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27.01.2005 WM 2005 / Nationalmannschaft

Kieler Nachrichten: Hagen genießt jeden Auftritt

THW-Rückraum-Ass mit Norwegen auf gutem WM-Weg

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2005:

Sousse - Frode Hagen ist zufrieden. Seine Frau Helle und der kleine Sohn Henrik, die die Handball-WM in ihrer Heimatstadt Drammen am Bildschirm erleben, haben eine Grippe überstanden. Gute Nachrichten für den Familienvater, der sich gerade auf dem Bazar in Sousse günstig ein neues Handy kaufte, nachdem das alte beim Angeln dahin fiel, wo die Fische herkommen.
Auch sportlich läuft es für den 162-fachen Nationalspieler gut. Bei den letzten drei Weltmeisterschaften fehlte Norwegen, heute nächster Gegner der Deutschen. Diesmal setzten sie sich in der Qualifikation gegen den Olympia-Vierten Ungarn durch und lösten eine Euphoriewelle aus. Alle Spiele werden live übertragen, mehr als 600 Fans pilgerten nach Tunesien. Sangesfreudig, farbenfroh und mit Kuhglocken als akustische Begleiter sorgen sie für Partystimmung. "Das ist wirklich unglaublich", rätselt der 30-jährige Hagen aber noch über die Form seiner Mannschaft. "Unsere Leistungen sind einfach zu schwankend."

Nach leichten Siegen über Brasilien und Katar verloren die Norweger gestern Abend in einem emotionsgeladenen Spiel gegen die Auswahl von Serbien/ Montenegro noch mit 24:25, obwohl sie bis zur 57. Minute permanent in Führung gelegen hatten. Hagen zählt neben Torhüter Steinar Ege (Gummersbach), Johnny Jensen und Glenn Solberg (beide SG Flensburg) zu den Säulen einer Mannschaft, die bei einem großen Turnier endlich auch etwas Großes erreichen will.

"Für mich ist Solberg einer der besten Spielmacher der Welt", zieht Bundestrainer Heiner Brand tief den Hut vor dem 32-Jährigen, der im Sommer 2006 die SG Flensburg-Handewitt verlässt. Zehn Jahre lang spielte er mit Hagen für Klubs wie die HSG Nordhorn oder den FC Barcelona. Klar war immer, dass sie ihre Karriere da beenden, wo sie begann - beim norwegischen Erstligisten Drammen HK. Ein Grund für Hagen, der beim THW Kiel einen Vertrag bis Sommer 2006 hat, auch die Koffer zu packen? "Nein. Glenn und ich sind gute Freunde, aber keine Zwillinge." Er fühle sich wohl beim THW und könne auch als "alter Norweger" in Kiel noch immer eine Menge lernen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2005)


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