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09./10.03.2001 - Letzte Aktualisierung: 10.03.2001 Bundesliga

THW erwartet Minden in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg - Es gibt noch Karten!

Update #1

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GWD Minden: im sicheren Mittelfeld der Tabelle.
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Sonntag empfangen die Zebras GWD Minden zu ihrem 14. Bundesliga-Heimspiel dieser Saison. "Heimspiel" ist eigentlich nicht ganz richtig, denn die Partie gegen den Tabellenneunten (26:22 Punkte) findet in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg statt (Anpfiff 16.00 Uhr).
Die Saison von GWD Minden verlief bisher unspektakulär. Die schlechteste Plazierung war der 13. Tabellenplatz, die beste Platz sieben (siehe Kurve Minden). Saisonhöhepunkt dürfte für die Mindener der DHB-Pokal sein, wo man mit einem Viertelfinal-Sieg beim Zweitligisten Melsungen-Böddiger am 10. April ins Final-Four nach Hamburg einziehen könnte.

Beste Schützen: Dujshebaev (links) und von Behren (rechts).
Beste Schützen: Dujshebaev (links) und von Behren (rechts).
In der Bundesliga holte man in eigener Halle bisher 15:9 Punkte (u.a. Sieg über Flensburg), auswärts gelangen immerhin 11:13 Zähler (Siege in Dormagen, Gummersbach, Hildesheim, Nordhorn und Wetzlar; Niederlagen in Lemgo, Magdeburg, Bad Schwartau, Solingen und Wallau). Zuletzt schaffte das Team von Trainer Alexandr Rymanov nach einem deutlichen 31:16-Heimsieg über Großwallstadt und einem 30:30-Unentschieden in Hameln einen 24:22-Erfolg in Nordhorn, bei dem GWD-Spielmacher Talant Dujshebaev, der am Ende der Saison nach Spanien wechselt, bester Spieler war und zudem achtmal traf. Darüber hinaus wußten auch der quirlige Gustaf Bjarnason und Torwart Jörg-Uwe Lütt voll zu überzeugen.

Den weiteren Kader der Mindener haben wir im Vorbericht zum Hinspiel, das der THW übrigens 29:26 in der Kampahalle gewann (siehe Bericht), ausführlich vorgestellt. Bester Torjäger von GWD ist momentan Talant Dujshebaev (109 Tore), dicht gefolgt von Frank von Behren (102), an dem der THW bekanntlich großes Interesse zeigte (siehe Bericht) und Thomas Axner (94/15).

GWD-Trainer Rymanov plagen einige personelle Sorgen: Dankersens Kreisläufer Dimitri Kusilew konnte entgegen seiner eigenen Erwartung nach einer Abszess-Operation am linken Arm laut Mindener Tageblatt doch noch nicht wieder das Training aufnehmen. Der russische Olympiasieger wird somit voraussichtlich am Sonntag fehlen. Zudem ist das Mitwirken von Kapitän Frank von Behren und Linkshänder Jan-Fiete Buschmann unsicher: Beide Akteure plagen sich mit einer Magen-Darm-Grippe herum, sie konnten daher auch kaum trainieren.

Seit dem Wiederaufstieg 1994 gelang GWD in der Ostseehalle noch kein Punktgewinn (siehe Gegnerdaten Minden). In der letzten Saison verlor Minden in Kiel klar mit 29:23 (siehe Bericht).

Aktualisierung vom 10.03.

GWD Minden, ein unangenehmer Gegner. Aus den letzten vier Spielen holte der Traditionsverein aus Ostwestfalen 7:1 Punkte. THW-Coach Noka Serdarusic: "Minden hat das Gleiche durchgemacht wie wir, aber jetzt haben die sich wieder gefangen." Im Moment scheint es schwerer, sich auf die Bundesliga zu konzentrieren, denn Barcelona spukt in allen Zebra-Köpfen herum. "Das kriege ich auch nicht weg", sagt Serdarusic den Kieler Nachrichten, "aber die Spieler müssen auch die Pflichtaufgaben in der Bundesliga erledigen."

Der THW hatte es schon einmal leichter. "Sie willen schon, aber es geht irgendwie nicht", sagt Manager Uwe Schwenker. "Aber ich werde das Team nicht öffentlich abwatschen. Das haben die Jungs, die in den vergangenen sieben Jahren fast alles gewonnen haben, nicht verdient."

