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19./20.03.2004 - Letzte Aktualisierung: 20.03.2004 Europapokal

EHF-Pokal: Astrachan ohne Respekt nach Kiel - THW setzt auf die Fans

Update #1 Aktualisierung vom 20.03...

Lukoil-Dynamo Astrachan gehört zusammen mit Chehovski Medvedi Moskau zu den Top-Teams in Russland.
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Das Hinspiel im EHF-Pokal-Halbfinale bei Lukoil-Dynamo Astrachan (RUS) hat der THW mit 25:28 (14:12) (siehe Bericht) verloren. Nun gilt es am kommenden Sonntag für die Zebras, den drei Tore-Rückstand aufzuholen. Der THW setzt dabei auch auf die Unterstützung der Fans. Bisher sind 6500 Karten verkauft (siehe auch Bericht Vorverkauf)). Anpfiff in der Ostseehalle ist am Sonntag bereits um 14.45 (geänderte Anwurfzeit!).
Wie kompakt und stark die Russen sind, machten sie im Hinspiel deutlich, als sie einen Fünf-Tore-Rückstand aus der ersten Halbzeit noch umdrehten und die Schwächen des THW im zweiten Durchgang nutzten. Kein Wunder, dass Astrachans Manager Oleg Maslakov im KN-Interview sagt: "Wir haben den Respekt vor dem THW verloren". So warnt dann auch THW-Trainer Noka Serdarusic: "Mit dem 28:25 haben die Russen eine gute Chance aufs Weiterkommen. Wir haben in Astrachan aber in der ersten Halbzeit gut gespielt. Wenn wir unsere Leistung aus den letzten zwei, drei Wochen wiederholen können, sollten wir uns durchsetzen." Sein Kapitän Stefan Lövgren sagt: "Die Russen haben eine gute Mannschaft, unsere Chancen stehen 50:50." Der Schwede appelliert an die Fans: "Es wird schwer, aber wenn wir konzentriert spielen, nicht zu viele Fahrkarten schießen und die Unterstützung unserer Halle haben, sollten wir es schaffen. Wir wollen unbedingt ins Finale."

Seine Kreise will der THW am Sonntag einengen: Kreisläufer Anton Rubizov.
Seine Kreise will der THW am Sonntag einengen: Kreisläufer Anton Rubizov.
Die Mannschaft und die Geschichte von von Dynamo Astrachan stellten wir im Vorbericht zum Hinspiel bereits ausführlich vor. Beste Schützen im Hinspiel waren Kreisläufer Anton Rubizov (5 Tore), dem die Unparteiischen erstaunlich viele Freiheiten gewährten, Linksaußen Alexei Kainarov (5) und Spielmacher Alexandr Gorbatikov (5). Der gefürchtete Halblinke Georgij Zaikin kam nicht zum Einsatz.

Das Rückspiel leiten die Unparteiischen Kostov / Kostov (BUL).

Im zweiten Spiel des EHF-Pokal-Halbfinals treffen am Sonnabend um 19.00 Uhr BM. Altea und Dinamo-Romc. Bukarest (ROM) aufeinander (Hinspiel 30:30 (11:12)).

Aktualisierung vom 20.03.

Lesen Sie auch das KN-Vorbericht zum Spiel...

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...

 

Das erwartet die anderen deutschen EC-Teilnehmer

Im Halbfinale der Champions League reist die SG Flensburg-Handewitt mit einem 30:20 (15:11)-Hinspielsieg nach Magdeburg. Das Rückspiel am Sonntag wird ab 15.10 Uhr live in der ARD übertragen. Die zweite Paarung lautet Celje Pivovarna Lasko (SLO) - B.M. Ciudad Real (ESP) (Sonntag, 17.00; Hinspiel 36:35 (18:14)).

Im Europapokal der Pokalsieger muss TUSEM Essen am Samstag um 17.15 Uhr bei Portland San Antonio (ESP) antreten (Das Hinspiel gewann Essen mit 27:25 (13:12)).

