Hier geht's zum Update vom 14.10...
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Nächster Bundesliga-Gegner: Die HSG
D/M Wetzlar.
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Nach der
Olympia-Pause legte der
THW gestern beim 30:15-Erfolg in der
zweiten DHB-Pokal-Runde
(siehe
Bericht)
bei der Ahlener SG einen guten Wiederbeginn hin. Am Samstag
greift der deutsche Meister dann in eigener Halle
(Anpfiff 19.30 Uhr) gegen die HSG Wetzlar
endlich wieder in das Bundesliga-Geschehen ein.
Mit 8:2 Punkten und
Tabellenplatz
zwei liegt der THW zwar voll im Soll, aber ohne die
unnötige
Heimniederlage gegen Großwallstadt
hätte man einen 10:0-Traumstart hingelegt.
Doch das ist Schnee von gestern. Nun heißt es vor allem für
unsere Sydney-Fahrer, nach den verpatzten Medaillenträumen
wieder die volle Konzentration auf die Bundesliga zu richten.
Am Samstag empfängt man zum Neustart der Bundesliga die HSG D/M
Wetzlar, die vor Olympia mit 2:10 Punkten und
Tabellenplatz 16 denkbar schlecht
gestartet ist.
Einer erwarteten Auftaktniederlage in Lemgo folgte in einer niveauarmen
Partie ein 23:18-Sieg über den TV Großwallstadt. Bei der SG Hameln kam
man dann mit 25:28 unter die Räder und verpaßte wenig später im
Heimspiel gegen Nordhorn die Überraschung, als man zur Halbzeit zwar
mit 14:12 führte, dann aber doch noch mit 24:25 unglücklich unterlag.
Auch gegen GWD Minden verlor man zu Hause nur knapp, diesmal mit
26:27.
Richtig bitter war dann die 25:30-Heim-Niederlage am letzten Samstag gegen
eine stark auftrumpfende SG Wallau-Massenheim
(siehe Kurve Wetzlar).
So forderten die HSG-Verantwortlichen vor der
Pokal-Partie gegen die
SG Willstätt/Schutterwald:
"Wir brauchen ein Erfolgserlebnis!"
Das haben sie nun, denn Wetzlar gewann klar mit 33:21.
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Darf endlich spieln:
HSG-Neuzugang Bojan Stofanovic.
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Es war allen Wetzlarer Verantwortlichen zum Saisonstart klar, daß
es eine schwere Spielzeit werden würde. Die Abgänge der zwei jugoslawischen
Rückraumspieler Lisicic (nach Minden) und Radoncic (nach Hameln) waren
nur schwer zu kompensieren. Für sie wurden neben dem Weißrussen
Ghenadij Khalepo (von Düsseldorf, früher auch Nettelstedt und Lemgo) und
dem 21-jährigen jugoslawischen Rückraumspieler Bojan Stefanovic
(aus Novi Sad) hauptsächlich Talente verpflichtet:
Greiner (Aurich, Kreis), Bepler (Hüttenberg, RR) und Weber (Münzenberg/Gambach, Tor)
sind die weiteren Neuerwerbungen.
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Einer der besten Deutschen bei
Olympia:
HSG-Spielermacher Markus Baur.
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Pech dann für HSG-Coach Petkovic, daß Stefanovic vom DHB für die ersten
fünf Liga-Spiele gesperrt wurde, weil er für einige Testspiele noch
keine Spielberechtigung hatte. So mußte der HSG-Trainer mit dem
angestammten
Kader auskommen:
Im Tor stehen wie letzte Saison Michael Rocksien und
der Pole Waldemar Strzelec. Im Rückraum stehen neben Khalepo (RL) und
dem endlich freigebenen Stefanovic (RR) Michel (RL), Bepler (RR), der isländische
Nationalspieler Bjarnason (RL) und einer der
überragenden deutschen Nationalspieler der
Olympiade, Markus Baur (RM).
Die Außenpositionen werden von Kestawitz, Keller, dem
HSG-Urgestein Andreas Klimpke (alle LA) und dem finnischen
Nationalspieler Björn Monnberg (RA) besetzt. Am Kreis hat Petkovic
die Wahl zwischen Greiner, Jakobi und dem erfahrenen Abwehrrecken
Wolfgang Klimpke (siehe Kader Wetzlar).
