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23./24.01.2004 - Letzte Aktualisierung: 24.01.2004 EM 2004 / Nationalmannschaft

Deutschland erreicht nach souveränem Sieg über Polen die Zwischenrunde

Update #4 Aktualisierung vom 24.01...

Deutschland hat mit einem sehr souveränen 41:32 (21:13)-Sieg über Polen die Zwischenrunde erreicht. Im Vergleich zur gestrigen Niederlage gegen Serbien zeigte sich die deutsche Mannschaft völlig verändert: Mit einer starken Abwehrleistung und einer sehr guten Chancenauswertung (68%) ließ sie Polen keine Chance. Nun geht es für das Team von Heiner Brand im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich am Sonntag (18.30 Uhr, live im DSF) darum, sich mit einem Sieg eine möglichst gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde zu erspielen. Die polnische Mannschaft kann nur noch weiter kommen, wenn sie am Sonntag Serbien schlägt.
Schon in den ersten Minuten machte die deutsche Mannschaft klar, wohin die Reise im Spiel gehen würde. Hinter einer bombensicheren Deckung mit dem starken Mittelblock Petersen / Zerbe fischte Fritz den Großteil der verbleibenden Bälle weg. Auch vorne zeigte sich die DHB-Auswahl extrem verbessert, nutzte fast alle Chancen eiskalt.

Nach zwölf Minuten führte die DHB-Auswahl mit 6:2, nach 24 Minuten noch klarer mit 16:7. Bis dahin hatten sich nur Lemgoer Spieler (Stephan (6), Baur (5/2), Zerbe (3), Schwarzer (1) und Kehrmann (1)) in die Torschützenliste eingetragen. Mit einem Acht-Tore-Vorsprung (21:13) ging Deutschland in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff setzte die deutsche Mannschaft konsequent ihre Linie weiter fort und konnte in der 34. Minute bem 24:14 erstmals eine Zehn-Tore-Führung vorweisen. Der Rest war Schaulaufen, alle nominierten Spieler kamen zu ihrem Einsatz, so auch Christian Zeitz, der mit seinem Tor zum 33:22 (46.) seinen ersten EM-Treffer erzielte.

Bundestrainer Heiner Brand zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: "Wir haben den Grundstein in der Abwehr gelegt - nur Lob dafür - und auch im Angriff sehr gefällig gespielt und die Chancen gut verwertet."

Piotr Przybecki, der gegen Frankreich mit einem grippalen Infekt ausgefallen war, hatte gegen Deutschland auf einen Einsatz gehofft. Doch nach dem Warmmachen entschied sich der Pole, nicht zu spielen.

Stimmen zum Spiel:

THW-Nationaltorhüter Henning Fritz gegenüber Sport1:
Dieser Sieg war enorm wichtig. Aber unsere Leistung müssen wir noch einmal steigern, um auch die Franzosen zu schlagen. Es war ein Schritt nach vorn, aber wir haben noch nicht alles gezeigt, was wir spielen können. Es war gut, ein Spiel von Beginn an deutlich zu dominieren. Wir können zufrieden sein.
Frankreich schlägt Serbien & Montenegro
Im zweiten Spiel der Gruppe D hat Frankreich Serbien & Montenegro mit 23:30 (13:7) und damit - wie Deutschland - bereits die Zwischenrunde erreicht.

 

Aktualisierung vom 24.01.

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2004:

41:32 - EM-K.o. abgewendet

Deutsche Handballer überzeugten gegen Polen - Morgen gegen Frankreich Gruppensieg möglich
Koper - Na also, es geht doch: Einen Tag nach der überraschenden Auftaktpleite gegen Serbien-Montenegro hat Vize-Weltmeister Deutschland bei der Handball-EM in Slowenien den drohende Vorrunden-K.o. verhindert und gegen Polen den Einzug in die Hauptrunde perfekt gemacht.

Schon zur Halbzeit führten die Deutschen mit 21:13. Am Ende knackten sie gar die 40-Tore-Marke und gewannen hoch mit 41:32 Toren. Mit diesem Triumph wendete das Team von Bundestrainer Heiner Brand ("Wir haben ein sehr gutes Spiel geliefert") die drohende Blamage eines frühzeitigen EM-Ausscheidens in der Vorrunde ab. Jetzt heißt es, sich an der Leistung von gestern weiter aufzurichten, denn morgen (18.30 Uhr) trifft die DHB-Auswahl im abschließenden Gruppenspiel auf Frankreich - ein Schlüsselspiel um die Medaillenränge. Den möglichen Gruppensieg und den Titel-Traum können die Deutschen nur mit einem Sieg gegen die Franzosen verwirklichen.

