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02.10.2000 Olympia 2000

Stimmen zum verlorenen Finale der Schweden

Perunicic denkt über Rücktritt nach

Wieder haben die Schweden es nicht geschafft, wieder holten sie bei Olympia nur Silber. In einer dramatischen Partie unterlagen sie Rußland mit 26:28 (14:13) (siehe Bericht).
Konnte die letzte Viertelstunde nicht mit ansehen: Der verletzte Staffan Olsson.
Konnte die letzte Viertelstunde nicht mit ansehen: Der verletzte Staffan Olsson.
Staffan Olsson, der wegen eines Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel zuschauen mußte, konnte am Ende nicht mehr hinsehen: "Ich bin eine Viertelstunde vor Schluß in die Gänge und habe nur gedacht, hoffentlich passiert ein Wunder." Doch das stellte sich nicht ein. Magnus Wislander zeigte sich nach dem Spiel wieder einmal als fairer Sportsmann und meinte: "Die Russen waren einfach besser."

Wieder nur Silber: Erfolgscoach Bengt Johansson
Wieder nur Silber: Erfolgscoach Bengt Johansson
"Wir kennen diese Situation ja, deshalb sind wir auch so gute Verlierer", versuchte der schwedische Nationalcoach Bengt Johansson die "schwarze Schweden-Serie" mit Humor zu nehmen. Da haben die Schweden nun fast alles gewonnen, aber Olympia-Gold will ihnen nicht gelingen. "Einen unserer anderen Titel können die Russen gerne haben", so Johannson, "mir wäre wohler, wenn wir ihnen unseren Sieg im EM-Finale 2000 geben könnten und sie uns diesen Olympiasieg."

Stefan Lövgren versuchte zu erklären: "Als wir 16:14 führten, haben wir alles vergeigt. Da haben wir absoluten Mist gebaut." Dennoch fand er die Niederlage nicht so schlimm 1996 in Atlanta: "Damals haben wir uns selbst zu dumm angestellt, diesmal war der Gegner stark." "Wir waren in diesem Turnier nicht so gut wie etwa beim WM-Sieg in Ägypten 1999."

Andreas Larsson von der HSG Nordhorn meinte nach dem Spiel: "Selbst Bronze ist besser als Silber! Über Bronze kannst du dich freuen, weil du dein letztes Match im Turnier gewonnen hast..."


Der Held des Spiels, Rußland Torhüter Andrej Lavrov, in seiner Heimat zum Handball-Torwart des Jahrhunderts gekürt, meinte: "Seitdem ich hier unsere Fahne ins Stadion tragen durfte, fühlte ich mich absolut motiviert.

Wislander und Lövgren gratulierten dem Mann des Tages, Andrej Lavrov.
Wislander und Lövgren gratulierten dem Mann des Tages, Andrej Lavrov.

Nenad Perunicic, der das Finale verfolgt und auf der Tribüne mitgelitten hatte, fühlte mit den Schweden: "Es tut mir so leid für Max und Olsson." Er selbst fühlte sich nach dem verlorenen Spiel um Bronze (22:26-Niederlage gegen Spanien, siehe Bericht) "leer und kaputt". Zudem hadert er mit dem jugoslawischen Trainer Vujovic, ist sich momentan nicht sicher, ob er seine internationale Karriere fortsetzten will.


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