30.11./01.12.2003 - Letzte Aktualisierung: 01.12.2003 | Bundesliga |
Update #3 | Spielbericht der KN ergänzt... |
War mit 11/1 Toren bester Werfer: Johan Pettersson. |
Machte alle drei Tore per Kempa-Trick: Adrian Wagner. |
Bester Schütze beim THW war Johan Pettersson (11/1 Tore). Bei Eisenach traf Karsten Wöhler (7/3) am besten.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 1.12.2003:
"Nichts Neues", schüttelte Rost enttäuscht seinen fast kahlen Kopf. "Wir sind und bleiben Punktelieferant für Kiel. Eisenachs Trainer machte dafür eigene Schwächen im Angriff verantwortlich, bezog aber zugleich die Unparteiischen Andreas Caris und Stefan Foerster in seine Schelte mit ein. "Beim THW etwas zu holen, ist sowieso nicht leicht, wenn man jedoch nicht gerecht behandelt wird, wird es doppelt schwer."
Die Unparteiischen hatten Probleme mit dem kampfbetonten Spiel, verteilten ihre fragwürdigen, vor allem kleinlichen Entscheidungen allerdings gerecht in beide Richtungen. Schuld daran, dass die 10 000 gestern eine über weite Strecken zerfahrene Partie mit vielen Fehlern erleben mussten, trugen indes zuallererst die Spieler. Und zwar auf beiden Seiten.
15 Minuten lang spielten die Kieler gefällig, legten mit vier Kontern am Stück über 4:0 eine 7:2-Führung (8. Minute) vor und schienen dem Außenseiter eine Handball-Lektion und den Zuschauern einen vergnüglichen Advents-Nachmittag bescheren zu wollen. Als Trainer Noka Serdarusic Mitte der ersten Halbzeit fast vollständig durchwechselte, ging der Faden verloren. Technische Fehler, Abwehrschwächen, katastrophale Chancenverwertung - die Negativliste beim zehnfachen Meister nahm beängstigende Formen an. Beteiligt am Fahrkartenknipsen waren fast alle Akteure. Am auffälligsten jedoch Piotr Przybecki, Marcus Ahlm, Christian Zeitz oder Demetrio Lozano. Glück für Kiel, dass die Gäste das Angebot zur eigenen Führung leichtfertig ausschlugen. Immerhin kämpften sie sich bis zum Pausenpfiff aber auf 15:13 heran. Begleitet wurde die Aufholjagd von Pfiffen, mit denen Kiels Anhänger die Fehlleistungen der Ihren auffällig laut quittierten. "Wir haben uns schwer getan gegen die kampfstarken Eisenacher", bekannte Rechtsaußen Johan Pettersson, "Pfiffe in der eigenen Halle tun jedoch weh." Das, so Kiels erfolgreichster und bester Spieler, hätte die Mannschaft nur zusätzlich verunsichert.
Den Gang in die Kabine traten die Zebras zögerlich an. Und die erwartete Gardinenpredigt des Trainers folgte prompt. Seine Mannschaft sei zwar gut reingekommen ins Spiel, erläuterte Serdarusic später, doch dass sie mit der Hereinnahme frischer Leute derartig ins Schwimmen geraten würde, "dafür habe ich kein Verständnis." Die frei verworfenen Bälle und technischen Fehler, zürnte Kiels Trainer weiter, wären für insgesamt zehn Spiele ausreichend gewesen. "Wiederholt sich das heute Erlebte, werde ich meine Konsequenzen ziehen und einigen Spielern keine Möglichkeiten mehr geben, sich zu beweisen."
Serdarusic schickte die Achse Lövgren, Boquist, Ahlm und Zeitz wie zu Beginn der ersten auch in die zweite Hälfte. Kiels Abwehr packte fester zu, Henning Fritz steigerte sich, außerdem wurden die Torchancen fortan besser genutzt. Allen voran von Johan Pettersson, der mit einer Trefferquote von weit über 90 Prozent und insgesamt elf Toren zum besten Spieler auf dem Parkett avancierte. Außerdem mühten sich die Zebras um Wiedergutmachung. Teilweise mit Erfolg. Adrian Wagners "Kempa" nach Anspiel von Lövgren brachte genau so Glanz in die Halle wie Dreher von Nikolaj Jacobsen oder der finale "Kracher" von Christian Zeitz nach superschnellem Laufspiel. Entschieden war die Partie spätestens in der 50. Minute mit dem dritten Tor von Zeitz und der 27:18-Führung.
Einen "Buhmann" des Nachmittags gab's ebenfalls. Dazu erkoren die Zuschauer Karsten Wöhler, den Ex-Kieler in Eisenacher Reihen. Wöhler leistete sich ein unschönes Privatduell mit Pettersson, provozierte das THW-Abwehrpersonal zudem mit ständigem körperbetontem Einlaufen und spielte den "sterbenden Schwan", der eine Zeitstrafe gegen einen stinksauren Lövgren einbrachte. Zugegeben, es hat jede Menge bessere Spiele in der Ostseehalle gegeben, an Unterhaltungswert mangelte es gestern nicht.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 1.12.2003)
Die letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit war nicht toll, aber wir hatten gut angefangen in Abwehr und Angriff und waren dann vom Kopf her nicht mehr ganz da. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht.Es ist normal, das man bei gutem Anfang gegen ein Tabellenschlusslicht denkt, dass das so weiter läuft, aber so geht es nicht in der Bundesliga. Hoffentlich machen wir es im nächsten Spiel besser.
Nichts Neues in Kiel, wir sind wieder Mal Punktelieferant gewesen. Man hat es doppelt schwer, wenn man nicht gleich behandelt wird. Wenn wir in der ersten Halbzeit besser unsere Chancen genutzt hätten, wären wir noch weiter heran gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht zu unserem Angriffsspiel gefunden und nicht aus der zweiten Reihe getroffen. Dadurch haben wir verloren.
Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben konzentriert gespielt. Das ließ in der 15. Minute nach. Da habe ich einige Spieler eingewechselt, die meinten, dass sie einen Freifahrtsschein hätten. Dann kamen so viele technische Fehler, dass es für 10 Spiele gereicht hätte. In der zweiten Halbzeit sind wir mit der gleichen Formation wie zu Beginn der ersten Halbzeit angetreten. Wir waren von Anfang an konzentriert, auch Henning Fritz hielt einige Bälle und hat dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben. Er hat in der ersten Halbzeit nicht so viele Bälle angefasst, aber ich wollte nicht wechseln, da Mattias Andersson noch gestern krank war. Andersson hat sich zwar bereit erklärt, zu spielen, aber er war nicht notwendig.
[Frage: Hatten Sie Verständnis für die Pfiffe zum Ende der ersten Halbzeit?]
Ich hatte Verständnis für die Zuschauer. Ich hätte mir für die gesamten 60 Minuten gewünscht, dass die Mannschaft so wie in der zweiten Halbzeit gespielt hätte: Mit einer konzentrierten Leistung und Aggressivität in der Deckung.
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