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02.-04.12.2002 - Letzte Aktualisierung: 04.12.2002 Bundesliga

Mittwoch kommt Eisenach

Update #2 Aktualisierung vom 4.12. und vom 3.12...

Die Mannschaft des ThSV Eisenach.
Klicken Sie für weitere Infos! Die Mannschaft des ThSV Eisenach.
Am Mittwoch erwartet der THW den ThSV Eisenach. Anpfiff in der Ostseehalle ist um 20.00 Uhr. Für das Spiel gibt es im Ticket-Center der Ostseehalle noch Karten (siehe Bericht).
Die Fans des ThSV hatten zum Saisonstart ein seltenes Glücksgefühl - zierte ihr Team nach einem 33:19-Auftaktsieg über Pfullingen doch Platz eins der Tabelle. Nach zwei Auswärtsniederlagen in Gummersbach und Essen schafften es die Thüringer durch drei Heimsiege Mitte Oktober immerhin noch einmal auf Platz sechs (siehe Kurve Eisenach). Dann gab's in der heimischen Werner-Aßmann-Halle nichts mehr zu erben, der ThSV unterlag Flensburg, Magdeburg und am vergangenen Wochenende GWD Minden. Bei der 26:27-Niederlage gegen die Ostwestfalen war der ThSV-Rückraum ein Totalausfall - ähnlich wie beim THW in der Champions League. Punkte sammelten die Ostdeutschen dagegen in letzter Zeit auswärts: Einem Sieg in Wetzlar folgte ein Remis in Göppingen. Mit nun 11:17 Punkten hat der ThSV sein Saisonziel momentan bereits erreicht: Platz zehn der Tabelle. Den will die Mannschaft von Peter Rost nun festigen.

Das ThSV-Team ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu identisch geblieben, einzig Hrovje Sostaric verließ den Verein. Ergänzt wurde die Mannschaft durch drei junge Spieler (siehe Kader). Mit Dragan Jerkovic hat der ThSV einen starken Rückhalt zwischen seinen Pfosten. Der Rückraum bietet den ehemaligen Schutterwälder Martin Reuter (RL), den ehemaligen Mindener Elmar Romanesen (RR), den Spanier Sergio Ruiz Casanova (RL/RM) und den norwegischen Nationalspieler Preben Vildalen (RM/RL) auf. Ein weiterer norwegischer Internationaler, Jonny Jensen, kann im Rückraum und am Kreis spielen und organisiert die Abwehr. Die Außenpositionen sind mit Eric Amalou (LA), Karsten Wöhler (LA) und Stephane Joulin (RA) gut besetzt. Am Kreis kann Trainer Peter Rost auf Stephan Just zurückgreifen, der in der kommenden Saison beim SC Magdeburg auflaufen wird. Beste Schützen bei Eisenach sind bisher Just (56/19 in 8 Spielen), Ruiz Casanova (46/7, 12) und Joulin (45/21, 12).

In bisher elf Partien zwischen dem THW und dem ThSV konnten die Eisenacher bisher zweimal siegen. In der Ostseehalle blieben sie allerdings vollständig ohne Punktgewinn (siehe Daten Eisenach). Im letzten Jahr gelang dem THW allerdings nur ein knappe 22:21 (14:5)-Erfolg (siehe Bericht).

Geleitet wird die Partie vom Schiedsrichtergespann Caris / Förster.

Aktualisierung vom 03.12.2002

Casanova fällt mit einem Kreuzbandriß lange aus.
Casanova fällt mit einem Kreuzbandriß lange aus.
Im Heimspiel gegen Minden, das der ThSV knapp mit 26:27 verlor, zeigten die Thüringer laut der Thüringer Tageszeitung "Freies Wort" ihre "bis dahin schlechteste Saisonleistung". Am Samstag Abend sei deutlich geworden, daß die Mannschaft von Trainer Peter Rost Probleme bekomme, wenn ein Leistungsträger ausfalle. Und gegen Minden fiel nicht nur ein Leistungsträger aus: Amalou konnte wegen Daumenbruchs nicht antreten, Casanova schied früh mit einer Knieverletzung aus, Kapitän Vildalen befindet sich laut "Freies Wort" im Formtief und Reuter "erwischte einen rabenschwarzen Tag".

"Nun stehen wir mitten im Abstiegskampf. Ich hoffe, dass jetzt einigen die Lichter aufgehen", sagte Peter Rost in "Freies Wort" nach dem Spiel. Auf die Thüringer könnten nun schwere Wochen zukommen, zumal Amalou und Casanova länger ausfallen. Beim Spanier wurde ein Riß des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Der 25-Jährige fällt damit voraussichtlich für den Rest der Saison aus. "Ein herber Schlag", sagte Manager Thomas Dröge gegenüber der Thüringer Allgemeinen, "denn Sergio war unser derzeit konstantester Rückraumspieler." Bitter für den ThSV: Auch der Einsatz von Jonny Jensen ist gefährdet, er leidet unter Ellenbogenproblemen.

