Am kommenden Sonntag (Anwurf 15.30 Uhr) empfängt der THW im
Achtelfinale des EHF-Pokals
in der Ostseehalle
Paris Handball (FRA). Gegen das französische Spitzenteam,
das Manager
Uwe Schwenker
als "ganz schweres Kaliber" einschätzt, muss nach Einschätzung
der THW-Verantwortlichen eine sehr konzentrierte Leistung zeigen, um
für das Rückspiel am Sonntag, den 21.12., 16.00 Uhr in Paris, einen Vorsprung
herauszuholen.
Es gibt noch Karten in vielen Preiskategorien (siehe
Bericht).
Den aktuellen französischen Tabellenführer Chambery geschlagen, gegen den amtierenden
Champions-League-Sieger Montpellier nur knapp unterlegen. Paris Handball hat sich in dieser
Spielzeit hinter den beiden europäischen Spitzenklubs auf Position Drei
(derzeit 17:9 Punkte) der nationalen Liga
festgesetzt und gehört im Lande des Ex-Weltmeisters nun zu den Favoriten. Der Respekt vor dem Klub
aus der französischen Hauptstadt ist in Kiel groß. "Das wird ein ganz heißer Tanz, wir
stehen vor einer sehr schweren Aufgabe", prognostiziert THW-Trainer
|
Der französische Nationaltorhüter Bruno Martini sammelte mit
Wuppertal auch Bundesliga-Erfahrung.
©
FFH |
Noka Serdarusic. "Paris
hat eine Supertruppe." Große Namen wie die des Torhüters
Martini (u.a. Wuppertal), von
Scharfschütze Pogorelov (RL/RR, u.a. Wolgograd, Lemgo, Ciudad Real) oder Goalgetter
Simonovic stehen für das Prädikat "Weltklasse" (siehe
Kader Paris).
An Ivan Simonovic, einem der besten
Torschützen der WM 2003, und seinen slowenischen Landsmann Zoran Lubej hat der THW keine
|
Olivier Girault ist französicher National-Linksaußen.
©
FFH |
guten Erinnerungen: Beide Spieler waren im vergangenen Jahr noch maßgeblich am
Champions League-Aus der Zebras gegen Prule Ljubljana beteiligt.
Gefährlichster Angreifer von Paris in der Liga ist derzeit Paris Topspieler und
National-Linksaußen Oliver Girault mit 64 Toren gefolgt von Regisseur Nikolas Vojinovic (55),
Lubej (53) und Simonovic (49).
Als größter Erfolg von Paris gilt bisher das Erreichen des französischen Pokalendspiels
2001 (siehe Daten Paris Handball). Im vergangenen Jahr qualifizierte sich Paris HB als Tabellen-Vierter für den EHF-Pokal.
Nun will und muss das neuformierte Team seine internationalen Ambitionen geltend
machen. Sechs Abgängen standen in diesem Sommer sechs Neuzugänge gegenüber, die Erwartungen
an der Seine sind gestiegen. Doch noch haben sich diese offensichtlich nicht erfüllt. Die
Mannschaft aus der "Stadt der Liebe" harmoniert noch nicht entsprechend der Vorstellungen.
Erste Konsequenzen wurden bereits gezogen: Trainer Boro Golic wurde vor wenigen Tagen
seines Amtes entbunden und durch Luderce Spincer ersetzt. Rang drei reicht nicht mehr aus -
Paris will ganz nach oben.
Im EHF-Pokal setzten sich die Franzosen in
Runde 2 knapp gegen HC Granitas
Kaunas (LTU) mit 26:25 und 26:26 durch. In
Runde 3 bezwang Paris Medvescak Zagreb (CRO) mit
23:21 und 31:27.
Auch Stefan Lövgren sieht Paris als ganz schweren Brocken,
setzt dennoch auf Sieg.
"Ich möchte meinen Geburtstag am kommenden Wochenende in Paris feiern."
Im Rückspiel am 21. Dezember 2003 fällt die endgültige Entscheidung über den Einzug in die Runde der letzten Acht.
Auch THW-Geschäftsführer
Uwe Schwenker
lässt keinen Zweifel an der Schwere der Aufgabe. "Das ist ein echtes Hammerlos!
Solch eine Begegnung wäre sogar ein würdiges EHF-Pokalfinale", sagt
Schwenker. "Das werden
mit Sicherheit zwei attraktive, aber ganz harte Partien. Paris hat sich in diesem Jahr
sensationell verstärkt und könnte gut und gern auch in der europäischen Königsklasse eine
entscheidende Rolle spielen." Der EHF-Pokal hat Champions League-Niveau erreicht.
Kein Wunder also, dass der THW Kiel im Hinspiel einmal mehr auf die so bewährte Unterstützung seiner
Fans baut und in der Festung Ostseehalle den Grundstein zum Weiterkommen legen will. Stimmen
Sie also alle gemeinsam mit ein, wenn die "Singing Area" zum Angriff bläst. Die Zebras werden
"ihren achten Mann" gut gebrauchen können.
