10./11.09.2003 - Letzte Aktualisierung: 11.09.2003 | Bundesliga |
Update #4 | Stimmen ergänzt... |
Konnte nur zuschauen:
Der verletzte THW-Kapitän
Stefan Lövgren.
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Nach dem 3:1 durch Jacobsen (Strafwurf, 5.), glich Essen durch Cazal und Szilagyi zunächst aus (3:3, 7.). Dann zog Zeitz seinen Colt und schoss scharf: Statt einem angedeuteten Pass schlug das Leder unglaublich hart hinter Hannawald zum 4:3 (8.) ein. Doch Essen hatte sich nach der Auftaktpleite in Wilhelmshaven merklich viel vorgenommen, glich aus und ging mit 6:4 (10.) und 7:5 (11.) in Führung - Zeitz hatte mit dem 5:6 (11.) gegen gehalten.
Wirbelte am Kreis:
Marcus Ahlm (Bildmitte, Nr. 13).
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Aber auch in der Folge blieb die Partie zunächst eng (10:8, 16.; 13:11, 21.; 14:12, 23.). Erst mit dem 15:12 gelang dem THW endlich eine Drei-Tore-Führung (26.). Der kurz zuvor eingewechselte Adrian Wagner hatte einen Gegenstoß sicher verwandelt. Zwei weitere Tore von Zeitz sicherten mit dem 17:14 zunächst den Drei-Tore-Vorsprung. Doch Oleg Velykky verkürzte fünf Sekunden vor der Pause auf 16:18.
Nach Wiederanpfiff kamen dann kritische Minuten für den THW. Zunächst galt es eine doppelte Unterzahl (Ahlm und Pungartnik) zu überstehen. Dimitri Torgowanow, in der ersten Halbzeit noch blass geblieben, nutzte die größeren Freiräume und traf zum 17:18 (31.) und 18:18 (34.). Der russische Kreisläufer setzte mit dem 19:18 (35.) und 20:18 (37.) noch einen drauf, Schmetz erhöhte per Strafwurf auf 21:18 (38.), Velykky markierte vom Kreis das 22:18 (39.). Pech, dass Nikolaj Jacobsen ausgerechnet in dieser Phase einen Strafwurf an den Pfosten gesetzt hatte. Das Spiel war gekippt.
Johan Pettersson beendete mit seinem verwandelten Siebenmeter zum 19:22 (40.) die zehnminütige THW-Torflaute, doch Essen hielt mit dem 23:19 (Velykky, ebenfalls Siebenmeter) dagegen. Umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen heizten nun die Atmosphäre an, die THW-Deckung - durch den erfahrenen Klaus-Dieter Petersen nun stabilisiert - packte deutlich aggressiver zu. Der Lohn waren die Treffer zum 21:23 und 22:23 per Gegenstoß (Wagner und Ahlm).
Zeitz besorgte mit einer tollen Einzelaktion den 23:23-Ausgleich (45.), Petersen angelte sich eine Minute später den Ball und leitete einen Konter-Treffer von Wagner zum 24:23 (46.) ein. Nun rollte wieder der THW und seine zweite Welle: Ahlm traf zum 25:23 (46.).
Jubel beim THW nach dem Sieg.
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Velykky (Siebenmeter zum 27:29, 58:15) und Sigurdsson (28:29, 59:20) brachten TUSEM auf Schlagdistanz heran, doch der Isländer wollte zu viel, nahm den Ball nach seinem Treffer sofort mit an den Anwurfkreis und erhielt eine Zeitstrafe. Nachdem Sebastian Preiß 15 Sekunden vor dem Ende einen Siebenmeter für die Gastgeber herausgeholt hatte, traf Nikolaj Jacobsen zum entscheidenden Siebenmeter an und verwandelte sicher zum 30:28-Endstand.
Beste Schützen beim THW waren Ahlm (7), Zeitz (6) und Boquist (5). Für Essen trafen Velykky (7/3) und Torgowanow (7) am besten.
Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Essen...
Pressekonferenz. Von links:
THW-Manager Schwenker,
THW-Trainer Serdarusic,
Moderator Pipke,
TUSEM-Trainer Chevtsov,
TUSEM-Sportlicher Leiter Schmitz.
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Iouri Chevtsov:
"Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen."
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Wir haben ein gutes Spiel von beiden Mannschaft gesehen, ein sehr schnelles Spiel. Meine Mannschaft hat sich nach der Niederlage in Wilhelmshaven eindrucksvoll zurückgemeldet und mutig nach vorn gespielt - das war beeindruckend.Technische Fehler führten dazu, dass wir unsere Führung in der zweiten Halbzeit wieder abgeben mussten. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen.
Noka Serdarusic.
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Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Zur Vorstellung meiner Mannschaft: Wir wussten im Vorfeld, dass wir noch ein wenig Zeit brauchen. Wir haben in der Vorbereitung gesehen, dass wir in der Lage sind, guten Handball zu spielen und haben das heute auch gezeigt.In den letzten Jahren war es gegen Essen immer ein Tempospiel. Wir wollten uns in eigener Halle nicht verstecken und sind das Essener Tempo mitgegangen. In der ersten Halbzeit lagen wir fast ständig in Führung, haben aber einige Tore zu viel kassiert, so acht durch erste und zweite Welle.
In der Halbzeitpause haben wir gesagt, dass wir nicht mehr so brav in der Deckung spielen wollen. In Schweden wird ruhig in der Deckung fast ohne Foul gespielt, das ist in der Bundesliga anders, da ist es härter. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mit Petersen und Ahlm in der Mitte gespielt. Ahlm hat super gespielt. Was er vorn und hinten geleistet hat: Hut ab!
Zeitz hat auch ein sehr gutes Spiel gemacht, er hatte ein, zwei Tage kaum trainiert, daher brauchte er ein paar Pausen auf der Bank.
Ich hoffe, dass wir nun am Samstag in Göppingen gewinnen. Dann wird es für mich leichter zu arbeiten, weil die Mannschaft mehr an sich glaubt und wir dann Schritt für Schritt weiterkommen.
Wir haben nun zweimal verloren, aber zwei völlig verschiedene Gesichter gezeigt: In Wilhelmshaven haben wir schlecht gespielt, heute sind wir unserem Anspruch gerecht geworden, oben mit zu spielen. Bei der Führung hat uns die Courage gegen die aggressiver werdende Deckung gefehlt, doch die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben, hat es bis zur letzten Sekunde versucht.
Ein sehr wichtiger Sieg. Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, hätten wir mit dem Rücken zur Wand gestanden. TUSEM war für diesen frühen Zeitpunkt fast ein zu schwerer Gegner. Ganz wichtig, dass die Jungs sich in kämpferischer Hochform präsentiert haben - das hat das Publikum honoriert und uns toll unterstützt, das war für die Mannschaft ganz wichtig. Das Publikum hat heute gesehen, dass viel Potenzial in der Mannschaft steckt, auch wenn im Zusammenspiel noch nicht alles klappt. Wenn dann noch Lövgren zurückkommt, kann er ein wenig Last von Boquist nehmen.
Wir haben nach unserer Führung leider ein paar Fehler gemacht. Das kann man sich in anderen Hallen erlauben, aber nicht in Kiel. Hier wird das hart bestraft.
Wir haben uns nie aufgegeben, das war der Schlüssel zum Sieg. Wir waren wohl besser austrainiert als der Gegner, hatten am Ende mehr Kraft. Der Sieg war gut fürs Punktekonto, aber auch fürs Selbstvertrauen. Das tut uns sehr gut.Lesen Sie auch die Stimmen unserer Neuzugänge nach dem Spiel.
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