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19.11.2000 Presse

Frank von Behren: "Ich will um den Meistertitel mitspielen können"

"In Deutschland nur zu Kiel!"

In einem ausführlichen Interview des Hamburger Abendblattes mit dem Mindener Frank von Behren nimmt der Nationalspieler ausführlich Stellung zu Wechselgerüchten und seinen Ambitionen und Wünschen.
Frank von Behren: "In Deutschland nur zu Kiel!"
Frank von Behren: "In Deutschland nur zu Kiel!"
Der BWL-Student, der vom Hamburger Abendblatt als "begehrtester Handballer Deutschlands" bezeichnet wird, freut sich zwar sehr über das Angebot des THW Kiel ("natürlich ist das etwas Besonderes"), meint aber auch: "Aber sie haben auch Immel, Rose und Florian Kehrmann ein Angebot gemacht, weil sie einfach Nachwuchsleute brauchen. Deshalb sollte man die Sache nicht zu hochhängen."

Er betont, daß nicht er, sondern sein Verein GWD Minden das Angebot ablehnt, kann aber den Verein verstehen: "Die wären ja schön bescheuert, wenn sie mich jetzt ziehen lassen würden. Außerdem bin ich noch jung, erst 24. Da ist es im Grunde egal, ob ich dieses oder nächstes Jahr wechsle. Wenn der THW in der nächsten Saison eine neues Angebot macht, sieht die Situation vielleicht ganz anders aus."

Zwar habe er einen Vertrag bis 2003 bei GWD, doch seiner Meinung nach "droht das Team nach dem Verkauf von Henning Wiechers und Mike Bezdicek auseinanderzufallen." Auch Talant Dujshebaev werde wohl nach Spanien wechseln, "das ändert ohnehin alles. Wir sind dann keine gewachsene Mannschaft mehr und können nicht mehr um den Meistertitel mitspielen." Und Frank von Behren erklärt gegenüber dem Hamburger Abendblatt weiter: "Genau das aber ist mein Ziel. Momentan will man mich halten, weil ich aus der Region komme und mein Marktwert möglicherweise weiter steigt. Am Ende der Saison könnte es jedoch eine Konstellation geben, in der Handlungsbedarf für den Verein besteht. Und wenn ich dann wegwill, wird man mich sicher nicht um jeden Preis halten."

Am Ende der Vorsaison war von Behrens Vertrag ausgelaufen, da hätte der THW nach Meinung des Abendblattes eigentlich schon zuschlagen können. Doch der Nationalspieler erklärt: "Sie wollten meine Entwicklung einfach abwarten. Nach Kiel mußt du nämlich als fertiger Spieler kommen. Dort ist keine Zeit, um ein Talent aufzubauen. Weil der Erfolgsdruck so hoch ist wie in keinem anderen deutschen Verein, vielleicht sogar in keinem anderen Verein Europas, ausgenommen Barcelona. Eine Saison gut zu spielen ist einfach, dieses Leistungsniveau aber zwei, drei Jahre zu bestätigen viel schwerer. Genau an diesem Punkt war ich jetzt. Durch mein gutes olympisches Turnier fühlten sich die Kieler vielleicht bestärkt."

An dem 24-Jährigen zeigten auch einige andere deutsche Vereine Interesse: "Ja, ich hatte noch andere Angebote aus der Bundesliga, zum Beispiel aus Magdeburg. Aber das war kein Thema für mich, genauso wenig, wie nach Flensburg zu wechseln." Denn: "Kiel ist schon der einzige Verein, zu dem ich innerhalb Deutschlands wechseln würde. Vielleicht noch nach Lemgo. Mein größter Traum aber ist, nach Spanien zu gehen. Nicht nur wegen des Sports, auch wegen der Auslandserfahrung. Wenn sich Barcelona meldet, würde ich keinen Augenblick zögern."

Beraten wird der Mindener durch seinen Vater, der selbst lange Handballer war, und "ein, zwei Leute, mit denen ich mich bespreche. Einen Spielerberater oder so was habe ich aber nicht."

Im weiteren Interview schildert Frank von Behren, den unheimlichen Popularitätsschub, den er nach den Olympischen Spielen in Sydney erfahren hat ("Auch auf der Straße werde ich jetzt öfter erkannt"), wo er sich zwischen "Handball-Punk" Kretzschmar und "Schwiegersohn" Stephan positioniert sieht ("Ich bin sicher auch etwas extravagant durch mein Aussehen, will aber nicht darauf reduziert werden") und daß er seit über sechs Jahren in festen Händen von Kathrin ist: "Da ich viel unterwegs bin, ist es einfach schön zu wissen, daß da zu Hause jemand auf mich wartet. Das brauche ich."

Lesen sie das ganze Interview unter "Ich wäre lieber Rockstar geworden"...


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