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23.07.2002 Mannschaft / Vorbereitung

Dominikovic im THW-Netz, Ahlm bereits an der Angel

Mit dem Schweden über Dreijahresvertrag einig - Trainingsstart in Felde

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2002:

Davor Dominikovic.
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Wenn er Urlaub hat, kann er am besten beim Angeln abschalten. Drei Tage in Schweden sind dazu allerdings zu wenig, zum Angeln und zum Abschalten. Also fuhr Noka Serdarusic anschließend mit Frau und Enkeltochter nach Brela an die kroatische Mittelmeerküste, aber ganz ohne Arbeit ging es für den THW-Trainer auch dort nicht: In seiner Heimat fädelte er den Transfer von Davor Dominikovic ein. Der 70-fache kroatische Nationalspieler ging dem deutschen Handball-Meister als erster dicker Fisch ins Netz. Der zweite, Marcus Ahlm, hängt an der Angel. Der 21-jährige Schwede soll in Kiel Nachfolger seines heimgekehrten Landsmannes Magnus Wislander werden. Nur wann, das ist die Frage. "Wir sind uns mit ihm einig über einen Dreijahresvertrag. Ich gehe davon aus, dass er in den nächsten Tagen unterschreiben wird", erklärte Noka Serdarusic. Sollte Ahlms Heimatverein Ystad aber weiterhin auf der hohen Ablöseforderung (dem Vernehmen nach 250000 Euro) für den bis zum Saisonende dort gebundenen Kreisläufer beharren, wäre der THW bereit zu warten. "Dann kommt Ahlm halt erst im nächsten Jahr, wenn er sowieso ablösefrei ist", meinte Serdarusic, auf dessen Wunschliste noch ein weiterer Neuzugang steht.
Auf Ahlm wird gewartet, aber Davor Dominikovic ist schon da. Am Freitag Abend traf der 24-jährige Rechtshänder in Kiel ein. Am Sonntag, am Rande des Golfturniers in Hohwacht, traf er seine neuen Kollegen, die er besser kennt als sie ihn: "Ich habe zuhause in Metkovic immer DSF sehen können und bin deshalb über den THW und die Bundesliga gut informiert", berichtete der 2,03 m große und 101 kg schwere Modellathlet in passablem Deutsch. "Das habe ich vier Jahre auf dem Gymnasium gelernt", schmunzelte der BWL-Student, der mitunter noch ein paar englische Brocken einstreut, um von sich zu erzählen. Zum Beispiel, dass er schon mit dem kroatischen Erstligisten RK Metkovic gegen Morten Bjerre und Henning Fritz gespielt habe, als diese noch in Flensburg beziehungsweise Magdeburg aktiv waren. Oder dass er beim Kaffeetrinken mit Noka Serdarusic während dessen Urlaub in Kroatien nur fünf Minuten gebraucht habe, um sich für den THW zu entscheiden.

"Kiel ist eine große Herausforderung für mich", behauptet Davor Dominikovic. Für ihn sei es auch kein Problem, nur einen Einjahresvertrag erhalten zu haben: "Ich bin zwar nur zur Probe in Kiel, aber ich bin davon überzeugt, dass ich hier einige Jahre spielen werde." Dass seine Freundin Ana nach ihrer Diplomarbeit als Wirtschaftswissenschaftlerin im Winter nachkommt, scheint für Dominikovic beschlossene Sache zu sein. Auch sein Trainer ist von den Fähigkeiten seines Landsmannes überzeugt. "Nachdem Max Wislander aufgehört hat, war die Abwehr ein Punkt, der mich bedrückte. Davor ist dort viel stärker als Julio Fis, aber er wird uns auch im Angriff weiter helfen", sagt Serdarusic über Dominikovic, der im linken Rückraum die Lücke schließen soll, die der am Knie operierte Demetrio Lozano noch einige Monate hinterlassen dürfte.

(Von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 23.07.2002)


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