- Zebra:
-
Pitti, das war gerade ein sehr schnelles Spiel mit vielen Toren gegen
den ThSV Eisenach. War das die richtige Einstimmung vor den kommenden schweren
Aufgaben in der Champions League und im
DHB-Pokal? Oder war die Begegnung
aufgrund der frühen Vorentscheidung doch nur ein ganz ordentliches
Trainingsspiel?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Nein, das nicht. Wir haben vorher Video geschaut und
festgestellt, dass die Eisenacher sehr langsam im Zurücklaufen sind. Folglich
hatten wir uns vorgenommen, von der ersten Minute an ordentlich Tempo zu
machen. In der ersten Halbzeit ist dieser Plan auch ganz gut aufgegangen, wir
haben sehr hoch geführt. In der zweiten Halbzeit wollten wir es eigentlich
genauso machen, aber da fehlte sicherlich die letzte Konsequenz und man hat in
der Abwehr vielleicht nicht mehr den halben Meter nach vorne gemacht. Dadurch
haben wir dann selbst mehr Tore kassiert und konnten weniger Gegenstöße
laufen.
- Zebra:
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Trotz einer Unterbrechung mit der Niederlage in Skopje zeigt die
Formkurve des THW Kiel weiter nach oben?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Ja, der Aufwärtstrend hält an. Zum Glück sind wir jetzt inzwischen
aus dem Bundesliga-Keller heraus und haben uns im Mittelfeld festgesetzt.
Jetzt kommt am Sonntag ein ganz wichtiges Spiel gegen Savinesti - und wenn wir
das gewinnen, haben wir in der Champions League das erreicht, was wir uns in
der Vorrunde vorgenommen hatten. Dann können wir auch guter Dinge sein.
- Zebra:
-
Ihr steht mit einem Bein schon im
Viertelfinale. Wir schwer wird es
denn wirklich noch, in die nächste Runde einzuziehen?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Noch stehen wir mit dem anderen Bein nicht drin! Uns verbleiben
allerdings noch zwei Heimspiel. Und da muss jetzt wenigstens die rumänische
Mannschaft geschlagen werden - egal wie. Ich hoffe, dass am Sonntag mehr
Zuschauer als beim letzten Mal in die Ostseehalle kommen werden, damit auch
wirklich Stimmung herrscht - und dann werden wir auch die Punkte einfahren.
- Zebra:
-
Ihr kennt die Mannschaften aus Savinesti und Zagreb bereits aus dem
Hinspiel. Wie schätzt Du die verbleibenden beiden Gruppen-Gegner ein? Dein
Trainer Noka Serdarusic spricht von einer ganz schweren Aufgabe gegen
Savinesti, die trotz des Fünf-Tore-Sieges in Rumänien auch zuhause erst einmal
gelöst werden muss.
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Wir hatten in Rumänien sehr gute spanische Schiedsrichter, die die
Härte und das Trikothalten von denen am Anfang sehr gut unterbunden haben -
und das wiederum hat Savinesti ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Wir
müssen abwarten, wie am Sonntag gepfiffen wird. Gegen Savinesti das wichtige
Spiel, und danach gegen Zagreb schaun wir denn mal -ÿda haben wir ja vorher
auch noch das Pokalspiel bei unseren Freunden in Lemgo.
- Zebra:
-
Nach außen hin sieht es in der
Champions League bislang nach einem
lockeren Durchmarsch aus. Hast Du nach dem Saisonstart selbst daran geglaubt?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Als sich Staffan Olsson beim World Cup verletzt hatte, habe ich
schon gedacht: Oh, jetzt kommen die sechs
Champions League-Vorrundenspiele. Zu
dem Zeitpunkt wäre ich froh gewesen, wenn wir da irgendwie durchgekommen
wären. Dass wir jetzt sogar Gruppen-Erster werden können, damit habe ich nicht
gerechnet. Ich hatte schon gedacht, dass wir vielleicht Gruppen-Zweiter werden
könnten. Aber ein großes Kompliment an die Mannschaft: Also, wir haben ja im
Moment nicht viel Auswahl, aber die Spieler hängen sich voll rein, gerade zum
Beispiel Morten. Und das läuft momentan wirklich wunderbar.
- Zebra:
-
Wie weit langen die Kräfte noch?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Die Kräfte? Die reichen noch für einen Sieg in Lemgo!
- Zebra:
-
Trotzdem geht es anschließend hoffentlich auch in der
Champions League
noch weiter. Wer wäre Dein Lieblingsgegner aus der Gruppe C, Montpellier oder
Ljubljana?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Das ist mir ganz egal, gegen wen wir als nächstes spielen. Man muss
jeden schlagen können, wenn man die Champions League gewinnen will. Schöner
wäre es natürlich, wenn man zuerst auswärts spielen könnte. Aber wer da als
Gegner kommt, ist mir wirklich egal.
- Zebra:
-
Du sprachst das DHB-Pokalspiel gegen Lemgo selbst schon an. Klang da
Vorfreude durch oder hättest Du vielleicht doch lieber einen anderen Gegner
gehabt?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Ich freue mich auf das Spiel in Lemgo - dann haben wir sie wenigsten
im Halbfinale in Hamburg nicht und können dort auch nicht gegen sie
rausfliegen. So können wir sie in ihrer eigenen Halle schlagen und dann sind
wir ja auch schon fast in Hamburg.
- Zebra:
-
Ihr fühlt auch ganz wohl in Eurer Außenseiterrolle, oder?
- Klaus-Dieter Petersen:
-
Ja, das stimmt.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).)