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2004:

"Wir haben den Respekt verloren" - Astrachans Manager Oleg Maslakov im KN-Gespräch

Sie haben das Hinspiel mit drei Toren Vorsprung (28:25) gewonnen (siehe Bericht) und dabei den Respekt vor dem THW Kiel verloren: Am Freitag Abend werden die Handballer von Dynamo-Lukoil Astrachan nach einer rund 30-stündigen Anreise in die Betten des Kieler Hotels "Maritim" fallen. Die KN sprachen kurz vor dem Abflug mit Manager Oleg Maslakov (34) über Handball in Russland und Astrachans Chancen, am Sonntag (14.45 Uhr, Ostseehalle) Kiel aus dem EHF-Cup zu werfen.
Kieler Nachrichten:
Erreicht Astrachan zum zweiten Mal in Folge das Finale?
Oleg Maslakov:
Das ist gut möglich. Wir wollten im Halbfinale eigentlich lieber gegen Bukarest spielen, weil uns Kiel zu stark war. Im Hinspiel haben wir aber gesehen, dass es doch nicht so schlimm ist. Den Respekt vor dem großen THW haben wir schon in der zweiten Halbzeit in Astrachan abgelegt.
Kieler Nachrichten:
Was würde der Gewinn des EHF-Cups für den Klub bedeuten?
Oleg Maslakov:
Astrachans Manager Maslakov: "Ein Weiterkommen wäre ein riesiger Erfolg."
Astrachans Manager Maslakov: "Ein Weiterkommen wäre ein riesiger Erfolg."
Das wäre ein riesiger Erfolg für alle: Den Handball in Russland, weil noch kein Klub diesen Titel gewonnen hat. Für unseren Verein, der endlich wieder landesweit Schlagzeilen machen würde. Für unseren Sponsor, schließlich sind wir hinter Medvedi Moskau immer nur Zweiter in der Meisterschaft.
Kieler Nachrichten:
Ihr Etat liegt bei rund zwei Millionen Euro und knapp 90 Prozent davon übernimmt der Sponsor Lukoil. Warum so viel?
Oleg Maslakov:
Lukoil hat 1995 damit begonnen, im Kaspischen Meer und der Steppe um Astrachan herum nach Öl zu bohren. Als Gegenleistung für die Förderrechte wurde der Firma nahegelegt, Geld in der Stadt zu investieren und unser Gouverneur hat ihnen Handball vorgeschlagen.
Kieler Nachrichten:
Welchen Stellenwert hat der Handballsport in Russland?
Oleg Maslakov:
Keinen hohen, aber einen steigenden. Das große Geld fließt bei uns in den Fußball. Unsere Mannschaft in Astrachan beispielsweise hat ein Stadion für 30 000 Menschen, immer bis zu 20 000 Zuschauer und einen höheren Etat als wir. Und das, obwohl sie gerade in die dritte Liga abgestiegen ist.
Kieler Nachrichten:
Astrachan ist bekannt für seine Nachwuchsarbeit, die meisten Spieler kommen aus der Stadt. Wie heißt das Erfolgsrezept?
Oleg Maslakov:
Wir haben hier eine spezielle Schule, in der Kinder in einem Alter ab sieben Jahre in ihrer Freizeit zwei- bis dreimal in der Woche Handball spielen können. Die Schule ist staatlich und kostet nichts. Außerdem haben wir drei Hochschulen, an denen Handball gelehrt wird.
Kieler Nachrichten:
Viele Spieler von Astrachan sind Studenten. Hat der Verein hier eine Fürsorgepflicht übernommen, sich um die Zukunft der Aktiven zu kümmern?
Oleg Maslakov:
Wir stellen zumindest die Möglichkeiten zur Verfügung, schließlich haben wir unter den Sowjets schlechte Erfahrungen gemacht. Da hat sich keiner gekümmert und die Spieler wussten nicht, was sie nach ihrer Karriere machen sollen. Viele haben sich für den Alkohol entschieden.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2004)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2004:

