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12.-14.10.2000 - Letzte Aktualisierung: 14.10.2000 Bundesliga

Samstag Bundesliga-Neustart gegen Wetzlar - Personalnot beim THW

Update #2

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Nächster Bundesliga-Gegner: Die HSG  D/M Wetzlar.
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Nach der Olympia-Pause legte der THW gestern beim 30:15-Erfolg in der zweiten DHB-Pokal-Runde (siehe Bericht) bei der Ahlener SG einen guten Wiederbeginn hin. Am Samstag greift der deutsche Meister dann in eigener Halle (Anpfiff 19.30 Uhr) gegen die HSG Wetzlar endlich wieder in das Bundesliga-Geschehen ein.
Mit 8:2 Punkten und Tabellenplatz zwei liegt der THW zwar voll im Soll, aber ohne die unnötige Heimniederlage gegen Großwallstadt hätte man einen 10:0-Traumstart hingelegt. Doch das ist Schnee von gestern. Nun heißt es vor allem für unsere Sydney-Fahrer, nach den verpatzten Medaillenträumen wieder die volle Konzentration auf die Bundesliga zu richten.

Am Samstag empfängt man zum Neustart der Bundesliga die HSG D/M Wetzlar, die vor Olympia mit 2:10 Punkten und Tabellenplatz 16 denkbar schlecht gestartet ist. Einer erwarteten Auftaktniederlage in Lemgo folgte in einer niveauarmen Partie ein 23:18-Sieg über den TV Großwallstadt. Bei der SG Hameln kam man dann mit 25:28 unter die Räder und verpaßte wenig später im Heimspiel gegen Nordhorn die Überraschung, als man zur Halbzeit zwar mit 14:12 führte, dann aber doch noch mit 24:25 unglücklich unterlag. Auch gegen GWD Minden verlor man zu Hause nur knapp, diesmal mit 26:27. Richtig bitter war dann die 25:30-Heim-Niederlage am letzten Samstag gegen eine stark auftrumpfende SG Wallau-Massenheim (siehe Kurve Wetzlar). So forderten die HSG-Verantwortlichen vor der Pokal-Partie gegen die SG Willstätt/Schutterwald: "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis!" Das haben sie nun, denn Wetzlar gewann klar mit 33:21.

Darf endlich spieln:  HSG-Neuzugang Bojan Stofanovic.
Darf endlich spieln: HSG-Neuzugang Bojan Stofanovic.
Es war allen Wetzlarer Verantwortlichen zum Saisonstart klar, daß es eine schwere Spielzeit werden würde. Die Abgänge der zwei jugoslawischen Rückraumspieler Lisicic (nach Minden) und Radoncic (nach Hameln) waren nur schwer zu kompensieren. Für sie wurden neben dem Weißrussen Ghenadij Khalepo (von Düsseldorf, früher auch Nettelstedt und Lemgo) und dem 21-jährigen jugoslawischen Rückraumspieler Bojan Stefanovic (aus Novi Sad) hauptsächlich Talente verpflichtet: Greiner (Aurich, Kreis), Bepler (Hüttenberg, RR) und Weber (Münzenberg/Gambach, Tor) sind die weiteren Neuerwerbungen.

Einer der besten Deutschen bei  Olympia: HSG-Spielermacher Markus Baur.
Einer der besten Deutschen bei Olympia: HSG-Spielermacher Markus Baur.
Pech dann für HSG-Coach Petkovic, daß Stefanovic vom DHB für die ersten fünf Liga-Spiele gesperrt wurde, weil er für einige Testspiele noch keine Spielberechtigung hatte. So mußte der HSG-Trainer mit dem angestammten Kader auskommen: Im Tor stehen wie letzte Saison Michael Rocksien und der Pole Waldemar Strzelec. Im Rückraum stehen neben Khalepo (RL) und dem endlich freigebenen Stefanovic (RR) Michel (RL), Bepler (RR), der isländische Nationalspieler Bjarnason (RL) und einer der überragenden deutschen Nationalspieler der Olympiade, Markus Baur (RM).