Aktualisierung vom 04.12.2002

Eisenach befindet sich nach eigener Aussage wieder "mit im Abstiegskampf." "Trotzdem müssen wir hellwach sein", mahnt THW-Coach Noka Serdarusic in den Kieler Nachrichten.

Beim ThSV Eisenach wird derweil die Personaldecke immer dünner. Nach (Kreuzbandriß) wird wohl auch Jonny Jensen ausfallen. Dem Norweger macht eine Entzündung der Lymphbahnen im rechten Arm zu schaffen, er muß voraussichtlich zehn Tage pausieren. Aufgrund der Personalnöte wird dagegen Eric Amalou trotz Daumenbruchs wohl spielen. Er soll mit einem dicken Tapeverband zumindest in der Abwehr aushelfen. Verändern muß sich Kreisläufer Stephan Just: Er soll im Rückraum auflaufen.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Interview mit ThSV-Trainer Peter Rost

"Müssen immer 110 Prozent bringen"
Thomas Fischer (living sports) sprach mit Peter Rost, Trainer des ThSV Eisenach.
Zebra:
Der ThSV Eisenach ist nicht sehr auswärtsstark, hat in dieser Saison erst einmal auswärts gewonnen (in Wetzlar 24:22) und in der Ostseehalle bisher immer verloren. Wie schätzen Sie Ihre Chancen gegen den THW ein?
Peter Rost:
ThSV-Trainer Peter Rost: "Wir müssen immer 110 Prozent bringen."
ThSV-Trainer Peter Rost: "Wir müssen immer 110 Prozent bringen."
In den letzten beiden Auswärtsspielen war eigentlich ein gewisser Aufwärtstrend erkennbar. In Wetzlar haben wir gewonnen, in Göppingen zuletzt immerhin unentschieden gespielt. Wir haben in Kiel nichts zu verlieren, gehen natürlich als krasser Außenseiter in das Spiel. Die Mannschaft kann also beruhigt aufspielen und versuchen, sich bestmöglich zu verkaufen - wie im letzten Jahr.
Zebra:
Wie würden Sie die sportliche Situation des ThSV beschreiben? Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Peter Rost:
Die Mannschaft liegt voll im Soll. Was wir uns vorgenommen haben, haben wir bisher erreicht. Es sind zwar noch viele Spiele bis zum Saisonende, aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.
Zebra:
Ihr offizielles Saisonziel ist die Wiederholung des 10. Tabellenplatzes. Ist der Zenit für die Mannschaft an dieser Schwelle erreicht oder "stapeln Sie tief"?
Peter Rost:
Man muss ja berücksichtigen, dass wir in dieser Saison vor einer ganz neuen Situation stehen. Sie ist sicherlich wesentlich schwieriger zu bewältigen als die vorangegangene, da wir im letzten Jahr häufig unterschätzt wurden. Heute werden wir "ernster" genommen, wodurch unsere Aufgabe nicht leichter wird. Wir wollen dieses Ziel aber auf jeden Fall anstreben.
Zebra:
Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Mannschaft und wo sind Sie noch unzufrieden?
Peter Rost:
Unsere Stärke ist eindeutig das Abwehrspiel, verbesserungsfähig sind wir allerdings beim Konterverhalten. In der 2. Welle müssen wir uns unbedingt steigern. Wir werfen einfach zu wenig "leichte Tore", wodurch zu viel Aufwand betrieben wird, um Tore zu erzielen.
Zebra:
Ihre Neuzugänge sind allesamt deutsche Nachwuchsspieler. Haben Sie sich bereits bewährt/entwickelt?
Peter Rost:
Alexander Urban hatte schon Kurzeinsätze, ansonsten sammeln unsere jungen Spieler Erfahrungen in der Oberliga mit unserer 2. Mannschaft. Sie entwickeln sich Schritt für Schritt, aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.
Zebra:
Also war der Etat zu klein, um sich gezielt zu verstärken?
Peter Rost:
Natürlich müssen wir auf die Finanzen schauen und können nicht unbedingt jeden Spitzenspieler verpflichten, den wir gerne hätten. Ich denke auch, das macht der ThSV richtig, denn was nutzen einem die teuersten Spieler, wenn der Verein dabei pleite geht. Wir versuchen unsere Finanzkraft zu stärken, was momentan aber sehr schwierig ist. Da müssen wir einfach kleinere Brötchen backen als andere Mannschaften.
Zebra:
Wie wird das starke Etat-Gefälle kompensiert?
Peter Rost:
Wir geben uns die größte Mühe. Wir haben im Heimspiel gegen Flensburg gesehen (26:27), dass wir durchaus mithalten können. Es ist schade, dass es nicht ganz gereicht hat. Aber unsere Mannschaft muss halt immer 110 Prozent bringen, damit sie etwas erreicht. Wenn wir dann Ausfälle wie gegen Magdeburg (28:33) zu beklagen haben, spiegelt sich dies auch im Ergebnis wider.
(Das Gespräch führte Thomas Fischer (living sports).)

