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18./19.12.2001 - Letzte Aktualisierung: 19.12.2001 Bundesliga

Nordhorn: Trotz wirtschaflich schwieriger Sitation sportlich topp

THW muß am Mittwoch bei der HSG ran - live im DSF

Update #3

Hier geht's zur Aktualisierung vom 19.12. (#2) und vom 19.12. und vom 18.12....

Wieder vorne mit dabei: Die HSG Nordhorn.
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Am Mittwoch muß der Spitzenreiter THW Kiel (24:6 Punkte) beim Tabellenfünften HSG Nordhorn (20:10) antreten. Während der THW mit großen Verletzungssorgen kämpft, stehen die Grafschafter nach einem 14:2-Punktespurt trotz wirtschaftlicher Probleme sportlich gut da. Anpfiff des Spiels, das im DSF live übertragen wird, ist um 19.30 Uhr.
Zuletzt machte die HSG Nordhorn vor allem mit ihrer wirtschaftlichen Situation Schlagzeilen. Von drohender Insolvenz bei der HSG, die seit Saisonbeginn noch immer auf der Suche nach einem Hauptsponsor ist, war die Rede. HSG-Macher Bernd Rigterink wiegelte in Interviews ab: "Da ist nichts dran." Dennoch mußte der Spediteur einräumen, daß "zugesagte Gelder einzelner anderer Sponsoren langsamer als erwartet" fliessen würden. Aus diesem Grunde habe er mit der Mannschaft gesprochen, ihnen erklärt, daß es "leicht kriesele" und gesagt: "Wem die Situation in Nordhorn zu heikel wird, der möge sich beizeiten nach etwas anderem umschauen." Da die Wechselfrist am 15. Januar endet, wollte er Spielern, die sich anders orientieren wollen, rechtzeitig informieren. Laut Rigterink sei es nicht auszuschliessen, daß "im März, April, Mai eine Situation auftaucht, in der die Luft dünn wird", aber die HSG werde die "Rückrunde auf jeden Fall mit einer absolut bundesligatauglichen Mannschaft bestreiten".

Trotz oder vielleicht gerade wegen der schwierigen Situation ist die HSG momentan in einem starken sportlichen Aufwärtstrend. Nach durchwachsenem Saisonstart mit 6:6 Punkten und Heimniederlagen gegen Lemgo und Flensburg gelang in den letzten acht Spiele eine 14:2-Punkte-Serie, die ihren Höhepunkt im 27:24-Sieg bei TUSEM Essen am vergangenen Dienstag hatte. Die Nordhorner glänzten beim Überraschungscoup in der Grugahalle besonders durch mannschaftliche Geschlossenheit. Einzig der herbe 23:26-Heim-Ausrutscher gegen den Abstiegskandidaten SG Solingen Mitte November trübt die Bilanz der letzten Spiele etwas (siehe Kurve Nordhorn).

Aber nicht nur in der Liga ist Nordhorn auf Erfolgskurs, auch im DHB-Pokal war man bisher siegreich. Durch einen 38:21-Sieg beim TV Hüttenberg stehen die Grafschafter ebenso wie der THW im Viertelfinale. Die Auslosung für die Runde der letzten Acht erfolgt am Mittwoch im Euregium in Nordhorm im Rahmen des Bundesligaspiels. "Glücksfee" ist der ehemalige Rostocker Fußball-Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel. Neben Nordhorn und Kiel sind noch Magdeburg, Minden, Essen, Lemgo, Eisenach und Hameln im Topf (Auslosung ab 19.15).

Dicke Freunde: Vranjes (l.) und Gentzel (r.).
Dicke Freunde: Vranjes (l.) und Gentzel (r.).
Die Abgänge von Linksaußen Jochen Fraatz (Karriereende) und Torhüter Gudmundur Hrafnkelsson (Papillon Coversano (ITA)) wurden durch die Verpflichtungen von Jungnationalspieler Torsten Jansen und dem schwedischen Weltklassekeeper Peter Gentzel kompensiert. Und weil Gentzel von BM Granollers (ESP) verpflichtet wurde, wechselte auch sein Landsmann Lubomir Vranjes von dem spanischen Klub nach Niedersachen. Fachleute und Handball-Fans wissen, daß der 1,92 Meter große Torhüter Gentzel und der 1,68 Meter kleine Lubomir Vranjes - auch liebevoll als "Pat und Patachon des Handballs" des Handballs bezeichnet - dicke Freunde und für Klubs nur im Paket erhältlich sind. So hat Trainer Kent-Harry Andersson mit dem schwedischen Mittelmann Vranjes und dem norwegischen Regisseur Solberg gleich zwei Weltklassespieler für die Spielmacherposition zur Verfügung. Dazu der "Welthandballer des Jahres 2000" am Kreis und die torgefährlichen Skandinavier Frode Hagen und Robert Andersson: Eine gefährliche Mannschaft (siehe Kader Nordhorn).

Der THW und die HSG Nordhorn haben eine ausgeglichene Bilanz: Zwei THW-Siege, ein Unentschieden, zwei HSG-Siege. In Nordhorn konnten die Zebras noch nie gewinnen. In der Saison 99/00 gab's ein 26:26-Unentschieden (siehe Bericht), in der vergangenen Spielzeit setzte es eine 24:28 (13:14)-Niederlage (siehe Bericht).