In der ersten Spielen stand gerade Neuzugang Ghenadij Khalepo
in der Kritik.
Trainer Petkovic: "Von Genadij erwarte ich einfach, dass er hinten gut
steht". Und dem Neuzugang Stefanovic kann angesichts der prekären
Lage eine langsame Eingewöhungszeit nicht zugestanden werden:
"Ich habe Bojan gesagt, daß wir keine Zeit haben, um einen
normalen Leistungsweg zu gehen. Er kann uns helfen, aber es muß
bei ihm jetzt über Nacht kommen", hofft Petkovic auf
eine Leistungsexplosion des jungen Linkshänders.
In eigener Halle konnten die Hessen dem THW schon ein Bein stellen,
aber in der Ostseehalle machten sie bisher keinen Stich:
Drei Spiele, drei klare Niederlagen (siehe Daten
Wetzlar). Hoffen wir, daß dies so bleibt...
Die HSG muß in Kiel nicht unbedingt gewinnen. Ihr Anspruch: Eine gute
Leistung in der Ostseehalle zeigen. Nach dem 33:21-Pokalerfolg
gegen Willstätt/Schutterwald hat Coach Petkovic jedenfalls
"deutlich besser geschlafen."
"Wir wollen uns nun von Spiel zu Spiel verbessern und eine
Steigerung sehen in der Abwehr und im Angriff", setzt Petkovic durchaus
erreichbare Ziele, auch im Hinblick auf die kommenden Spiele.
Verzichten muß er momentan noch auf Rückraumspieler Thomas Michel
(Innenmeniskus-Verletzung).
Eine Steigerung im spielerischen
Bereich könnte einen Schub auslösen:
"Wenn wir gut
spielen ist Begeisterung da, und nur mit der Begeisterung können wir Erfolg
haben." Wie der THW spielen wird, kann er kaum einschätzen:
"Bei so guten Leuten kann man nie genau
vorhersehen, was kommt. Unser Ziel ist gut zu
spielen."
Die spieltragenden Persönlichkeiten bei der HSG
sind momentan Markus Baur (auch bester Schütze mit 34/13 Toren) und
Wolfgang Klimpke. Im Pokalspiel gegen Willstätt zeigten zudem Khalepo, Stefanovic
und die zuvor gescholtenen Torhüter Rocksien und Strzelec eine
Leistungsteigerung.
Interview mit Wetzlars Trainer Velimir Petkovic:
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Wetzlars Trainer Petkovic:
"Eine Chance gibt es immer!"
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- Zebra:
- Herr Petkovic, die lange Olympia-Pause ist nun vorüber. Wie ist die
Situation bei der HSG Wetzlar nun vor dem Start in den zweiten Abschnitt
der Bundesligasaison?
- Petkovic:
- Nun, derzeit ist alles soweit in Ordnung. Wir haben keine
Verletzten und erstmals sind wir wieder komplett. Markus Baur ist aus Sydney
zurück, und jetzt bleibt nur die Frage wie er sich in die Mannschaft
einfügen wird. Unser erster Spieltermin am 7. Oktober gegen Wallau-Massenheim ist sehr unglücklich, denn 2 Tage zur Akklimatisierung sind nicht
genug. Ansonsten sind alle fit, wir haben gut trainiert und sind ordentlich
vorbereitet.
- Zebra:
- Noch einmal kurz zurück auf den Saisonauftakt. Sie stehen nach fünf
Spielen mit 2:8 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz, mußten allerdings auch
zwei sehr knappe Niederlagen mit jeweils nur einem Tor gegen Nordhorn und
Minden hinnehmen. Wie sieht ihre vorläufige Bilanz zum jetztigen Zeitpunkt
aus?
