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06./07.12.2002 - Letzte Aktualisierung: 07.12.2002 Champions League

THW muß gegen Savinesti siegen

Nur ein Erfolg garantiert den so wichtigen Gruppensieg - Zebras hoffen auf Unterstützung der Fans

Update #1 Aktualisierung vom 7.12...

Die aktuelle Tabelle in Gruppe D:
PlatzMannschaftPunkteToreTordiff.
1. THW Kiel (GER) 6:2 114:94 +20
2. Fibrexnylon Savinesti (ROM) 5:3 111:99 +12
3. RK Zagreb (CRO) 3:5 98:105 -7
4. Vardar Vatrost. Skopje (MKD) 2:6 101:126 -25
Am Sonntag geht's für den THW im Heimspiel gegen den rumänischen Meister Fibrexnylon Savinesti um die Wurst. Die Zebras wollen unbedingt gewinnen, um vorzeitig als Gruppenerster der Champions League-Gruppe D festzustehen. Anpfiff ist am Sonntag um 15.30 Uhr. Für dieses entscheidende Spiel gibt es noch Karten in fast allen Preiskategorien.
Noch ist in der Gruppe D nichts entschieden. Der THW will unbedingt Gruppenerster werden, weil er dadurch im Viertelfinale auf den Zweiten der Gruppe C - momentan ist das Prule Ljubljana (SLO) - treffen und dem französischen Meister Montpellier, der klar die Gruppe C anführt, aus dem Weg gehen würde. Wichtig wäre der Gruppensieg aber auch, weil der THW dann das Rückspiel des Viertelfinales in der Ostseehalle bestreiten kann, denn zum Hinspieltermin ist die Ostseehalle belegt.

Die verbleibenden Spiele:
5. Spieltag, 7./8.12.02
THW - Savinesti
Zagreb - Skopje
6. Spieltag, 14./15.12.02
THW - Zagreb
Skopje - Savinesti
Hier die möglichen Szenarien:

  • Schlägt der THW Savinesti, hat er 8:2 Punkte und könnte dann weder von Savinesti noch von Zagreb oder dem abgeschlagenen Team aus Skopje eingeholt werden.
  • Erreicht der THW ein Unentschieden gegen die Rumänen, hätte der THW 7:3 Punkte, Savinesti hätte 6:4 und Zagreb - einen Sieg gegen Skopje vorausgesetzt - 5:5 Punkte. Dann müßten die Zebras unbedingt gegen Zagreb am letzten Spieltag punkten, um das Viertelfinale sicher zu erreichen.
  • Verliert der THW gegen Fibrexnylon, so hätte der THW 6:4 Punkte, Savinesti würde mit 7:3 führen und Zagreb - einen Sieg gegen Skopje vorausgesetzt - würde mit 5:5 Punkte dicht auf folgen. Auch dann müßten die Zebras unbedingt im letzten Spiel gegen Zagreb punkten, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
THW-Trainer Noka Serdarusic warnt vor dem rumänischen Meister: "Wenn ich nun sage, die Rumänen sind stark, sagen alle: Aber Ihr habt doch in Rumänien mit fünf Toren gewonnen? Ich aber weiß, daß Savinesti eine gute Mannschaft ist und wir sie in Kiel erst einmal schlagen müssen." Auch THW-Manager Uwe Schwenker weiß um die Schwere der Aufgabe und hofft auf die Unterstützung der Fans: "Bisher sind ca. 5000 Karten verkauft, das ist ordentlich, aber wir können sicher noch ein wenig mehr Unterstützung gebrauchen, um uns sicher für das Viertelfinale zu qualifizieren und den Gruppensieg zu erreichen." Noch gibt es in fast allen Preiskategorien Karten.

Bester Werfer in der CL: Savinestis bundesliga-erfahrener Spielmacher  Julian Alexandru.
Bester Werfer in der CL: Savinestis bundesliga-erfahrener Spielmacher Julian Alexandru.
Die Mannschaft von Fibrexnylon Savinesti stellten wir im Vorbericht zum Hinspiel, das der THW mit 26:21 (9:12) gewann (siehe Bericht), ausführlich vor. Beste Schützen in den Gruppenspielen sind bisher Julian Alexandru (27 Tore) und Gabriel Armanu (21). Im Vorbericht zum Hinspiel finden Sie auch Informationen zum Handballverein Fibrexnylon Savinesti und seiner Geschichte.

 

"Wäre ein Traum, gegen Serdarusic zu gewinnen"

Trotz großem Respekt wollen die Rumänen ihre Chance in der Ostseehalle nutzen
Savinesti-Coach Omer Aihan und sein Team glauben ans Viertelfinale. Trotz großem Respekt wollen die Rumänen ihre Chance in der Ostseehalle suchen.

