THW-Logo
10.-12.10.2002 - Letzte Aktualisierung: 12.10.2002 Bundesliga

Schwere Aufgabe in Magdeburg

Update #4

Hier geht's zur Aktualisierung vom 12.10. (#2), vom 12.10. (#1), vom 11.10. (#2) und vom 11.10. (#1)...

Seit dieser Saison tritt der SCM aus Merchandising-Gründen auch unter dem Namen "SC Magdeburg Gladiators" auf.
Klicken Sie für weitere Infos! Seit dieser Saison tritt der SCM aus Merchandising-Gründen auch unter dem Namen "SC Magdeburg Gladiators" auf.

Den Zebras ist keine Pause gegönnt: Nach dem Pokalsieg vom Mittwoch in Wilhelmshaven muß der THW schon am Samstag nachmittag wieder in der Bundesliga ran. Der SC Magdeburg erwartet den THW Kiel um 15.15 Uhr in der Bördelandhalle. Der MDR überträgt die zweite Halbzeit live ab 16.08 Uhr.
Der SC Magdeburg ist in der Liga voll im Soll: 12:2 Punkte haben die "Gladiators" nach sieben Spielen, nur beim Auftakt in Lemgo mußten sie sich mit 26:29 geschlagen geben, ansonsten gab es nur doppelte Punktgewinne. Gegen Flensburg und Essen gelangen in der heimischen Bördelandhalle klare Siege, doch gegen die Underdogs aus Göppingen und Wilhelmshaven hatten die Ostdeutschen einige Probleme (siehe Kurve Magdeburg).

Zuletzt punktete Magdeburg beim temporeichen 37:34-Erfolg in Minden. SCM-Trainer Alfred Gislason zeigte sich besonders mit Landsmann Olafur Stefansson zufrieden, doch auch sein Pendant auf Halblinks, der junge polnische Neuzugang Gregorz Tkaczyk, erwies sich als torgefährlich. Nur dessen Verspieltheit - Tkaczyk konnte in entscheidender Phase nach einer Pirouette(!) einen Siebenmeter nicht verwandelt - trübte seine Leistung etwas. Stark war auch die SCM-Abwehr mit dem Mittelblock Steffen Stiebler und dem isländischen Neuzugang und Kreisläufer Sigfus Sigurdsson. Gislason nach dem Spiel: "Unsere bisher beste Saisonleistung. Riesenkompliment an den Rückraum".

Der SC Magdeburg ist mit 12:2 Punkten der Verfolger des TBV Lemgo.
Klicken Sie für weitere Infos! Der SC Magdeburg ist mit 12:2 Punkten der Verfolger des TBV Lemgo.
Der Kader des SCM ist stark besetzt. Der Rückraum glänzt mit Stefansson, Perunicic (zur Zeit verletzt), Tkazcyk und Kuleschow. Dahinter warten die Youngster Wiegert, Lux und Kloppe auf ihre Chance. Neben Tkaczyk (kam aus Warschau) ergänzte Magdeburg seinen Rückraum mit dem Franzosen Anthony Pistolesi (aus Solingen). Die Außen sind mit Kretzschmar, Schöne und Abati ebenfalls stark besetzt. Auch im Tor kann Magdeburg mit Gaudin und dem Neuzugang Friedrich (aus Solingen) ein gutes Duo vorweisen.

Viele Experten vermuteten vor der Saison die Achillessehne des SCM aber eher am Kreis und in der Abwehr, weil durch den Abgang des französischen Nationalspielers Gueric Kervadec eine kaum zu schließende Lücke hinterlassen wurde. Doch bisher schlägt sich der neue isländische Kreisläufer Sigurdsson sowohl in Offensive als auch in der Defensive (zusammen mit Stiebler im Mittelblock) recht beachtlich, zudem hat Trainer Gislason noch Kreisläufer Mäuer in der Hinterhand. Top-Torschützen beim SCM sind momentan Olafur Stefansson (36 Tore), Joel Abati (32) und Sigfus Sigurdsson (27).

In den letzten fünf Jahren holte der THW in der Bördelandhalle mit einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen 4:6 Punkte. In der vergangenen Spielzeit unterlagen die Zebras trotz 16:13-Halbzeitführung noch mit 25:27 (siehe Spielbericht und Daten Magdeburg).

Trotz des THW-Fehlstarts hat Magdeburgs Trainer Gislason den deutschen Meister weiter auf der Rechnung: "Kiel darf man nie abschreiben. Der THW wird die Kurve kriegen und den Anschluss schaffen. Zwar hat Kiel schon einige unerwartete Punkte abgegeben. Doch dem THW muss man immer rechnen." Doch nichtsdestotrotz ist der SCM klarer Favorit - das sehen auch die Quotenmacher von Oddset so: Für einen Sieg der Magdeburger steht die Quote bei mageren 1:1,20.