Das Rückspiel steigt eine Woche später im Stade Pierre de Coubertin. 4000 Zuschauer fasst die
heimische Arena. Schafft Paris Handball in der Ostseehalle ein gutes Ergebnis, dürfte die
eigene Halle kommenden Sonntag ab 16 Uhr zum Hexenkessel mutieren. Genau das wollen die Zebras
verhindern. "Wir müssen konzentriert aufspielen, um ein Polster zu schaffen", fordert daher
Manager Uwe Schwenker. Leicht wird's nicht.
Paris Handball kommt bereits am Sonnabend Nachmittag in Kiel an und wird
zweimal trainieren - Sonnabend in Russee und Sonntag Vormittag in der Ostseehalle.
Das Hinspiel leitet das rumänische Gespann
Carligeanu / Plesa, das Rückspiel in Paris pfeifen
Imbronjev / Grkovic (Serbien und Montenegro).
"Das ist eine sehr gute Mannschaft, gegen die man durchaus auch verlieren
kann", warnt THW-Trainer
Noka Serdarusic in den Kieler Nachrichten
vor dem derzeitigen Tabellendritten in Frankreich.
Beim Videostudium des morgigen Gegners hat Serdarusic
festgestellt, dass Paris in der Abwehr typisch französisch spiele. Für
weniger Handball kundige Zeitgenossen lieferte Serdarusic
dankenswerterweise die Erklärung gleich nach: "Die bauen auf eine 5:1-Deckung,
in der Olivier Girault vorgezogen spielt." Der farbige Linksaußen
dürfte somit eine Spezialaufgabe gegen Stefan Lövgren ausüben.
Von dem schwedischen Weltmeister behauptet
Noka Serdarusic, dass er nach
seiner langwierigen Infektionen im Sprunggelenk noch nicht derjenige sei,
der er einmal war. "Stefan ist nach wie vor nicht ganz frei von
Beschwerden. 60 Minuten kann er eigentlich nicht durchspielen." Laut
Serdarusic denke Lövgren sogar darüber nach, die Europameisterschaft im
Januar in Slowenien abzusagen.
Uwe Schwenker ist immerhin froh, dass Lövgren selbst in seiner
augenblicklichen Verfassung den Zebras wieder auf die Sprünge hilft. "Wir
spielen besseren Handball mit ihm", hat der Manager erkannt und hofft, dass
diese Meinung sich morgen, wenn rund 6500 Zuschauer in der Ostseehalle
erwartet werden, bestätigen möge, denn: "Wir müssen für das Rückspiel etwas
vorlegen."
(Auszüge entnommen der Kieler Nachrichten vom 13.12.2003)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
|
Zoran Lubej gewann im verganenen Jahr mit Ljubljana in der Ostseehalle.
|
Seinen letzten Auftritt in der Kieler Ostseehalle hat Zoran Lubej noch in guter Erinnerung.
Am 9. März diesen Jahres trug der Slowene maßgeblich dazu bei, dass sein damaliger Klub
Prule Ljubljana im Viertelfinale der Champions League alle Träume der Zebras zunichte
machte. Nach einem
33:33 im Hinspiel besiegten Lubej und Co. den THW Kiel mit 26:28
(siehe
Bericht) - an
seiner Seite damals übrigens auch Ivan Simonovic, der in jenem Spiel acht Treffer warf und
heute ebenfalls für Paris auf Torejagd geht. ZEBRA sprach vor dem
EHF-Pokal-Achtelfinale
mit Zoran Lubej über das Wiedersehen in der Ostseehalle.
- Zebra:
-
Zoran, Sie mögen es gegen den THW Kiel zu spielen, oder?
- Zoran Lubej:
-
Ja, das stimmt. Ich freue mich immer, wenn es gegen den THW Kiel geht, dieser
Klub zählt schließlich zu den Besten in Europa. Und außerdem ist es für jeden Handballer
etwas ganz besonderes in der Ostseehalle zu spielen, dieses Publikum ist großartig.
- Zebra:
-
Welche Erinnerungen haben Sie an den THW Kiel und an die Ostseehalle?
- Zoran Lubej:
-
Das Kurzportrait: |
Name: | Zoran Lubej |
Rückennummer: | 9 |
Position: | Kreis |
Größe: | 194 cm |
Geburtsdatum: | 14.12.1975 |
Nationalität: | slowenisch |
Beruf: | Handballer |
Bei Paris seit: | 2003 |
Vorherige Vereine: | Celje Pivovarna (SLO)
Litija
Prule 67 Ljubljana (SLO) |
Ich durfte bislang zweimal in der Ostseehalle spielen. Beim ersten Mal vor gut zwei Jahren
haben wir mit acht Toren verloren (33:25; 11. November 2001; Anm. d. Red.), aber ich
selbst habe, so glaube ich, ganz gut gespielt (Zoran Lubej erzielte damals acht Tore; Anm.
d. Red.). Das Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison war natürlich umso besser, denn
wir gewannen mit zwei Toren Vorsprung und zogen somit ins Halbfinale der Champions League
ein. Ich habe also nur die besten Erinnerungen an Kiel.