Vier Wochen ist es her, als der THW Kiel erfolgreich in die Champions League startete. Mit einem verdienten 26:21-Sieg bei Fibrexnylon Savinesti erfüllten sich die Zebras gleich zu Beginn den Wunsch, möglichst schnell einen Auswärtssieg in der Königsklasse einzufahren. Dass dabei Licht und Schatten wechselten und Torwart Matthias Andersson das Team von Noka Serdarusic auf die Erfolgsspur geführt hatte, ist vergessen. Was zählte, waren die zwei Punkte.

Nicht vergessen haben die Kieler allerdings die robuste und teilweise unfaire Gangart der Rumänen, die dem THW anfangs somit den Zahn zu ziehen drohten. Knapp 5000 Zuschauer hatten in Bukarest zudem ein Höllenspektakel veranstaltet, was der gastgebenden Mannschaft von Trainer Omer Aihan zusätzliche Impulse verlieh. Im Vorwege wurde gar mit Ausschreitungen zwischen Fans aus Bukarest und Savinesti gerechnet, da es am Vortag zu solchen während eines Fußball-Liga-Spiels beider Vereine gekommen war. Dennoch zog sich der THW am Ende selbst aus dem Schlamassel, als Savinesti die Kräfte schwindeten.
Fibrexnylon-Trainer Omer: "Wir trauen uns zu, in Kiel zwei Punkte zu holen."
Fibrexnylon-Trainer Omer: "Wir trauen uns zu, in Kiel zwei Punkte zu holen."
"Heute haben wir das Spiel selbst verloren. In Savinesti wäre uns das nicht passiert", bedauerte der ehemalige Bad Salzufler Iulian Alexandru die Spielortverlegung von Savinesti in die triste rumänische Hauptstadt. Mit seinen Toren (7) hatte der Spielmacher einen erheblichen Anteil daran, warum Savinesti den Zebras in Halbzeit eins den Schneid abgekauft hatte. Überdies hielt der rumänische Deckungsverband die Rückraumschützen der Zebras mit ihrer 3:2:1-Defensive auf Distanz. "Die Schiedsrichter waren bekloppt, uns so viele Zeitstrafen zu geben", konnte Alexandru die klare Linie der spanischen Unparteiischen Fernandez/ Permuy allerdings überhaupt nicht nach vollziehen.

Nach dem anschließenden Remis in Zagreb (24:24) und Heimsiegen gegen Skopje und Zagreb schnuppert Savinesti derzeit Höhenluft. Mit einem Punkt Rückstand kommt der rumänische Meister als Gruppenzweiter zum Endspiel in der Gruppe D in die Ostseehalle. "Wir trauen uns zu, in Kiel zwei Punkte zu holen. Es wäre ein Traum gegen Noka Serdarusic zu gewinnen. Diesen Traum wollen wir realisieren", sagte Omer Aihan unter der Woche.

 

Rechenspiele

Wer mit wem? Rechenspiele vor dem Viertelfinale Zwei Drittel der Gruppenspiele sind absolviert, und nun hat in der Champions League das große Rechnen begonnen: Welche acht Mannschaften schaffen den Sprung in die nächste Runde? Noch bleiben den jeweils vier Klubs in den vier Gruppen A - D zwei Spiel-tage, um sich auf einem der beiden obersten Tabellenränge festzusetzen. Denn nur die jeweils Erst- und Zweitplatzierten einer jeden Gruppe ziehen in das Viertelfinale ein, die anderen beiden Mannschaften scheiden aus.

Da das Viertelfinale in der Champions-League nicht ausgelost wird, ist die Platzierung in der Abschlusstabelle einer jeden Gruppe von besonderer Bedeutung. Die Gruppen A und B sowie die Gruppen C und D spielen nämlich nach einem festen Schema über Kreuz - erst ab dem Halbfinale werden die Duelle wieder ausgelost. Für das anstehende Viertelfinale bedeutet das, dass der jeweils besser platzierte Verein im entscheidenen Rückspiel das wichtige Heimrecht genießt.