Beinahe trotzig behauptete Olsson trotz der komplizierten Aufgabe in der Bundesliga am Samstag in Magdeburg: "Gegen den Abstieg spielen wir nicht. Wenn man oben ist, heißt es immer, man soll auf dem Teppich bleiben. Das gilt auch jetzt: Ruhe bewahren."

Aktualisierung 11.10.

Kann Kiel "irgendwie nicht leiden": Stefan Kretzschmar.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kann Kiel "irgendwie nicht leiden": Stefan Kretzschmar.
Magdeburgs Linksaußen Stefan Kretzschmar kommentiert das Spiel am Samstag in der Magdeburger Volksstimme in seiner ganz eigenen Art und Weise: "Erstmals wird unsere Halle bei einer Partie gegen einen Letzten ausverkauft sein." Doch er sagt auch: "Ich bin sicher, es wird für uns das schwerste Hinrunden-Heimspiel. Es kommt der deutsche Meister, und zwar komplett, kein Rumpfteam."

Kretzschmar bekennt in der Volksstimme, "dass ich gegen Kiel immer besonders motiviert bin, denn irgendwie kann ich den Klub nicht so richtig gut leiden. Manager, Trainer und Spieler geben sich relativ arrogant nach den Erfolgen der letzten Jahre. Aber ich gebe zu, dass das zum Teil auch gerechtfertigt sein mag, denn dort wurde ja verdammt gute Arbeit geleistet." Er glaubt an ein "extrem emotionales Spiel", und an ein schnelles. Magdeburg hatte gegen Minden und Tarp Tempohandball gespielt, dass will der SCM gegen den THW fortsetzen: "Wir sind fit, werden versuchen, das Tempo hoch zu halten. Kiel hat die schnelle Mitte im Vorjahr perfekt gespielt, jetzt aber einige angeschlagene Spieler. Mal sehen, ob die auf Grund ihrer körperlichen Situation eine wilde Jagd mitmachen", so der Linksaußen in der Volksstimme.

SCM-Trainer Gislason hält sich in der Volksstimme derweil etwas bedeckter als der ehemalige Teenie-Schwarm: "Kiel spielt bei uns bis auf Lozano erstmals in der Saison in Bestbesetzung. Daran müssen wir uns orientieren, nicht an der Tabelle." SCM-Torhüter Neuzugang Torsten Friedrich glaubt laut Volksstimme, daß der THW sein Heil im Gegenstoß suchen wird, denn "die wissen, dass sie über Konter die beste Chance haben, uns auszuhebeln. Denn Tore gegen uns zu werfen, wenn wir hinten kompakt stehen, artet in verdammt harte Arbeit aus." "Fichte", wie Friedrich in Magdeburg gerufen wird, erlebt erstmals ein Heimspiel gegen den THW: "Als der THW in Solingen spielte, war ich verletzt. Aber jetzt werde ich super entschädigt. Zu Hause vor 8000 Zuschauern gegen Kiel zu spielen, ist genial. Ein Sieg wäre die Krönung, weil Kiel dann den verlorenen Punkten die ganze Saison hinterherhecheln würde."

Henning Fritz dagegen ist in einer ganz anderen Situation, er will als ehemaliger Magdeburger unbedingt mit dem THW in der Bördelandhalle punkten. Den ersten Saisonerfolg in Wilhelmshaven begründet der THW-Torhüter in der Volksstimme so: "Wir haben zuvor in einer Mannschaftssitzung ohne Trainer und Manager Klartext geredet. Das hat sich positiv bemerkbar gemacht." Auf ein Wiedersehen mit Fritz freut sich derweil Stefan Kretzschmar: "Er war, ist und bleibt ein Super-Typ. Und das, obwohl er in Kiel spielt ..."

Aktualisierung 12.10.

Der THW ist zwar am Freitag mit Stefan Lövgren nach Magdeburg gereist, doch der THW-Kapitän wird laut KN seinen Männern wohl nur eine moralische Stütze sein können - auf Anraten der medizinischen Abteilung. "Wir werden ihn nicht verheizen. Es gibt andere Spiele, die wir gewinnen müssen", blickt Manager Uwe Schwenker natürlich auch schon auf die beiden Heimspiele gegen Pfullingen (Mittwoch) und Göppingen (nächsten Sonnabend) voraus.

