenadic der Ausgleich zum 7:7.

THW setzt sich erstmals ab
Es sollte aber der letzte Ausgleichstreffer für den polnischen Vizemeister sein. Auf der Gegenseite traf der bärenstarke Palmarsson vom Kreis zum 8:7, einen technischen Fehler der Gäste bestrafte Toft Hansen per zweiter Welle zum 9:7, und nachdem Christian Zeitz ein Kreisanspiel Nenadics auf Toromanovic abfing, sorgte Ekberg per Gegenstoß für die erste Drei-Tore-Führung der Partie. Auf Seiten Plocks ließ Linksaußen Nikcevic nun sogar einen Strafwurf ungenutzt, zudem parierte Sjöstrand einen Wurf Eklemovics. Da aber auch dem THW zwei technische Fehler unterliefen, konnte er sich nicht weiter absetzen. Stattdessen sorgten Nenadic per Schlagwurf und Linksaußen Wisniewski mit einem Rückraumwurf ins kurze Eck bis zum 9:11 (22.) für polnische Hoffnungsschimmer.
Kieler Endspurt in Hälfte eins
Rückraumspieler Petar Nenadic avancierte mit 9/2 Treffern zum erfolgreichsten Schützen der Partie.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rückraumspieler Petar Nenadic avancierte mit 9/2 Treffern zum erfolgreichsten Schützen der Partie.
Alfred Gislason reagierte nun und beorderte Andreas Palicka für den glücklosen Sjöstrand zwischen die Pfosten. An ihm lag es aber zunächst nicht, dass der THW durch einen Sigurdsson-Konter und einen Palmarsson-Hüftwurf auf 13:9 erhöhte. Vielmehr stand die Kieler Deckung in dieser Phase stark. So blockte Christian Zeitz einen Unterarmwurf (!) Nenadics, so zwang der Kieler Abwehrverbund die Gäste zu weiteren Ballverlusten, so fing Ekberg einen weiten Gegenstoßpass ab. Erst nach fünf Minuten bekam Andreas Palicka einen ersten Wurf auf sein Tor, gegen Lijewskis Hüftgeschoss war der Schwede aber machtlos. Dafür war er wenig später bei einem Zrnic-Siebenmeter zur Stelle, parierte dann auch noch gegen Lijewski und leitete mit einem weiten Pass auf Sigurdsson den nächsten Kieler Treffer ein. Dies war bereits das zwischenzeitliche 16:10, nachdem zuvor Jicha und Vujin für den THW erfolgreich waren. Und obwohl Eklemovic für das letzte Tor des ersten Durchgangs sorgte, konnten die "Zebras" mit einem sicheren Fünf-Tore-Vorsprung in die Kabinen gehen.
THW lässt Plock nicht mehr herankommen
Plock setzte auch den ersten Treffer nach Wiederanpfiff, allerdings humpelte Marcin Lijewski nach seinem fünften Treffer zum 12:16 auf die Bank. Es war die letzte Aktion des 36-jährigen Polen, der von der Bank mitansehen musste, wie die Kieler schnell für noch klarere Verhältnisse sorgten. Protagonisten dieser Phase waren Andreas Palicka und Aron Palmarsson. Während Letzterer mit einer feinen Einzelleistung und einem wuchtigen Schlagwurf im Kieler Angriff zur Stelle war, parierte Palicka gegen Nikcevic sowie Kavas und leitete mit einem weiten Pass auf Dominik Klein auch einen Konter ein. Zwar konnte Kiels Linksaußen, der seit dem Seitenwechsel mit Christian Sprenger auf den Flügeln agierte, noch unfair gestoppt werden, doch nach Jichas Siebenmeter lagen die "Zebras" mit 19:13 vorne. Ein Sprungwurf des etatmäßigen Linksaußen Wisniewski, der nun im linken Rückraum aushalf, sorgte zwar für den 14. Treffer Plocks, doch der vierte erfolgreiche Jicha-Siebenmeter, eine Parade Palickas gegen Wisniewski und ein Sprungwurf Vujins zum 21:14 sorgten nicht nur für eine von Manolo Cadenas genommene Auszeit, sondern nach 38 Spielminuten auch bereits für die Vorentscheidung.
Mit Gegenstoßgewitter zum deutlichen Sieg
Wael Jallouz spielte die letzten 13 Minuten für Filip Jicha und erzielte einen Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wael Jallouz spielte die letzten 13 Minuten für Filip Jicha und erzielte einen Treffer.
Und die Kieler ließen auch in den verbleibenden 22 Minuten nichts mehr anbrennen. Nur einmal - beim 19:24 durch Kavas - konnten die Gäste noch einmal auf fünf Treffer verkürzen. Doch mit der Rückkehr Johan Sjöstrands ins Kieler Tor wurde das letzte Aufbäumen der Polen endgültig beendet. Sjöstrand war gegen Toromanovic, Goralski und Nenadic zur Stelle, nach einem umjubelten Treffer des für Jicha gekommenen Jallouz und einem Gegenstoß von Dominik Klein hatten sich die Kieler bis zur 51. Minute gar auf 29:21 abgesetzt. Bis zur Schlusssirene blieb es ein munteres Spielchen, in dem sich nach Zeitz' Hüftwurf zum 31:23 alle Kieler Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten und der THW durch drei Gegenstöße durch Palmarsson, Klein und Sprenger auch die letzten Akzente setzte und damit den souveränen 34:25-Erfolg unter Dach und Fach brachte.
Drei Tage Pause, dann volle Konzentration auf Berlin
Der Start in den Dezember ist den "Zebras" somit geglückt. Durch den Erfolg gegen Plock haben sich die Kieler Spieler ihre drei freien Tage auch redlich verdient, ehe sie sich ab Donnerstag auf das nächste Bundesliga-Spitzenspiel vorbereiten. Am nächsten Sonntag gastiert der THW in der Bundeshauptstadt beim derzeitigen Tabellendritten, den Füchsen Berlin.