Mauerblümchen" ThSV Eisenach zu Gast

Als "Motor Eisenach" waren sie 1958 Deutscher Meister im Feldhandball. Große Erfolge blieben danach meist aus. Seit 1997 mischen die "Mannen" von der Wartburg wieder in der Bundesliga mit und halten sich wacker im Mittelfeld.

In der Saison 2000/01 war noch das große Bangen und Zittern angesagt. Die Zugehörigkeit zur Eliteliga des Handballs stand auf der Kippe und erst durch die Hintertür Relegation konnten die Wartburgstädter sich den Verbleib in der 1. Handball-Bundesliga sichern. Ein Jahr später gab es für die Eisenacher kaum Grund zur Sorge. Unter dem Trainergespann Peter Rost/Matthias Allonge hatten sie mit dem Abstiegskampf im gesamten Saisonverlauf nichts zu tun. Im Gegenteil - sie rangierten im gesicherten Mittelfeld und schlossen die Saison mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 34:34 Zählern ab (siehe Abschlußtabelle. Der Wunsch von ihrem Hauptsponsor nach einem einstelligen Tabellenplatz wurde mit dem 10. Platz zwar knapp verfehlt, gefeiert wurde dennoch.

Trotz der Etablierung in der Bundesliga will das Image der Eisenacher als "graue Maus" der Liga nicht so recht weichen. Während der zweite "Ostverein", die Magdeburger Gladiators, sich modern vermarkten und sich in einer zumeist mit rund 8.000 Zuschauern ausverkauften Bördelandhalle an großer Popularität erfreuen, müssen die Thüringer kleinere Brötchen backen. "Familiärer" geht es in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle zu. 3.100 Zuschauer finden dort Platz. Statt großem Medienrummel eher Beschaulichkeit.

Und so wundert es nicht, dass es auch in dieser Saison bislang danach ausschaut, als wenn sich das erklärte Saisonziel "Platz 10" wieder erreichen ließe. Mit einem relativ kleinen Etat von 1,8 Mio Euro konnte sich der ThSV dank seiner Heimstärke bis zuletzt erneut im Mittelfeld behaupten. Große Sprünge auf dem Transfermarkt haben sich die Eisenacher kosequenterweise und im Gegensatz zu anderen Bundesligisten in dieser Saison nicht erlaubt. Dem Abgang von Hrovje Sostaric stehen drei Neuzugänge gegenüber - allesamt junge deutsche Nachwuchsspieler: Christoph Auer vom Bezirksoberligisten TV Gerolzhofen, Alexander Urban vom Zweitligisten USV Cottbus und Andre Ludwig aus der eigenen Reserve.

Der bisherige Saisonverlauf des ThSV liest sich beinahe wie der Spielverlauf eines Tennismatches: Bei Heimspielen wird selber aufgeschlagen, dementsprechend oft gewonnen - der Gewinn eines Auswärtsspiels hingegen gilt in Eisenach als echtes "Break". Fünf Auswärtsniederlagen stehen gerade einmal einem Sieg (24:22 gegen Wetzlar) und einem Unentschieden (24:24 gegen Göppingen) in fremder Halle gegenüber, währenddessen man in Heimspielen lediglich gegen die beiden Topteams aus Magdeburg und Flensburg Federn lassen musste (siehe Kurve Eisenach).

Trotz der Auswärtsschwäche des Teams von Trainer Peter Rost sind die Zebras gewarnt. Zwar konnte der THW in der letzten Saison alle drei Spiele (Bundesliga und DHB-Pokal) für sich entscheiden (siehe Daten Eisenach), besonders das letzte Spiel in der Ostseehalle sollte aber aufhorchen lassen. Mit nur einem Tor Vorsprung (22:21) rettete man sich damals über die Zeit, nachdem in der Halbzeitpause noch eine 14:5-Führung im Raume stand. Vom Verletungspech bisher größtenteils verschont, brennt Eisenach nun auf ein "Anknüpfen an die Leistungen des letzten Jahres" (Rost).

Radio-Tip:


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