Für den THW beginnt die Bundesliga am kommenden Sonnabend.
Da treten die Zebras in der Unterfrankenhalle in Aschaffenburg beim
TV Großwallstadt an. Anpfiff ist um 19.00 Uhr.
Mit wie immer einem im Vergleich zu den Spitzenklubs kleinen Etat von 1,5 Millionen
Euro will der TV Großwallstadt unter der sportlichen Leitung von Trainer Peter
Meisinger auch dieses Jahr wieder im Mittelfeld der Tabelle mitspielen.
"Platz acht bis zehn" lautet die Zielvorgabe.
Doch die Verwirklichung dieses Ziels dürfte nach den Abgängen von starken Spielern
wie TVG-Urgestein Bernd Roos, Linksaußen Alexander Mierzwa und dem kroatischen
Rückraumspieler Tonci Valcic nicht leicht fallen. So verpflichtete man neben dem
erneuten Rückkehrer Jörg Kunze fast nur sehr junge Kräfte, aus denen der neue Regisseur
des TBV herausragt: Der isländische Nationalspieler Snorri Gudjonsson (21).
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Verstärkt den Rückraum:
Snorri Gudjonsson.
©
TVG |
Das Rückgrat des TVG dürften neben Kunze (RR) und Gudjonsson (RM) die deutschen Nationalspieler
Heiko Grimm (LA und RM), Carsten Lichtlein (Tor), der Rechtsaußen Otto Fetser, der Halblinke
Michael Jahns, Jacek Bezdikowski (RL und RM), Kapitän und Kreisläufer Uli Wolf und
der ehemalige Kieler
Henning Siemens (RR) bilden.
Der THW muss ohne seinen Kapitän und Spielmacher
Stefan Lövgren in Aschaffenburg antreten.
Der schwedische Nationalspieler machte gestern zwar einige Kraftübungen, doch an einen
Einsatz ist noch nicht zu denken. Angeschlagen sind Nikolaj
Jacobsen (Rückenprobleme) und
Sebastian Preiß (Magen-Darm-Infekt), die wohl nur für
einen Kurzeinatz in Frage kommen - alle anderen Zebras sind fit.
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Kehrte nach Großwallstadt zurück:
Jörg Kunze.
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TVG |
Im letzten Jahr spielte der THW beim TV Großwallstadt 24:24 (11:14)
(siehe
Bericht und
Daten Großwallstadt).
THW-Trainer
Noka Serdarusic erwartet in der Unterfrankenhalle
in diesem Jahr einen Sieg, doch er weiß: "Leichter als letztes Jahr wird es nicht."
Beim THW mangele es zur Zeit noch ein wenig am Spielverständnis. Zudem ist für ihn
der TVG trotz der Abgänge nicht schwächer - ganz im Gegenteil:
"Mit dem isländischen Nationalspieler
Gudjonsson hat sich Großwallstadt im Rückraum klar verstärkt, genauso wie mit Jörg Kunze."
Der aus Flensburg nach Unterfranken zurückgekehrte ehemalige deutsche Nationalspieler
sei zudem deutlich stärker in der Abwehr als seine Vorgänger.
Schiedsrichter der Partie sind
Andler (Remseck)/ Andler (Stuttgart).
Lesen Sie auch das
KN-Interview mit Martin Boquist
vor dem Spiel.
In der Aschaffenburger Presse gilt der TVG als krasser Außenseiter im
Duell der ehemaligen Meister. Großwallstadts Coach
Peter Meisinger sagte dem Main-Echo:
"Wir haben in den letzten sechs Wochen hart gearbeitet und alles dafür getan,
dass wir gut in die Saison starten. Ich bin sicher, dass meine
Spieler alles geben werden. Und mit der Unterstützung der Zuschauer ist es
durchaus möglich, dass wir die Kieler ärgern können."
Helfen wird Meisinger dabei sicher der Umstand, dass
alle Spieler fit sind. Einzig hinter dem jungen Linksaußen Andreas Kunz,
der an der Junioren-WM in Brasilien teilnahm, stand bis heute
ein Fragezeichen:
Der DHB wollte Kunz zunächst nicht freigeben, weil er noch am
WM-Abschlussbankett teilnehmen sollte.