(Sascha Krokowski)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Natürlich wussten wir um die personellen Probleme von Plock, die ja ohne drei wichtige Rückraumspieler zu uns gereist sind. Aber wir wollten unbedingt gewinnen - auch, weil die gestrigen Resultate uns entgegen kommen. Natürlich hat es mich überrascht, dass Kielce jetzt das dritte Spiel in Folge verloren hat. Aber wir müssen noch nach Kopenhagen und zu Hause auch erst einmal Kielce schlagen. Heute bin ich zufrieden mit dem, was wir gespielt haben. In der ersten Halbzeit waren wir für meinen Geschmack etwas zu defensiv in der Abwehr, und vorne sind wir allein fünf Mal freistehend an Marin Sego gescheitert. Insgesamt war es aber ein gutes Spiel von uns. Ich habe in den letzten Tagen ein bisschen härter als sonst trainieren lassen, vielleicht fehlte uns deshalb in einigen Situationen die Spritzigkeit. Aber die Einstellung war da, und im Angriff haben wir richtig gut gespielt. Meine Jungs haben jetzt drei Tage frei von mir - sie dürfen individuell trainieren. Wir haben bis zum Jahresende jetzt nur noch schwere Spiele vor der Brust, das nächste davon ist in Berlin. Dort müssen wir richtig gut spielen, und es muss sehr viel klappen, um dort zu gewinnen.
Plocks Trainer Manolo Cadenas:
Das heute war unser bisher schwerstes Spiel - und das einzige, das mit solch einer klaren Niederlage endete. Natürlich war es angesichts der Verletzungen schwer, sich hier etwas auszurechnen. Mit der Einstellung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, ebenso mit unserer 6:0-Abwehr und über weite Strecken auch mit dem Angriff.
Plocks Rückraumspieler Petar Nenadic:
Wir sind heute mit einer jungen Truppe nach Kiel gefahren, um Handball zu spielen. Was passiert, passiert eben. Aber es ist keine Schande, gegen eine der weltbesten Mannschaften zu verlieren - auch wenn der Kieler Sieg vielleicht um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen ist. Beim Blick auf die Tabelle fürchten wir nicht um unsere Achtelfinal-Qualifikation, wir bauen auf den zweiten Teil der Gruppenphase und blicken nicht nach hinten, sondern nach vorn auf Platz drei.
THW-Torhüter Johan Sjöstrand:
Natürlich haben wir die gestrigen Ergebnisse registriert. Aber unser Fokus liegt immer auf unserem nächsten Spiel: Wenn wir uns auf uns konzentrieren und unseren Job machen, werden wir Gruppensieger.
THW-Kapitän Filip Jicha gegenüber den KN:
Ich denke, wir haben fast über die gesamte Zeit guten Handball angeboten. Der Sieg war angesichts der anderen Ergebnisse in der Gruppe umso wichtiger für uns. Beeinflusst haben die Niederlagen von Kielce und Kopenhagen unser Spiel allerdings nicht. Ich war am Sonnabend ganz Familienmensch und habe von den Überraschungen aus Porto und Dünkirchen erst unmittelbar vor unserem Spiel erfahren.
THW-Kreisläufter Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Zum Beginn haben wir einfach zu viele Chancen liegen lassen - insbesondere ich selbst. Aber nachher haben wir gut in der Abwehr gestanden und haben den wichtigen Sieg sicher eingefahren.
Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Gruppe B, 7. Spieltag: 01.12.13, So., 14.30: THW Kiel - Orlen Wisla Plock (POL): 34:25 (16:11)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-22., 44.-60., 6 Paraden), Palicka (22.-44., 5/1 Paraden); Toft Hansen (3), Sigurdsson (2), Sprenger (3), Wiencek (1), Ekberg (1), Zeitz (1), Jallouz (1), Palmarsson (8), Klein (2), Jicha (6/4), Vujin (6); Trainer: Gislason
Logo Plock Orlen Wisla Plock (POL Flagge DEN):
Sego (1.-38., 9 Paraden), Wichary (38.-60. und bei einem Siebenmeter, 5 Paraden), Morawski (n.e.); Kwiatkowski, Wisniewski (3), Zrnic, Nenadic (9/2), Kavas (2), Goralski, Piechowski, Toromanovic (4), Lijewski (5), Eklemovic (1), Milas, Nikcevic (1); Trainer: Cadenas
Schiedsrichter:
Bogdan Nicolae Stark / Romeo Mihai Stefan (Rumänien)
Zeitstrafen:
THW: 3 (2x Wiencek (10., 41.), Vujin (55.));
Plock: 4 (Kwiatkowski (13.), Kavas (21.), Toromanovic (39.), Goralski (51.))
Siebenmeter:
THW: 4/4;
Plock: 4/2 (Nikcevic an den Pfosten (18.), Palicka hält Zrnic (28.))
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0, 2:2 (5.), 3:2, 3:3, 4:3, 4:5, 5:5 (10.), 5:6, 7:7, 7:7 (14.), 10:7, 10:8 (20.), 11:8, 11:9, 13:9 (26.), 13:10, 16:10, 16:11;
2. Hz.: 16:12, 17:12, 17:13, 19:13 (35.), 19:14, 21:14, 21:15, 22:15, 22:16, 23:16 (40.), 23:17, 24:17, 24:19, 26:19 (45.), 26:20, 27:20, 27:21, 29:21 (51.), 29:22, 30:22, 30:23 (55.), 31:23, 31:25, 34:25.
Zuschauer:
8.600 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgraphik

Kurzumfragen:

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle Ergebnisse der 3. Qualifikationsrunde im EHF-Pokal finden Sie hier.
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Die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf haben am Sonnabend im Gleichmarsch die Gruppenphase im EHF-Pokal erreicht. Die Hauptstädter taten sich nach dem 22:20-Heimsieg der Vorwoche auch im Rückspiel beim weißrussischen Spitzenteam HC Meshkov Brest schwer, behielten aber auch hier mit 21:20 (12:11) knapp die Oberhand. Weitaus weniger Probleme hatte im Anschluss die TSV Hannover-Burgdorf. Im ersten Europapokal-Heimspiel der Vereinsgeschichte deklassierten die Niedersachsen in der Swiss Life Hall die Kadetten Schaffhausen mit 41:27 (18:12). Das Hinspiel in der Schweiz endete zuvor 28:28 unentschieden. Beide Vereine dürfen nun gespannt auf die Gruppenauslosung schauen, die am Donnerstag, den 5. Dezember in Wien stattfindet. Berlins Max-Schmeling-Halle darf sich zudem Hoffnungen auf die Austragung des Final-Turniers machen.

In der Champions-League-Gruppe A haben die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag den fünften Sieg in Serie gefeiert und damit vorzeitig das Achtelfinalticket gelöst. Nach dem 32:26-Auswärtserfolg beim ukrainischen Meister HC Motor Zaporozhye stehen die Mannheimer drei Spieltage vor Schluss mit 11:3 Punkten weiterhin auf Platz 2 und sind von einem der ersten vier Plätze nicht mehr zu verdrängen.

Alle Spieltermine, Ergebnisse und Tabellen der  CL-Gruppenphase finden Sie hier.
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In der Gruppe D hat Tabellenführer HSV Hamburg bereits am Mittwoch die Achtelfinal-Teilnahme gesichert und einen weiteren Schritt Richtung Gruppensieg getätigt. Im Heimspiel gegen Naturhouse La Rioja (ESP) gewannen die Hansestädter mit 34:27. Auch die SG Flensburg-Handewitt konnte sich vorzeitig für die K.O.-Runde qualifizieren. Am Sonntagnachmittag gewann der deutsche Vizemeister durch einen Siebenmeter Steffen Weinholds in der Schlussminute eine umkämpfte Partie beim dänischen Titelträger Aalborg Haandbold mit 27:26 (14:13).