Heiner Brand vertraute in der Anfangsphase auf seinen kompletten Lemgoer Block. Neben Baur, Stephan, Zerbe, Schwarzer und Kehrmann standen nur Kiels Torhüter Henning Fritz und der Hamburger Torsten Jansen auf dem Parkett, in der Abwehr gesellte sich der zweite THW-er, Klaus-Dieter Petersen, hinzu. Das Vertrauen in die Riege des amtierenden Meisters zahlte sich aus. Konzentriert und engagiert erfüllten die Deutschen vor allem Brands wichtigste Forderung: Minimierung der eklatant hohen Fehlerquote vom Vortag.

Weil zudem die Abwehr vor dem erneut überragenden Fritz ganze Arbeit verrichtete, führte das deutsche Team nach 24 Minuten deutlich mit 16:7 Toren. Ausschließlich Torerfolge übrigens aus der Hand von Lemgoer Spielern. Die Polen enttäuschten allerdings auf ganzer Linie. Die geschickt verschiebende deutsche 6:0-Abwehr ließ den gefürchteten gegnerischen Rückraum mit dem Flensburger Lijewski, dem Magdeburger Tkaczyk und dem in der kommenden Saison ebenfalls in Magdeburg spielenden Bielecki nie zum Zuge kommen. Der Kieler Piotr Przybecki fehlte wie schon im Auftaktspiel gegen Frankreich mit einem grippalen Infekt.

Wie ausgewechselt präsentierten sich im deutschen Team vor allem Mannschaftskapitän Markus Baur, Linkshänder Volker Zerbe und Rückraum-Ass Daniel Stephan. Das Trio brachte es zusammen auf 23 Torerfolge mit einer Quote von beachtlichen 90 Prozent. Markus Baur, das Geburtstagskind vom Vortag, beschenkte sich dabei mit kleiner Verspätung und zwölf Treffern. Keine Frage, der Schlüssel zum deutlichen Erfolg lag gestern in einer überragenden Angriffsleistung.

Die zweite Halbzeit wurde dann zum Schaulaufen. Brand gab jetzt auch seinem zweiten Anzug eine Bewährungschance, die der Kieler Christian Zeitz zu seinem ersten Turniertor nutzte. "Das war ein Schritt vorwärts", befand sein THW-Kollege Klaus-Dieter Petersen, "wichtig war vor allem, dass die Begeisterung wieder da war. Jetzt gibt es nur noch Endspiele für uns, und die lieben wir." Torhüter Henning Fritz gab allerdings zu bedenken: "Mit uns ist zwar wieder zu rechnen, aber diese Leistung reicht noch nicht gegen Frankreich."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2004)

 

Gruppe D, 2. Spieltag: 23.01.04, Fr., 20.30: Polen - Deutschland: 32:41 (13:21)

Polen:
Bernacki (1.-16., 45.-60. und ein 7m, 8 Paraden), Szmal (31.-45. und zwei 7m, 2 Paraden), Marszalek 16.-30 und ein 7m, 4 Paraden); Paluch, Lijewski (1), Tkaczyk (9/3), Nilsson (4), Bielecki (4/1), Lis (3), Wisniewski (4), Starczan (2), Jurasik (4), Wasiak (1), Jurkiewicz, Grabarczyk (n.e.); Trainer: Zajaczkowski
Deutschland:
Fritz (1.-60., 20 Paraden), Ramota (n.e.); Hens (1), Dragunski (1), Immel (1), Schwarzer (3), Petersen, Zerbe (5), Baur (12/6), Zeitz (1), Jansen (4), Grimm (1), Stephan (6), Kehrmann (6); Trainer: Brand
Schiedsrichter:
Repensik / Pozeznik (Slowenien)
Siebenmeter:
Polen: 5/4 (Bielecki scheitert an Fritz (27.));
Deutschland: 6/6
Zeitstrafen:
Polen: 8 (zweimal Lis (14., 22.), Jurasik (28.), Wisniewski (29.), dreimal Wasiak (39., 45., 50.), Nilsson (50.));
Deutschland: 6 (Petersen (14.), zweimal Zerbe (25., 28.), Stephan (27.), Zeitz (47.), Grimm (58.))
Rote Karte:
Polen: Wasiak nach dritter Zeitstrafe (50.)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2 (5.), 2:6 (12.), 3:6, 3:7, 4:7 (13.), 4:10 (17.), 5:10, 5:11, 5:12, 6:12 (19.), 6:15 (23.), 7:15, 7:16 (24.), 10:16 (27.), 10:17, 11:17, 11:18, 12:18, 12:20, 13:20, 13:21;
2. Hz.: 13:22, 14:22, 14:24 (34.), 16:24, 16:25, 18:25, 18:26, 19:26, 19:28, 20:28, 20:31 (43.), 22:31, 22:33 (46.), 25:33 (48.), 25:35 (50.), 26:35, 26:37 (53.), 27:37, 27:38, 29:38 (55.), 29:40 (56.), 30:41, 30:41, 32:41
Zuschauer:
2500 (Hall Bonifika, Koper (Slowenien))


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