27.01.2004 | EM 2004 |
Natürlich war ich ärgerlich, als wir nach dem Spiel gegen Frankreich ins Mannschaftshotel zurück gekehrt sind. Zwei Minuten vor dem Abpfiff mit drei Toren geführt - und dann doch nur Unentschieden. Eigentlich hatten wir schon alles in trockenen Tüchern. Ärgerlich. Hoffentlich fehlt uns der Punkt später nicht, wenn vor dem Halbfinale zusammen gezählt wird. Jetzt wird es nicht einfacher, auf das Treppchen zu kommen. Aber eine EM ist eben immer sehr schwer. Das sieht man auch daran, dass die Isländer schon ausgeschieden sind. Das ist für mich die bisher größte Überraschung.
Heiner Brand hat uns vor dem Schlafengehen noch einmal zusammen gerufen, in großer Runde haben wir dann das Spiel durchdiskutiert. Brand hat nicht kritisiert, aber wir haben festgestellt, dass wir uns natürlich auch an die eigene Nase fassen müssen. Dennoch: Die Schiedsrichter waren das Thema in der Runde. Ich habe eigentlich keine Lust, über Schiris zu sprechen, in der Bundesliga bin ich schon bekannt für meine Meckerei über die Unparteiischen. Hier wurde ich doch nur wieder bestätigt. Was die Portugiesen gepfiffen haben, geht gar nicht. Die Verhältnismäßigkeit stimmte einfach nicht. Auf der einen Seite werden brutale Fouls nicht geahndet, auf der anderen Seite gibt es für Zupfen oder Ball an den Fuß bekommen zwei Minuten. Wir machen alle Fehler, aber Unparteiische sind sogar zu zweit, da sollte man mehr sehen.
Ich will aber nicht jammern. Rückgängig machen können wir die Vorgänge sowieso nicht mehr. Um ein Uhr bin ich am Sonntag erst ins Bett gekommen, schlafen konnte ich trotzdem nicht. So ein aufrührendes Spiel findet im Kopf eben noch einmal statt.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2004)
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