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18./19.09.2002 - Letzte Aktualisierung: 19.09.2002 Bundesliga

24:24 - THW verpaßt in Großwallstadt ersten Sieg

Bundesliga, 3. Spieltag: 18.09.2002, Mi., 20.45: TV Großwallstadt - THW Kiel: 24:24 (14:11)
Update #5

Der THW verpaßte heute abend in der Unterfrankenhalle von Aschaffenburg den ersten Sieg. Mit 24:24 trennten sich die Zebras vom TV Großwallstadt. Punktverlust, Punktgewinn? Zur Halbzeit lag der THW noch mit 11:14 zurück, hatte dann aber 90 Sekunden vor Schluß die Chance, die Partie mit einem Treffer zum 25:23 für sich zu entscheiden. Doch TVG-Keeper Lichtlein parierte, Bezdikowski markierte das 24:24 und der THW konnte in den verbleibenden 30 Sekunden keinen Treffer mehr erzielen.
Johan Pettersson verwandelte 7 von 8 Siebenmetern sicher.
Johan Pettersson verwandelte 7 von 8 Siebenmetern sicher.
Der THW startete mit Problemen gegen die 3:2:1-Deckung der Gastgeber, die nach 0:1-Rückstand (Pettersson) schnell mit 3:1 (4.) in Führung gingen. Doch der THW-Rechtsaußen hielt mit drei verwandelten Siebenmetern in Folge die Zebras im Spiel, 4:4 stand es nach neun gespielten Minuten.

Als Petersen per zweiter Welle sogar den 5:4-Führungstreffer für den deutscher Meister erzielte (10.), hofften die THW-Anhänger auf einen Umschwung, aber nach Zeitstrafen gegen Dominikovic und Lövgren (12.) nutzten die Mainfranken die doppelte Überzahl und gingen über 6:5 (14.) - Petersen mußte in der 16. Minute dann ebenfalls eine Zeitstrafe hinnehmen - mit 9:5 (19.) in Führung.

Tonci Valcic machte dem THW mit acht Toren das Leben schwer.
Tonci Valcic machte dem THW mit acht Toren das Leben schwer.
Weitere drei verwandelte Strafwürfe von Pettersson (verwandelte alle sechs Strafwürfe in Durchgang eins sicher), ein Kreistreffer von Dominikovic, der Mitte der ersten Halbzeit seine Nervosität etwas ablegte, und ein schönes Tor von Außen durch Scheffler bedeuteten das 10:9 für den THW (24.).

Doch wieder konnten die Zebras die Führung nicht halten: Großwallstadts kroatischer Nationalspieler Toncic Valcic brachte mit fünf Toren in Folge den TVG im Alleingang mit 14:11 zur Pause in Front. Den elften Treffer für die Zebras hatte Dominikovic zwei Minuten vor dem Kabinengang erzielt.

Henning Fritz pariert gegen Bernd Roos (46.).
Henning Fritz pariert gegen Bernd Roos (46.).
Im zweiten Durchgang sah es dann zunächst weiter nach einem Erfolg für die Hausherren aus: Die Mannschaft von Peter Meisinger erhöhte auf 16:11 (33.). Diesen Fünf-Tore-Vorsprung hielten die Mainfranken bis zum 19:14 (39.). Weil in der Folge die Deckung der Zebras nun deutlich besser als zum Spielbeginn stand und der in der 25. Minute eingewechselte Henning Fritz zwischen der 40. und der 46. Minute sechs Mal parieren konnte, schafften die Zebras in der 48. Minute endlich wieder den Ausgleich: 20:20.

Doch noch blieb der TVG zunächst am Drücker, ging noch einmal mit 21:20 (49.) und 22:21 (50.) in Führung. Der trotz Bandscheibenvorfalls spielende THW-Kapitän Stefan Lövgren traf zum 22:22 (51.) und Pettersson verwandelte einen von Dominikovic herausgeholten Siebenmeter zum 23:22 (53.) für den THW.

Davor Dominikovic verkürzt auf 19:20 (47.).
Davor Dominikovic verkürzt auf 19:20 (47.).
Im Gegenzug traf Mierzwa von Außen zum erneuten Ausgleich: 23:23 (54.). Die Partie wurde nun hektisch, Ballverluste und Fehlwürfe häuften sich. Drei Minuten vor Schluß nahm THW-Coach Noka Serdarusic eine Auszeit. Nach Wiederanpfiff traf Morten Bjerre zum 24:23. Als Bezdikowski 90 Sekunden vor dem Ende den Ball verlor, hatte der deutsche Meister die Chance zum entscheidenden Treffer, doch Junioren-Nationaltorhüter Carsten Lichtlein parierte gegen Piotr Przybecki und Bezdikowski schaffte den 24:24-Ausgleich. Die verbleibenden 30 Sekunden konnte der THW dann nicht mehr zum Siegtreffer nutzen.

Bester Werfer beim THW war Johan Pettersson mit 10/7 Toren, für Großwallstadt war Tonci Valcic mit acht Toren am erfolgreichsten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Für dieses Spiel wird sicher kein Schönheitspreis vergeben. Was wir heute von beiden Mannschaften gesehen haben, war kein schönes Spiel.