Schwenkers Magdeburger Pendant Hildebrandt glaubt gegenüber Sport1: "Das wird ein absoluter Fight werden. Denn Kiel steht mit dem Rücken zur Wand." Er schaut optimistisch der Partie entgegen. Die Neuzugänge Friedrich (Tor), Tkaczyk (Rückraum) und Sigurdsson (Kreis) sind schon gut integriert. "Da bin ich sehr zufrieden". Besonders die bisher gelunge Kompensation des Abgangs von Kervadec durch Sigurdsson hat viele überrascht. Hildebrandt: "Das habe ich eigentlich so erwartet. Ich hatte mich darüber auch mit Gueric unterhalten, bevor er wegging. Wir waren beide der gleichen Meinung - dass wir uns wegen Sigfus Sigurdsson keine Sorgen machen müssen."

Sorgen muß sich dagegen laut Hildebrandt der THW machen: "Wenn die nicht bald da unten raus kommen, wird es immer schwerer, das ist ja logisch. Deswegen werden die am Samstag fighten. Trotzdem erwarte ich aber, dass wir uns klar absetzen werden."

2. Aktualisierung 12.10.

Der SCM betrieb gestern noch einmal intensives Videostudium der THW-Spiele, doch Olafur Stefansson sagte in der Volksstimme: "Entscheidender, als zu wissen, wie der Gegner handelt, ist der Glaube, jederzeit seine eigenen Fähigkeiten mobilisieren zu können. Sechs Siege in Folge beweisen, dass wir diese Gabe haben. Es liegt also nur an uns." Die Häme und den Spott, mit em der THW derzeit überzogen wird, kann der Isländer laut Magdeburger Volksstimme nicht nachvollziehen: "Kiel bleibt Kiel - da ist der momentane Tabellenplatz nebensächlich."

SCM-Rechtsaußen Joel Abati stößt in der Volksstimme ins gleiche Horn: "Verletzte Tiere wie die Kieler ,Zebras' sind sehr gefährlich", aber "wir sind im Augenblick besser, müssen gleich zeigen, wie stark wir physisch und psychisch sind. Eines ist klar: Wir wollen in dieser Saison nicht die Ersten sein, die in der Bundesliga gegen Kiel verlieren - und schon gar nicht zu Hause."

Ex-THWer Nenad Perunicic, nun in Diensten des SCM und momentan verletzt, sagt in der Volksstimme: "Ich habe gegen den THW nie sehr gut gespielt, und unser Rückraum hat zuletzt auf allen Positionen überzeugt. Ich glaube, es wird ein sehr schnelles, leidenschaftliches Spiel. Hoffentlich nicht knüppelhart ..."

Gislason will von einem angeschlagenen THW nichts wissen, er sagt in der VST: "Kiel bietet einen 14er-Kader auf, weiß, dass wir nur sechs Spieler haben, die in Abwehr und Angriff auf gleich hohem Niveau spielen können." Für ihn bleibt der THW weiter sehr gefährlich: "Im Positionsspiel sind sie von den Namen her top besetzt. Linksaußen Jacobsen/Scheffler, im Rückraum links Przybecki/Dominikovic, in der Mitte Lövgren, rechts Olsson/Bjerre, auf rechtsaußen Pettersson/Schmidt und am Kreis Petersen."

Gut für den SCM, daß sich Abwehrchef Stiebler nach Verletzungspause (Rücken) wieder einsatzbereit gemeldet hat. Stiebler sieht den SCM nicht unter besonderem Druck, weil jeder einen Sieg einkalkuliere: "Damit hat bei uns keiner ein Problem. Wir erwarten ja selbst von uns, dass wir jedes Heimspiel gewinnen."

Trainer Gislason hat laut Magdebuger Volksstimme jetzt erstmals im Innenblock die Qual der Wahl: "Pistolesi hat gegen Tarp ein gutes Debüt gegeben, u.a. fünf Würfe geblockt. Mit Sigurdsson/Stiebler/Pistolesi sollten wir hinten sehr kompakt stehen." Welchen Keeper der isländische Trainer zuerst einsetzt, ist noch nicht klar. Friedrich und Gaudin sind dazu in der Volksstimme einer Meinung: "Völlig egal, wer steht. Hauptsache, wir gewinnen. Und davon bin ich fest überzeugt. Wir sind sehr gut drauf. Wer uns besiegen will, der muss schon außergewöhnlichen Kampfgeist zeigen und zudem perfekt spielen."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Sport1-Interview mit Olafur Stefansson

"Wir können uns noch erheblich steigern"
Magdeburg/München - Sechs Siege in sieben Spielen, Platz zwei in der Bundesliga: Die Magdeburg Gladiators haben sich oben in der Tabelle festgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason spielt zwar keinen schönen, aber einen effektiven Handball. Der Isländer Olafur Stefansson nennt im Sport1-Interview die Gründe.