In Ostwestfalen hofft man wegen der günstigen Umstände - THW in der Bundesliga nicht in Top-Form, Umzug nach Hamburg - auf die große Chance, bei den Zebras endlich einmal zu punkten. Doch GWD-Trainer Rymanov will davon gegenüber dem Mindener Tageblatt nichts wissen: "Es ist egal, ob wir in Kiel oder Hamburg spielen. Der THW hat an der Alster schon gute Partien gezeigt und auch in Hamburg ein Heimspiel. In der Bundesliga sind alle Mannschaften jetzt in einer Phase, in der die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheidet. Deshalb ist für Hamburg alles offen."

Definitiv ausfallen wird im Spiel Dimitri Kusilew, dessen Operationswunde noch nicht verheilt ist. Geschwächt in die Partie gegen Frank von Behren und Fiete Buschmann (beide Magen-Darm-Grippe). Rymanov legt vor dem Match die taktische Marschroute fest: "Gegen Kiels sehr gute 6:0-Abwehr brauchen wir wieder viel Geduld und Disziplin", zudem müssten Gegentore aus Kontern vermieden werden. Ein Rezept also, das man meist von gegnerischen Trainer hört, die gegen den THW antreten müssen.

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel laufend aktualisiert!

Es gibt noch Karten!

Laut Auskunft der THW-Geschäftsstelle sind für das Spiel noch mehr als 1000 Karten erhältlich (Stand Freitag, 13.00 Uhr). Deshalb wird es am Spielort in Hamburg, der Alsterdorfer Sporthalle, auch eine Tageskasse geben, die am Sonntag um ca. 14.00 Uhr öffnet.

Spielort: Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg

Aus gegebenem Anlaß weisen wir noch einmal darauf hin: Das Spiel findet nicht in der Ostseehalle, sondern in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg statt.

Wichtig: In den Dauerkartenblöcken für die Ostseehalle ist das Spiele gegen Minden NICHT enthalten. Alle Karten befinden sich im freien Verkauf. Auch Dauerkarteninhaber müssen sich also eine zusätzliche Karten kaufen!

Ausführliche Informationen zum Vorverkauf und zur Anreise...

Neue Ziele - Interview mit GWD-Manager Horst Bredemeier

Nachdem der angestrebte fünfte Rang in der Bundesliga zunächst in die Ferne gerückt ist, erläutert Manager Horst Bredemeier die neuen Ziele des TSV GWD Minden.

Für den TSV GWD Minden hieß das vor der Saison ausgegebene Ziel "Platz fünf". Doch nach gut zwei Dritteln der Spielzeit ist das Vorhaben wieder einmal in weite Ferne gerückt. "Wir betrachten uns von unserem Selbstverständnis her als eine der Mannschaften hinter den großen Vieren aus Kiel, Flensburg, Lemgo und Magdeburg", relativiert Manager Horst Bredemeier die Ansprüche. "Wir spielen mit Vereinen wie Essen, Großwallstadt oder Nordhorn um die Plätze von fünf bis acht. Unser Saisonziel ist demnach als das optimal Mögliche zu betrachten." Dennoch gibt Bredemeier zu, mit dem momentanen Rang in der Tabellenmitte nicht zufrieden zu sein. "Wir haben in erster Linie zuhause unnötige Punkte abgegeben, die uns unser Ziel verfehlen lassen." Für die Rückrunde habe man sich daher nur vorgenommen, einfach besseren Handball zu spielen - und das verfehlte die Wirkung bislang nicht: ein 31:16-Kantersieg gegen den TV Großwallstadt und der Achtelfinalerfolg im DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt geben neuen Auftrieb. "Nach dem günstigen Los gegen Melsungen hoffen wir nun, uns erneut für das Final Four in Hamburg zu qualifizieren", so Bredemeier.

Daß es bei GWD Minden sportlich bislang nicht immer rund lief, ist vor allen Dingen auf die fehlende Konstanz in der Leistung zurückzuführen. "Wir haben mit Talant Dujshebaev einen Spielmacher von Weltklasse, der seine Stärken im individuellen Bereich hat", erläutert Bredemeier. Doch für den ehemaligen Bundestrainer ist es "eigentlich viel schlimmer, dass wir statt auf unsere Stärken bauen zu können, viel zu sehr damit beschäftigt sind, unsere Schwächen abzustellen." Die jungen Leistungsträger wie Frank von Behren oder Aaron Ziercke wiesen noch zu starke Formschwankungen auf, und auch der erst im Sommer neu verpflichtete Blazo Lisicic ksnne nach zwei Operation verständlicherweise noch nicht die in ihn gesetzten Erwartungen ganz erfüllen, so Bredemeier. Aber dennoch freut man sich in Minden ganz besonders darüber, dass die engagierte Nachwuchsarbeit erfolgreich Früchte trägt. "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im aktuellen Kader gleich vier Eigengewächse haben, die den Sprung in die Bundesliga geschafft haben", betont Bredemeier gern die positive Ausnahme in der höchsten deutschen Spielklasse.

Für das Spiel gegen den THW Kiel setzt Bredemeier weiter auf die bewährte Taktik, guten Handball spielen zu wollen. "Der Ausgang und das Ergebnis in dem Spiel hängt auch vom Auftritt des THW ab." Beim Gastspiel der Zebras in Hameln erlebte der Mindener Manager zuletzt von der Tribüne aus "einen sehr positiv und abgebrüht auftretenden THW Kiel mit einem überragenden Nenad Perunicic in Angriff und Abwehr." Da dürfte selbst der Ortswechsel aus der altehrwürdigen Ostseehalle in die Alsterdorfer Sporthalle nach Hamburg kein Vorteil für GWD Minden bedeuten. "Dort sind die Kieler dreimal in Folge Pokalsieger geworden. Ich würde sagen, die Alsterdorfer Sporthalle ist so etwas wie das etwas kleinere Wohnzimmer des THW."

Die Sache könnte auch anders aussehen - Frank von Behren über seine Gedanken und Beziehungen zum THW Kiel

Einer der besten Spieler in Sydney: Frank von Behren.
Einer der besten Spieler in Sydney: Frank von Behren.
"Das ist eigentlich ein ganz normales Spiel für mich", muss Frank von Behren dem Auftritt gegen den THW Kiel irgendwelche Besonderheiten absprechen. Vielleicht abgesehen davon, dass es gegen solch eine Mannschaft immer eine besondere Begegnung sei, fügt der Kapitän der Nationalmannschaft höflich hinzu. Mit seinen gerade einmal 24 Jahren zählt von Behren schon jetzt zu den Topstars der Bundesliga und gilt als die ganz große Hoffnung im deutschen Handball. Folglich ist das Interesse an dem Shootingstar des letzten Jahres enorm gestiegen. Auch der THW Kiel war an einer Verpflichtung des Rückraumspielers interessiert (siehe Bericht) und unterbreitete ihm im Herbst des vergangenen Jahres einen gut dotierten Fünf-Jahres-Vertrag. Doch von Behren lehnte ab und bleibt seinem Verein GWD Minden zunächst erhalten. "Die Sache mit dem Angebot ist vergessen", versichert er. "Und deshalb ist das Spiel gegen den THW Kiel in Bezug auf die Wechselgeschichte auch kein besonderes mehr."

Ob die Kieler Zebras jedoch in der Zukunft noch einmal an seine Verpflichtung glauben dürfen, lässt von Behren offen. "Noch habe ich einen Vertrag in Minden und werde auch im nächsten Jahr weiter hier spielen", so der 41fache Nationalspieler. Die Sache sei durch, betont er. Was danach sein wird, ist zu diesem Zeitpunkt reine Spekulation. "Wenn Kiel mich dann noch haben möchte, werden sie mir sicher wieder ein Angebot unterbreiten", ist von Behren überzeugt. "Und dann", macht er den THW-Verantwortlichen und allen Zebra-Fans Mut, "dann könnte die Sache auch anders aussehen."

Vom THW Kiel hat von Behren nach wie vor eine hohe Meinung. Daran konnten auch die Durchhänger in der Bundesliga nichts ändern. "Diese Mannschaft kann immer gut spielen. Dass sie jetzt ein paar Mal verloren hat, ist aber eigentlich kein Wunder", kann er gut nachvollziehen. "Fast alle Spieler haben das Mammutprogramm mit Olympischen Spielen und der Weltmeisterschaft absolvieren müssen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn irgendwann die Kräfte schwinden." Für ihn gehören die Zebras weiterhin zu den drei stärksten Teams in Deutschland. "Sie haben ihre Schwächephase überwunden. Wenn sie sich ganz auf den Handball konzentrieren können, ist es für jede Mannschaft schwer den THW zu schlagen."

Dennoch führt in dieser Saison wohl kein Weg zur Meisterschaft an der SG Flensburg-Handewitt vorbei. "Ich würde den Flensburgern den Titel gönnen", hat er mit seinem Verein ganz andere Ziele. "Es wäre schsn, wenn wir mit GWD Minden in diesem Jahr Pokalsieger werden könnten." Nachdem viele favorisierte Mannschaften bereits aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind, rechnen sich die Ostwestfalen nun gute Chancen aus, endlich wieder einen großen Coup zu landen. Und auch was seine internationalen Ambitionen mit der zuletzt ein wenig vom Platzierungspech verfolgten Nationalmannschaft angeht, ist Frank von Behren zuversichtlich: "Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem das große Engagement auch belohnt werden wird."

Radio-Tips:


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