25./26.02.2004 - Letzte Aktualisierung: 26.02.2004 | Bundesliga |
Update #1 | Bericht der KN ergänzt... |
Johan Pettersson war der überragende Spieler am Abend. Er traf 12/3 Mal - dabei mehrere Male aus dem Rückraum. |
Im zweiten Durchgang ließ der THW es gegen Göppingen, die ohne Knezevic (Oberschenkelzerrung), Puig (Muskelfaserriss), Nagel (nahm nur sein Traineramt wahr) und Szlezak) antraten, etwas schleifen, ohne jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt die Kontrolle über die Partie zu verlieren. 24:14 (40.) und 30:19 (50.) lauteten die weiteren Stationen zum 35:26-Endstand.
Bester Schütze beim THW war Pettersson mit 12/3 Toren. Für Göppingen traf Garcia (7/1) am besten.
Wer in Kiel am Boden liegt, der wird nicht getreten. Dafür sind die Spieler des THW bekannt. Ist ein Team so klar unterlegen, wie es die Göppinger waren, dann wird der Schongang bedient. Ein zehnminütiger Zwischenspurt in der ersten Halbzeit genügte dem Team von Noka Serdarusic, um sich entscheidend von 6:5 auf 14:5 abzusetzen.
Danach wich in den Kieler Reihen der Ernst dem Spaß und die Konzentration dem Leichtsinn. Immer wieder scheiterten Marcus Ahlm & Co freistehend am einzigen Göppinger, der sein Erstliga-Gehalt auch wert war: Torhüter Jaume Fort Mauri, der erst in der 15. Minute kam und mit tollen Reflexen den Schaden in Grenzen hielt. Am Saisonende will der 180-fache spanische Nationalspieler Göppingen verlassen. "Ich habe keinen Spaß mehr", meinte der 37-Jährige, der einen neuen Vertrag ablehnte. Gestern wurde auch klar, warum.
Im harmlosen Rückraum fehlten nicht nur die beiden verletzten Linkshänder Salvador Puig und Alexander Knezevic. Auch Marc Nagel hatte Spielverbot: Der 34-Jährige wurde vorgestern überraschend Nachfolger des 78-Tage-Trainers Milomir Mijatovic, der zuvor erfolglos den erfolglosen Christian Fitzek ablöste. Nagel soll nun den elfmaligen deutschen Meister gemeinsam mit Kurt Reusch aus dem Tabellenkeller ziehen. Reusch? Richtig. Der 60-Jährige war einst Vorgänger von Fitzek. Konzepte sehen anders aus.
Ohne Nagel, Puig und Knezevic traten die Grün-Weißen mit einer Mannschaft an, in der gleich fünf Spieler noch ihre Eltern fragen mussten, ob sie so spät am Abend noch in einer fremden Halle spielen dürfen. Alle knapp 20 Jahre jung, alle nicht sonderlich wild. So blieben als Aktivposten nur Jaliesky Garcia, ein Kubaner mit isländischem Pass. Und Bruno Souza, ein Brasilianer mit brasilianischem Pass. Zu wenig.
Zumal der siebenfache Torschütze Garcia zwar immer wieder Stefan Lövgren und Demetrio Lozano in der Kieler Deckung narrte. Doch an Europameister Henning Fritz, der nach der Pause für den guten Mattias Andersson kam, biss er sich die Zähne aus. "In unserer Mannschaft stimmt etwas nicht", deutete Souza die Wahrheit an. Die, dass Göppingen gar keine Mannschaft ist. Leidenschaftslos verpackten sie die zwei Punkte in Geschenkpapier, Schleife drum und weg damit. "Wir hatten gedacht, dass Göppingen mit neuem Trainer richtig Dampf macht", konnte auch Lövgren den blassen Auftritt kaum fassen. "Wir haben uns dem schwachen Niveau schließlich angepasst." Das galt auch für den THW-Kapitän, der ohne Tor blieb, zwei der drei Kieler Zeitstrafen kassierte und in der Abwehr fahrig wirkte.
Doch nicht nur mit Lövgren haderte THW-Coach Noka Serdarusic, der nach der Pause nur mit dem zwölffachen Torschützen Johan Pettersson zufrieden sein konnte. "Auch einige tausend Zuschauer können mit der Leistung nicht zufrieden gewesen sein. Darüber sollten die Spieler einmal nachdenken."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.02.2004)
Wenige Mannschaften rechnen damit, hier in Kiel zwei Punkte mitzunehmen. Wir konnten in den ersten zehn Minuten gut mithalten, wurden dann aber überrannt. Die zweite Halbzeit sehe ich für uns klar als Erfolg, wir haben sie mit nur einem Tor verloren.
Man sieht es mir wohl an, dass ich nicht zufrieden bin, wie wir uns hier präsentiert haben,. In der ersten Halbzeit haben wir durch eine konzentrierte Abwehr den Grundstein gelegt für eine Acht-/Neun-Tore-Führung. In der zweiten Halbzeit hat man nicht nur mich verärgert, sondern auch einige Tausend Zuschauer.
Wir haben es versäumt, in der zweiten Halbzeit mit dem Druck fortzufahren. Es ist schwer, mit dem Gefühl, sicher zu sein, noch voll Gas zu geben. Wir müssen dieses Spiel nun schnell abhaken. Eine schöne Aufgabe liegt vor uns: Wir wollen endlich einmal in Wetzlar punkten. Auf diese Aufgabe freue ich mich.
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