Die Außenpositionen werden von Kestawitz, Keller, dem HSG-Urgestein Andreas Klimpke (alle LA) und dem finnischen Nationalspieler Björn Monnberg (RA) besetzt. Am Kreis hat Petkovic die Wahl zwischen Greiner, Jakobi und dem erfahrenen Abwehrrecken Wolfgang Klimpke (siehe Kader Wetzlar).

In der ersten Spielen stand gerade Neuzugang Ghenadij Khalepo in der Kritik. Trainer Petkovic: "Von Genadij erwarte ich einfach, dass er hinten gut steht". Und dem Neuzugang Stefanovic kann angesichts der prekären Lage eine langsame Eingewöhungszeit nicht zugestanden werden: "Ich habe Bojan gesagt, daß wir keine Zeit haben, um einen normalen Leistungsweg zu gehen. Er kann uns helfen, aber es muß bei ihm jetzt über Nacht kommen", hofft Petkovic auf eine Leistungsexplosion des jungen Linkshänders.

In eigener Halle konnten die Hessen dem THW schon ein Bein stellen, aber in der Ostseehalle machten sie bisher keinen Stich: Drei Spiele, drei klare Niederlagen (siehe Daten Wetzlar). Hoffen wir, daß dies so bleibt...

Aktualisierung vom 13.10.:

Die HSG muß in Kiel nicht unbedingt gewinnen. Ihr Anspruch: Eine gute Leistung in der Ostseehalle zeigen. Nach dem 33:21-Pokalerfolg gegen Willstätt/Schutterwald hat Coach Petkovic jedenfalls "deutlich besser geschlafen." "Wir wollen uns nun von Spiel zu Spiel verbessern und eine Steigerung sehen in der Abwehr und im Angriff", setzt Petkovic durchaus erreichbare Ziele, auch im Hinblick auf die kommenden Spiele. Verzichten muß er momentan noch auf Rückraumspieler Thomas Michel (Innenmeniskus-Verletzung).

Eine Steigerung im spielerischen Bereich könnte einen Schub auslösen: "Wenn wir gut spielen ist Begeisterung da, und nur mit der Begeisterung können wir Erfolg haben." Wie der THW spielen wird, kann er kaum einschätzen: "Bei so guten Leuten kann man nie genau vorhersehen, was kommt. Unser Ziel ist gut zu spielen."

Die spieltragenden Persönlichkeiten bei der HSG sind momentan Markus Baur (auch bester Schütze mit 34/13 Toren) und Wolfgang Klimpke. Im Pokalspiel gegen Willstätt zeigten zudem Khalepo, Stefanovic und die zuvor gescholtenen Torhüter Rocksien und Strzelec eine Leistungsteigerung.

Interview mit Wetzlars Trainer Velimir Petkovic:

Wetzlars Trainer Petkovic: "Eine Chance gibt es immer!"
Wetzlars Trainer Petkovic: "Eine Chance gibt es immer!"
Zebra:
Herr Petkovic, die lange Olympia-Pause ist nun vorüber. Wie ist die Situation bei der HSG Wetzlar nun vor dem Start in den zweiten Abschnitt der Bundesligasaison?
Petkovic:
Nun, derzeit ist alles soweit in Ordnung. Wir haben keine Verletzten und erstmals sind wir wieder komplett. Markus Baur ist aus Sydney zurück, und jetzt bleibt nur die Frage wie er sich in die Mannschaft einfügen wird. Unser erster Spieltermin am 7. Oktober gegen Wallau-Massenheim ist sehr unglücklich, denn 2 Tage zur Akklimatisierung sind nicht genug. Ansonsten sind alle fit, wir haben gut trainiert und sind ordentlich vorbereitet.
Zebra:
Noch einmal kurz zurück auf den Saisonauftakt. Sie stehen nach fünf Spielen mit 2:8 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz, mußten allerdings auch zwei sehr knappe Niederlagen mit jeweils nur einem Tor gegen Nordhorn und Minden hinnehmen. Wie sieht ihre vorläufige Bilanz zum jetztigen Zeitpunkt aus?
Petkovic:
Wenn man nur den Punktestand betrachtet, haben wir eine schlechte Zeit hinter uns. Ich habe mir schon vor dem Start große Gedanken gemacht, ob wir in dieser Saison stärker oder schlechter als im letzten Jahr sein würden. Mit Damir Radoncic, Blazo Lisicic und Thomas Schäfer haben uns drei Leistungsträger verlassen, mit Ghennadij Khalepo und Bojan Stefanovic kamen zwei neue. Von denen wurde allerdings Stefanovic nur zwei Tage unmittelbat vor dem Auftakt für vier Wochen gesperrt. Und sie können sich vorstellen, nach der kompletten Vorbereitung war das natürlich ein großer Schock für mich.

