Er ist neu. Und er ist anders.
Christian Zeitz (22) steht als einer von fünf
Zugängen für den Umbruch beim THW Kiel. Mit viel frischem Wind auf der rechten
Angriffsseite hat sich der "Shooting-Star" der vergangenen Saison schnell in die
Herzen der Ostseehallen-Zuschauer gespielt. Von den Besuchern der THW-Homepage
wurde der junge Mann mit der Rückennummer 20
übrigens zum "Spieler des Monats August" gewählt.
In der abgelaufenen Saison spielte
Zeitz noch überwiegend in Liga Zwei, wo der
gebürtige Heidelberger mit 203 Treffern maßgeblich am Aufstieg der SG
Kronau/Östringen in die erste Bundesliga beteiligt war. Zudem kann der Azubi zum
Reiseverkehrskaufmann mit seinen 22 Jahren bereits auf 51 Einsätze im Trikot der
Nationalmannschaft verweisen, in denen er bis jetzt 140 Tore erzielte. Als
Vizewelt- und Vizeeuropameister will der 1,86 Meter große Linkshänder nun den THW
Kiel zum ganz großen Durchbruch auf der Bundesliga-Bühne nutzen. Bislang nämlich
beschränkt sich seine Erstliga-Erfahrung auf erstaunlicherweise nur vier Einsätze
im Trikot der SG Wallau-Massenheim. Aufgrund eines Doppelspielrechts lief
Zeitz
zunächst auch für die Panther auf, doch als sein Wechsel an die Kieler Förde
relativ früh bekannt wurde, berücksichtigte Martin Schwalb, Trainer der "Jungen
Wilden", ihn daraufhin nicht mehr, um "keine künftigen Gegner auszubilden". ZEBRA
sprach nach der erfolgreichen
Bundesliga-Heimpremiere gegen den TUSEM Essen mit
Chistian Zeitz, der als Hobbies übrigens "Einkaufen" und
"ins Kino gehen" angibt.
- Zebra:
-
Die Frage hast Du sicher schon öfter gehört, aber hast Du Dich denn schon gut in
Kiel eingelebt?
- Christian Zeitz:
-
Die Frage habe ich schon über 20 mal gehört (lacht). Aber ja, ich habe mich schon
gut eingelebt. Nur - (grinst) - mal unter uns gesagt, ist Kiel ein Dorf. Man kann
hier nicht gut weg gehen und in der Woche ist hier auch tote Hose.
- Zebra:
-
Dein erster Eindruck vom Trainer?
- Christian Zeitz:
-
Noka macht seine Sache sehr gut!
- Zebra:
-
Wie kommst Du mit Deiner neuen Mannschaft klar?
- Christian Zeitz:
-
Ich bin nett aufgenommen worden. Wir verstehen uns alle richtig gut.
- Zebra:
-
Was hälst Du von den Kieler Fans und der Ostseehalle?
- Christian Zeitz:
-
Schon ein geiles Gefühl, wenn die so hinter einem und der Mannschaft stehen. Und
wenn am Anfang das Licht aus ist - Gänsehaut pur. Schade nur, dass es so schnell
wieder hell wird (lacht). Schade an den Fans ist, dass sie nach einem gewonnenen
Spiel so schnell weg sind...
- Zebra:
-
Eine Zeitung hat Dich als "Popstar" des Handballsports betitelt. Was denkst du,
wenn du so etwas über Dich liest?
- Christian Zeitz:
-
Was ehrlich? Hab ich so gar nicht mit bekommen (schmunzelt). Weiß gar nicht, wie
ihr darauf kommt. Ich fühle mich jedenfalls nicht als Popstar.
- Zebra:
-
Welche Ziele möchtest Du in Kiel verwirklichen?
- Christian Zeitz:
-
Ich möchte viele Tore werfen und gute Abwehrarbeit leisten.
- Zebra:
-
Gibt es bestimmte Rituale oder Macken, die Du vor und nach dem Spiel hast?
- Christian Zeitz:
-
Ich weiß nicht, ob das eine Macke ist, aber vor dem Spiel trinke ich einen Kaffee
und nach dem Spiel auch mal ein Bier.
- Zebra:
-
Wie geht es Dir, wenn man vom Handball einmal absieht?
- Christian Zeitz:
-
Ich bin rundum glücklich.
(Das Interview führten Rika Finck und Tina Moorhardt (living-sports).)