12.-14.05.2001 - Letzte Aktualisierung: 14.05.2001 | Bundesliga |
Update #2 |
Der "Noch-Meister" begann sehr konzentriert. Jacobsen traf zwei Mal zur 3:2-Führung. Dann sorgte Stefansson mit einem Doppelschlag für die erste Führung der Gastgeber: 4:3 (6.).
Nenad Perunicic wurde in der Bördelandhalle ausgepfiffen. |
Magdeburg erhöhte auf 6:4 nach neun Minuten. Doch der SCM fand vor allem im Angriff nicht zu seinem Spiel. Die 6:0-Abwehr des THW steigerte sich von Minute zu Minute. Zudem wechselte Trainer Noka Serdarusic den Keeper: Axel Geerken löste Steinar Ege ab und gab seiner Deckung Sicherheit, das Zebra-Bollwerk stand. Der THW zog das Tempo an, Perunicic traf mit einem Doppelschlag zum 11:7 (18.). Inzwischen hatte Gislason alles auf eine Karte gesetzt, seinen angeschlagenen Spielmacher Kuleschow nachgetragen, der Russe sollte das Spiel ordnen. Doch die Zebras hatten noch nicht genug. Vier Minuten später hieß es 13:7 für den THW durch Olsson. Kiel schien auf der Siegerstraße, doch SCM-Coach Gislason stellte auf eine 5:1-Deckung um, spielte abwechselnd vorn mit Abati, Kretzschmar und Liesegang. Gegen diese Maßnahme fand der THW zunächst kein Gegenmittel.
Nachdem Axel Geerken kurz vor dem Kabinengang beim Stande von 14:10 einen Siebenmeter vom Stefansson abwehren konnte, gelang Magdeburg durch Kervadec der 11:14-Anschluß zur Pause.
Tor für Tor schrumpfte die Führung nach dem Wechsel. Nach 34 Minuten stand es 14:14. Nun kochte die Halle, die Schiris hielten dem Druck der Zuschauer nicht Stand und kippten um. Nur allmählich fand der THW gegen die umgestellte Magdeburger Abwehr wieder ins Spiel. Lövgren machte das 18:18.
Mitten im Handgemenge: SCM-Torhüter Henning Fritz. Doch die Gemüter kühlten sich schnell wieder ab. |
Sah in der 60. Minute rot: Stefan Lövgren. Er war mit acht Toren bester Werfer. |
Bester Spieler beim THW war Stefan Lövgren mit acht Toren. Bei Magdeburg war Stefansson mit 8/4 Treffern am erfolgreichsten.
Eigentlich sollte der THW von den Flensburgern nur ein Faß Bier bekommen,
falls Flensburg Meister wird und der THW in Magdeburg gewinnt. Gewonnen hat
der THW zwar nicht, aber den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung müssen sich
die Zebras sicher auch nicht gefallen lassen.
So meint dann auch SG Flensburg-Handewitt-Manager Dierk Schmäschke:
"Vielen Dank THW. Das Bier bekommt der THW trotzdem. Jetzt fahre ich das 50-Liter-Faß
aber mit dem Auto dahin. Schließlich haben wir auch so noch alles in der Hand."
Hoffentlich glaubt keiner, dass wir den Magdeburgern die Meisterschaft vermasseln wollten, denn wir brauchen jeden Punkt, um unser Ziel Platz 4 noch zu erreichen.In der 1. Halbzeit stand die Abwehr sehr gut, Angriffe wurden ausgespielt und die Pausenführung war verdient. Magdeburg kam in der 2. Halbzeit aggressiver und bissiger aus der Kabine. Wir haben keine Ruhe mehr ins Spiel bringen können und zu schnelle Angriffe gespielt.
Insgesamt war der THW die bessere Mannschaft, Magdeburg ist durch die Unterstützung der Zuschauer wieder herangekommen.
Als der SCM auf 5:1 umstellte, abwechselnd vorn mit Abati, Kretzschmar und Liesegang spielte, fanden wir zunächst kein Mittel dagegen, haben viele Bälle weggeworfen, Magdeburg über 9:13 und 13:14 wieder aufgebaut. Insgesamt waren wir aber besser.