Wenn man das gesamte Spiel sieht, wäre es übertrieben und ungerecht gewesen, wenn wir das Spiel gewonnen hätten.

TVG-Trainer Peter Meisinger:
Wir haben 45 Minuten für unsere Verhältnisse recht ordentlich gespielt.

In der schwierigen Phase habe ich versucht, routinierte Spieler zu bringen, aber das hat nicht gefruchtet.

Die Spieler müssen sich an die eigene Nase fassen. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht aggressiv genug nach vorne gespielt, freie Bälle verworfen. Nach der Endphase müssen wir über das Unentschieden froh sein.

Ärgerlich, daß wir das Spiel nicht über die Runden geschaukelt haben.

THW-Torhüter Henning Fritz im DSF:
Henning Fritz im DSF-Interview.
Henning Fritz im DSF-Interview.
Ein Punktverlust, ganz klar. Ich denke, die Spitzenmannschaften werden hier alle gewinnen. Und wenn man dann die heutigen Ergebnisse sieht - die Titelanwärter haben alle gewonnen - und wenn man dann das Programm sieht, was wir bisher bestritten haben, dann ist es nur frustrierend, wenn man auf die Tabelle und die Punkte schaut.

[Frage: Wie ist die Situation mit drei Torhütern?]
Wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Mit zwei guten Torleuten ist es schon nicht so einfach, wir haben das im letzten Jahr ganz gut gemacht, aber mit Dreien ist es einfach schwierig: Man hat wenig Spielpraxis, dann kommt man rein, will dann alles machen, und dann klappt gar nichts. Ich habe heute am Ende zwar ein paar wichtige Bälle gehalten, aber ich glaube, entscheidender ist es, wenn ich 30 Minuten im Tor stehe, daß ich dann eine konstant gute Leistung bringe und nicht nur Mitte, Ende der zweiten Halbzeit. Das mag auch dazu beigetragen haben, daß es heute nicht ganz gereicht hat.

[Frage: Die Deckung stand in der zweiten Halbzeit besser. War das ein Schritt nach vorne?]
Auf jeden Fall, aber was heißt schon "Schritt nach vorne"? Eigentlich muß es Grundvoraussetzung sein. Aber man sieht, daß wir da momentan Probleme haben. Woran das liegt, können wir uns auch nicht immer erklären. Wir können nur versuchen, was bisher war, abzuhaken und nach vorne zu gucken. Die Aufgaben werden nicht leichter. Wir können nicht jammern, es muß weitergehen.

[Frage: Am Samstag kommt Lemgo...]
Das sind nicht die besten Vorzeichen. Wir stehen jetzt relativ mit dem Rücken an der Wand, Lemgo hat nichts zu verlieren, in Kiel kann man verlieren. Ich hoffe, daß gegen eine solche absolute Top-Mannschaft der Knoten platzt und wir dann in die nächsten Aufgaben erfolgreich reingehen können...

THW-Rückraumspieler Piotr Przybecki gegenüber den Kieler Nachrichten:
Ich weiß nicht, was los ist. Mir fehlt die Bindung. Ich will, aber es geht einfach nicht.
THW-Rechtsaußen Johan Pettersson gegenüber den Kieler Nachrichten:
Wir haben sehr viel über unsere Fehler und Probleme gesprochen. Wir müssen jetzt Taten auf dem Parkett folgen lassen.

3. Spieltag: 18.09.02, Mi., 20.45: TV Großwallstadt - THW Kiel: 24:24 (14:11)

Logo TV Großwallstadt:
Lichtlein (1.-60.), Hoffmann (zwei 7m); Bezdikowski (2), Fetser (1), Pettersson, Mierzwa (2), Roos (1), Valcic (8), Klein, Siemens, Grimm (5/3), Wolf (4), Jahns (1); Trainer: Meisinger
Logo THW Kiel:
Andersson (1.-25.), Fritz (zwei 7m und 25.-60.), Ege (zwei 7m); Preiß, Pettersson (10/7), Przybecki, Bjerre (1), Petersen (2), Lövgren (4), Schmidt (n.e.), Scheffler (3), Wisotzki, Dominikovic (3), Olsson (1); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Lemme / Ullrich (Magdeburg)
Zeitstrafen:
Großwallstadt: 3 (Mierzwa, Valcic, Wolf);
THW: 3 (Petersen, Lövgren, Dominikovic)
Siebenmeter:
Großwallstadt: 5/3 (Grimm scheitert an Ege, Roos an die Latte);
THW: 9/7 (Pettersson und Lövgren scheitern an Lichtlein)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:5, 9:5, 9:10, 12:10, 12:11, 14:11;
2. Hz.: 16:11, 16:12, 17:12, 17:14, 18:14, 19:14, 19:16, 20:16, 20:20, 21:20, 21:21, 22:23, 23:23, 23:24, 24:24
Zuschauer:
2500 (Unterfrankenhalle, Aschaffenburg)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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