Stefansson, der in seinem letzten Jahr beim SCM spielt, glaubt, dass die Gladiators stärker sind als im Vorjahr. Er selbst will sich mit zwei Titel verabschieden...

Sport1:
Herr Stefansson, nach dem verlorenen Auftaktspiel in Lemgo hat sich der SC Magdeburg gefangen. Kann man von einem optimalen Start sprechen?
Olafur Stefansson:
Olafur Stefansson: Handballer der Saison 2001/2002.
Klicken Sie zum Vergrößern! Olafur Stefansson: Handballer der Saison 2001/2002.
Ja, von den Punkten her schon, obwohl wir gegen Göppingen und Wilhelmshaven zuhause fast verloren haben. Da hätte man was für Torverhältnis machen können. Nenad Perunicic hat sich leider verletzt - das kann man nicht optimal nennen. Aber er ist in vier Wochen wieder dabei.
Sport1:
Bei wie viel Prozent des Leistungsvermögens ist der SCM derzeit?
Olafur Stefansson:
Schwer zu sagen, aber wir können uns auf jeden Fall noch erheblich steigern. Ich selbst habe in den ersten Spielen sehr schlecht geworfen, auch Oleg Kuleschow und Grzegorz Tkaczyk waren am Anfang noch nicht so stark. Es war aber vielleicht ganz gut so. Da kamen die anderen Spieler in die Pflicht und mussten Leistung bringen. Wir stehen auf Platz zwei, "Peru" kommt bald wieder und wir haben noch viel Potenzial. Wir werden Lemgo auf den Fersen bleiben.
Sport1:
Es fällt auf, dass Magdeburg die Spiele auch gegen Außenseiter nur knapp gewinnt. Will des SCM es immer spannend machen?
Olafur Stefansson:
Nee, wir waren in diesen Spielen zu lässig und haben zu viele dumme Fehler gemacht.
Sport1:
Gerade diese knappen Siege dürften jedoch viel Selbstvertrauen geben.
Olafur Stefansson:
Selbstvertrauen nicht. Aber es sind gute Erfahrungen. Man lernt in knappen Situationen als Mannschaft zu bestehen und solche engen Spiele dann doch noch zu gewinnen.
Sport1:
Bislang haben sich wie erwartet Lemgo, Magdeburg, Flensburg und Essen vorn platziert. Nur Kiel fehlt. Überrascht Sie der Fehlstart des THW?
Olafur Stefansson:
Ja schon, für jeden ist es eine Überraschung, dass der THW ganz unten steht. Wenn man aber etwas nachdenkt, erkennt man die Gründe schon. Lövgren, das Gehirn der Mannschaft, ist verletzt und man sieht jetzt, wie wichtig Wislander war. Kiel hat einige Neue und die harmonieren noch nicht so. Ohne Lövgren wird es auf jeden Fall sehr sehr schwer. Abschreiben darf man Kiel auf keinen Fall. Der THW hatte ein sehr schweres Auftaktprogramm und konnte die vielen Verletzen in diesen Spielen nicht kompensieren.
Sport1:
In wenigen Wochen beginnt die Champions League. Dann wird die Belastung noch größer. Glauben Sie, dass das Titelrennen dadurch verzerrt wird?
Olafur Stefansson:
So etwas ist immer eine hohe Belastung. Im Gegensatz zur momentanen Personalsituation in Kiel haben wir einen größeren Kader. Grzegorz Tkaczyk ist jetzt dabei, Bennet Wiegert stärker und stabiler geworden und Oleg Kuleschow nicht mehr verletzt. Auch Christian Schöne wird immer reifer. Wir können jetzt sehr gut wechseln, weil wir fast zwei Mannschaften haben. Der Trainer nutzt diese Varianten sehr gut aus.
Sport1:
Was darf man den Gladiatoren in dieser Saison zutrauen?
Olafur Stefansson:
Alles!
Sport1:
Träumen Sie davon, sich mit der Meisterschaft aus Magdeburg zu verabschieden?
Olafur Stefansson:
Verabschieden mit der Meisterschaft u n d mit dem Gewinn der Champions League - das möchte ich sehr, sehr gerne. Aber man darf nicht zuviel träumen. Es ist noch zu früh, wir müssen ans nächste Spiel denken, weil wir noch so weit von diesen Zielen entfernt sind.
(© 2002 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)

 

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg Magdeburg:1,20
Unentschieden:6,00
Sieg THW:4,00
Oddset spielen!

 

TV- und Radio-Tips:


(10.-12.10.2002) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite