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06.12.2002 Interview / Champions League / Bundesliga / DHB-Pokal

Klaus-Dieter Petersen im Interview: "Kraft reicht für Sieg in Lemgo!"

Der THW Kiel steht vor zwei äußerst wichtigen Spielen: Sowohl in der Champions League als auch im DHB-Pokal geht es für die Zebras um den Einzug ins Viertelfinale. Gleich nach dem klasse Spiel gegen den ThSV Eisenach am vergangenen Mittwoch richtete Klaus-Dieter Petersen den Blick schon wieder nach vorn. Im ZEBRA-Gespräch mit Sascha Klahn (living sports) spricht "Pitti" über die anstehenden Aufgaben.
Zebra:
Pitti, das war gerade ein sehr schnelles Spiel mit vielen Toren gegen den ThSV Eisenach. War das die richtige Einstimmung vor den kommenden schweren Aufgaben in der Champions League und im DHB-Pokal? Oder war die Begegnung aufgrund der frühen Vorentscheidung doch nur ein ganz ordentliches Trainingsspiel?
Klaus-Dieter Petersen:
Hängt sich immer voll rein: "Pitti" Petersen.
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Nein, das nicht. Wir haben vorher Video geschaut und festgestellt, dass die Eisenacher sehr langsam im Zurücklaufen sind. Folglich hatten wir uns vorgenommen, von der ersten Minute an ordentlich Tempo zu machen. In der ersten Halbzeit ist dieser Plan auch ganz gut aufgegangen, wir haben sehr hoch geführt. In der zweiten Halbzeit wollten wir es eigentlich genauso machen, aber da fehlte sicherlich die letzte Konsequenz und man hat in der Abwehr vielleicht nicht mehr den halben Meter nach vorne gemacht. Dadurch haben wir dann selbst mehr Tore kassiert und konnten weniger Gegenstöße laufen.
Zebra:
Trotz einer Unterbrechung mit der Niederlage in Skopje zeigt die Formkurve des THW Kiel weiter nach oben?
Klaus-Dieter Petersen:
Ja, der Aufwärtstrend hält an. Zum Glück sind wir jetzt inzwischen aus dem Bundesliga-Keller heraus und haben uns im Mittelfeld festgesetzt. Jetzt kommt am Sonntag ein ganz wichtiges Spiel gegen Savinesti - und wenn wir das gewinnen, haben wir in der Champions League das erreicht, was wir uns in der Vorrunde vorgenommen hatten. Dann können wir auch guter Dinge sein.
Zebra:
Ihr steht mit einem Bein schon im Viertelfinale. Wir schwer wird es denn wirklich noch, in die nächste Runde einzuziehen?
Klaus-Dieter Petersen:
Noch stehen wir mit dem anderen Bein nicht drin! Uns verbleiben allerdings noch zwei Heimspiel. Und da muss jetzt wenigstens die rumänische Mannschaft geschlagen werden - egal wie. Ich hoffe, dass am Sonntag mehr Zuschauer als beim letzten Mal in die Ostseehalle kommen werden, damit auch wirklich Stimmung herrscht - und dann werden wir auch die Punkte einfahren.
Zebra:
Ihr kennt die Mannschaften aus Savinesti und Zagreb bereits aus dem Hinspiel. Wie schätzt Du die verbleibenden beiden Gruppen-Gegner ein? Dein Trainer Noka Serdarusic spricht von einer ganz schweren Aufgabe gegen Savinesti, die trotz des Fünf-Tore-Sieges in Rumänien auch zuhause erst einmal gelöst werden muss.
Klaus-Dieter Petersen:
Wir hatten in Rumänien sehr gute spanische Schiedsrichter, die die Härte und das Trikothalten von denen am Anfang sehr gut unterbunden haben - und das wiederum hat Savinesti ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Wir müssen abwarten, wie am Sonntag gepfiffen wird. Gegen Savinesti das wichtige Spiel, und danach gegen Zagreb schaun wir denn mal -ÿda haben wir ja vorher auch noch das Pokalspiel bei unseren Freunden in Lemgo.
Zebra:
Nach außen hin sieht es in der Champions League bislang nach einem lockeren Durchmarsch aus. Hast Du nach dem Saisonstart selbst daran geglaubt?
Klaus-Dieter Petersen:
Als sich Staffan Olsson beim World Cup verletzt hatte, habe ich schon gedacht: Oh, jetzt kommen die sechs Champions League-Vorrundenspiele. Zu dem Zeitpunkt wäre ich froh gewesen, wenn wir da irgendwie durchgekommen wären. Dass wir jetzt sogar Gruppen-Erster werden können, damit habe ich nicht gerechnet. Ich hatte schon gedacht, dass wir vielleicht Gruppen-Zweiter werden könnten. Aber ein großes Kompliment an die Mannschaft: Also, wir haben ja im Moment nicht viel Auswahl, aber die Spieler hängen sich voll rein, gerade zum Beispiel Morten. Und das läuft momentan wirklich wunderbar.
Zebra:
Wie weit langen die Kräfte noch?
Klaus-Dieter Petersen:
Die Kräfte? Die reichen noch für einen Sieg in Lemgo!
Zebra:
Trotzdem geht es anschließend hoffentlich auch in der Champions League noch weiter. Wer wäre Dein Lieblingsgegner aus der Gruppe C, Montpellier oder Ljubljana?
Klaus-Dieter Petersen:
Das ist mir ganz egal, gegen wen wir als nächstes spielen. Man muss jeden schlagen können, wenn man die Champions League gewinnen will. Schöner wäre es natürlich, wenn man zuerst auswärts spielen könnte. Aber wer da als Gegner kommt, ist mir wirklich egal.
Zebra:
Du sprachst das DHB-Pokalspiel gegen Lemgo selbst schon an. Klang da Vorfreude durch oder hättest Du vielleicht doch lieber einen anderen Gegner gehabt?
Klaus-Dieter Petersen:
Ich freue mich auf das Spiel in Lemgo - dann haben wir sie wenigsten im Halbfinale in Hamburg nicht und können dort auch nicht gegen sie rausfliegen. So können wir sie in ihrer eigenen Halle schlagen und dann sind wir ja auch schon fast in Hamburg.
Zebra:
Ihr fühlt auch ganz wohl in Eurer Außenseiterrolle, oder?
Klaus-Dieter Petersen:
Ja, das stimmt.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).)


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