Koper - Nun ist es amtlich:
Klaus-Dieter Petersen wird nach
Olympia 2004 seine Karriere beenden und eine neue Laufbahn
beginnen.
Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Co-Trainer wird der 35-Jährige Jugend-Trainer beim DHB.
"Der Handball hat mir viel gegeben. Das will ich nun an den
Nachwuchs weitergeben", sagte der Kieler zu
Sport1.
Unstimmigkeiten ausgeräumt
Vergessen sind die Irritationen mit dem THW, über die sich der
Abwehrstratege in einem
Sport1-Gespräch geäußert hatte.
Aus der Zeitung habe er erfahren müssen, dass sein Vertrag nicht
verlängert werde, hatte
Petersen erklärt. Zwischenzeitlich hatte
er deswegen sogar über einen Vereinswechsel nachgedacht.
"Von Herzen Kieler"
"Alles ist aus der Welt geräumt", sagt
Petersen jetzt. "Wir
haben uns vernünftig zusammengesetzt. Ich bin von Herzen
Kieler."
Bereits seit Saisonbeginn ist Petersen die rechte Hand von
THW-Trainer
Noka Serdarusic. Bis zum Saisonende steht er weiterhin
als Spieler beim THW unter Vertrag, bereitet sich dann nur noch
auf Olympia 2004 im August in Athen vor und beendet dort seine
Laufbahn.
Nachwuchs für das Brand-Team aufbauen
Bis zum Jahresende wird
Petersen darüber hinaus als
Honorartrainer beim DHB in sein neues Aufgabengebiet eingeführt,
das er ab 1. Januar 2005 übernimmt. Die Aufgabe: den Nachwuchs
für die Männer-Nationalmannschaft auszubilden.
"Ich soll den Unterbau für Heiner Brands Team aufbauen und junge
Spieler auf den Weg bringen, die auch in das Konzept der A-Nationalmannschaft
reinpassen", erzählt
Petersen über seine neue
Funktion. Von der Jugend-Nationalmannschaft soll der Weg im
Idealfall über die Junioren-Auswahl bis hin ins Brand-Team
führen.
A-Trainerschein Anfang 2005
Das Engagement sei mittel- bis langfristig ausgelegt, sagt
Petersen, der im Augenblick an seinem A-Trainerschein arbeitet.
Anfang 2005 will er diesen in Händen halten.
Eine große Karriere neigt sich damit dem Ende zu. Derzeit ist
Petersen der Bundesliga-Akteur mit den meisten Titeln. Sieben
Mal war er mit Kiel Deutscher Meister, einmal mit Gummersbach.
Am Freitag trug der Abwehrstratege zum 321. Mal das
Nationaltrikot. Unter Heiner Brand wurde er Vize-Welt- und Vize-Europameister.
Nun will er seine Erfahrungen weitergeben. "Ich habe unter
vielen guten Trainern gearbeitet. Von jedem habe ich einige
Dinge abgeschaut. Die will ich zu meinem eigenen Trainer-Profil
zusammenfügen", sagt der zweifache Familienvater. "Ich werde
meinen eigenen Stil finden."
Ziel heißt Olympia 2004
Gerade aber auch die Arbeit als Co-Trainer beim THW reizt ihn.
"Von
Noka Serdarusic kann ich viel lernen. Wir haben eine neue
Truppe, mit der man viel erreichen kann. Dabei will ich helfen.
Und auch meine Arbeit für den DHB wird davon profitieren."
Einige Monate allerdings wird
Petersen noch auf dem Parkett
stehen. Sein großes Ziel heißt Olympia in Athen. Bis dahin wird
es schwer, noch den deutschen Rekord-Nationalspieler Frank-
Michael Wahl (341 Einsätze) einzuholen.
Aber das ist für
Petersen ohnehin nur zweitrangig. "Lieber hätte
ich einen Titel mit der Jugend-Nationalmannschaft. Das würde mir
mehr bedeuten", sagt der 35-Jährige. Daran kann er bald
arbeiten.
(© 2004 Sport1, von Michael Schwartz)