27.-29.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 29.11.2004 | Vereins-EM |
Update #3 | KN-Bericht ergänzt |
Frode Hagen war erneut ein Aktivposten |
Nach der Pause erwischten die Zebras den besseren Start. Zunächst konnte
Fritz
einen Siebenmeter von Gull parieren, ehe auch der Kieler Angriff mächtig Fahrt aufnahm:
Zeitz und Hagen brachten die 24:22-Führung,
Petterssons Siebenmeter und Henrik Lundströms
Torpremiere am heutigen Tag die erste Vier-Tore-Führung (29:25, 44.).
Doch nach Zeitz'
31:27 riss der Faden im Angiff, Valladolid kam nun Tor um Tor heran. Binnen drei Minuten verkürzte
der spanische Tabellenfünfte durch Treffer von Gull, dem immer sicherer werdenden
Julio Fis und Garabaya
auf 30:31, in Unterzahl gelang Pettersson das 32:30 mit
einem Wurf aus dem Rückraum.
Dieser Treffer schockte Valladolid keineswegs, der offene Schlagabtausch setzte sich munter
fort. Nachdem Garabaya in der 57. Minute zum 34:35 aus Sicht der Spanier getroffen hatte, wurde es sogar noch
einmal richtig eng für den THW, doch die neben dem in der zweiten Halbzeit überzeugenden Spielmacher
Martin Boquist besten Kieler, Christian Zeitz und
Frode Hagen, brachten mit zwei schnellen Toren die Entscheidung: 37:34 (59.)!
Julio Fis' neunter Treffer kurz vor dem Abpfiff bedeutete da nur
noch Ergebniskosmetik, der THW Kiel hat aufgrund einer deutlich verbesserten Leistung in der zweiten Hälfte
und eines durchschlagkräftigen Rückraums, der sich für insgesamt 23 Treffer verantwortlich zeigte,
verdient das Finale der Vereins-EM erreicht.
Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan und nicht unbedingt ein gutes Spiel gezeigt. Meine Mannschaft stand schlecht in der Abwehr, unsere Torhüter haben nur einen Ball gehalten. Leider hatten wir keine Möglichkeiten zu wechseln, das Spiel haben wir aber in der zweiten Halbzeit mit engagierterem Spiel und einem Torwart gewonnen. Nach meinem Lieblingsgegner für das Finale gefragt, kann ich nur antworten: Wir haben gegen Celje in der Vorbereitung gespielt. Mir wäre daher jetzt Ciudad lieber.
Meiner Mannschaft fehlt die internationale Erfahrung um bis zum Ende eines solchen Spieles durchzuhalten. Der THW hat klar und eindeutig gewonnen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2004:
Gedenkminute: Wie berichtet, hatte der Europacupsieger der Pokalsieger, Portland San Antonio, wegen des tragischen Todesfalles seines Torhüters Vladimir Rivero kurzfristig auf die Teilnahme der Vereins-EM verzichtet. Für den Tabellenführer der spanischen Handball-Liga Asobal war spontan Portlands Finalgegner BM Valladolid in die Bresche gesprungen. Vor den Spielen erinnerte der Veranstalter mit einer Gedenkminute an den kubanischen Nationaltorhüter. Begleitet wurde diese von Videosequenzen mit kubanischen Klängen aus den Hallen-Lautsprechern. Valladolids Spieler gedachten des Toten zudem mit T-Shirts, auf denen das Konterfei des K ubaners abgedruckt war. Darunter stand in Großbuchstaben "Va por ti" (Wir spielen für dich).
Alte Bekannte: Demetrio Lozano hatte sich so sehr auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern vom THW gefreut. Doch der plötzliche Tod Riveros machte einen Strich durch seine Absichten. Statt mit Portland San Antonio gegen die Zebras zu spielen, stand für ihn am Sonnabend die Trauerfeier auf dem Programm. Ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Zebra gab es trotzdem. Julio Fis fiel seinen ehemaligen Kumpels erst freudestrahlend in die Arme, um dann im Halbfinale seinen berüchtigten "kubanischen Hammer" gegen den THW auszupacken. Zehn Mal katapultierte Fis die Lederkugel ins Kieler Netz und hätte mit Valladolid fast für eine Überraschung gesorgt. "Alles prima in Spanien", sagte er, ließ seine weiße Zahnreihe blitzen und strahlte. Eine Rückkehr nach Kiel oder in die Bundesliga sei kein Thema mehr. Den Status als Leihspieler von Ciudad hat er gegen einen Vertrag mit BM Valladolid eingetauscht. Außerdem steht Julio Fis kurz vor der Einbürgerung. "Ein Zurück nach Kuba gibt es für mich nicht mehr."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.11.2004)
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