- Petkovic:
- Wenn man nur den Punktestand betrachtet, haben wir eine schlechte
Zeit hinter uns. Ich habe mir schon vor dem Start große Gedanken gemacht, ob
wir in dieser Saison stärker oder schlechter als im letzten Jahr sein
würden. Mit Damir Radoncic, Blazo Lisicic und Thomas Schäfer haben uns drei
Leistungsträger verlassen, mit Ghennadij Khalepo und Bojan Stefanovic kamen
zwei neue. Von denen wurde allerdings Stefanovic nur zwei Tage unmittelbat
vor dem Auftakt für vier Wochen gesperrt. Und sie können sich vorstellen,
nach der kompletten Vorbereitung war das natürlich ein großer Schock für
mich.
Letztlich haben wir bei fünf Spielen nur einmal gewonnen, und zudem zwei
sehr unglückliche Niederlagen kassiert. Insbesondere im Spiel gegen Nordhorn
haben wir zwei Punkte verloren, denn wir haben 50 Minuten lang mit fünf
Toren geführt. Erst in den letzten zehn Minuten haben wir noch ganz
unglücklich eine Niederlage hinnehmen müssen. So fehlen uns aus meiner Sicht
nun zwei Punkte, auch wenn wir ein schweres Auftaktprogramm hatten.
- Zebra:
- Mit welchen Erwartungen gehen Sie nun in die weiteren Spiele?
- Petkovic:
- Wir sind nun mit Stefanovic und Baur wieder komplett, und ich
glaube, dass wir uns nun weiter steigern werden und in der Tabelle noch den
ein oder anderen Platz nach oben bewegen können.
- Zebra:
- Markus Baur ist für Sie vielleicht Ihr wichtigster Man. Bei den
Olympischen Spielen gehörte er zu den Besten in der deutschen
Nationalmannschaft. Welche Erwartungen haben Sie insbesondere an ihn?
- Petkovic:
- Markus hat bei uns im Team eine andere Rolle zu erfüllen als in
der Nationalmannschaft. Dort ist er "nurý der Aufbauspieler und muss seine
Nebenleute wie Zerbe oder Von Behren in Position bringen. Hier im Verein
soll er natürlich auch seine Mitspieler bedienen, gleichzeitig aber auch für
Tore sorgen. In der vergangenen Saison war er unser Haupttorschütze. Das ist
natürlich eine Belastung. Nach seiner Operation im Juni lief nicht gleich
alles optimal, doch mittlerweile hat er zurück ins Spiel gefunde. Er hat
sehr gute Olympische Spiele gespielt, mit solch einer Leistung ist er sehr
wichtig für uns.
- Zebra:
- Mit welcher Einstellung fahren Sie jetzt zum Spiel gegen den THW
Kiel?
- Petkovic:
- Wohl nur wenige Trainer denken vor so einem Spiel an einen Sieg.
Aber natürlich bin ich Optimist. Wenn mein Team einen sehr guten Tag
erwischt und der THW ausnahmsweise einen schlechten, ist vieleicht etwas
möglich. Eine Chance jedenfalls gibt es immer. Außerdem, was können wir in
der Ostseehalle schon verlieren? Überhaupt nichts.
Der THW steckt vor dem Spiel in großer Personalnot:
"
Pitti fällt auf jeden Fall aus, alles andere
wird man sehen", erklärt THW-Coach
Serdarusic.
Weitere Ausfallkandidaten sind momentan
Staffan Olsson (Adduktoren) und
Nenad Perunicic (Knie).
Noka Serdarusic hat die HSG zwar eifrig
auf Video studiert, aber von Neuzugang "Stefanovic - ein unbeschriebenes
Blatt - weiß ich nicht viel.
Das ist ein langer Kerl, über zwei Meter groß. Gegen Wallaus offensive
Abwehr ist er nicht besonders wirkungsvoll gewesen. Aber vielleicht
kommt ihm unsere 6:0-Deckung ja entgegen."
Radio-Tips:
- NDR 1 Welle Nord:
Sa., 17.00 - 18.00: Nordsport: Der "Hallen-Bau-Wettlauf" zwischen Kiel und Flensburg
Sa., 20.30 - 21.30: Live-Einblendungen
Sa., 22.00: Berichterstattung
So., 8.00 und 9.00: Nachberichte mit Stimmen
- RSH, ab 19.30: Live-Einblendungen