- Zebra:
-
Was erwarten Sie für das anstehende Achtelfinale zwischen dem THW Kiel und Ihrem neuen
Klub Paris?
- Zoran Lubej:
-
Das ist momentan wirklich schwer zu sagen. Wir haben von den Namen her ein wirklich gutes
Team, aber wir spielen derzeit noch nicht entsprechend. Gegen den THW Kiel werden es
natürlich zwei besondere Spiele, es geht um alles oder nichts. Ich hoffe, das kommt uns in
dieser Phase entgegen. Die Motivation ist jedenfalls kein Problem. Wir werden unser Bestes
geben, was wir in dem Moment tun können. Kiel ist aber Favorit.
- Zebra:
-
Angesichts der potentiellen Stärke beider Teams wäre ein Spiel Paris gegen Kiel auch ein
würdiges Finale.
- Zoran Lubej:
-
Einige andere Teams spielen derzeit auch sehr gut wie zum Beispiel Nordhorn oder Altea.
Aber es ist sicher weder für Kiel noch für Paris wirklich gut, sich so früh in diesem
Wettbewerb zu begegnen. Aber darauf haben wir leider keinen Einfluss.
- Zebra:
-
Erzählen Sie uns bitte ein wenig über Ihren neuen Verein in Paris.
- Zoran Lubej:
-
Nun, die einzelnen Spieler in unserer Mannschaft sind wirklich gut, aber die Mannschaft
als solche muss sich erst noch finden. Zur neuen Saison sind viele neue Spieler nach Paris
gekommen. Jetzt müssen sich die einzelnen Teile erst noch zu einer funktionierenden
Gesamtheit zusammenfügen. Noch läuft es nicht so, wie es gerne sollte. Vor zwei Tagen
(Interview am 3. Dezember 2003) haben wir deswegen mit Luderce Spincer einen neuen Coach
bekommen.
- Zebra:
-
Wie groß sind die Titelerwartungen des Paris HB?
- Zoran Lubej:
-
Wir würden schon gern um den nationalen Titel mitspielen, aber leider haben wir in dieser
Saison unnötiger Weise schon gegen ein paar Vereine aus dem Tabellenkeller verloren. Jetzt
wird es in der französischen Meisterschaft sehr schwer für uns werden. Unsere Chancen
liegen nun wohl eher im französischen oder europäischen Pokalwettbewerb. Aber unsere
Mannschaft ist noch jung - für die Zukunft dürfen wir hoffentlich noch einiges erwarten.
(Aus dem THW-Hallenmagazin Zebra - von living sports)
Das erwartet die anderen deutschen EC-Teilnehmer
Den zweiten deutschen Teilnehmer im
EHF-Pokal, die HSG Nordhorn, dürfte am Samstag um 18.30 Uhr bei
Jugopetrol Zeleznicar Nis (SCG) ein heißer Tanz erwarten.
Im Achtelfinale der Champions League
muss der SC Magdeburg am Sonntag (14.00 Uhr) bei Skjern Handball (DEN) antreten (live im dänischen DR1 ab 14.00 Uhr,
25-minütige Zusammenfassung im MDR ab 16.30 Uhr).
Im gleichen Wettbewerb empfängt Flensburg-Handewitt Kolding KIF (DEN) um 15.55 Uhr (live im dänischen
TV2 ab 16.00 Uhr, 2. Hz. live im NDR ab 16.45 Uhr).
Lemgo muss bei Prule 67 Ljubljana (SLO) antreten (Sonntag, 14.12., 17.00 Uhr).
Im Europapokal der Pokalsieger empfängt TUSEM Essen
am Sonntag (16.00 Uhr) den ukrainischen Vertreter ZTR Zaporozhye.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - Paris Handball:
Mittippen!
Radio- und TV-Tips:
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 15.30: Liveeinblendungen
(geplante Einblendungen um 16.00, 16.30 und um 17.00 in der Schlussphase)
So., ab 17.08 im Nordsport: Nachberichterstattung
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
-
TV: NDR: So., 22.30, Sportclub live: Kurzberichterstattung vom Spiel THW - Paris
- TV: DR1 (DEN): Sa., ab 15.50: Flensburg - Kolding (live)
- TV: NDR: Sa., ab 16.45: Flensburg - Kolding (2. Hz. live)
- TV: TV2 (DEN): So., ab 14.00: Skjern - Magdeburg (live)
- TV: MDR: So., 16.30: Skjern - Magdeburg (25-minütige Zusammenfassung)