Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2005:
Mit HSV-Trainer Bob Hanning sprach Reimer Plöhn.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Hanning, nach dem wirtschaftlichen Desaster ist die Color Line Arena zum
ersten Mal in dieser Saison ausverkauft. Woran liegt's?
- Bob Hanning:
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Die Leute haben mitbekommen, dass wir uns wieder auf dem rechten Weg befinden.
Handball wird seinen Platz in Hamburg behaupten.
- Kieler Nachrichten:
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Trotz der Querelen um fehlendes Geld, Rücktritte, Knast für den ehemaligen
Geschäftsführer und Verletzungspech hat sich die Mannschaft sportlich achtbar
geschlagen. Wie hat sie das hinbekommen?
- Bob Hanning:
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Das war tatsächlich eine aufregende und spannende Zeit. Aber die Mannschaft
ist an der extremen Situation gewachsen. Je mehr wir von außen angeschossen
worden sind, um so mehr ist das Team in den eigenen vier Wänden zusammen gerückt.
Allerdings wurde es nach dem Acht-Punkte-Abzug schwieriger. Diese Bestrafung
hat uns in der Liga durch Motivationsverlust noch mal acht Punkte gekostet.
- Kieler Nachrichten:
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Der HSV ist im Europacup raus, nicht beim
Final Four dabei und dümpelt in der Meisterschaft
im grauen Tabellenbereich. Was für Ziele gibt es noch?
- Bob Hanning:
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Wir werden nur noch versuchen, die Saison vernünftig über die Runden zu bekommen.
Jeder sehnt sich dem Ende entgegen.
- Kieler Nachrichten:
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Und der Stellenwert des heutigen Spiels?
- Bob Hanning:
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Natürlich ist ein Nordderby immer etwas Besonderes. Die Zuschauer kommen, um ein
gutes Spiel und uns gewinnen zu sehen. Allerdings erwarte ich auch viele Kieler
Fans.
- Kieler Nachrichten:
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Es heißt, Sie seien interessiert, Ihr Engagement auf die Förderung des Berliner
Handballs auszudehnen. Was ist da dran?
- Bob Hanning:
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Gar nichts. Ich habe gerade erst beim HSV um drei Jahre verlängert und werde
meine ganze Kraft ausschließlich in den HSV Hamburg stecken.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2005, das Interview führte
Reimer Plöhn)