Gegen sein Ex-Klub wieder mit dabei: Johan Pettersson.
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Der THW wird gegen Nordhorn wohl wieder auf Magnus Wislander und Johan Pettersson setzen dürfen. Gerade Johan dürfte nach seiner Zwangspause heiß auf das Spiel sein, geht es doch gegen seinen Ex-Klub Nordhorn. Von dessen Trainer wurde er in der vergangenen Saison, besonders nach der Bekanntgabe seiner Wechselabsicht, nur noch sporadisch eingesetzt.

Aktualisierung vom 18.12.

Johan Pettersson wird mit nach Nordhorn reisen. Ob und wie lange er jedoch zum Einsatz kommen wird, ist noch ungewiß. "Natürlich ist Johan noch nicht wieder ganz der Alte", weiß Coach Noka Serdarusic. Auch Magnus Wislander, der gestern erstmals wieder (reduziert) trainieren konnte und Antibiotika nehmen muss, dürfte nicht hundertprozentig fit sein. Das könnte sich auf die Stabilität der THW 6:0-Deckung durchaus schmerzlich auswirken. Zudem sind Stefan Lövgren - der Motor des THW-Spiels - und Mattias Andersson durch einen grippalen Infekt angeschlagen.

Dennoch erwartet Noka Serdarusic, daß man keinesfalls eine solche Niederlage wie der SCM, der mit 21:33 (10:16) im Euregium verlor, einstecken muss. "Wenn wir die Partie lange offenhalten, haben wir eine gute Chance." Im ausgiebigem Videostudium wurde deutlich, daß besonders HSG-Keeper Peter Gentzel momentan eine sehr starke Form hat. Gerade an den Siegen gegen Willstätt und in Essen hatte der Schwede großen Anteil. Überhaupt: "Bei 15 Nationalspielern, was oft vergessen wird, muß das Ziel von Nordhorn die Spitze sein", sagt Serdarusic.

Aktualisierung vom 19.12.

"ich bin davon überzeugt, daß wir eine gute Siegchance besitzen", sagt Manager Uwe Schwenker den Kieler Nachrichten, "gegen die Großen der Liga stimmt die Einstellung immer."

Gegen Nordhorn steht erstmals wieder Johan Pettersson im Aufgebot. "Ich hatte noch lange nach dem Unfall Kopfschmerzen und fühlte mich nach dem Absetzen der Medikamente schlapp", erinnert sich Pettersson. Seit Mitte letzter Woche steht der 28-Jährige aber wieder im Training. Jetzt sei er wieder richtig heiß auf Handball, sagt er. "Besonders freue ich mich, daß ich gegen Nordhorn dabei bin."

"Von der Motivation ist es ein einfaches Spiel", sagt Nordhorns 37-jähriger schwedischer Abwehrchef Ola Lindgren den Grafschafter Nachrichten, gibt jedoch zu bedenken: "Aber der THW ist eine gute Mannschaft und wir müssen eine sehr gute Leistung bringen, wenn wir gewinnen wollen." Gewinnen will Nordhorn aber nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich. Noch immer ist die HSG auf der Suche nach einem Hauptsponsor, heute soll der "Tag X" sein. Manager Bernd Rigterink ist laut Grafschafter Nachrichten fündig geworden und will heute "einen neuen Hauptsponsor präsentieren" - im Rahmen der Live-Übertragung des DSF? "Abwarten", lautete laut GN gestern die Devise bei Kapitän Ola Lindgren. Die Spieler haben dem Verein "Ruhe und Vertrauen" gewährt; doch heute soll eine Stillhalte-Frist enden, die sich Rigterink bei seinem Krisengesprüch von den Spielern erbeten hatte. "Alle wollen lieber hier bleiben", sagt Kent-Harry Andersson den Grafschafter Nachrichten, aber "natürlich haben einige Spieler Angebote."

Schiedsrichter sind die Sportfreunde Lemme / Ullrich aus Magdeburg.

2. Aktualisierung vom 19.12.

HSG-Trainer Kent-Harry Andersson vermeldet: Alle Mann an Bord. "Bei so einem Spiel will natürlich jeder mit dabei sein. Da braucht man die Spieler auch nicht zu motivieren". Beide Trainer erwarten laut Sport1 "Tempohandball". "Noka" Serdarusic: "Wenn man so perfekt Tempogegenstöße laufen kann wie Nordhorn, kann ein Spiel immer eine Wende nehmen", warnt er und betätigt: "Das wird technisch feinster Handball von beiden". Die aktuelle Lage der HSG und ihre Möglichkeiten sieht Serdarusic deutlich unterbewertet. "Wenn man schon eine so gute Mannschaft hat und sich dann noch Peter Gentzel, Ljubumir Vranjes oder auch Torsten Jansen verpflichtet, will man sicherlich mehr als nur einen Europapokalplatz".

Expertenmeinung von DSF-Kommentator Uwe Semrau: Für mich ist der THW Kiel leichter Favorit. Und zwar aus dem Grund, weil die Kieler immer ihre besten Spiele machen, wenn sie angeschlagen sind. Zudem steht die Tabellenführung auf dem Spiel, die sie bestimmt auf keinen Fall verlieren wollen. Dennoch, man wird ein hochklassiges und spannendes Spiel erwarten dürfen.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg Nordhorn:2,15
Unentschieden:5,95
Sieg THW:1,65
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