Wir haben in der 1. Halbzeit nie zu unserem Spiel gefunden, waren viel zu hektisch und haben frühzeitig abgeschlossen. Gegen die starke Deckung der Kieler haben wir keine Linie gefunden, zudem hatten wir große Problem im Rückraum.In der Phase Mitte der ersten Halbzeit wurde offensichtlich, dass wir ohne starke Abwehr nichts reißen können. Daher die Umstellung auf 5:1-Deckung.
In der 2. Halbzeit waren wir aggressiver, haben aber viele Bälle verschossen und konnten somit auch keine klare Führung herausspielen. Am Ende hätten wir auch verlieren können, aber ein Sieg wäre unverdient gewesen.
In Wallau müssen wir mindestens einen Punkt holen, da Lemgo die restlichen Spiele gewinnen wird.
Das war auf jeden Fall ein verdienter Punkt. Wir waren die bessere Mannschaft. Aber in der zweiten Hälfte sind wir benachteiligt worden.Wir haben heute gezeigt, dass wir das Potenzial haben, jeden zu schlagen.
Wir waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft. Aber wir wurden zumindest in der zweiten Halbzeit eindeutig benachteiligt.
Man muß nicht unbedingt auf den letzten Wurf hoffen, wenn man vorher so klar wie wir zurückgelegen hat.
"Ich habe ihm gesagt: Henning, bleib cool. Du musst mit ihm noch ein paar Jahre auskommen."[Zum Spiel:]
Magdeburg hat zu viel mit Herz, zu wenig mit Kopf gespielt.[Zu Oleg Kuleschow, der angeschlagen ins Spiel kam:]
Oleg sieht es nicht gut aus. Aber ohne ihn wird's eng für den SCM.[War das Spiel wegen der Wechselproblematik etwas besonderes?]
Für mich als Profi war das eine völlig normale Situation.
Keiner hat Kudinow einen Vorwurf gemacht. Er hat sein Bestes versucht. Es wäre zu billig, ihn als Sündenbock hinzustellen. Wir hatten ja zuvor mehrfach die Chance, den Sieg zu sichern.[Zu den Tumulten in der 60. Minute:]
Nach dem Schlusspfiff war aber wieder alles vergessen. Da kann man auch ein Bier zusammen trinken.
In so einer beschissenen Situation wie "Kudi" jetzt ist, war ich selbst schon. Da bist du nur fertig, untröstlich. Aber nicht der letzte Wurf war spielentscheidend. Wir hätten vorher alles klar machen können, Mist. Dann wäre uns der Titel sicher gewesen. Aber noch haben wir alles selbst in der Hand.
Es wäre fatal, jetzt "Kudi" den Punktverlust anzuhängen. Nach dem 17:16 in der 37. Minute bestand mehrfach die Möglichkeit, auf zwei Tore wegzuziehen. Darin liegt die Ursache, warum wir nicht gewonnen haben.
Beim 18:17 in der 40. Minute spielen wir in doppelter Überzahl ungeschickt, verwerfen danach Konter, nutzen Siebenmeter nicht. Dafür haben wir die Quittung bekommen.
Mache ich den rein, wäre Kiel vielleicht verunsichert worden, hätte gespürt, dass wir einen Lauf bekommen.
Schönen Gruß an die Schiedsrichter. Die haben mir heute ein Faß Bier geklaut, daß wir für einen Sieg von Flensburg bekommen sollten.
Den einen Punkt muß man als Sieg betrachten. Das war schon ziemlich lustig, was die Schiedsrichter so gepfiffen haben.
Um es mal sehr zurückhaltend auszudrücken, es war hier heute sehr schwierig zu gewinnen, mit den Schiris vielleicht sogar unmöglich.
[Zu seiner Leistung:]
Wenn die Schützen völlig frei werfen, gibt's für Torhüter meistens nichts zu halten.[Punktgewinn oder Punktverlust?]
Das wird sich noch rausstellen. Über 60 Minuten muß man zufrieden sein mit dem Punkt. Der THW war sehr stark. Die Schiedsrichter haben uns wieder ran gebracht. Aber die Chance, uns abzusetzen, haben wir verpaßt.[Zur Szene in der letzten Minute, sind Ihnen da die Nerven durchgebrannt?]
Nein. Aber es geht jetzt um alles. Das sah sehr gefährlich aus, als Ole da in die Bank und den Zeitnehmertisch flog. Ich hatte Angst um seine Gesundheit.
(12.-14.05.2001) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |