10.-12.10.2002 - Letzte Aktualisierung: 12.10.2002 | Bundesliga |
Update #4 |
Seit dieser Saison tritt der SCM aus Merchandising-Gründen auch unter dem Namen "SC Magdeburg Gladiators" auf. |
Zuletzt punktete Magdeburg beim temporeichen 37:34-Erfolg in Minden. SCM-Trainer Alfred Gislason zeigte sich besonders mit Landsmann Olafur Stefansson zufrieden, doch auch sein Pendant auf Halblinks, der junge polnische Neuzugang Gregorz Tkaczyk, erwies sich als torgefährlich. Nur dessen Verspieltheit - Tkaczyk konnte in entscheidender Phase nach einer Pirouette(!) einen Siebenmeter nicht verwandelt - trübte seine Leistung etwas. Stark war auch die SCM-Abwehr mit dem Mittelblock Steffen Stiebler und dem isländischen Neuzugang und Kreisläufer Sigfus Sigurdsson. Gislason nach dem Spiel: "Unsere bisher beste Saisonleistung. Riesenkompliment an den Rückraum".
Der SC Magdeburg ist mit 12:2 Punkten
der Verfolger des TBV Lemgo.
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SCM |
Viele Experten vermuteten vor der Saison die Achillessehne des SCM aber eher am Kreis und in der Abwehr, weil durch den Abgang des französischen Nationalspielers Gueric Kervadec eine kaum zu schließende Lücke hinterlassen wurde. Doch bisher schlägt sich der neue isländische Kreisläufer Sigurdsson sowohl in Offensive als auch in der Defensive (zusammen mit Stiebler im Mittelblock) recht beachtlich, zudem hat Trainer Gislason noch Kreisläufer Mäuer in der Hinterhand. Top-Torschützen beim SCM sind momentan Olafur Stefansson (36 Tore), Joel Abati (32) und Sigfus Sigurdsson (27).
In den letzten fünf Jahren holte der THW in der Bördelandhalle mit einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen 4:6 Punkte. In der vergangenen Spielzeit unterlagen die Zebras trotz 16:13-Halbzeitführung noch mit 25:27 (siehe Spielbericht und Daten Magdeburg).
Trotz des THW-Fehlstarts hat Magdeburgs Trainer Gislason den deutschen Meister weiter auf der Rechnung: "Kiel darf man nie abschreiben. Der THW wird die Kurve kriegen und den Anschluss schaffen. Zwar hat Kiel schon einige unerwartete Punkte abgegeben. Doch dem THW muss man immer rechnen." Doch nichtsdestotrotz ist der SCM klarer Favorit - das sehen auch die Quotenmacher von Oddset so: Für einen Sieg der Magdeburger steht die Quote bei mageren 1:1,20.
Beinahe trotzig behauptete Olsson trotz der komplizierten Aufgabe in der Bundesliga am Samstag in Magdeburg: "Gegen den Abstieg spielen wir nicht. Wenn man oben ist, heißt es immer, man soll auf dem Teppich bleiben. Das gilt auch jetzt: Ruhe bewahren."
Kann Kiel "irgendwie nicht leiden": Stefan Kretzschmar. |
Kretzschmar bekennt in der Volksstimme, "dass ich gegen Kiel immer besonders motiviert bin, denn irgendwie kann ich den Klub nicht so richtig gut leiden. Manager, Trainer und Spieler geben sich relativ arrogant nach den Erfolgen der letzten Jahre. Aber ich gebe zu, dass das zum Teil auch gerechtfertigt sein mag, denn dort wurde ja verdammt gute Arbeit geleistet." Er glaubt an ein "extrem emotionales Spiel", und an ein schnelles. Magdeburg hatte gegen Minden und Tarp Tempohandball gespielt, dass will der SCM gegen den THW fortsetzen: "Wir sind fit, werden versuchen, das Tempo hoch zu halten. Kiel hat die schnelle Mitte im Vorjahr perfekt gespielt, jetzt aber einige angeschlagene Spieler. Mal sehen, ob die auf Grund ihrer körperlichen Situation eine wilde Jagd mitmachen", so der Linksaußen in der Volksstimme.
SCM-Trainer Gislason hält sich in der Volksstimme derweil etwas bedeckter als der ehemalige Teenie-Schwarm: "Kiel spielt bei uns bis auf Lozano erstmals in der Saison in Bestbesetzung. Daran müssen wir uns orientieren, nicht an der Tabelle." SCM-Torhüter Neuzugang Torsten Friedrich glaubt laut Volksstimme, daß der THW sein Heil im Gegenstoß suchen wird, denn "die wissen, dass sie über Konter die beste Chance haben, uns auszuhebeln. Denn Tore gegen uns zu werfen, wenn wir hinten kompakt stehen, artet in verdammt harte Arbeit aus." "Fichte", wie Friedrich in Magdeburg gerufen wird, erlebt erstmals ein Heimspiel gegen den THW: "Als der THW in Solingen spielte, war ich verletzt. Aber jetzt werde ich super entschädigt. Zu Hause vor 8000 Zuschauern gegen Kiel zu spielen, ist genial. Ein Sieg wäre die Krönung, weil Kiel dann den verlorenen Punkten die ganze Saison hinterherhecheln würde."
Henning Fritz dagegen ist in einer ganz anderen Situation, er will als ehemaliger Magdeburger unbedingt mit dem THW in der Bördelandhalle punkten. Den ersten Saisonerfolg in Wilhelmshaven begründet der THW-Torhüter in der Volksstimme so: "Wir haben zuvor in einer Mannschaftssitzung ohne Trainer und Manager Klartext geredet. Das hat sich positiv bemerkbar gemacht." Auf ein Wiedersehen mit Fritz freut sich derweil Stefan Kretzschmar: "Er war, ist und bleibt ein Super-Typ. Und das, obwohl er in Kiel spielt ..."
Schwenkers Magdeburger Pendant Hildebrandt glaubt gegenüber Sport1: "Das wird ein absoluter Fight werden. Denn Kiel steht mit dem Rücken zur Wand." Er schaut optimistisch der Partie entgegen. Die Neuzugänge Friedrich (Tor), Tkaczyk (Rückraum) und Sigurdsson (Kreis) sind schon gut integriert. "Da bin ich sehr zufrieden". Besonders die bisher gelunge Kompensation des Abgangs von Kervadec durch Sigurdsson hat viele überrascht. Hildebrandt: "Das habe ich eigentlich so erwartet. Ich hatte mich darüber auch mit Gueric unterhalten, bevor er wegging. Wir waren beide der gleichen Meinung - dass wir uns wegen Sigfus Sigurdsson keine Sorgen machen müssen."
Sorgen muß sich dagegen laut Hildebrandt der THW machen: "Wenn die nicht bald da unten raus kommen, wird es immer schwerer, das ist ja logisch. Deswegen werden die am Samstag fighten. Trotzdem erwarte ich aber, dass wir uns klar absetzen werden."
SCM-Rechtsaußen Joel Abati stößt in der Volksstimme ins gleiche Horn: "Verletzte Tiere wie die Kieler ,Zebras' sind sehr gefährlich", aber "wir sind im Augenblick besser, müssen gleich zeigen, wie stark wir physisch und psychisch sind. Eines ist klar: Wir wollen in dieser Saison nicht die Ersten sein, die in der Bundesliga gegen Kiel verlieren - und schon gar nicht zu Hause."
Ex-THWer Nenad Perunicic, nun in Diensten des SCM und momentan verletzt, sagt in der Volksstimme: "Ich habe gegen den THW nie sehr gut gespielt, und unser Rückraum hat zuletzt auf allen Positionen überzeugt. Ich glaube, es wird ein sehr schnelles, leidenschaftliches Spiel. Hoffentlich nicht knüppelhart ..."
Gislason will von einem angeschlagenen THW nichts wissen, er sagt in der VST: "Kiel bietet einen 14er-Kader auf, weiß, dass wir nur sechs Spieler haben, die in Abwehr und Angriff auf gleich hohem Niveau spielen können." Für ihn bleibt der THW weiter sehr gefährlich: "Im Positionsspiel sind sie von den Namen her top besetzt. Linksaußen Jacobsen/Scheffler, im Rückraum links Przybecki/Dominikovic, in der Mitte Lövgren, rechts Olsson/Bjerre, auf rechtsaußen Pettersson/Schmidt und am Kreis Petersen."
Gut für den SCM, daß sich Abwehrchef Stiebler nach Verletzungspause (Rücken) wieder einsatzbereit gemeldet hat. Stiebler sieht den SCM nicht unter besonderem Druck, weil jeder einen Sieg einkalkuliere: "Damit hat bei uns keiner ein Problem. Wir erwarten ja selbst von uns, dass wir jedes Heimspiel gewinnen."
Trainer Gislason hat laut Magdebuger Volksstimme jetzt erstmals im Innenblock die Qual der Wahl: "Pistolesi hat gegen Tarp ein gutes Debüt gegeben, u.a. fünf Würfe geblockt. Mit Sigurdsson/Stiebler/Pistolesi sollten wir hinten sehr kompakt stehen." Welchen Keeper der isländische Trainer zuerst einsetzt, ist noch nicht klar. Friedrich und Gaudin sind dazu in der Volksstimme einer Meinung: "Völlig egal, wer steht. Hauptsache, wir gewinnen. Und davon bin ich fest überzeugt. Wir sind sehr gut drauf. Wer uns besiegen will, der muss schon außergewöhnlichen Kampfgeist zeigen und zudem perfekt spielen."
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Stefansson, der in seinem letzten Jahr beim SCM spielt, glaubt, dass die Gladiators stärker sind als im Vorjahr. Er selbst will sich mit zwei Titel verabschieden...
Olafur Stefansson: Handballer der Saison 2001/2002. |
Sieg Magdeburg: | 1,20 |
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Unentschieden: | 6,00 |
Sieg THW: | 4,00 |
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