Letztlich haben wir bei fünf Spielen nur einmal gewonnen, und zudem zwei sehr unglückliche Niederlagen kassiert. Insbesondere im Spiel gegen Nordhorn haben wir zwei Punkte verloren, denn wir haben 50 Minuten lang mit fünf Toren geführt. Erst in den letzten zehn Minuten haben wir noch ganz unglücklich eine Niederlage hinnehmen müssen. So fehlen uns aus meiner Sicht nun zwei Punkte, auch wenn wir ein schweres Auftaktprogramm hatten.

Zebra:
Mit welchen Erwartungen gehen Sie nun in die weiteren Spiele?
Petkovic:
Wir sind nun mit Stefanovic und Baur wieder komplett, und ich glaube, dass wir uns nun weiter steigern werden und in der Tabelle noch den ein oder anderen Platz nach oben bewegen können.
Zebra:
Markus Baur ist für Sie vielleicht Ihr wichtigster Man. Bei den Olympischen Spielen gehörte er zu den Besten in der deutschen Nationalmannschaft. Welche Erwartungen haben Sie insbesondere an ihn?
Petkovic:
Markus hat bei uns im Team eine andere Rolle zu erfüllen als in der Nationalmannschaft. Dort ist er "nurý der Aufbauspieler und muss seine Nebenleute wie Zerbe oder Von Behren in Position bringen. Hier im Verein soll er natürlich auch seine Mitspieler bedienen, gleichzeitig aber auch für Tore sorgen. In der vergangenen Saison war er unser Haupttorschütze. Das ist natürlich eine Belastung. Nach seiner Operation im Juni lief nicht gleich alles optimal, doch mittlerweile hat er zurück ins Spiel gefunde. Er hat sehr gute Olympische Spiele gespielt, mit solch einer Leistung ist er sehr wichtig für uns.
Zebra:
Mit welcher Einstellung fahren Sie jetzt zum Spiel gegen den THW Kiel?
Petkovic:
Wohl nur wenige Trainer denken vor so einem Spiel an einen Sieg. Aber natürlich bin ich Optimist. Wenn mein Team einen sehr guten Tag erwischt und der THW ausnahmsweise einen schlechten, ist vieleicht etwas möglich. Eine Chance jedenfalls gibt es immer. Außerdem, was können wir in der Ostseehalle schon verlieren? Überhaupt nichts.

Aktualisierung vom 14.10.:

Der THW steckt vor dem Spiel in großer Personalnot: "Pitti fällt auf jeden Fall aus, alles andere wird man sehen", erklärt THW-Coach Serdarusic. Weitere Ausfallkandidaten sind momentan Staffan Olsson (Adduktoren) und Nenad Perunicic (Knie).

Noka Serdarusic hat die HSG zwar eifrig auf Video studiert, aber von Neuzugang "Stefanovic - ein unbeschriebenes Blatt - weiß ich nicht viel. Das ist ein langer Kerl, über zwei Meter groß. Gegen Wallaus offensive Abwehr ist er nicht besonders wirkungsvoll gewesen. Aber vielleicht kommt ihm unsere 6:0-Deckung ja entgegen."

Radio-Tips:

  • NDR 1 Welle Nord: NDR 1 Welle Nord-Logo
    Sa., 17.00 - 18.00: Nordsport: Der "Hallen-Bau-Wettlauf" zwischen Kiel und Flensburg
    Sa., 20.30 - 21.30: Live-Einblendungen
    Sa., 22.00: Berichterstattung
    So., 8.00 und 9.00: Nachberichte mit Stimmen
     
  • RSH, ab 19.30: Live-Einblendungen


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