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.12.2013:

THW im Schongang am perfekten Adventssonntag

Deutscher Handball-Meister qualifiziert sich mit 34:25 über Plock für das CL-Achtelfinale
Kiel. Der THW Kiel ist in eine Vorweihnachtszeit gestartet, wie sie gabenreicher kaum sein könnte. Während die Konkurrenten um den Gruppensieg in der Handball Champions League, Kolding und Kielce, bei ihren Auswärtsaufgaben strauchelten, feierte der THW einen ungefährdeten 34:25 (16:11)-Heimsieg über das verletzungsgeschwächte Team von Orlen Wisla Plock. Damit qualifizierte sich der deutsche Meister bereits jetzt für das Achtelfinale.

Zum Start in die Partie schienen die Gäste von der Weichsel allerdings allen schlechten Nachrichten trotzen zu wollen. Der polnische Fanblock präsentierte sich lauthals singend in Karnevalsstimmung, der Mittelblock der Abwehr packte kräftig zu und der Angriff setzte durch den Rückraum mit Petar Nenadic und dem Ex-Hamburger Marcin Lijewski schmerzhafte Nadelstiche gegen die Kieler, so dass der Ausfall wichtiger Säulen im Plock-Gebäude in den ersten zehn Minuten kaum zu merken war.

Dagegen mussten die Kieler zunächst an ihrer Grobjustierung im Angriff raspeln. Sieben Hochkaräter verschossen sie von nahezu allen Positionen, allein Kreisläufer Rene Toft Hansen setzte Plock-Torwart Marin Sego dreimal prächtig in Szene. THW-Kapitän Filip Jicha war es dann, der dem zähen Ringen ein Ende bereitete. In Unterzahl und unter Zeitdruck setzte er sich am Kreis durch, drehte den Ball an Sego vorbei zum 6:6 (12.) und gab damit das Signal zum Kieler Zwischenspurt.

Bis zur Halbzeitpause (16:11) war das Team von Trainer Alfred Gislason mit einer nun aggressiveren Abwehr und einer gesteigerten Trefferquote auf die Siegerstraße eingebogen. Auch weil die Polen ihrerseits eine Zitterhand bekamen. So warf Ivan Nikcevic einen Siebenmeter an den Pfosten (18.), und der erst vor zweieinhalb Wochen von Plock verpflichtete Vedran Zrnic scheiterte vom Punkt an Andreas Palicka, der ab der 22. Minute für den glücklosen Johan Sjöstrand gekommen war.

Kurz nach Wiederanpfiff mussten die Gäste einen weiteren Rückschlag verkraften. Lijewski sprang ungehindert in den Kreis, traf auch zum 12:16, hielt sich aber sofort das linke Knie und nahm nach kurzer Behandlung bis zum Spielende mit Kühlpack und Bandage auf der Bank Platz.

Das Spiel des polnischen Vizemeisters war damit eines weiteren wichtigen Bausteins beraubt. Minutenlang schien die Kieler Abwehr für den Tabellen-Vierten der CL-Gruppe daher kaum überwindbar. Obwohl die Kieler nun früh in den Schongang umschalten konnten (Jicha: "Die zweite Halbzeit haben wir sehr entspannt spielen können!"), blieb der Vorsprung beständig bei sechs bis sieben Toren, schwoll zum Abschluss sogar weiter an. In der Schluss-Viertelstunde fanden Sjöstrand, der nun wieder im Tor stand, und Gudjon Valur Sigurdsson, der für Dominik Klein Platz gemacht hatte, sogar Zeit für einen entspannten Flachs am Spielfeldrand.

Gislason nutzte die Gelegenheit, um allen Akteuren Spielanteile zu geben, ohne damit einen Bruch im eigenen Gefüge zu provozieren. Alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein, wobei der Rückraum, allen voran Aron Palmarsson, mit insgesamt 22 der 34 Kieler Treffer herausragte. Der Sonntag entwickelte sich so zu einem entspannten 1. Advent für den THW, an dem er sich vorzeitig vor den noch drei ausstehenden Partien im neuen Jahr für das Achtelfinale der Champions League qualifizierte.

Trainer Gislason outete sich anschließend zwar als "kein großer Weihnachtsfan", nahm aber die Art und Weise, wie sich sein Team präsentiert hatte, und die überraschenden Niederlagen von Kielce in Dünkirchen und Kolding in Porto gern zur Kenntnis: "Das zeigt, was unsere Leistung bei den Siegen dort wert war."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 02.12.2013)


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