Nach dem aktuellen Stand der Dinge würde ein möglicher Gruppensieg für den THW Kiel zuerst ein Auswärtsspiel in Ljubljana (SLO; Zweiter der Gruppe C) bedeuten. Käme der THW allerdings nicht über den zweiten Tabellenplatz hinaus, hätten es die Zebras aller Voraussicht nach mit dem wahrscheinlich schwereren Gegner Montpellier HB (FRA; Erster der Gruppe C) zu tun und müssten im Rückspiel dann auswärts antreten. "Wenn man im Sport überhaupt solche Rechnungen anstellen kann, dann müssten wir alle drei Heimspiele gewinnen und auswärts mindestens zwei Punkte holen", sagte THW-Trainer Noka Serdarusic schon vor dem Start in diese Champions League-Saison. Fehlt also im Umkehrschluss noch ein Sieg aus den verbleibenden Heimpartien. Aber Serdarusic hielt in diesem Fall nicht viel von der Gradlinigkeit in der Mathematik: "Ob wir wirklich alle unsere drei Heimspiele gewinnen, vermag keiner vorherzusagen."

Während in der Champions League also schon kräftig für die Viertelfinal-Plätze spekuliert wird, entscheidet in den übrigen beiden Wettbewerben einfach das Los - vorausgesetzt natürlich, der jeweilige Verein hat sich sportlich für die nächste Runde qualifiziert. Und dazu haben noch drei weitere deutsche Mannschaften alle Chancen: Wenn an diesem Wochenende im Pokalsieger-Wettbewerb und im EHF-Pokal die Achtelfinal-Hinspiele ausgetragen werden, wollen der TBV Lemgo (Pokalsieger) sowie die HSG Nordhorn und der TuSEM Essen (beide EHF-Cup) die Weichen auf ein Weiterkommen stellen. Während Lemgo (zuerst beim Handbal Club Constanta aus Rumänien) und Nordhorn (zuerst bei A1 Bregenz HB aus Österreich) vor lösbaren Aufgaben stehen, hat der TuSEM Essen das "ganz große Los" gezogen: Der Altmeister trifft auf den sechsfachen Champions-League-Sieger FC Barcelona und genießt zudem im entscheidenen Rückspiel das Heimrecht.

Als erster deutscher Teilnehmer musste sich die SG Flensburg-Handewitt bereits nach nur einer Runde aus dem EHF-Pokal verabschieden. Die Schleswig-Holsteiner unterlagen etwas überraschend gegen BM Altea (ESP) und mussten erstmals seit sieben Jahren wieder frühzeitig die Segel streichen - seit 1997 stand die SG sechsmal in Folge im Europapokal-finale und gewann dabei jeweils einmal den Pokal der Pokalsieger, den EHF-Pokal sowie den City-Cup.

Die nachfolgenden Runden im EHF-Pokal und im Pokalsieger-Wettbewerb werden übrigens parallel zu denen der Champions-League ausgetragen: Die Viertelfinals steigen am 01./02. März 2003 und am 08./09. März 2003, die Halbfinals am 29./30. März 2003 und am 05./06. April 2003. Die Endspiele sind für den 26./27. April 2003 und den 03./04. Mai 2003 terminiert.

Aktualisierung vom 7.12.

THW-Trainer Noka Serdarusic geht mit Respekt aber doch optimistisch in das kommende Spiel, das so wichtig für die Zebras ist: "Bei einem Sieg ist alles geregelt, ich gehe davon aus, daß es klappt", so der Coach gegenüber den Kieler Nachrichten. THW-Manager Uwe Schwenker setzte seine Spieler unter Druck: "Egal wie, wir müssen gewinnen", denn nur als Gruppenerster hätte der THW im Rückspieö Heimrecht und könnte so in der Ostseehalle spielen. "Und die eigene Halle benötigen wir, um in das Halbfinale einzuziehen", so Schwenker gegenüber den KN. Bisher seien ca. 5500 Karten verkauft, der THW-Manager hofft auf mehr Besuch: "Wir können jede Stimme gebrauchen."

Petre Ivanescu: "Der THW kann die Champions League gewinnen."
Petre Ivanescu: "Der THW kann die Champions League gewinnen."
Auch wenn die Rumänen selbstbewußt in die Ostseehalle reisen (siehe Bericht), Petre Ivanescu, ehemaliger Bundestrainer und Bundesliga-Coach, glaubt an den THW. Der 205-fache rumänische Nationalspieler glaubt, daß der rumänische Handball seine Glanzzeiten hinter sich habe. Den THW dagegen sieht Ivanescu, der zuletzt Gummersbach vor dem Abstieg rettete, wieder auf einem guten Weg. Handball spielen könnten sehr viele Mannschaften, sagt er in den Kieler Nachrichten, aber die wichtigen Spiele würden zu 70 Prozent im Kopf entschieden. Der THW habe diese Qualitäten zuletzt wieder gezeigt. "Wenn erst die Verletzten wieder dabei sind", so Ivanescu, "dann halte ich es für absolut möglich, daß Kiel die Champions League gewinnen kann."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

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