EHF-Cup-Finale: Ein weiter Weg für Kiel

Astrachan startet mit Drei-Tore-Vorsprung ins Rückspiel
Kiel - Gut möglich, dass der THW Kiel sich am Sonntag (14.45 Uhr, Ostseehalle) aus dem internationalen Geschäft abmeldet. Leichtfertig verspielten die Zebras im Hinspiel (25:28) bei Dynamo-Lukoil Astrachan ein besseres Blatt. Im zweiten Halbfinale um den EHF-Pokal hilft den Kielern nur ein Sieg mit mindestens vier Toren Vorsprung noch ins Finale.

Hat der THW am Ende mit drei Treffern die Nase vorne, entscheidet die Anzahl der Auswärtstore darüber, wer im April gegen Dynamo Bukarest (Rumänien) oder BM Altea (Spanien) um den Titel spielt.

"Die Chancen stehen 50:50", rechnet Stefan Lövgren. "Die haben eine verdammt gute Mannschaft, die wenig Fehler macht." Der THW-Kapitän setzt dabei auf die Hilfe der Fans. "Wir brauchen sie und ich hoffe, sie unterstützen uns."

Bisher haben knapp 7000 Zuschauer ein Ticket gelöst. Eine Kulisse, vor der die Russen noch nie gespielt haben.

Geht es nach Frode Hagen, wird Kiel das Finale erreichen. Der 29-jährige, der in der nächsten Saison für den THW spielt, muss es wissen. Schließlich gewann der Norweger im Dress des FC Barcelona in der letzten Saison gleich beide Endspiele (35:23, 33:26) im EHF-Cup gegen Astrachan. "Wir haben die Schlagwürfe und die Anspiele an den Kreis gestoppt. Viel mehr Varianten hatten die nicht zu bieten."

Um Astrachan zu knacken, setzt THW-Trainer Noka Serdarusic ganz auf Tempohandball. "Ich hoffe, meine Spieler sind bereit, eine entsprechende Leistung zu bringen. Dann kommen wir eine Runde weiter."

Ein wichtiger Trumpf könnte Marcus Ahlm werden, der grippekrank im Hinspiel fehlte. Im Mittelblock war der Schwede nicht zu ersetzen. "Er hält noch keine 60 Minuten durch, aber für das schnelle Spiel brauche ich ihn", hat Serdarusic mit Christian Zeitz ein weiteres Sorgenkind. Starker Eisenmangel soll daran schuld sein, dass dem Linkshänder zuletzt immer so schnell die Luft ausging. "Er muss seine Ernährung umstellen", rät Serdarusic.

Kiel setzt auf Ahlm, die Russen auf Georgij Zaikin. In Astrachan fehlte der gefährlichste Werfer der Russen. "Er ist dabei", sagt Manager Oleg Maslakov. "Mehr verrate ich nicht."

Auch ohne Zaikin muss sich Astrachan in Kiel nicht verstecken. Schließlich gewann das Team vom Kaspischen Meer im Viertelfinale auch schon bei der ungarischen Spitzenmannschaft Dunaferr SE mit 32:30. Für die Russen geht es in Kiel auch um die gute Laune ihres Sponsors. Wer in Astrachan Handball spielt, verdient nicht nur 3000 Dollar im Monat. Er bekommt eine Eigentumswohnung und bei entsprechendem Erfolg auch schon einmal einen Computer oder ein Auto.

Das Ticketcenter der Ostseehalle hat heute (Sonnabend) bis 13 Uhr und morgen (Sonntag) ab 12.45 Uhr geöffnet. Wer eine Halbfinal-Karte ersteht, hat Vorkaufsrecht für ein Finale mit THW-Beteiligung.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2004)  

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