Aus den Kieler Nachrichten vom 6.9.2003:
Heute ist Saisonbeginn für die Bundesliga-Dinos TV Großwallstadt und THW Kiel
Kiel - Die 27. Auflage der Handball-Bundesliga startete am vergangenen Freitag mit
der Partie Wetzlar gegen Kronau-Östringen in ihre Saison 2003/2004. Heute erst
folgen die Liga-Dinos TV Großwallstadt und THW Kiel. Um 19 Uhr kracht in der
Unterfrankenhalle von Aschaffenburg der Schuss zum Spätstarter-Duell. Gemeinsam
mit dem VfL Gummersbach sind Großwallstadt und Kiel die einzigen Bundesliga-Mitglieder,
die seit Einführung der eingleisigen Liga im Jahr 1977 immer dabei
waren. Die Erfolgskurven des sechsfachen Hallenmeisters aus Nordbayern und des
zehnfachen Titelträgers von der Ostsee verliefen in den zurückliegenden Jahren
allerdings in entgegengesetzte Richtungen. Der TVG feierte seine letzte
Meisterschaft im Jahr 1990, danach ging es kontinuierlich bergab, die
Zuschauerzahlen gingen zurück, mithin auch das Interesse der Sponsoren. Fast
zeitgleich führte der Weg der Zebras mit der Installation der THW-Bundesliga-GmbH
und der Verpflichtung von Trainer
Noka Serdarusic direkt an die deutsche Spitze.
2003/04 gibt es wieder Gemeinsamkeiten. Beide Teams wechselten mehr als eine Hand
voll Leistungsträger aus, beide stehen vor einer spannenden und ungewissen
Zukunft. Allerdings mit wirtschaftlich ungleichen Voraussetzungen. Während sich
Kiels Saisonetat bei etwa 4,8 Millionen Euro einpendelt, müssen die
Großwallstädter mit 1,5 Millionen auskommen - mancher Zweitligist hat mehr zu
bieten. Eine Problematik, die TVG-Coach Peter Meisinger schlaflose Nächte
bereitet. "Wir sind wirtschaftlich wirklich nicht auf Rosen gebettet", klagt der
67-fache ehemalige Nationalspieler. Es gebe inzwischen zwar viele Initiativen,
"aber wenn wir nicht spätestens in zwei Jahren unsere Besten halten und neue Stars
hinzugewinnen können, gehen hier die Lichter aus."
Die Kieler machen sich heute um 10.15 Uhr vom Flughafen Hamburg aus auf den Weg.
Der Flieger soll gegen elf Uhr in Frankfurt landen, im 42 Kilometer entfernt
gelegenen Spielort Aschaffenburg beziehen die Zebras dann ihr Hotel. Organisiert
werden die Auswärtsreisen wie immer vom "Zebra-Reisebüro". Peter Meisinger hätte
auch helfen können. Der 48-Jährige betreibt zwei Reisebüros, eins in Obernburg,
eins in Erlenbach. Seine Tätigkeit als Bundesliga-Handballtrainer ist so quasi ein
Nebenerwerb. Eine Konstellation, die in anderen Profiklubs undenkbar wäre.
Meisinger hat seine Gründe: "Es wäre dumm, die sichere Existenz aufzugeben", sagt
er. Und: "Es ist zwar sehr aufwändig, aber es klappt." Die Zeitfenster für beide
Jobs bezeichnet er als "fifty-fifty." Zurzeit neige sich die Waage allerdings mehr
Richtung Sport. "Wir haben eine neue Mannschaft, das braucht viel Zeit und
Geduld." Mit dem Team um den neuen isländischen Mittelmann Snorri Gudjonsson wähnt
Meisinger sich auf einem guten Weg: "Ich bin zufrieden, der THW kann kommen."
Die Zebras kommen auch. Zwar ohne ihren verletzten Kapitän
Lövgren, aber mit viel
Zuversicht. Tempohandball hat Serdarusic
seinen jungen Flitzern als künftiges
Erfolgsrezept verschrieben. Das verspricht Siege und einen hohen Spaßfaktor, birgt
aber diverse Risiken. "Wenn wir die Fehlerquote gering halten, bin ich aber von
einem Sieg überzeugt", prophezeit Kiels Trainer. Respekt sei vor dem
runderneuerten TVG trotzdem angebracht. "Die sind nicht schlechter als letztes
Jahr." Als Handicap nehmen die Kieler mit, dass
Nikolaj Jacobsen (Rückenprobleme)
und Sebastian Preiß (Magen) nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Für
Uwe Schwenker
kein Grund, tief zu stapeln. Der THW-Manager fordert beide Punkte: "Wir
sind auf allen Positionen besser besetzt."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2003)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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